Ohne Frühstück machten wir uns um kurz vor 6 Uhr auf den Weg. Um 6.20 Uhr ist heute nämlich Sonnenaufgang.Auf dem Weg zum Zion kommen wir noch an einigen Bison Herden vorbei, denen wir ein wenig aus der Ferne zuschauen. Am Parkeingang verweilen wir dann auch nochmal kurz, bevor wir anschließend am (noch geschlossenen) Rangerhäuschen vorbeikommen.
Checkerboard Mesa
Unser erster Stopp im Park war dann Checkerboard Mesa, welcher im sanften Morgenlicht eingetaucht ist. Das schachbrettähnliche Muster erklärt sich folgendermaßen: An den horizontal verlaufenden Linien erkennt man seine Entstehungsgeschichte – Sanddünen wurden hier zu Sandstein zusammengepresst. Die senkrechten Linien sind Vertiefungen, welche im Laufe der Zeit von Wasser ausgewaschen wurden.
Den ein oder anderen Trail soll es hier auch geben, dafür haben wir aber leider keine Zeit heute.
Wiki-Wissen: Checkerboard Mesa besteht aus Navajo-Sandstein, der bedeutendsten und verbreitetsten Gesteinsschicht im Westen der USA. Im Zion-Canyon besitzt sie ihre größte Stärke von über 700 Metern, die weltweit als die dickste Sedimentschicht angesehen wird. Der Sandstein ist extrem porös und wird durch die Naturkräfte zu den unterschiedlichsten Formen verarbeitet.
Am Checkerboard Mesa durchziehen vertikale und horizontale Furchen die Oberfläche des Berges. Die horizontalen Linien bildeten sich im Laufe der Zeit entlang der einzelnen Schichten durch Erosion und Verwitterung, während die vertikalen Vertiefungen nur an der Nordseite zu beobachten sind. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieses Phänomen durch das langsamere Abschmelzen des Schnees und abfließendes Wasser entstanden ist. Durch wiederholtes Auftauen und erneutes Gefrieren wurden die Furchen erweitert.
Wir fahren den Scenic Drive weiter und machen wieder allerhand Fotos, bevor wir ein Stückchen weiter am Tunnel ankommen. Die Ampeln sind jedoch nicht eingeschaltet, so dass wir ohne Wartezeit durchfahren können. Hinter dem 1,6 km langen Tunnel staunen wir wieder einmal über den gewaltigen und beeindruckenden Ausblick, den man von hier aus über das Tal hat und halten immer wieder für kurze Fotostopps an.
Am Visitor Center parken wir und nutzen das Auto als Umkleidekabine. Schließlich haben wir ja noch die dicken Klamotten an, die wir am Bryce Canyon auch bitter benötigt hatten. Mittlerweile ist es aber spürbar wärmer geworden, nur im Schatten ist es noch leicht frisch.
Hanging Gardens
Da die Sonne aber schon eine gewaltige Kraft zu haben scheint und wir mit dem Zion-Shuttle erst einmal ein wenig unterwegs sein werden, sind jetzt wieder kurze Hose und T-Shirt angesagt. Wir fahren mit dem Shuttle bis zur Grotto, wo wir den kurzen Trail hinauf wandern … je näher man kommt, desto feuchter wird es. Am Ende des Trails angekommen läuft das Wasser die Felswände hinunter und wir lassen die Lumix sicherheitshalber in der Tasche verschwinden …
Bei der Haltestelle The Grotto beginnt im übrigen auch der 8,5km lange Trail nach Angels Landing, dem wohl besten Aussichtspunkt im Park. Das war uns aber auch dieses Mal wieder absolut zu weit und somit fuhren wir mit dem Shuttle ein wenig zurück bis zu den Emerald Pools.
Lower Emerald Pools
Hier sind wir dann ausgestiegen und haben uns auf dem Weg zu den Lower Emerald Pools gemacht, die Upper kommen dann irgendwann beim nächsten Mal dran. DAS ist halt das Problem wenn man für den Zion immer nur für ein paar Stunden einplant … aber das wussten wir auch vorher.
Wie gesagt, irgendwann bleiben wir eh mal länger hier vor Ort. Zu Beginn des 1,9km langen Trails überquert man den Virgin River, welcher durch das Tal fließt. Ihm ist auch der ungeheure Pflanzenwuchs hier zu verdanken, der einen immer wieder staunen lässt.
