Relativ früh machen wir uns auf in Richtung Mount Rushmore. Wir haben die Hoffnung, dass es so früh am Morgen nicht so überlaufen ist. Draußen ist es zwar im Moment noch recht frisch, das sollte sich aber heute noch rasch zum positiven ändern. Schön blau war der Himmel auf jeden Fall schon mal, genau wie der Wetterbericht es vorausgesagt hat.
Mount Rushmore
Zu Hause hatten wir uns im Vorfeld überlegt was wir heute mit dem ganzen Tag anfangen sollen. Zur Auswahl standen entweder die Badlands etwas weiter östlich oder aber der Custer Wildlife Loop mit Mount Rushmore.
Da wir auf der Fahrt von Denver hier hoch nach Rapid City aber unterwegs bereits genügend Badlands gesehen haben, fällt uns die Entscheidung relativ leicht. Wir schenken uns die Badlands und entscheiden uns für Variante zwei. Als Erstes fahren wir zum Mount Rushmore.
Zu unserer Überraschung ist die Anzahl Autos im Parkhaus hier zu dieser frühen Stunde noch recht überschaubar.
Der Eintritt kostete damals 8 US$ (der Nationalparkpass hat keine Gültigkeit), wobei die Gebühr lediglich eine Parkgebühr fürs Auto ist. Der Eintritt selbst ist kostenlos. Ein Jahr lang behält der Parkausweis dann seine Gültigkeit, er ist allerdings Fahrzeuggebunden (Nummernschild).
Soll heißen: Wer zwar öfter im Jahr drüben ist, jedes Mal aber einem unterschiedlichen Mietwagen hat, hat Pech gehabt. Wobei ich kaum glaube, das man als Nicht-Ami unbedingt 2x oder öfter im Jahr dorthin muss.
Leider verdecken immer wieder einige Wolken den blauen Himmel. Mit ein wenig Warten gelingen trotzdem ganz brauchbare Aufnahmen.
Wir laufen den Presidental Loop, das ist ein Trail, der einmal vor den in Granit gehauenen Köpfen vorbeiführt. Eigentlich ändert sich das Motiv ja nie wirklich, nur die Perspektive ist eine andere.
Trotzdem knipsen wir recht viele Fotos, die aber irgendwie alle gleich aussehen. Wir machen unter anderem auch ein paar Fotos, wo wir uns SO positionieren, dass unsere Köpfe direkt neben denen der Präsidenten erscheinen. Wenn ich die irgendwann mal so retuschiert haben sollte, dass unsere Oberkörper futsch sind und man dann wirklich nur noch unsere Köpfe sieht, werde ich das Ergebnis mal hier präsentieren.
Welche Präsidenten sieht man in Mount Rushmore?
Die Köpfe der vier Präsidenten (von links nach rechts) stammen von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.
Wildlife Loop
Nachdem die Speicherkarten heiß gelaufen sind fahren wir weiter und lassen Mount Rushmore hinter uns. Über die knapp 17 Meilen (ca. 27 km) lange Iron Mountain Road machen wir uns auf Richtung Wildlife Loop. Diese Straße, welche ja eigentlich die US16A ist, sollte man sich übrigens nicht entgehen lassen.
Ich finde sie nicht minder sehenswert wie den Needles Highway. Es gibt unter anderem drei Tunnel, wovon der erste offenbar absichtlich genau so gebaut wurde, dass man von dort aus auf die vier Köpfe blickt. Zufall ist das auf jeden Fall bestimmt nicht.
Wenn man von Norden kommt verpasst man diesen Anblick allerdings sehr leicht, weil es genau entgegen der Fahrtrichtung ist! Also ruhig mal umdrehen hinter dem Tunnel …
Vorbei am Norbeck Memorial (scheinen die Amis ganz toll zu finden, wir irgendwie nicht) geht es weiter nach Süden. Kaum haben wir den Wildlife Loop erreicht, bietet sich uns auch schon das erste kuriose Bild … ein Bison! Okay, ein Bison selbst ist jetzt nicht wirklich so kurios, nur der Bison in Verbindung mit dem Campground unmittelbar daneben sah schon irgendwie sehr merkwürdig aus. Würde ich hier übernachten, könnte ich glaube ich nur schwer ein Auge zu tun.
Ein paar Meilen kam dann erst mal nichts … außer Grasland. Aber das kennen wir ja bereits. Dann kamen (wie gestern vom Ranger beschrieben) irgendwo im südlichen Bereich erneut ein paar Bisons, irgendwelche komischen Antilopen (sahen zumindest so aus) sowie ohne Ende lustige Esel. Die haben anscheinend heute Morgen Spaßkekse gefrühstückt, da sie die Straße versperren und absolut keine Lust zu haben schienen sich mal zu bewegen.
