Das Motto des Tages heute war ganz eindeutig: Apache Trail. Und zwar bei Traumwetter! Die Wolken von gestern scheinen weit weg zu sein. Ich habe zumindest nicht einen einzigen Fitzel mehr von ihnen gesehen. Dazu angenehme Temperaturen so um die 18 – 20°C, was will man mehr?
Goldfield Ghost Town
Bevor es auf den eigentlichen Apache Trail ging, habe ich noch kurz in Goldfield gehalten. WENN man schon einmal die Gelegenheit hat eine „Ghost Town“ ohne andere Menschen zu sehen, dann sollte man das zu dieser frühen Stunde auch nutzen.
Ich mache allerhand Fotos im Licht der aufgehenden Sonne und werde irgendwann dabei von einer Art „Müllmann“ angesprochen. Vermutlich war es so eine Art Goldfield-Hausmeister. Er wollte wissen, ob ich professioneller Fotograf bin und die Absicht habe die Bilder später zu verkaufen. Ja ne, ist klar.
Ich wusste gar nicht, dass ich so professionell aussehe *lach* Nachdem ich ihm gesagt hatte, das es lediglich für mich und meine Familie ist, war aber alles okay.
Apache Trail
Ich setze die Fahrt fort. Theoretisch könnte ich noch den Lost Dutchman State Park mitnehmen, der liegt quasi gleich nebenan. Dieser interessiert mich aber irgendwie nicht so richtig.
Es geht also tatsächlich bei strahlendem Sonnenschein auf den Apache Trail. Dass ich DAS noch erleben darf, hätte man mir vor dem Urlaub auch nicht erzählen dürfen. Letztes Jahr Schnee, gestern Regen … aller guten Dinge sind anscheinend tatsächlich drei!
Bis zum Ende des asphaltierten Teils ist mir nicht ein einziges Auto begegnet, es ist fast wie ausgestorben hier. Würden nicht hier und da ein paar Vögel zwitschern könnte man fast denken man ist in einem Endzeitfilm – nur in schön.
Selbst bei Tortilla Flat ist rein gar nichts los. Wenn ich da an letztes Jahr denke, kann man sich das eigentlich gar nicht so richtig vorstellen. Da hat man hier nicht einmal mehr einen Parkplatz gefunden!
Irgendwann endet der Asphalt. Und auch wenn es die ersten paar Meilen noch recht gemütlich zugeht, die Straße ist in einem relativ erbärmlichen Zustand zwischendurch! Hier und da sind aber bereits Grader unterwegs, die das an diversen Stellen wieder zu reparieren versuchen.
Es bringt zwar teilweise nicht wirklich viel, was der da mit seinem Gefährt veranstaltet, aber immerhin besser als gar nichts.
Fast drei Stunden habe ich für den kompletten Apache Trail ONEWAY mit etlichen Fotopausen benötigt. Unterwegs sind mir dabei keine fünf Autos entgegengekommen. Einfach wunderbar, wenn man hier auch noch so wenig Verkehr hat. Ein ganz klarer Pluspunkt zu dieser Jahreszeit.
Am Ende des Apache Trails gelangt man schließlich zum Roosevelt Dam, ab hier hat man wieder Asphalt unter den Reifen.
Tonto Ntl.Monument
Danach folgte ein kurzer Abstecher zum Tonto Ntl.Monument, das liegt ja quasi „umme Ecke“ wie der Ruhrpottler zu sagen pflegt. Ich bin aber nicht hoch gelaufen, ein paar Bilder vom Parkplatz aus mussten reichen. Irgendwie fehlte mir der Elan an dem Tag. Ich glaube, ich werde alt *hust*
Zurück nach Phoenix bin ich dann oben herumgefahren, eigentlich wollte ich nämlich auf dem Weg nach Prescott noch zum Agua Fria Ntl.Monument. Nachdem ich aber nochmal nachgesehen habe, was da überhaupt so los ist, hab ich es mir geklemmt. Ist mir irgendwie zu nichtssagend.
Watson Lake
Die dadurch gewonnene Zeit hab ich dem Watson Lake gewidmet. Eine SEHR gute Entscheidung wie ich hinterher gefunden habe!
Ich bin fast 4 Stunden überall oben und unten rumgekraxelt und vorne bis zum Damm gewesen. Theoretisch hätte ich auch noch unten HINTER den Damm gehen können – aber irgendwo muss dann auch mal gut sein.
Sehr schön fand ich auch die Stelle unten am Steg, von der wusste ich bisher gar nichts. Einige Vogelfotografen (gibt es sowas?) haben mich allerdings die ganze Zeit irgendwie blöd angeguckt als ich da rumgekreucht bin. Somit beschränkte sich mein Aufenthalt dort auf wenige Minuten. Schade, hier wäre ich gerne noch länger geblieben! Und das alles für ein paar Enten, die sie versucht haben zu knipsen.
Ich bin dann kurz nach Sonnenuntergang von einem Ranger (oder irgend so etwas in der Art) quasi rausgeschmissen worden, weil es ja nur ein Daylight Park ist. Sobald die Sonne weg ist, wird also dicht gemacht … na ja.
Der Watson Lake hat mir jedenfalls auch beim zweiten Mal recht gut gefallen. Gerade, wenn hier die letzten Sonnenstrahlen über die Felsen kriechen, entsteht eine ganz besondere Stimmung.
Mehr Bilder vom Watson Lake gibt es in Kürze in einer separaten Bildergalerie. Ich habe hier SO viel geknipst, dass es den Reisebericht vermutlich sprengen würde! Morgen geht es dann zu den spirituell erleuchteten Vortexen nach Sedona. Dort habe ich bisher auch immer Pech mit dem Wetter gehabt irgendwie. Geplant habe ich daher auch rein gar nichts. Ich hoffe einfach mal, dass ich vom letzten Jahr noch genug Input im Kopf habe, sodass ich ungefähr weiß, was man dort so anstellen kann. Mal sehen …
Meine Unterkunft war das Holiday Inn Express in Prescott, ein in meinen Augen eher überdurchschnittlich gutes Hotel für einen recht günstigen Preis. Kann ich also durchaus empfehlen!
Ich bin heute übrigens 500 Kilometer gefahren, nur frage ich mich wo die gewesen sind. Schaut man auf eine Karte, ist die Entfernung von Scottsdale nach Prescott gar nicht so weit. Aber so kann man sich manchmal täuschen. Vielleicht auch mal wieder ein Hinweis an alle Ersttäter, die leider oft viel zu optimistisch Ihre Reiseplanung angehen und hinterher dann enttäuscht sind, weil der Urlaub hauptsächlich im Auto verbracht wurde. Die morgige Etappe ist aber definitiv schön kurz …
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