Da es fast kein Wasser IM Pool gab, haben wir mal ein paar Fotos von Wasser gemacht, was von OBEN gekommen ist … die Wasserfälle waren aber leider auch eher bescheiden im Moment.
Wir machen uns auf den Rückweg und begegnen unterwegs noch einer Art Rebhuhn, welches sich mit seinen Küken im Dickicht der Bäume nur schwer ausmachen lässt. Zurück am Visitor Center ist es mittlerweile recht voll geworden, der riesige Parkplatz ist fast gänzlich mit Autos zu geparkt.
Zum Glück verläuft sich das ganze aber im Park, so das wir von der Menschenmenge gar nichts mitbekommen haben.
Valley of Fire
Wir verlassen den Ort mit dem biblischen Namen und machen uns via Springdale und Hurricane auf den Weg zur I-15, wo wir eigentlich nach knapp 80 Meilen ein Schild zum Valley of fire vermutet hätten. Das Schild war bestimmt auch irgendwo vorhanden, allerdings stand definitiv NICHTS vom Valley of fire drauf.
Ich glaube mich erinnern zu können, irgendwas vom Lake Maed gelesen zu haben, also muss es das wohl gewesen sein !? So kam es, das wir die Ausfahrt auf die SR169 verpasst haben und erst einmal drehen mussten später.
Da hatten wir beide schon irgendwie einen Hals in dem Moment.
Ein Rangerhäuschen gibt es hier sogar auch. Da der Nationalpark Pass nicht gilt, drücken wir die (zur damaligen Zeit) 6US$ Gebühr ab und begeben uns auf den Weg hinein. Nach knapp einer Meile kommt der erste Scenic Point. Es sind die Beehives, eine Gesteinsformation die aussieht wie ein Bienenstock. Diese sind wesentlich grösser als sie auf dem Foto aussehen, leider hat sich keiner von uns zu einem Größenvergleich mit aufs Foto begeben.
Als nächstes haben wir den Round Trip beim Atlatl Rock gemacht. Das die Strecke hier unbefestigt ist und man fast seekrank ob der vielen Schlaglöcher werden kann, das stand aber vorher nirgends. Genau in der gegenüberliegenden Schleife des Atlatl Rocks haben wir dann dieses komische Fischgesicht im Fels entdeckt. Komisch, ich glaube nicht das ich davon schon mal irgendwas gelesen habe vorher !?
Tut aber auch nichts zur Sache, wir fanden es auf jeden Fall interessant. Schnell noch ein Holzschild aufbauen und mit weißer Farbe „Fish Rock“ drauf pinseln, schon gibt es einen Scenic Rock mehr im Valley of Fire.
Viel spannendes gab es dann eigentlich auf dem Rundkurs nicht weiter zu sehen. Zumindest haben wir es damals noch nicht wirklich entdeckt oder auf dem Schirm gehabt. Vielleicht lag es auch einfach an der Überdosis Felsen, die wir bis dato intus hatten. Aber nach einer Woche roter, brauner und weißer Felsen im Überfluss konnte uns das Tal des Feuers nur noch ein müdes lächeln abringen. Als Tagesausflug von Vegas aus ist es sicherlich zu empfehlen, aber nicht wenn man vorher schon Red Rocks und andere Felsen ohne Ende gesehen hat.
Deshalb fuhren wir nur noch zu den Seven Sisters, die uns aber ebenfalls keine Begeisterungsstürme abringen konnten, sogar den Elephant Rock klemmten wir uns mangels Interesse. Elefantöse Felsen gab es immerhin schon im Arches vor kurzem. Rainbow Vista und die White Domes wollten wir ebenfalls nicht mehr sehen, uns war einfach inzwischen mehr der Sinn nach Vegas!
So kam es, dass wir nach kaum einer Stunde das Tal wieder verließen und ich mich eigentlich frage, was wir hier überhaupt gemacht haben !? Vermutlich wäre es besser gewesen, den Park ganz außen vor zu lassen und ihn nächstes Mal mitzunehmen, wenn wir vorher nicht bereits eine archäologische Gesteinswoche in Utah verbracht haben. Aber egal, ist jetzt nicht mehr zu ändern.
