Nach dem Frühstücksbuffet im Motel 6 haben wir uns auf den Weg nach Norden gemacht. Rechts und links der Interstate kann man immer wieder zahlreiche Saguaros bestaunen. Über die Interstate #17 fuhren wir weiter, vorbei am Agua Fria Natl.Monument, bis nach Camp Verde, wo sich Montezuma Castle befindet.

 

 

Montezuma Castle National Monument

Es handelt sich hierbei um eine Felsenbehausung, die von den Sinagua Indianern im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Der Gebäudekomplex besteht aus 20 Räumen, die sich über fünf Etagen wie ein Schwalbennest in eine Felsnische einnisten. Zwischen 50 und 100 Menschen lebten seinerzeit hier. Seit 1906 hat Montezuma Castle den Status als National Monument.

Montezuma Castle

Montezuma Castle

 

Ich würde diese Location allerdings wirklich nur besuchen, wenn man eh schon im Besitz eines Nationalpark-Passes ist und sowieso von Phoenix nach Flagstaff (oder umgekehrt) fährt. Dann bietet sich ein Besuch wirklich an. Einen Umweg hierher oder gar einen Besuch OHNE Nationalpark Pass halte ich persönlich eigentlich für überflüssig. Dazu gibt es dort fürs Geld einfach zu wenig, was man sich ansehen kann. Mit einem Zeitaufwand von gerade einmal einer halben Stunde ist dieser Ort nämlich abgehakt.

Wiki-Wissen: Der Gebäudekomplex von Montezuma Castle besteht aus 20 Räumen, die sich über fünf Etagen in eine Felsnische einpassen. Die Ruinen liegen an den Hängen des Beaver Creek und sind nur über Leitern zu erreichen. Als erste Europäer wurden die Spanier auf die Behausungen aufmerksam. Sie hielten sie irrtümlich für ein Aztekenschloss.

 

 

Sedona

Wir fuhren weiter und hatten jetzt die Wahl: Entweder die öde I-17 weiter und etwas zügiger vorankommen oder aber auf die 89A abzweigen und gemütlich über Sedona und den Oak Creek Canyon fahren. Wir entschieden uns für letzteres … und waren wirklich positiv überrascht.

Überhaupt gehört der Streckenabschnitt zwischen Sedona und Flagstaff über Oak Creek für mich zu einem der schönsten überhaupt. Angefangen vom Bell Rock (Bild unten links) über viele andere Gesteinsformationen, deren Namen mir partout nicht mehr einfallen wollen, ist die Strecke landschaftlich ein absoluter Traum!

Kurioserweise finde ich die original Aufnahmen von damals nicht mehr, vermutlich sind sie bei denen mit dabei die mir bei einem Festplatten-Crash unwiderruflich abhanden gekommen sind. Ihr müsst daher für den Bereich Sedona mit den alten Reisebericht-Bildern vorlieb nehmen.

Der Bell Rock

Der Bell Rock

 

Die gesamte Gegend bei Sedona ist einfach ein Traum

Die gesamte Gegend bei Sedona ist einfach ein Traum

 

Den Ort Sedona haben wir uns übrigens schon vorgemerkt für eine Übernachtung bei einem unserer nächsten Urlaube. Selten haben wir ein Örtchen gesehen, das uns alleine schon beim Durchfahren so sehr gefallen hat.

Wie gerne hätten wir hier jetzt eine Weile gewohnt, aber wir fahren weiter. Die 89A schlängelt sich durch den Oak Creek Canyon, als wenn sie vom Schöpfer eigenhändig dort geteert worden wäre.

Man fährt vorbei am Slide Rock State Park, an verschlafenen Dörfern, traumhaft gelegenen Campgrounds, rauschenden Wildwasserbäche und über Brücken, die eine einmalige Aussicht bieten.

Brücke durch den Oak Creek Canyon

Brücke durch den Oak Creek Canyon

 

Das Ganze endet in einer Serpentinenfahrt durch den Coconino National Forest zum Oak Creek Vista Point, von wo aus man einen Großteil des gesamten Canyons überschauen kann.

Blick in den Oak Creek Canyon

Blick in den Oak Creek Canyon

 

Am Scenic View – Parkplatz stehen jede Menge Verkaufsstände, die wir aber einfach links liegen lassen. Ramsch kaufen können wir auch später noch, schließlich wollen wir hier die Natur genießen!

 

 

Sunset Crater National Monument

Wir fahren weiter und verlassen Oak Creek. Später sollte ich lesen, das sich ganz in der Nähe – nämlich bei West Fork of Oak Creek – ein Slotcanyon befindet. Schade, aber vielleicht nehmen wir den ja nächstes Mal mit !? Über Flagstaff und die #89 machen wir uns auf den Weg zum Sunset Crater National Monument. Auch hier gilt der Nationalpark Pass, den wir am Rangerhäuschen wieder vorzeigen. Wir bekommen wieder eine Karte und machen uns auf den Weg zum Krater.

