Reiseblogger Meeting – 20 Fragen an mitkindimrucksack.de

Erzählt doch mal ein bisschen was über Euren Reiseblog, wann hat er das Licht der Welt erblickt und wie hat sich das dann alles entwickelt?

Unser Reiseblog hat ungefähr vor einem Jahr, genauer gesagt am 11.10.2017, das Licht der Internetwelt erblickt. Wir fanden selbst für unsere Art des Reisens, dazu kommen wir ja noch, nur sehr spärliche Informationen im Internet und dachten, wir könnten mit unseren Erfahrungen anderen helfen und dazu noch unser Wissen aus fast 13 Jahren leben in Norwegen ebenso beisteuern.

Bloggen tue ich, Ina, allerdings schon seit gefühlten Ewigkeiten, nämlich seit unserer Auswanderung 2005. Damals noch um die Familie auf dem Laufenden zu halten und später dann als Familienblog über unser Leben hier in Norwegen.

Unser Reiseblog hat sich unheimlich gut entwickelt in dem Jahr. Stand Mitte August hatten wir seit dem 11.Oktober im letzten Jahr 63 700 Besucher, die insgesamt sage und schreibe 261900 Seiten gelesen haben! In den sozialen Medien sind wir hauptsächlich bei Facebook und Instagram aktiv, haben bei Facebook 1630 Fans und rund 700 Instagramfollower. Eine Entwicklung, die wir nicht annähernd so erwartet hätten und die uns motiviert gerne weiterzuschreiben.

Wie seid Ihr damals eigentlich auf den Namen für den Blog gekommen?

Da wir immer mit Rucksack unterwegs sind und dazu mit Kind und die Kinder gerne, wenn wir packen, in den Rucksack klettern, war der Name „Mit Kind im Rucksack“ sehr naheliegend!

Welcher Eurer Artikel liegt Euch besonders am Herzen?

Da gibt es gar nicht den Einzelnen, wenn wir schreiben dann mit Herzblut. Besonders am Herzen liegt uns Nico’s Reihe über sein Leben und arbeiten in Grönland

Erstmal, weil es sehr persönliche Geschichten sind und sie uns an längst vergangene Abenteuer erinnern und auch weil Nico bis dahin gar nicht so viel daran dachte auch Reiseberichte zu schreiben. Er ist eher für die Fotografie auf dem Blog zuständig, es ihm aber sehr lag und er ganz viel positive Resonanz dazu bekam.

Welcher Reisetyp seid Ihr, wie reist Ihr am liebsten? Hotels oder Camping? Mietwagen oder Wohnmobil? Teuer oder günstig etc. ?!

Ganz klar am liebsten sind wir mit dem Zug unterwegs. Zum einen wegen der Nachhaltigkeit. Dazu vertragen unsere Kinder eher schlecht das Autofahren, da sind Spucktüte und Wechselklamotten ein Muss. Auch Fliegen ist oftmals nicht so bekömmlich und auch, weil wir es lieben richtig ins Land einzutauchen. Und da bieten das Zug fahren bzw. fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die besten Möglichkeiten. Da passt dann auch, dass wir am liebsten Airbnb Unterkünfte nehmen oder Hostels, also auch da eher günstig Urlaub machen.

Euer beeindruckendstes oder verrücktestes Erlebnisse bisher auf Reisen war … ??

Also für verrückt werden wir ja öfters erklärt mal eben 18000km mit dem Zug durch Russland zu fahren oder 12000km per Interrail durch Europa und das alles mit Kindern, aber das finden wir selbst ja gar nicht verrückt, sondern normal. Beeindruckt sind wir oft von Menschen die wir treffen und die uns überraschen, wie in Brasov (Rumänien) wo die Kinder Jacken/Pullover von Rumänen geschenkt bekamen, da uns ein Regenguss überraschte.

