So, da isser also … der letzte Tag. Für heute hatte ich noch eine DER Touristenfallen in Island schlechthin auf dem Plan, die blaue Lagune! Die Woche ist ja dann doch recht schnell vergangen im Gesamten, was immer ein Zeichen dafür ist, das es recht abwechslungsreich gewesen sein muss. Als ich heute Morgen wach werde, würde ich mich am liebsten einbuddeln. Ein Wunder, das das Blockhaus hier nicht weggeflogen ist bei dem Sturm da draußen. SO hab ich mir den Abschied hier ja nun auch nicht unbedingt vorgestellt und im Kopf frage ich mich schon, wie auch nur ein einziges Flugzeug heute überhaupt vernünftig starten oder landen soll !?

Aber mein Rückflug geht erst um 0:45 Uhr und ich habe bis um 22 Uhr den Mietwagen, eventuell klart es bis dahin ja wenigstens noch etwas auf. Jedenfalls habe ich heute Morgen alle Zeit der Welt. In aller Ruhe frühstücke ich ausgiebig und komme dabei mit einem französischen Ehepaar ins Gespräch … beide Anfang 60 würde ich schätzen. Die beiden kommen gerade von einer Segeltour in Grönland! BOAH !!! Das muss auch mal genial sein !!

Wir quatschen eine gefühlte Ewigkeit und ich nehme die Erkenntnis mit, das es tatsächlich auch nette Franzosen da draußen zu geben scheint. Einige kenne ich zwar bereits, aber größtenteils kommen die ja doch immer recht schräg und unfreundlich rüber, keine Ahnung woran das genau liegt.

Wie auch immer, ich bleibe so lange in der Pension wie es geht, um 11 Uhr ist allerdings spätester Check-out Termin und so mache ich mich dann auf den Weg irgendwo hin … wohin genau weiß ich gar nicht, also beschließe ich einfach mal in die Kringlan-Mall nach Reykjavik zu fahren. Die hat heute ab 13 Uhr geöffnet, obwohl Sonntag ist und ich bin immerhin im trockenen. Kurioserweise kenne ich außer Levis und Vodafone so gut wie keinen einzigen Laden namentlich, das scheint eine völlig andere Welt zu sein hier.

Zwei Stunden halte ich mich hier ungefähr auf, dann passiert das Unfassbare … durch die Glaskuppel des Daches trifft mich ein Sonnenstrahl. Huch, watt nu? Darauf war ich gar nicht mehr vorbereitet *lach* Mein „Notfallplan“ wird rausgekramt und ins Navi eingemeißelt, ich fahre einfach mal los mit dem Ziel Blaue Lagune. Eigentlich wollte ich einen großen Bogen um diesen Touristenmagnet machen, aber ich hatte einige Bilder im Internet gefunden vorher ohne Menschen drauf, die müssen definitiv irgendwo anders gemacht worden sein.

Eventuell finde ich diese Stelle ja, einfach mal schauen. Und die Suche ist weitaus unkomplizierter als gedacht. Links vom Eingang ist nämlich eine Art kleiner Loop angelegt worden, der um die Außenbereiche der Blauen Lagune herumführt – dort wo keine Badegäste sind. Fantastisch, genau DAS hatte ich gesucht.

 

 

Blaue Lagune

Der Außenbereich der Blauen Lagune ist für Jedermann frei zugänglich

Der Außenbereich der Blauen Lagune ist für Jedermann frei zugänglich

 

Blaue Lagune

Blaue Lagune

 

Blaue Lagune

Blaue Lagune

 

Grandiose Farben erwarten einen hier, die blaue Lagune hat ihren Namen nicht von ungefähr – der Blauton vom Wasser sucht wirklich seinesgleichen. Und obwohl nebenan im Badebereich vermutlich ein reges Treiben herrscht ist man hier – wenige Meter weiter – fast für sich alleine. Einfach nur perfekt!

