Heute ist es also so weit, mein erster Tag auf Island. Reykjavik und Umgebung habe ich für den ganzen Tag geplant. Um so viele Eindrücke wie möglich aufzusaugen, starte ich bereits um kurz nach 7 Uhr an meiner Unterkunft und mache mich mit dem Mietwagen auf zum Thingvellir NP, dem ältesten National Park Islands. Um dir einen möglichst guten Eindruck zu vermitteln und Tipps an die Hand zu geben, was man in Reykjavik und Umgebung so machen kann, habe ich hier mal die wichtigsten Dinge aufgeführt.

 

Thingvellir National Park

Die Fahrt von Reykjavik aus nach Thingvellir dauert keine Stunde und dank Navi finde ich auch problemlos aus Reykjavik heraus. Man liest des Öfteren in Berichten, dass es da mangels Beschilderung wohl einige Probleme geben soll. Nachvollziehen kann ich es ehrlich gesagt nicht wirklich, selbst ohne Navi wäre ich wohl fehlerfrei am Ziel angekommen.

Was einem sofort auffällt, wenn man sich ihn Reykjavik mit dem Auto fortbewegt: Der Begriff Kreisverkehr muss hier neu erfunden werden, nirgendwo habe ich sie bisher so geballt zu Gesicht bekommen wie hier. Ich persönlich finde das gut, schade das in Deutschland das ganze eher schleppend vorangeht, wenn eine unfallgefährdete Kreuzung zu einem Kreisverkehr umfunktioniert werden soll. Aber ich schweife ab.

Die Fahrt bis hin zum National Park geht recht zügig, keine Stunde später bin ich bereits vor Ort und komme erst einmal an einer Art Steinmännchensammelareal vorbei (Anmerkung: Seit 2017 existiert diese Stelle nicht mehr). Jeder, der öfters mal wandern geht, kennt die von Hand gestapelten Steinhäufchen, sogenannte Cairns. Meistens dienen sie dazu die Orientierung nicht zu verlieren und markieren einen Trail, warum hier eine ganze Großfamilie von ihnen mitten im Nirgendwo steht bzw. gestanden hat … ich weiß es ehrlich gesagt nicht *grübel*

Unterwegs von Reykjavik zum Thingvellir National Park kommt man an diesen Steinhäufchen vorbei

Unterwegs von Reykjavik zum Thingvellir National Park kommt man an diesen Steinhäufchen vorbei

 

Bereits jetzt bekomme ich einen ersten Eindruck davon, wie schnell sich die äußeren Gegebenheiten hier ändern können. Noch während ich hier herum schwofe und versuche einige brauchbare Fotos zu knipsen ändert sich das Wetter schlagartig. Eben noch blauer Himmel mit Schäfchenwolken, nur wenige Minuten später ist alles zugezogen und es fängt unangenehm an zu regnen.

Steinmaennchen Nähe Thingvellir und ein schlagartiger Wetterwechsel

Steinmaennchen Nähe Thingvellir und ein schlagartiger Wetterwechsel

 

Nur wenige Kilometer hinter diesem Fleckchen hier erreicht man schließlich das Visitor Center des National Parks Thingvellir. Oftmals ist die Schreibweise in Reiseberichten aber auch im isländischen Original, nämlich Þingvellir.

Sofort muss man sich umgewöhnen, denn im Vergleich zu den sonstigen Urlauben zum Beispiel in den USA wird hier niemals Eintritt für irgendwelche Sehenswürdigkeiten in der Natur verlangt. Glaubt man zwar nicht, ist aber so. Das einzig kostenpflichtige hier ist der Parkplatz. Obwohl es noch relativ früh ist meinem Empfinden nach tummeln sich hier bereits die ersten Reisebusse. Wunderbar, genau DAS wollte ich eigentlich vermeiden. Nützt aber nun nichts, ich stürze mich also ins Gewühl und sauge die ersten Eindrücke auf. Wow!

Scenic Point am Visitor Center Thingvellir

Scenic Point am Visitor Center Thingvellir

 

Unten kann man mit etwas Augenknibbelei die Kirche sehen, da will ich als Nächstes hin.