Oder von der Freundlichkeit der Russen, nachdem sie erst ein grimmiges Gesicht zeigen oder in einem Bus plötzlich das Einheitsfrontlied anstimmen, als sie mitbekommen, dass wir Deutsche sind. Das ist es auch, was uns soviel Spaß am Reisen macht, das überrascht werden, das Kennenlernen von Einheimischen und bestehende Vorurteile einfach mal ausradieren!

Ist schon einmal etwas so richtig schief gelaufen auf einer Reise oder hast Du bzw.Ihr es sogar schon einmal mit der Angst zu tun bekommen?

Angst hatten wir noch nie auf Reisen. Schief gehen eher so Kleinigkeiten, das eine Unterkunft total verdreckt war oder wir keinen Kontakt zum Host bekamen, aber das konnten wir immer gut regeln und lösen die Probleme.

Das schönste Erlebnis mit Tieren war … ??

Tiere sind jetzt sogar nicht unser Gebiet, schön finden es die Kinder immer, wenn es Tiere in den Unterkünften gibt. Einmal in Kroatien gab es mal eine 3 beinige Katze und eine 1 Äugige und die 2 waren die Lieblinge unserer Kleinen. Wichtig sind unseren Kindern oft die Hunde von Obdachlosen, da wird dann immer Hundefutter gekauft und denen gebracht.

Gibt es etwas, was Euch auf Reisen auch mal so richtig nervt?

Klar, gerade wenn wir so lange unterwegs sind nerven wir uns dann mal gegenseitig oder wenn wir ständig warten müssen da Nico fotografiert oder ich mal wieder kein passendes Restaurant finde.

Habt Ihr eine Art Herzensziel, einen sogenannten „Happy Place“? Also ein Land oder eine bestimmte Location, wo Ihr Euch besonders wohl fühlt und wo es Euch immer wieder hin zieht? Mit Ausnahme von Norwegen meine ich ;-)

Haben wir so nicht, dafür gibt es noch viel zu viel zu entdecken. Gerne möchten wir den Osten Europas noch besser kennenlernen.

Gab es auch schon mal ein Reiseziel, was die Erwartungen NICHT erfüllt hat? Oder seid Ihr sogar schon einmal richtig enttäuscht gewesen von einem Ort?

Mit Frankreich werden wir einfach nicht warm. Wir waren schon mehrmals in Paris und da springt der Funke so gar nicht über und auch von Nizza waren wir eher ernüchtert. Gerade wenn man sich aus dem Zentrum heraus bewegt, fanden wir es eher ungepflegt und dreckig.

Die für Euch persönlich beste Unterkunft bisher, ganz gleich welcher Art, war … ??

Wie gesagt, wir lieben Airbnb und haben da schon so manche tolle Unterkunft gehabt, so wie letztes Jahr über Weihnachten, ein Segelboot in Alicante.
Sonst haben wir schon so einige tolle Unterkünfte mit tollen Hosts gehabt, ob in Rom mit den besten Tipps für erstklassiges Eis, ein voller Küchenschrank mit Leckereien oder in Wladiwostok mit einer persönlichen Stadtrundfahrt.

Wenn Geld und Urlaubstage keine Rolle spielen würden, wäre Eure nächste Reise nach … ?? Und tatsächlich lautet das nächste Reiseziel? 

Da würde es nach Südamerika gehen. Das tatsächliche nächste Reiseziel wissen wir noch gar nicht.

Wenn Ihr Eure Reisen plant, wie genau geht Ihr da eigentlich vor und wie viel Zeit steckt Ihr dann in die Vorbereitungen? Oder seid Ihr eher spontan und legt gar nicht so viel Wert auf Planung?

Meist sehr viel Planung, gerade die Reise mit der Transibirischen Eisenbahn braucht da schon einiges an Aufmerksamkeit, alleine schon wegen der Visumbestimmungen, Zugtickets usw. Da haben wir im Prinzip ein halbes Jahr vorher angefangen zu planen.

