Heute sind wir bereits um kurz vor 7 Uhr am Strand von Monkey Mia. Das Kassenhäuschen am Eingang scheint bis um 7.30 Uhr unbesetzt zu sein. Ob man das nutzen kann, um sich den Eintritt zu sparen, wenn man früher durchfährt, kann ich nicht genau sagen.
Es kann gut sein, dass hinterher jemand am Parkplatz herum geht und die Tickets kontrolliert – obwohl ich mir das hier eigentlich nicht vorstellen kann. Wir sind auf jeden Fall zeitig hier und die Stimmung zu dieser frühen Stunde ist wirklich einmalig schön – fast schon idyllisch.
Monkey Mia in Westaustralien
Menschenmengen gibt es so früh noch nicht wie es scheint. Trotzdem kreisen aber bereits einige Delphine durchs Wasser und man kann ihnen beim spielen zusehen. Das ist eigentlich die schönste Zeit am Tag. Allein auf weiter Flur, nur mit den Tieren im seichten Wasser – wir können uns gerade nichts Schöneres vorstellen.
Gegen 7.30 Uhr wird es langsam voller und die Anzahl der Schaulustigen nimmt zu. Jetzt kommen langsam die ganzen Gäste des RAC Monkey Mia Dolphin Resorts aus Ihren Zimmern. Es ist die einzig buchbare Unterkunft hier weit und breit. In Anbetracht der exklusiven Lage sind die Zimmer hier mit Übernachtungspreisen um die 65 EUR überraschend günstig.
Kurze Zeit später taucht dann auch schon eine Rangerin auf und durch ein Mikro erklärt sie über Lautsprecher den Verlauf der Fütterung. So ganz nebenbei erzählt sie noch einiges zur Entstehungsgeschichte dieses Phänomens.
Auch viele Dinge über die Delphine selbst erfährt man natürlich. Ranger und Wissenschaftler kennen die Namen und Lebensgeschichte eines jeden einzelnen. Alle gehören zu drei Familien, die nun schon in der dritten Generation hierherkommen.
Vor einigen Jahren ist übrigens plötzlich ein fremder Delphin hier am Strand von Monkey Mia aufgetaucht (den Namen hab ich leider vergessen). Auch er kommt seitdem jeden Tag wieder mit hier her. Warum, wieso, weshalb kann sich niemand erklären. Genauso wie alle männlichen Delphine wird er aber nicht gefüttert, trotzdem kommt er jeden Tag wieder.
Aus der Nähe erkennt man bei manchen Tieren Narben am Körper. Haiangriffe und Schiffsschrauben sind die Hauptursache für solche Wunden. Auch dazu kennt die Rangerin fast jede Leidensgeschichte.
Wegen eines Haiangriffes kommt auch der älteste weibliche Delphin seit ein paar Tagen nicht mit der Gruppe an den Strand. „Sie hat zur Zeit Angst vor Menschen“ erklärt uns die Rangerin. Wie das zusammenpasst weiß ich nicht, aber auch er (bzw. sie) wird vermutlich in naher Zukunft wieder mit an den Strand kommen.
Die Rangerin erklärt ferner, dass es zur Zeit ein 3 Wochen altes Baby in der Gruppe gibt. Der Knirps hört auf den Namen Nicki – zumindest nennen ihn die Ranger so. Wir taufen ihn bereits nach wenigen Sekunden liebevoll „Flummi„.
Ich glaube, ich habe niemals zuvor solch einen schnellen Delphin gesehen. Durch seine noch geringe Größe wirkt er wie ein Pfeil im Wasser, daher will uns auch zum verrecken kein einzig wirklich gutes Foto von ihm gelingen.
Auch Flummi wird (zur Zeit) noch nicht von Hand gefüttert. Er/sie soll den natürlichen Jagdinstinkt erst entwickeln und darf ihn dann auch nicht verlernen. Wollen wir hoffen, dass es überhaupt dazu kommt. Viele der jungen Delphine sind in den letzten Jahren nämlich ebenfalls bei Haiangriffen ums Leben gekommen. Was sagt uns das? Genau, Haie sind doof !!