In einiger Entfernung erkennt man unten die Kirche im National Park

In einiger Entfernung erkennt man unten die Kirche im National Park

 

Um dorthin zu kommen, muss ich quasi zwischen den Kontinenten wandeln, denn hier im Park treffen die amerikanische und die eurasische tektonische Platte aufeinander. Auf Deutsch heißt das, ab und an rumpelt es hier schon mal. Nichts Ungewöhnliches, zumal rund um den See Þingvallavatn (welcher sich ebenfalls im National Park befindet) vier mehr oder weniger aktive Vulkansysteme liegen.

Aber wir sind ja hier auf Island, da ist das nichts Besonderes. 1 bis 2 cm pro Jahr entfernen sich die Platten voneinander, das würde also heißen, in 5 Millionen Jahren ist hier ein Loch – oder so ähnlich, nichts genaues weiß man nicht und solange warten will ich auch nicht. So wandele ich andächtig durch die Allmännerschlucht und wundere mich, wieso hier alleine bin … oben standen mindestens drei Reisebusse. Na ja, es könnte schlimmer sein.

Allmännerschlucht im Thingvellir National Park

Allmännerschlucht im Thingvellir National Park

 

Wer zu bequem ist hier durch die Gegend zu stromern der kann sich auch einfach in sein Auto setzen und zur Kirche fahren. Dort, genau wie am Wasserfall Öxarárfoss, befinden sich gut ausgebaute Parkplätze.

Da ich aber nicht in Eile bin, mache ich logischerweise alles zu Fuß und bewege mich nun langsam in Richtung Kirche … oder auch Kirkja, wie man es hier immer wieder bei Kirchen auf den Schildern lesen kann. Das war übrigens mit eines der ersten Wörter für mich, welches ich in dieser recht haarsträubenden Sprache logisch zuordnen konnte. Kirkja = Kirche. Genauso wie „Foss“ immer für einen Wasserfall steht. Handelt es sich um mehrere Wasserfälle, wird daraus einfach „Fossar“. Aber das nur am Rande. Ich bewege mich also gemütlich in Richtung Kirkja …

Thingvellir Kirche

Thingvellir Kirche

 

Eigentlicher Grund für mich war aber nicht die Kirche, sondern der Friedhof, von dem ich im Vorfeld einige Bilder gesehen hatte. Ich hab es bisher immer vermieden von solchen Orten Fotos zu machen. Ich hätte mir nicht im Traum jemals ausgemalt das ich nach diesem Urlaub fast schon zu einem Friedhofs-Fan mutiere. Sachen gibt’s …

 

Der Friedhof in Thingvellir

Der Friedhof in Thingvellir

 

Inzwischen hat es leicht angefangen zu tröpfeln. Dabei sah es vorhin noch so aus, als wenn die Sonne rauskommen würde, Pustekuchen. Stattdessen schauert es schön vor sich hin und ich nutze die Kirche, um mich unterzustellen.

Die Kirche von innen

Die Kirche von innen

 

Da stehe ich also nun … und sitze die Situation aus. Nicht wirklich spannend für einen Reisebericht, deswegen gibt es jetzt noch ein bisschen Wiki-Wissensvermittlung damit du auch was gelernt hast am Ende des Berichtes.

Der National Park hat eine große historische Bedeutung für Island, denn hier wurde bereits um das Jahr 930 von den damaligen Wikingern (Erinnerungsflash an meine Kindheit … Hey, hey Wicki) immer an zwei Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Alþing auflösten.

 

Öxarárfoss

Das war’s, der Regen hat aufgehört. Nachdem nun also jeder was gelernt hat, geht es rüber zum Öxarárfoss. Wer eben aufgepasst hat weiß, dass es sich dabei nur um einen Wasserfall handeln kann. Es sollte der erste einer wahren Wasserfallorgie werden hier in Island.

Öxarárfoss

Öxarárfoss

 

Detailaufnahme beim Öxarárfoss

Detailaufnahme beim Öxarárfoss

 

Hübsch anzusehen, allerdings hat in der Zwischenzeit wieder ein fieser Nieselregen eingesetzt … nichts Starkes, nur mistig nieselig halt. Ständig hat man somit ganz feine Tropfen auf der Linse, was mir nach einer Zeit gewaltig auf die Nüss….huch…den Keks geht.