Wir wussten übrigens damals nicht, ob der Lenox Crater nun der Sunset Crater ist/war oder nicht !? Eigentlich haben wir uns den nämlich irgendwie größer vorgestellt, weswegen wir heute auch wissen, dass wir den falschen bestiegen haben *ächz*

Oben angekommen erwartete uns dann auch nicht wirklich das, was wir uns eigentlich unter einem Krater vorgestellt hatten. Ein unwirklicher Eindruck entsteht trotzdem irgendwie, schließlich ist um einen herum alles grau und stellenweise sind die Bäume noch verkohlt.

Lenox Crater

Lenox Crater

 

Wieder zurück am Auto haben wir uns dann noch den Bonito Lavaflow angesehen, welchen wir aus dieser Nähe auch noch nie irgendwo gesehen haben. Das war für mich persönlich fast schon beeindruckender als der Krater. Schon merkwürdig, wie tot die Natur wirken kann.

Hier kann man auch den Lavaflow Trail entlang wandern, der einen mitten durchs Gestein führt. Außerdem kann man von hier aus auch auf den eigentlichen Sunset Crater schauen … allerdings nur von unten. Einen Trail hinauf gibt es zwar auch, die Besteigung ist aber aus ökologischen Gründen nicht mehr gestattet!

Lavafeld beim Lenox Crater

Lavafeld beim Lenox Crater

 

 

Wupatki National Monument

Wir fahren weiter über die 58 Kilometer lange Loop Road zum Wupatki National Monument. Hier kann man Pueblo Lehmbauten sehen und auch begehen, in denen vor knapp 800 Jahren noch ca. 85 bis 100 Menschen gelebt haben.

Lehmbauten des Wupatki National Monument

Lehmbauten des Wupatki National Monument

 

Auf dem Weg zurück zur #89 kommt man noch an diversen anderen Pueblos vorbei, so zum Beispiel dem Citadel Pueblo, dem Nalakihu Pueblo oder dem Lomaki Pueblo.

Wupatki National Monument

Wupatki National Monument

 

Außerdem bekommt man schon einige Ausblicke aufs Painted Desert, wo man kurze Zeit später auf dem Weg zum Grand Canyon durchfährt. Ein gutes Foto davon wollte uns aus dem fahrenden Auto aufgrund des Gegenlichts allerdings partout nicht gelingen.

 

 

Grand Canyon South Rim

Nach einer kurzen Wanderung machen wir uns auf den Weg zum Grand Canyon South Rim, welchen wir dieses Mal von Osten erreichen. Dazu biegen wir bei Cameron auf die SR-64 ab und folgen der knapp 50 Meilen (ca. 80 km) langen Zufahrtsstraße. Noch ist es recht leer, nur wenige Autos kommen uns entgegen oder überholen uns. Wir halten an den bekannten Aussichtspunkten und machen – wieder einmal – unzählige Fotos. Warum muss das Teil auch so verdammt fotogen sein?

Grand Canyon ... und ein toter Baum

Grand Canyon … und ein toter Baum

 

Thinkin' about ...

Thinkin‘ about …

 

Eine etwas lustige Begegnung hatten wir dann, als wir abends am Yavapai Point auf den Sonnenuntergang warteten. Ich hatte bereits das Stativ aufgebaut und machte das ein oder andere Foto, als mich eine Amerikanerin ansprach, ob sie nicht ein Bild von uns zusammen machen solle. Dankbar dafür sage ich Depp natürlich auch noch JA.

Darüber freute sie sich anscheinend so sehr, das sie erst einmal einen geeigneten Platz für Ihr „unbelievable Photo“ suchen musste. Hier war Ihr der Baum nicht gut genug, dort standen Ihr zu viele Leute herum. Da sie das Foto mit unserer kleinen Casio-Kamera machen wollte, stand unser Stativ mit der Lumix die ganze Zeit von Ihrer Freundin bewacht an der Stelle, wo ich es stehen lassen habe. Irgendwie ein komisches Gefühl. Aber wenn man jetzt schon in den Nationalparks niemandem mehr vertrauen könnte, wo kämen wir denn da hin?

Nur einer von zahllosen Aussichtspunkte am South Rim

Nur einer von zahllosen Aussichtspunkte am South Rim

 

Laut einem Parkranger ist der Yavapai Point übrigens wohl der absolut beste Punkt um den Sonnenuntergang zu sehen. Leider blieb der an unserem Tag fast komplett aus, so das wir uns unverrichteter Dinge auf den Weg ins Hotel machen. Die Wahl fiel aufs Best Western Premier Grand Canyon Squire Inn. Das Hotel liegt mitten in Tusayan und sollte – wie alle anderen Hotels am Grand Canyon – bereits weit im Voraus gebucht werden.

Das heutige Abendessen bestand übrigens aus McDonalds Fastfood. Nichts Besonderes, aber man ist ja auch nicht besonders wählerisch an manchen Tagen. Was auffällt ist aber, das hier die Preise am Grand Canyon generell 2 US$ höher sind als anderswo – ganz egal, was man kaufen/essen möchte. Na ja, man hat halt wenig Alternativen dort.

Eine Wanderung IN den Canyon blieb uns aus Zeitmangel auch dieses Mal wieder verwehrt. Aber da wir bestimmt nicht zum letzten Mal hier waren, kommen wir gerne wieder darauf zurück. 2009 war es dann so weit.