Mehr zum State Park findest Du in meinem Artikel Valley of Fire – Tipps und Highlights
Las Vegas
Für heute machen wir uns schleunigst auf den Weg zurück zur Interstate und fahren die restliche Strecke bis Las Vegas zügig weiter, immer schön 5mp/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Die Ausfahrt zu unserem Hotel, dem Excalibur, ist nicht zu übersehen, man kann sich ja super an den ganzen Hotels am Strip orientieren, weil die Interstate genau parallel dazu verläuft.
Wir parken hinterm Hotel und reihen uns in die Schlange der Gäste ein, die gerade einchecken. Schließlich bekommen wir ein Zimmer im 14.Stock mit Blick nach … innen. Schade eigentlich, dabei wollten wir doch mal so gerne auf den Strip gucken. Wäre das Zimmer genau auf der anderen Seite des Gangs könnten wir jetzt aufs New York New York schauen. Aber was solls, in Vegas ist man eh nur zum schlafen im Hotel.
Nach dem Zimmercheck haben wir uns dann erst einmal an den doch recht schönen Pool begeben, wo wir es uns knapp eine Stunde lang erst einmal haben gut gehen lassen. Mensch Meier, das ist vielleicht eine Wohltat gewesen. Zurück auf dem Zimmer hieß es dann frisch und fit machen für den ersten Stripausflug. Schnell noch das Schuhwerk kontrollieren, es soll sich ja hier schon mal jemand Löcher in die Sohlen gelaufen haben.
Vorm Strip wollten wir dann allerdings endlich mal wieder in eine Shopping Mall, also sind wir ihn ein Stück Richtung Norden bis zu den Las Vegas Premium Outlets gefahren. Nachdem wir etwas Geld dort gelassen haben und diesmal sogar keinen platten Reifen an unserem Mietwagen auf dem Parkplatz vorgefunden haben (wie das beim letzten Mal der Fall gewesen ist), sind wir zurück ins Hotel und von dort aus zu Fuß bis runter zum Treasure Island gelaufen.
Dieser Marsch MUSS einfach sein am ersten Tag wie ich finde. Schließlich will man wieder alles sofort sehen. Mittlerweile war es dunkel und wir sind vorbei am Bellagio und dem Venetian.
… und haben uns dann auch mal ein wenig im neu gebauten Wynn umgesehen. Sieht ja schon sehr nobel aus das ganze, von außen genauso wie von innen.
Wir haben uns dann auf dem Rückweg noch den Vulkanausbruch vorm Mirage angesehen, sind noch einmal in den Genuss der Fountains vorm Bellagio gekommen und haben uns dann im Rainforest Cafe zum Essen eingefunden. Keine Wartezeit, unsere „Party of two“ konnte also zum Glück direkt durch wandern und wurde zum Tisch geführt. War übrigens lecker wie immer, kann man nicht anders sagen *mjammy*
Im Walgreens lassen wir danach noch kurz unsere vollen Speicherkarten wieder auf CD brennen, morgen früh wollen wir diese dann wieder abholen. Eigentlich wäre das bereits nach einer Stunde möglich … aber Hallo, es ist mitten in der Nacht!
Jetzt geht es erst einmal aufs Zimmer, wo wir um mittlerweile 1 Uhr morgens ankommen und wirklich hundemüde ins Bett fallen. Danke Vegas, Du hast uns bereits am ersten Tag mal wieder absolut fasziniert, aber auch völlig geschlaucht. Wir sind nämlich einfach nur fix und foxi. Gute Nacht, bis morgen … *schnarch*
Zion und Valley of Fire an einem Tag abzureißen ist wirklich schlimmer Frevel. ;) Zwei meiner Lieblingsorte, die Zeit benötigen und verdienen, um ein wenig davon zu erspüren. Wir waren zwei Mal dort, und wenn uns das Universum ein drittes Mal ermöglichen sollte, werden diese beiden Orte definitiv wieder auf dem Programm stehen.
Nichtsdestotrotz ein schöner Reisebericht, den ich gern noch weiter lesen werde.
Liebe Grüße, Silvi
Jepp, so ist das, wenn man sich dort noch nicht auskennt. Deshalb waren wir ja nach diesem ersten Besuch auch noch 6x jeweils im Zion und auch im VoF … das steht aber in den anderen Berichten :-)