 

 

Silfra Spalte

Was gibts sonst noch hier zu sehen? Silfra! Großspurig beschrieben als klarstes Wasser des Planeten und somit ein Paradies für Tauchnasen aus aller Welt. Da ich damit nichts am Hut habe bestaune ich das wirklich extrem klare Wasser nur von außen. Wer auch mal rein hüpfen möchte, der findet hier alles wissenswerte inklusiver einiger wirklich beeindruckender Unterwasserbilder.
Silfra

Silfra Tauschspalte

Silfra Tauschspalte

 

Im Prinzip hat man danach alles sehenswerte abgearbeitet und kann sich im angrenzenden Café noch etwas aufwärmen und ein Käffchen trinken gehen. Oder man schaut sich im Visitor Center die dort laufenden Informationsfilme zum National Park an. Oder man lässt es einfach sein und fährt weiter.

Ich habe mich im Vorfeld gefragt wie viel Zeit ich für den Park einplanen muss und da ich wirklich nirgendwo brauchbare Angaben darüber im Internet gefunden habe freue ich mich quasi, der erste zu sein der etwas dazu schreibt. Ohne Tauchaufenthalt, mit Wasserfall, Kirche, Silfra, Pipipause und noch etwas herumlaufen in der Almannagja-Schlucht (hier gibt es vereinzelt noch Trampelpfade zu entdecken) würde ich mal circa 2.5 Stunden einplanen. Das sollte mehr als ausreichend sein. Eine kurze Karte gibt es auch noch, damit man mal eine Vorstellung davon hat, wovon hier überhaupt die Rede ist.

 

Karte vom Thingvellir National Park

Karte vom Thingvellir National Park

 

 

Reykjavik

Die Rückfahrt nach Reykjavik verläuft eher unspektakulär, der Regen macht mir einen Strich durch die Rechnung. An irgendwelche tollen Landschaftsaufnahmen unterwegs ist nicht einmal ansatzweise zu denken. Dazu gibt es stellenweise keine 50m Sicht !! Wenn ich eines ja hasse, ist es definitiv Nebel. Wozu ist der eigentlich gut ?? Bestellt hab ich den auch nicht, also geh bloß wech !! Bis kurz vor Reykjavik geht das so weiter, dann lichtet sich der Nebel zum Glück und übrig bleibt lediglich noch ein leichter Regen. Zwar blöd irgendwie, aber zu verschmerzen.

 

 

Elliðaárdalur

Erster Stopp in Reykjavik ist schließlich Elliðaárdalur. Diese grüne Oase mitten in Reykjavik habe ich durch puren Zufall zwei Tage vor der Reise noch im Internet entdeckt. Diese Art „Naherholungsgebiet“ scheint kaum ein normaler Tourist auf den Schirm zu haben. Es dient in erster Linie den Einheimischen zum Joggen, walken und relaxen. Mein Interesse hier gilt dem Kermóafoss am östlichen Ende des Naherholungsgebietes.

Auf dem Weg zu Fuß dorthin zum Parkplatz öffnet der Himmel wieder mal seine Schleusen, was soll man davon heute eigentlich halten !? Am Wasserfall angekommen ist dafür absolut gar nichts los, kaum jemanden hat es heute bei diesem bescheidenen Wetter hierher verschlagen … mit Ausnahme einiger Jogger, aber die trifft man ja bei Wind und Wetter hier anscheinend. Ein erstes Bild von oben …

Oberer Aussichtspunkt auf den Kermoafoss im Elliðaardalur

Oberer Aussichtspunkt auf den Kermoafoss im Elliðaardalur

 

Wow, das schaut ja schon mal recht vielversprechend aus. Auf dem Foto, was ich im Netz vorher gefunden habe, war hier alles voller Lupinen, leider bin ich dafür aber etwas spät dran im Jahr und so finde ich davon nur verblühte Überreste. Dafür entdecke ich einen recht hübschen Pilz …

Pilz im Elliðaardalur

Pilz im Elliðaardalur

 

Aber ich bin ja nicht zum Pilze suchen hier, sondern um den Wasserfall abzulichten, das mache ich dann auch. Ganz nett ist eine kleine Höhle im unteren Bereich des Wasserfalls. Hier ist eine kleine Grillecke eingerichtet. Das ist bestimmt ein super Fleckchen zum picknicken hier. Außerdem kann man links am Wasserfall noch nach oben klettern, auf etwa halber Höhe drehe ich aber um, weil es mir zu rutschig wird. Ein Foto von unten muss daher genügen …

Der Kermoafoss im Elliðaardalur

Der Kermoafoss im Elliðaardalur

 

Irgendwann nervt mich das Getröpfel von oben auf die Linse und das damit verbundene ständige säubern, so das ich mich nach einiger Zeit wieder auf den Rückweg zum Auto mache.

