Eigentlich wollte ich heute zum Sonnenaufgang bereits im Death Valley sein, genau genommen in Badwater. Aber wie mittlerweile so oft in diesem Urlaub starte ich den Tag vollkommen relaxt und viel zu spät. Daher bin ich erst gegen 9 Uhr am Parkeingang, zum inzwischen … wievielten Mal eigentlich? Ich weiß es gar nicht mehr so genau.

 

Death Valley

Erster Stopp ist wieder der Zabriskie Point, ursprünglich will ich hier erst zum Sonnenuntergang hin. DAS war im Prinzip auch der einzige Grund für mich die Übernachtung heute in Beatty zu planen und nicht irgendwo anders. Doch im Laufe des Tages sollte es wieder einmal anders kommen. Aber dazu später mehr.

Aussicht am Zabriskie Point

Aussicht am Zabriskie Point

 

Zabriskie Point

Zabriskie Point

 

Die Aussicht ins Tal des Todes am Zabriskie Point

Die Aussicht ins Tal des Todes am Zabriskie Point

 

Ich bleibe eine ganze Zeit am Zabriskie Point und setze mich auf die bekannte Bank dort, Leute kommen und gehen … einige Deutsche sind irgendwann auch dabei. Grund genug wieder weiterzufahren :-)

Zabriskie Point im Gegenlicht

Zabriskie Point im Gegenlicht

 

 

Golden Canyon

Nächster Stopp, Golden Canyon. Dort war ich bisher noch nicht, und im Moment sind die Temperaturen noch angenehm. Ich beschließe ein bisschen den Canyon hoch zu wandern. Alles hier erinnert mich ein wenig an den Trail zur Natural Bridge, bloß ohne Natural Bridge.

Der Wash durch den Golden Canyon

Der Wash durch den Golden Canyon

 

Golden Canyon

Golden Canyon

 

Irgendwann drehe ich um. Obwohl ich den letzten freien Platz vorhin auf dem Parkplatz unten ergattern konnte, bin ich die ganze Zeit niemandem begegnet. Wo sind die bloß alle hin? Theoretisch könnte man von hier aus hoch zum Zabriskie Point laufen, wo ich ja eben noch gewesen bin. Aber wer tut sich so etwas freiwillig an? Egal …

Mein nächstes Ziel war Badwater, der tiefste Punkt der gesamten USA. Auf dem Weg dorthin kommt man noch am sehenswerten Devils Throne vorbei. Dabei handelt es sich um eine bizarre Gesteinsformation aus Baselisk. Ob der Teufel hier drauf Platz nehmen würde? Nichts genaues weiß man nicht.

Der sogenannte "Devils Throne", der Name passt irgendwie

Der sogenannte „Devils Throne“, der Name passt irgendwie

 

 

Badwater

In Badwater fliegt mir erst einmal beim Öffnen der Autotüre alles was lose auf der Rückbank gelegen hat wild hin und her, SO windig ist es hier! Hm, was ist nun bitteschön los? Ich denke mir erst einmal nichts dabei und marschiere los in Richtung … irgendwohin halt! Nur verlaufen sollte man sich hier im Death Valley halt nicht *grins*

Ein zaghafter Versuch, die Spiegelung bei Badwater zu fotografieren

Ein zaghafter Versuch, die Spiegelung bei Badwater zu fotografieren

 

Salzkristalle bei Badwater

Salzkristalle bei Badwater

 

Man muss schon eine ganze Ecke laufen, um dorthin zu gelangen, wo es sich fototechnisch noch lohnt die Salzformationen abzulichten …

Die tollen Wabenförmigen Strukturen erreicht man erst nach einigen hundert Metern

Die tollen Wabenförmigen Strukturen erreicht man erst nach einigen hundert Metern

 

… ZU platt getreten sind sie in den Bereichen wo der Massentourismus in Form von asiatischen auf-der-Flucht-Reisegruppen Einzug gehalten hat. Das beobachte ich auch heute noch gleichermaßen kopfschüttelnd und mit Fragezeichen über den Kopf wie 10 Jahre zuvor.

Bus kommt, Türe auf, gefühlte 200 Asiaten steigen aus, knipsen völlig rücksichtslos auf andere Anwesende mit Ihren Handys alles, was nicht rechtzeitig flüchten konnte, machen irgendwelche bekloppten Posen, wenn sie sich selber ablichten und verschwinden wie durch einen Hokus Pokus nach 5 oder maximal 10 Minuten wieder genauso schnell wieder, wie sie angekommen sind. Das Ganze ist glaube ich nur noch zu toppen von einem Schwarm Heuschrecken, der ganze Landstriche verwüstet und dann weiter zieht. Merkwürdig alles!

