Bei der Immigration habe ich glaube ich einen neuen und nicht zu unterbietenden Rekord aufgestellt, nach nicht einmal einer Minute war ich eingereist. Keine Warteschlange, keiner vor mir aus der Maschine … perfekt. Der asiatische Beamte war zudem noch gut drauf, konnte nur nicht verstehen, warum ich direkt zum Joshua Tree NP und speziell zu den Jumbo Rocks weiter wollte. Muss er auch nicht, ich weiß auf jeden Fall, warum ich nicht hier in LA bleibe *hust*
Die Fahrt mit dem Shuttle zum National Mietwagenverleih geht dann auch recht flott. Die Ernüchterung folgte jedoch umgehend. Ganze vier Autos standen in der Midsize-Kategorie der Choiceline. 2x der neue Ford Escape, 1x ein Nissan Murano und dann DER, dessen Auswahl mir bei dem Angebot nicht sonderlich schwerfiel – ein Jeep Patriot in passendem babyblau.
Ich hatte schon oft die Hand an der Türe von einem Patriot in der Choiceline, habe mich bisher aber irgendwie immer für ein anderes Gefährt entschieden – dieses Mal sollte es also quasi eine Premiere sein.
Als ich die Mietwagenstation verlasse, ist es kurz nach 14 Uhr. Das Navi zeigt eine Fahrtzeit von knapp 2 Stunden an bis zum Joshua Tree an. Was das Navi natürlich nicht wissen konnte: Einige Amis sind heute zu blond zum Autofahren und so darf ich unterwegs erst einmal an 4 (!) Unfällen vorbeifahren mit etlichen Kilometern Stau davor … und ich bin mittendrin.
Lange Rede, kurzer Sinn, die errechneten zwei Stunden Fahrtzeit waren ein Witz, es wurden fast drei daraus und quasi mit dem letzten Licht erreiche in noch den Joshua Tree National Park.
Joshua Tree National Park
Ich wollte heute wenigstens noch zwei Locations besuchen, die es mir total angetan haben auf Fotos. Zum einen den runden Kugelfelsen, zum anderen den sich verneigenden Baum! Von beiden hatte ich im Vorfeld eigentlich keine Ahnung wo sie sich genau befinden. Dank einem guten Freund habe ich aber noch eine recht präzise Beschreibung bekommen, nach welcher ich beide auch tatsächlich recht schnell gefunden habe.
Auf dem Weg zum Jumbo Rocks Campground (dort ist das Ziel) erhasche ich aus den Augenwinkeln den Mond, der gerade hinter einem Hügel auftaucht. Wow, die Senke des Berges davor passt wie Faust aufs Auge und somit steige ich erst einmal kräftig in die Eisen – WAS für ein tolles Motiv!
Jumbo Rocks Campground
Jetzt heißt es aber nichts wie weiter zu den Jumbo Rocks, wo ich beide Motive quasi in letzter Sekunde noch vorm Sonnenuntergang ablichten kann. Zuerst eiere ich zwar am Campground ein wenig durch die Gegend, nach kurzer Orientierung ist aber schnell klar, wo beide Formationen sich „verstecken“.
Eigentlich ist der komplette Jumbo Rocks Campground eine Art Gesamtkunstwerk. Er wurde dermaßen schön in die Natur eingebettet, das es kaum auszuhalten ist. Die eigentliche Felsformation mit der Runden Kugel ist nur ein kleiner Teil davon. Die Natur ist eben immer noch der beste Künstler.
Seit ich den sich verneigenden Baum vor dem Felsen zum ersten Mal auf einem Foto gesehen habe, hat es mir dieses Motiv angetan. Ich wollte das unbedingt selber einmal sehen. Und so war es eigentlich dieses kleine Bäumchen und der Felsen die letztendlich ausschlaggebend gewesen sind, warum ich den Joshua Tree NP dieses Mal überhaupt mit in die Rundreise eingebaut hatte.
Das Lustige: Wenn man zu der Stelle mit dem Baum kommt, fragt man sich erst einmal, WIE um alles in der Welt so ein Bild fotografiert ist, was man immer auf diversen Seiten vorfindet. Ohne extremen Weitwinkel geht jedenfalls schon mal gar nichts. Dazu MUSS es eigentlich auch schon ein Klappdisplay an der Kamera sein, da man selbige im Prinzip fast schon auf dem Boden aufsetzen muss, um den geeigneten Winkel zu erreichen, der nötig ist um die Verneigung des Baums hinzubekommen. Das Ergebnis ist trotzdem wunderschön, auch wenn es in natura auf den ersten Blick rein gar nicht so spannend ausschaut.
Der Baum ist in Wirklichkeit VIEL kleiner als der Fels. Und der Felsen ist auch nicht schmal wie auf dem Bild, sondern ein ganz schöner Brocken, wenn man frontal davor steht. Morgen kommen noch ein paar andere Fotos, wo man es sich vielleicht ein bisschen besser vorstellen kann. Denn auch morgen komme ich noch einmal hierher … und natürlich auch zu den Jumbo Rocks, die sind einfach viel zu schön um es bei nur einem einzigen Besuch zu belassen.
Rückfahrt zum Hotel
Wie auch immer. Nach diesem doch recht langen Tag fahre ich schließlich zum Hotel. Über Priceline habe ich für 2 Nächte das Best Western Garden & Suites zugewiesen bekommen. Eine gute Wahl, wie sich hinterher herausstellen sollte. Auch, wenn ich ursprünglich auf das Fairfield Inn&Suites spekuliert hatte. Aber Dank kostenlosem Wi-Fi im Hotel (eigener Router auf dem Zimmer, daher super Verbindung) und dem echt leckeren, ebenfalls kostenlosen Frühstück, gefällt mir das Best Western ebenfalls richtig gut.
Zudem ist das Zimmer super ruhig und schön groß. Und nur wenige Meter weiter ist ein Supermarkt für die nötigsten Besorgungen, es passt also alles. Für Morgen ist ein voller Tag Joshua Tree geplant. Mal sehen, was man ohne großartige Vorbereitung hier so alles anstellen kann. So wirklich geplant habe ich nämlich im Vorfeld für diesen Urlaub, entgegen meiner Gewohnheit, eigentlich fast gar nichts.
Dank gratis Skype-Abo-Monat telefoniere ich noch eine halbe Ewigkeit mit zu Hause, so ein „Testmonat“ ist schon was Feines. Ziemlich tot falle ich schließlich irgendwann ins Bett … der Tag hat Spuren hinterlassen.
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