 

 

Heiðmörk

Wer mobil ist und noch ein Stück weiter aus der Stadt heraus fährt, dem sei noch die Heiðmörk ans Herz gelegt, ein Naherholungsgebiet, dessen Name übersetzt „Wald bei den Hochebenen“ bedeutet. Hier gibt es zahlreiche Wander-, Rad- und Reitwege und man kann gut und gerne ein paar Stunden hier verweilen. Das Foto stammt von meinem Aufenthalt im Juni 2017, also nicht täuschen lassen vom augenscheinlich viel zu guten Wetter.

Ein Eindruck aus dem Naherholungsgebiet Heiðmörk unweit der Stadt

Ein Eindruck aus dem Naherholungsgebiet Heiðmörk unweit der Stadt

 

 

Nauthólsvík Geothermal Beach

Nächster Stopp ist der Nauthólsvík Geothermal Beach, auch davon hatte ich im Vorfeld coole Bilder gesehen … allerdings bei strahlendem Sonnenschein. Der künstlich aufgeschüttete Strand dient den Einheimischen von Reykjavik im „Sommer“ als Treffpunkt zum gemeinsamen Relaxen und baden gehen. Dem Meer wird hier nämlich warmes Wasser zugeleitet, so dass man gefahrlos darin baden kann, ohne Erfrierungen zu bekommen. Ein großer Hot Pot und ein Spielplatz sind ebenfalls vorhanden.

Heute ist hier aber erwartungsgemäß tote Hose. Der Wind bläst zudem was das Zeug hält und macht fotografieren zu einer echten Herausforderung. So wirklich gelingen will mir daher auch nicht wirklich etwas.

Nautholsvik Geothermal Beach, auch so etwas findet man in Reykjavik

Nautholsvik Geothermal Beach, auch so etwas findet man in Reykjavik

 

So richtig willkommen fühle ich mich jedenfalls nicht hier, ein guter Grund schnell das Weite zu suchen und die nächsten Punkte abzuarbeiten auf der To-do-Liste. Dazu fahre ich jetzt nach Reykjavik rein in die Stadt.

 

 

Perlan

Erster Anlaufpunkt ist Perlan, davon gibt es allerdings nur ein einziges Bild von der Aussichtsterrasse. Perlan ist im Prinzip DER Wasserspeicher Reykjaviks. Die ganze Stadt wird im Sommer wie auch im Winter von dort aus mit warmen Wasser versorgt. Sogar Gehwege und Straßen werden teilweise im Winter damit geheizt.

Im Perlan war ich als Erstes oben etwas essen und habe versucht einen Überblick von oben über die Stadt zu bekommen. Recht bescheiden, was man bei der eher suboptimalen Fernsicht heute so zu sehen bekommt. Dafür war das Baguette aus dem Restaurant oben ganz nett und ich hab mich spontan in den Joghurt „Skyr“ verliebt *mjammy* Allerdings war die kleine Mahlzeit mit knapp 25 EUR auch recht teuer. Aber Essen auf Island ist halt so eine Sache.

Ausblick von der Besucherplattform im Perlan

Ausblick von der Besucherplattform im Perlan

 

 

Hallgrimmskirkja

Im Hintergrund kann man halbwegs gut die Hallgrimmskirkja erkennen, dort möchte ich als Nächstes hin. Parken ist dort kostenlos, man glaubt es kaum. Es ist das größte Kirchengebäude Islands und das zweithöchste Gebäude des Landes nach dem Smáratorg-Turm. Kürzlich stand sie erst noch zur Wahl des merkwürdigsten Gebäudes der Welt. Ich glaube, das Voting-Team war bisher noch nicht in Dubai, dort ist alles weitaus merkwürdiger. Aber das ist ein anderes Thema.

Die Kirche sollte man sich ruhig einmal von innen anschauen, alleine schon wegen der Architektur und der gigantischen Orgel. Und bei Sonne ist das Licht innen drin auch sehr außergewöhnlich. Wer mag, kann auch in die Spitze des Turms gehen, die Aussicht von dort aus ist ebenfalls nicht übel. Wer rauf möchte, muss dafür allerdings Eintritt zahlen. Der Preis für Erwachsene beträgt 1000 ISK, Kinder zahlen 100 ISK.