Auch bei unseren Interrailreisen planen wir relativ viel, aber eher aus dem Grund das wir mit kleinen Kindern reisen und gerade die 2 Kleinsten vom Charakter eher so sind, dass sie wissen was als Nächstes kommt. Ohne Kinder oder wenn sie dann größer sind, wird die Planung auf solchen Reisen – gerade durch Europa – eher von spontanem Charakter. Das ist es ja auch, was Interrail ausmacht, einfach in den nächsten Zug und los.

Mit welchem Kamera-Equipment seid Ihr unterwegs? Oder braucht Ihr das gar nicht und fotografiert hauptsächlich mit dem Smartphone?

Das ist voll und ganz Nicos Metier.

Kamera ist eine Sony alpha 68, mit verschieden Objektiven, Filtern, Stativ, Ersatzakkus und Glaskugel.

Eure (maximal 10) Lieblingsfotos von unterwegs sind … ?? 

Alicante

Rom

Russland

Stjørdal

Muruvik am Trondheimer Fjord

Trondheim

Viele Reisende haben ja den Traum irgendwann auch einmal auszuwandern, ihr habt Euch das bereits erfüllt. Könnt Ihr ein bisschen was darüber sagen, wie lange Ihr diesen Schritt geplant habt und ob dann tatsächlich auch alles zu Beginn so gelaufen ist wie Ihr Euch das vorgestellt habt?

Nach Skandinavien wollten wir irgendwie schon immer, als Nico dann durch den Konkurs seines Arbeitgebers arbeitslos wurde haben wir einfach die Chance ergriffen. Nachdem Nico 3 Monate auf Grönland war, ging es nach einem Intensiv-Sprachkurs Norwegisch dann nach Norwegen. Wir haben zuerst in einem Camphill gelebt, einer Lebens und Arbeitsgemeinschaft mit Erwachsenen mit speziellen Bedürfnissen. Also zusammen in einem Haus gelebt mit Menschen mit Downsyndrom, Autismus oder anderen Besonderheiten.

Nachdem das eine sehr intensive Zeit war, da man im Prinzip 24 Stunden zusammen lebt, haben wir danach wieder ein normales Leben gewählt. Also mit normalen Arbeitszeiten und wieder für uns.

Geplant hatten wir das eigentlich schon länger im Prinzip, dann ging es aber doch innerhalb von 4 Wochen vom Bescheid wir können dort anfangen bis wir weg waren. Also eher sehr spontan. Ja, es ist eigentlich alles gelaufen wie geplant.

Und warum Norwegen? Was hat Euch daran so fasziniert das Ihr gesagt habt „Da wollen wir leben“ ?

Skandinavien war das Ziel. Nico hatte ja Grönland probiert, aber das ist nicht Familientauglich. Dann hatten wir auch Dänemark im Visier, da nicht so weit von Deutschland weg, wegen der Familie. Dann ist es eher durch Zufall Norwegen geworden. Es ist auch nicht so, dass wir sagen „Hier bleiben wir für immer!“. Dafür gibt es noch so viel zu entdecken auf der Welt und 13 Jahre an einem Ort bzw. eine Region ist eher sehr ungewöhnlich für uns.

Das ruhige Leben und die schöne Natur hat uns immer sehr gefallen.

Stichwort Bucket List: Was möchtet Ihr unbedingt noch sehen in nächster Zeit?

Och da gibt es so viel, gerne mal Südamerika oder eben den Osten Europas noch besser kennenlernen.

Wenn Ihr nicht gerade unterwegs seid, was macht Ihr dann eigentlich ??

Dann haben wir ein ganz normales Leben mit ganz normalen Jobs. Nico ist Zimmerer und ich arbeite in einem Hort, bin aber zur Zeit mit der Kleinsten zu Hause und auch noch Touristguide in Trondheim. Wir sind Eltern von 4 Mädels, inzwischen sind die 2 Größten allerdings schon ausgezogen.

Gibt es etwas, was Ihr abschließend den Lesern sagen möchtet?

Danke an alle die uns schon ein Jahr begleitet haben. Und alle anderen, wir würden uns freuen, wenn Ihr bei uns vorbeischauen würdet und uns auf den sozialen Medien begleitet.