 

 

Devil’s Cornfield

Zurück am Auto halte ich noch am Devil’s Cornfield, auch hier habe ich wieder das Vergnügen die Location mit einer Reisegruppe teilen zu dürfen müssen. Aber zum Glück braucht man ja nur wenige Meter ins Kornfeld zu spazieren und ist so gut wie alleine.

Parken am Devils Cornfield

Parken am Devils Cornfield

 

 

Artists Palette

Als Nächstes fahre ich den Scenic Drive bei der Artists Palette, immer wieder steige ich aus und mir wird langsam klar, dass der Wind heute vermutlich nicht mehr weniger wird! Trotzdem ist die Strecke einfach nur wunderbar zu fahren.

Der sehenswerte Artists Drive

Der sehenswerte Artists Drive

 

Artists Palette

Artists Palette

 

Am frühen Nachmittag bin ich schließlich an der Furnace Creek Ranch. Dort hole ich mir erst einmal ein Eis und mache fast eine Stunde Pause danach.

Wie jedes Mal hier folgt der obligatorische Blick auf den Preis für eine Gallone Sprit an einer der teuersten Tankstellen der gesamten USA. Wow, da bekommen selbst Amerikaner langsam Schnappatmung, wobei 6 US$ ja im Prinzip immer noch billig sind, wenn man es umrechnet auf den Preis pro Liter.

Tanken im Death Valley !! Die Spritpreise sind auch nicht mehr das was sie mal waren

Tanken im Death Valley !! Die Spritpreise sind auch nicht mehr das, was sie mal waren

 

Als nächstes WOLLTE ich eigentlich zu den Dünen bei Stovepipe Wells. Bedingt durch den starken Wind lag hier allerdings SO viel Sand in der Luft, das an Fotografieren nicht zu denken war! Und auch mein Hauptgrund überhaupt hier im Death Valley zu übernachten, der Sunset am Zabriskie Point, war in weite Ferne gerückt. Irgendwie verging mir die Lust darauf in Anbetracht der Wetterlage. Aber was tun? Das Hotel in Beatty war blöderweise nicht stornierbar und Internet um irgendwo etwas anderes spontan zu buchen gab es hier ja weit und breit nicht – dachte ich zumindest.

Bei Stovepipe Village hab ich nämlich plötzlich ein freies WiFi Netz vom örtlichen Hotel gefunden und konnte somit das Comfort Inn in Lone Pine (inzwischen ist es ein Quality Inn) klarmachen für heute Nacht. Zumindest DACHTE ich die Buchung sei durchgegangen, war sie aber nicht wie sich später herausstellen sollte. In Lone Pine wollte ich zwar erst übermorgen übernachten, aber was soll’s. Hauptsache weg hier. Der Sturm ging mir total auf den Zeiger!

Ohne großartig auf die Geschwindigkeit zu achten, mache ich mich besser gelaunt wieder auf in Richtung westlichen Parkausgang. Kurz vor Lone Pine kann man dann auch mal fototechnisch festhalten wie es die ganze Zeit windet.

Es windet und stürmt ...

Es windet und stürmt …

 

In Lone Pine checke ich kurz im Hotel ein, meine eben getätigte Buchung kann die Dame am Frontdesk jedoch nicht finden! Da um diese Jahreszeit das Hotel aber nicht ausgebucht ist, habe ich kein Problem noch ein Zimmer zu bekommen. Der Preis ist identisch mit der hotels.com Webseite von vorhin, nur mit dem Unterschied das ich jetzt auch noch Rewards-Points gutgeschrieben bekommen für diese direkte Buchung.

 

 

Mobius Arch

Ich bringe kurz ein paar Klamotten aufs Zimmer und fahre dann noch für die letzten hellen Momente des Tages in die Alabama Hills. Somit weiß ich wenigstens schon einmal wo ich morgen früh zum Sonnenaufgang hin muss. DEN möchte ich dann nämlich ausnahmsweise auch mal wieder live erleben und hatte mir dafür den Mobius Arch als Location ausgesucht. Heute Nachmittag sah der schon toll aus, wird aber logischerweise leider von der falschen Seite angestrahlt. Ich bin gespannt wie das morgen erst sein wird.

Mobius Arch am späten Nachmittag

Mobius Arch am späten Nachmittag

 

Ich bleibe hier bis es fast dunkel ist und mache mich dann ziemlich tiefgefroren auf den Weg zurück ins Hotel. Das Wetter hier ist zwar recht gut, sobald die Sonne verschwunden ist, wird es aber eisig kalt! Wieder einmal ein Tag, der hinterher anders verlaufen ist, als es ursprünglich geplant gewesen ist, trotzdem bin ich zufrieden … bis moin * wink *