Eines der Wahrzeichen von Reykjavik ist zweifellos die Hallgrímskirkja

Eines der Wahrzeichen von Reykjavik ist zweifellos die Hallgrímskirkja

 

Sun Voyager

Anschließend wandere ich schön gemütlich durchs Zentrum der Stadt, das Auto steht ja erst einmal lange gut auf dem Parkplatz bei der Kirche. Natürlich gehe ich auch zur Sun Voyager Statue, einem der Wahrzeichen der Stadt, wo aus irgendeinem Grund so ziemlich jeder kurz hingeht.

Wiki-Wissen: Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Stadt Reykjavík gab es im Jahr 1986 einen Wettbewerb. Sólfar wurde ausgewählt und das Original (Aluminiumskulptur, 42,5 × 88 × 36 cm.) wurde der Stadt Reykjavík übergeben. Die Skulptur wurde in voller Größe am heutigen Standort gebaut und am 18. August 1990 anlässlich des Jubiläums der Stadt Reykjavík enthüllt.

Die Skulptur befindet sich an der nördlichen Küstenstraße Sæbraut. Sie sollte ursprünglich zum Sonnenuntergang zeigen, wodurch sich der Name erklärt. Nach mehreren Planänderungen wurde sie mit Einverständnis des Künstlers an ihrem endgültigen Standort nach Norden zeigend installiert. Aus Edelstahl bestehend, ähnelt sie einem Wikingerschiff und gehört zu den meist fotografierten Kunstwerken in Reykjavík. Unterschiedliche Licht- und Wetterverhältnisse sorgen für Abwechslung. Bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang scheint das Metall zu glühen.

Sun Voyager in Reykjavik

Sun Voyager in Reykjavik

 

Harpa

Nur wenige Meter entfernt von der Sun Voyager Statue befindet sich die Harpa, quasi DAS neuen Wahrzeichen Reykjaviks. Bei der Harpa handelt es sich um ein noch recht neues Oper – und Konzerthaus, Konferenzen finden dort ebenfalls statt. Der Name wurde 2009 in einem Wettbewerb gemeinsam ausgewählt. Es ist ein Frauenname und bedeutet soviel wie „Harfe“. Eigentlicher Star des Gebäudes ist aber die Fassade, entwickelt wurde sie von Olafur Eliasson – wer kennt ihn nicht !?

Die Fassade besteht aus einer wabenartigen Struktur aus dichroitischem Glas, dass je nach Wetter auf die wechselnden Farben des Tageslichtes reagiert. Dieses Farbeffektglas lässt bestimmte Wellenbereiche des Lichtes durch, andere werden hingegen reflektiert, so dass sich je nach Witterung und Blickwinkel die Farbe des Glases ändert. Da bei meinem Besuch heute kaum Licht einfällt, weil es so düster ist, gibt es auch nicht wirklich viele Effekte zu sehen … schade eigentlich.

Die Harpa von außen, leider bei eher suboptimalem Wetter

Die Harpa von außen, leider bei eher suboptimalem Wetter

 

Eindrücke aus dem Inneren der Harpa

Eindrücke aus dem Inneren der Harpa

 

 

Friedhof Hólavallagarður

Letzter Punkt für mich heute war der Friedhof Hólavallagarður, auf diese Location habe ich mich irgendwie ganz besonders gefreut. Ich hatte wieder mal durch puren Zufall Bilder im Netz gefunden von diesem Ort mit vollkommen verwilderten und bemoosten Gräbern … das sieht echt klasse aus (sofern man das von einem Friedhof überhaupt behaupten kann).

Jetzt werden sich einige vielleicht Fragen, ob ich nicht mehr alle Latten am Zaun habe. Aber wer sich ein wenig fürs Fotografieren begeistern kann, der sollte ruhig einmal dem Friedhof einen Besuch abstatten. Es lohnt sich! Aber was rede ich lange, schaut einfach selbst.

Der Friedhof Hólavallagarður ist schon irgendwie recht "fotogen"

Der Friedhof Hólavallagarður ist schon irgendwie recht „fotogen“

 

Friedhof Hólavallagarður

Friedhof Hólavallagarður

 

Friedhof Hólavallagarður

Friedhof Hólavallagarður

 

Für diesen Ort war das Wetter fast perfekt, Sonne hätte nur einen Strich durch die fast schon märchenhafte Stimmung gemacht hier. Ich habe so etwas mit eigenen Augen noch nicht gesehen bisher … vielleicht mal in Filmen, das war es aber dann auch schon. Petition an deutsche Friedhöfe: Lasst doch einfach mal alles verwildern, den Toten dürfte es ziemlich egal sein.

