Das Wetter schaut heute schon nicht mehr ganz so unfreundlich auf und so machen wir uns bei einem Sonne/Wolken-Mix auf in Richtung Phoenix. Für den Tag stand eigentlich nicht mehr so wirklich viel an, als Erstes ging es noch zur Goldfield Ghost Town. Die ersten Goldfunde wurden hier 1892 entdeckt. Bereits ein Jahr später bekam die Siedlung eine Poststation. Von der Legende der „Lost Dutchman Mine“ angezogen boomte die Stadt, bis sie kurz darauf mit 1500 ansässigen Goldsuchern, Arbeitern und Händlern den Höhepunkt erreichte.

Nur 5 Jahre später waren die Goldadern erschöpft und der Ort wurde zur Geisterstadt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf Grund modernerer Abbaumöglichkeiten erneut begonnen nach Gold zu suchen. Auch dieser Boom dauerte lediglich 5 Jahre und erneut wurde die Stadt zur Ghost Town. Bis 1966 Robert F. „Bob“ Schoose vom Besitz einer eigenen Ghost Town träumte. Er kaufte 1984 das Gelände und die ehemalige Stadt und begann die Restauration der Ghost Town. Zusätzlich wurde ein Museum eröffnet.

Der Besuch der Stadt ist kostenlos und ganzjährig möglich. Verfehlen kann man Goldfield nicht, die Ghost Town liegt quasi bei Apache Junction am Highway #88 und somit am Beginn des Apache Trails. So ziemlich jeder hält hier zwangsweise, nur heute Morgen nicht – das schlafen wohl noch alle.

 

 

Goldfield Ghost Town

Als Erstes fallen wieder einige nett anzusehende, verrostete Karren auf. Mein Fotoapparat freut sich … und ich mich auch.

Alte Rostkarren in Goldfield

Alte Rostkarren in Goldfield

 

Goldfield

Goldfield

 

Goldfield alter Trekker

Goldfield alter Trekker

 

Nachdem wir uns diese angesehen haben geht es zur Gold- und zur Eisenschmiede, wo wir ein Hufeisen mitnehmen … na, wenn das mal kein Glück bringt weiß ich auch nicht mehr weiter. Die „Stadt“ gefällt uns wesentlich besser als Tombstone, was vermutlich auch daran liegt, dass es überhaupt nicht voll ist. Außerdem wirkt hier alles wesentlich authentischer als noch vor ein paar Tagen – egal ob es jetzt das Gefängnis, der Saloon oder die Kirche ist.

Der örtliche Knast

Der örtliche Knast

 

Goldfield Kirche

Goldfield Kirche

 

Goldfield Church

Goldfield Church

 

Goldfield Ghost Town

Goldfield Ghost Town

 

Wer Zeit und Lust hat, kann noch an einer Fahrt mit der historischen Eisenbahn teilnehmen. Da die nächste Abfahrt aber noch aus sich warten ließ, haben wir uns das geschenkt und haben stattdessen nur ausgiebig die Stadt erkundet.

Goldfield Saloon

Goldfield Saloon

 

Goldfield am Apache Trail

Goldfield am Apache Trail

 

Eindrücke aus Ghostfield

Eindrücke aus Ghostfield

 

Eindrücke aus Ghostfield

Eindrücke aus Ghostfield

 

Goldfield altes Gerät

Goldfield altes Gerät

 

Und der Blick schweift schon mal gen Apache Trail, dort wollen wir gleich hin … wettermässig scheint sich da drüben aber einiges zusammen zu brauen!

Na, ob das Wetter wohl hält?

Na, ob das Wetter wohl hält?

 

Das schaut irgendwie gar nicht mal so gut aus

Das schaut irgendwie gar nicht mal so gut aus

 

Nach etwa 1,5 Stunden haben wir alles hier gesehen, diese Zeit sollte man sich aber auch ruhig nehmen. Wer länger bleibt kann – wie gesagt – auch an einer Eisenbahnfahrt teilnehmen. Wir machen uns aber wieder auf die Socken, und zwar in Richtung Apache Trail !!