Am Straßenrand stehen deshalb bereits jede Menge Autos, einige Leute wandern über die Straße und verfüttern alles Mögliche an Gebäck und sonstigem Kram. Kein Wunder, das die Tiere hier nicht weggehen wollen. Einer der Esel hatte wahrscheinlich einen Kekskrümel im Bart hängen und wollte den wieder irgendwie loswerden, unser Außenspiegel war anscheinend dafür optimal geeignet. Nur sabbern dabei hätte wirklich nicht sein müssen.
Wenige Meilen später verbringen wir einige Zeit an der Prärie Dog Town, wo jede Menge dieser lustigen Tiere leben. Die meisten fahren hier vorbei während wir fotografieren und überlegen wahrscheinlich, was die beiden doofen Deutschen Touristen da wieder entdeckt haben … da ist ja gar nichts. Wenn man nicht genau hinsieht, ÜBERSIEHT man diesen Ort allerdings auch sehr leicht.
Wir kommen dann noch an eine Stelle, die wie gemalt ausgesehen hat. Kurze Beschreibung: kleine Steinbrücke, rauschender Bach, trinkendes Pferd an Wasserstelle, Schmetterlinge, Totenstille – nur Insektenrumgesumme zu hören … ein Bild wie im Märchen. Wäre das Pferd ein Einhorn, wundern würde es mich jetzt gerade nicht in dem Moment! Wieso jetzt gerade auf dem Bild kein Pferd ist weiß ich auch nicht, ich reich das irgendwann aber noch nach!
Im weiteren Verlauf ist dann eigentlich nur noch der Mount Coolidge Lookoot einen kurzen Stopp wert. Auf dem kleinen Parkplatz stehen mehrere SUVs voller Inder, die hier Ihre helle Freude daran zu haben scheinen zwischen den toten Bäumen rum zu posen und Fotos von allen 15 Indern gleichzeitig zu machen … komisch. Wenigstens die Musik in einem der Autos hätten sie ja leiser machen können, ich dachte erst, es wäre ein Erdbeben im Anmarsch – war aber wohl doch nur der Bass.
Am Ende des Loops angekommen überlegen wir, was wir nun machen. Über die US-36 und die US-79 fahren wir zurück Richtung Rapid City.
South Dakota Air ans Space Museum
Wir haben uns entschieden zum South Dakota Air and Space Museum zu fahren (Ausfahrt 67), welches mit 7 Meilen Entfernung nur ein paar Minuten östlich der Stadt liegt. Der Eintritt hier ist kostenlos, lediglich für die Tour mit dem Bus (die auch in die Air Force Base hineinführt) wird ein kleiner Obolus fällig. Ob sich das lohnt, kann ich allerdings nicht sagen, da wir darauf verzichtet haben.
Hier auf jeden Fall mal ein paar Beispiele, was man dort so zu sehen bekommt …
Falls jemand mit den Namen der Flieger was anfangen kann, hier mal eine Auflistung was man dort so zu sehen bekommt …
- A-7D „Corsair II“
- B-25 „Mitchell“
- B-26 „Invader“
- B-29 „Superfortress“
- B-52D „Stratofortress“
- EB-57B „Canberra“
- BT-13 „Valiant“
- C-45 „Expeditor“
- C-47 „Gooney Bird“
- C-54 „Skymaster“
- C-131 „Samaritan“
- EC-135 „Stratotanker“
- F-84 „Thunderstreak“
- F-86 „Sabre“
- F-101 „Voodoo“
- F-102 „Delta Dagger“
- F-105 „Thud“
- FB-111 „Ardvark“
- H-13 Helicopter
- L-5 „Sentinel“
- O-2A Forward Air Control Aircraft
- T-33 „Shooting Star“
- T-38 „Talon“
- U-3 „Blue Canoe“
- U-8 „Seminole“
- UH-1 „Iroquois“
Geöffnet ist hier das ganze Jahr über, im Sommer täglich von 8:30h bis 18:00h und im Winter von 8:30h bis 16:00h.
Rapid City Rushmore Mall
Nachdem wir uns auf jeden Fall hier überall draußen und drinnen satt gesehen haben fahren wir zurück nach Rapid City. Frauchen will unbedingt noch einmal in die Rushmore Mall. Sie hat dort gestern etwas gesehen und will es „mal kurz“ anprobieren. Die nächsten 2 – 4 Stunden sind deshalb sehr spannend für mich gewesen.
Danach ging es zum Abendessen und das war’s wieder … bis morgen. Dann schauen wir uns unter anderem den Devils Tower an und es geht nach West in Richtung Cody.
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