Friedhof Hólavallagarður

Friedhof Hólavallagarður

 

Friedhof Hólavallagarður

Friedhof Hólavallagarður

 

Friedhof Hólavallagarður

Friedhof Hólavallagarður

 

 

Was gibt es sonst noch in Reykjavik zu tun?

Für alle T-Shirt Sammler gibt es seit kurzem wieder ein Hardrock Café in der Innenstadt in der Nähe des Teichs Reykjavíkurtjörn. Auch der Teich selber ist ein beliebter Anlaufpunkt für viele Touristen. Enten und Schwäne beobachten, was auch immer.

Natürlich ist auch die Kringlan Mall einen Besuch wert. Als einzig wirklich großes und erwähnenswertes Einkaufszentrum sollte man sich einen Abstecher dort hin nicht sparen. Geschäfte gibt es auf mehrere Etagen gefühlt endlos viele, davon kennen wird man jedoch die allerwenigsten. Alleine das fand ich schon sehr lustig. Parken in der großen Parkgarage ist im Übrigen gratis.

Über die Grenzen Island hinaus bekannt ist eine Hot Dog Bude in der Nähe des Hafens, welche schlicht und ergreifend „Baejarins beztu pylsur“ heißt. Das bedeutet übersetzt nichts weiter als „die besten Hot Dogs der Stadt“. Das wird also tief gestapelt *lach* Die Warteschlangen zu jeder Tag und Nachtzeit sprechen für sich, gefühlt wartet man hier eine halbe Ewigkeit bis man an der Reihe ist. Populär wurde die Bude, weil hier schon bekannte Leute wie Bill Clinton, oder auch James Hetfield von Metallica gegessen haben.

Relativ neu ist Fly Over Iceland, ein virtueller Flug über die Insel. Ähnliche Attraktionen kennen einige eventuell aus diversen Freizeitparks. Die reine „Flugzeit“ beträgt 8 Minuten, zusätzlich gibt es noch ein knapp 25 minütiges, visuellen Rahmenprogramm. Die Preise für Tickets belaufen sich umgerechnet auf circa 30 EUR.

Und noch mehr Inspiration für Deinen Aufenthalt in Reykjavik findest Du bei den Island Reisetipps hier auf dem Blog, wo zahlreiche andere Reiseblogger mit Islanderfahrung Ihre besten Ratschläge verraten.


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Fahrt zur Unterkunft

Ich bin an dem Tag zwar noch zum Leuchtturm nach Nordurströnd gefahren, hier bin ich aber gar nicht erst ausgestiegen. Gefühlte Windstärke drölfundsiebzig, Regen dabei vom Feinsten … komm, geh wech. Also habe ich mich als Nächstes auf die Suche nach meiner AirBnB-Unterkunft gemacht. Und zum allerersten Mal überhaupt seit ich es benutze, findet Navigon die Adresse nicht. Sie ist zwar vorhanden im System, ich stehe aber de fakto vor einer vollkommen anderen Hausnummer als ich eigentlich sollte … nämlich rund 280 Hausnummern weiter. Nach ein bisschen Sucherei und einem Telefonat mit dem Vermieter war aber schnell klar, wo ich hin musste.

Die Location war wieder einmal fast perfekt, quasi um die Ecke von der Kringlan Mall und direkt neben einem Supermarkt. Was will man mehr? Der Rest des Tages ist vom geneigten Leser vermutlich daher schnell zusammengereimt.

Frühstück gab es hier nicht in der Unterkunft, dafür hatte ich quasi eine komplette Souterrainwohnung für mich alleine und alles Nötige für morgen früh habe ich im Supermarkt nebenan besorgt. Morgen geht es dann endlich „richtig“ los, alles bis jetzt war irgendwie nur zum Anwärmen. Ich will verdammt nochmal endlich auf die Ringstraße. Gefahren bin ich heute im Übrigen im gesamten 198 Kilometer – das kam mir ehrlich gesagt gar nicht soviel vor.

Wir lesen uns …

 

Karte meiner gefahrenen Strecke in Reykjavik

Karte meiner gefahrenen Strecke in Reykjavik