 

 

Apache Trail

Alleine der Name ruft ja bei den meisten Leuten schon Begeisterungsstürme hervor, die ihn selbst gefahren sind. Bei einigen Beifahrern hingegen ruft der Name hingegen vermutlich Brechreiz hervor wegen der ganzen Kurven. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin ja schon viele Kurvenstraßen gefahren im Leben, aber hier war selbst ich froh als es dem Ende zu ging. Selten hatte ich beim Autofahren solch ein komisches Übelkeitsgefühl im Magen wie hier, wenn ich selbst der Fahrer gewesen bin.

Nichtsdestotrotz ist die Landschaft natürlich ein Traum und man wird alle paar Meilen regelrecht genötigt anzuhalten, um wieder ein paar Fotos zu machen. Genau SO hatte ich mir das vorgestellt.

Eindrücke vom Apache Trail

Eindrücke vom Apache Trail

 

Auch an einem tollen See kommt man vorbei

Auch an einem tollen See kommt man vorbei

 

Auch an einem tollen See kommt man vorbei

Auch an einem tollen See kommt man vorbei

 

Ein Traum! Ein Traum wäre allerdings auch, wenn das Wetter wieder weiter mitgespielt hätte, denn bereits bei der Abfahrt aus Goldfield hatte es sich immer mehr zugezogen und je weiter man den Apache Trail fuhr, umso schlechter wurde es.

Kurz vor Tortilla Flat schließlich fing es wieder an zu regnen, hier war auch die Straße auf einer Länge von schätzungsweise 20 Meter überspült und nur wenige Autos überhaupt sind an dieser Stelle weiter gefahren. Aber umdrehen wollten wir eigentlich nicht wirklich, auch wenn ich wusste, dass dies keine wirklich guten Voraussetzungen für den nicht asphaltierten Bereich der Strecke sind im späteren Verlauf.

An zwei weiteren Stellen war die Straße später nochmal überflutet, auch hier hieß es einfach Anlauf nehmen und durch! Irgendwann war dann aber Schluss. Es wurde dermaßen dunkel, das man fast meinte, es wird gleich Nacht! Ein letztes Foto noch …

Hm, es wird immer dunkler dort wo wir hinwollen

Hm, es wird immer dunkler dort wo wir hinwollen

 

… dann ging der Regen plötzlich in Schnee über und an eine Weiterfahrt über den nicht mehr asphaltierten Bereich war somit nicht mehr zu denken, weil man fast nichts mehr erkennen konnte draußen durch den Schnee! Also blieb uns nichts weiteres übrig, als bei einer geeigneten Stelle vorsichtig umzudrehen! Na klasse!!! Ich wiederhole mich nur ungern, aber der Wettergott ist ein Blödmann! Hier ist es normalerweise doch warm und man hat blauen Himmel, also was soll das !? Vorsichtig fahren wir also zurück in Richtung Tortilla Flat, hier ist inzwischen ein regelrechter Menschenauflauf, weil so gut wie jeder parkt, anstatt weiterzufahren.

Hier kannst Du nachlesen, wie ich ein Jahr später den Apache Trail bei perfekten Wetterbedingungen gefahren bin.

Relativ gemütlich und Magenschonend fahren wir schließlich die Strecke zurück, die wir eben erst gekommen sind und bei Apache Junction muss ich erst einmal kurz halten um zu gucken, wohin es jetzt geht bzw. was wir nun noch machen. Unser gebuchtes Hyatt Hotel liegt relativ im Norden der Stadt. Auf dem Weg dorthin könnte man noch gut die Arizona Mills Mall besuchen. Gesagt, getan! Die nächsten zwei Stunden wurden wir somit Opfer der alles vernichtenden Shopping-Falle.

Als wir wieder das Tageslicht erblicken neigt der Tag sich inzwischen bereits dem Ende und wir fahren schließlich noch zu einem WalMart, um Proviant für den Flug zu besorgen. Danach geht es zurück zum Hotel. Während Finley irgendwann einschläft packen wir bereits die Koffer für Morgen früh. Gegen 4 Uhr werden wir aufbrechen, um möglichst zeitig am Flughafen zu sein. Eine weise Entscheidung, doch dazu dann morgen mehr. Gute Nacht.