Wegen Flummi ist es zurzeit auch nicht gestattet mit den Füßen ins Wasser zu gehen bei der Fütterung. Anfassen der Tiere ist ebenfalls nicht gern gesehen und verboten.
Dabei geht es in erster Linie um die Gesundheit der Tiere, die sich nicht mit menschlichen Bazillen, Viren oder ähnlichem infizieren sollen. Außerdem kann es sein, dass ein männlicher Delphin ohne Vorwarnung nach der Hand schnappt – und ich denke mal, das kann eventuell schon ein bisschen schmerzhaft sein.
So gegen 7.45 Uhr beginnt dann auf jeden Fall die eigentliche Fütterung und einige Volunteers kommen mit Eimern voller Fische an den Strand. Jetzt entscheiden die freiwilligen Helfer per Zufall, wer mit ins Wasser darf um bei der Fütterung zu helfen.
Dabei kommt es wirklich nur aufs pure Glück an, Frauchen war ausnahmsweise aber mal nicht dabei. Normalerweise hat sie bei solchen Dingen ja den Papst in der Tasche und wird eigentlich immer ausgewählt. Gefüttert wird immer nur knapp ein Drittel des täglichen Nahrungsbedarfes. Der Grund liegt auf der Hand, so bleibt das natürliche Jagdverhalten nämlich erhalten.
Sind die Eimer leer heben die Volunteers je einen Arm in die Luft. Das ist das Zeichen für die Delphine, das es im Moment nichts mehr zu fressen gibt. Kurze Zeit später verlassen die Tiere dann den Strand und schwimmen ins offene Meer.
Insgesamt bis zu 3x am Tag wiederholt sich dieses Schauspiel, für die nächsten beiden Fütterungen am Tag gibt es jedoch keine festen Uhrzeiten. Die Tiere kommen, wenn sie Lust dazu haben. Manchmal kommen sie auch nur um 8 Uhr und danach nicht mehr. Eine Garantie dafür gibt es also nicht. In den letzten 5 Jahren ist es – wie bereits gesagt – nur 2x vorgekommen, dass auch zur gewohnten Zeit um 8 Uhr keines der Tiere aufgetaucht ist.
Fazit
Lohnt sich Monkey Mia ?? Ich würde sagen, definitiv ja! Auch wenn auf manchen Seiten zu lesen ist, dass es zu touristisch geworden sei. Ich denke mal, vieles steht und fällt mit der Menge der Zuschauer am Strand.
Hat man Glück, sind nur wenige dort. Hat man Pech, stehen sie sogar in Zweierreihen. Von 100 bis über 400 Schaulustigen ist teilweise die Rede. Das nimmt natürlich viel von dem schönen Flair dann, wenn man solch einen vollen Morgen erwischt.
Allgemein bekannt ist, dass die zweite und dritte Fütterung immer weitaus weniger Zuschauer hat wie die Erste. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen und das ist garantiert wieder eines der Erlebnisse, die man sein Leben lang nicht vergessen wird !! Es gibt schließlich nicht viele Orte auf der Welt, wo man so etwas erleben kann.
Von allen mir bekannten ist Monkey Mia auch der einzige, wo Delphine mit solch absoluter Regelmäßigkeit an einen Strand kommen. Von daher erübrigt sich da in meinen Augen jeglicher Einwand.
Entfernungen
Monkey Mia <-> Denham = 26km
Monkey Mia <-> Perth = 850km
Monkey Mia <-> Broome = 1804km
Bedingt durch die große Entfernung zu Perth bietet es sich NICHT an nur für Monkey Mia einen Abstecher von Perth aus dort hoch zu machen. Wer trotzdem unbedingt diesen Ort besuchen möchte, der sollte ausreichend Zeit mitbringen und ruhig ein paar Tage dafür einplanen. Der Weg gen Norden und wieder zurück ist lang und es gibt zahlreiche Dinge zu entdecken unterwegs.
Übernachtungsmöglichkeiten in Monkey Mia
Geografische Lage
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