Blaue Lagune

Blaue Lagune

 

Blaue Lagune

Blaue Lagune

 

Das einzige, was hier ein wenig stört, ist der immer noch wirklich heftige Wind. Obwohl es zwar aufgehört hat zu regnen, bläst der nämlich unbeeindruckt weiter. Und obwohl ich das Stativ quasi auf die niedrigste Höhe eingefahren habe ist es kaum möglich verwacklungsfreie Fotos hinzukriegen. Aber na ja, man kann nicht alles haben, ich bin ja schon fast froh, dass es keine Wasserfälle mehr vom Himmel regnet.

 

 

Friedhof Kirkjugardurinn Ad Stad

Als nächsten Anlaufpunkt hatte ich mir die Gunnuhver Geothermal Area herausgesucht. Auf dem Weg dorthin komme ich aber erst einmal am Friedhof Kirkjugardurinn Ad Stad vorbei, an dem ich eigentlich schon vorbeigefahren war … allerdings dann doch noch einmal gedreht habe, weil das im gesamten einfach zu genial ausgesehen hat. Ich glaube, es gibt schlechtere Orte, um begraben zu werden, als hier in unmittelbarer Nähe zum Meer.

Kirkjugardurinn Ad Stad

Kirkjugardurinn Ad Stad

 

Zugegeben, leider kann man das Meer im Hintergrund nicht so richtig erkennen auf dem Bild, es war aber einfach eine unheimlich schöne Stimmung – sofern man das von einem Friedhof behaupten kann.

Kirkjugardurinn Ad Stad

Kirkjugardurinn Ad Stad

 

 

Gunnuhver Geothermal Area

Wenige Kilometer weiter zweigt dann links eine knapp 2 Kilometer lange Schotterpiste zur Gunnuhver Geothermal Area ab. Der Ort war bis Anfang September lediglich ein qualmendes vor sich hin dösendes etwas und hat sich mir auch so dargeboten …

Gunnuhver Geothermal Area

Gunnuhver Geothermal Area

 

Gunnuhver Geothermal Area

Gunnuhver Geothermal Area

 

Gunnuhver Geothermal Area

Gunnuhver Geothermal Area

 

Gunnuhver Geothermal Area

Gunnuhver Geothermal Area

 

Seit Anfang September sprudelt hier aber ein Mud Pool locker flockig vor sich hin. Dieser war vorher schlicht und ergreifend nicht vorhanden und hat für einigen Wirbel hier gesorgt bei den Isländern. Immerhin hat man damit wohl nicht gerechnet. Hier gibt es ein paar aktuelle Eindrücke. Wer lieber bewegte Bilder haben möchte, guckt einfach hier unten.


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Da sprudelt schon ganz schön was rum, finde ich. Nicht auszudenken, wenn man da gerade gestanden hätte in dem Moment wo das Ding zum ersten Mal ausbricht, da bekommt man ja den Schreck seines Lebens. Grund für den Ausbruch ist wohl erhöhte seismische Aktivität in dieser Region, wie lange der Pot jetzt aktiv ist weiß niemand.

 

 

Bridge between Continents

Nur wenige Kilometer weiter komme ich an einen Punkt der auch von vielen Touri-Bussen angefahren wird – warum auch immer. Es ist die sogenannte Bridge between Continents. Der geneigte Schulenglisch-Fachmann wird jetzt erahnen, wo ich bin. Es ist eine Brücke, welche den eurasischen und amerikanischen Kontinent miteinander verbindet.

Die eurasische und die nordamerikanische Platte driften hier nämlich auseinander und bilden einen Riss … oder einen Graben … oder auch einen Mini-Canyon. Viel Rauch um Nichts also, ähnlich wie bei Four Courners in den USA. Aber man hält halt trotzdem an. Zumindest war ich jetzt auch in diesem Urlaub in Nordamerika *grins*

Bridge between continents

Bridge between continents

 

Viel zu sehen gibt es eigentlich hier nicht

Viel zu sehen gibt es eigentlich hier nicht

 

Man darf gespannt sein, wann Statiker hier anfangen müssen die Tragkraft der Brücke neu zu berechnen, wenn diese komische Sitte mit den Schlössern an Brücken auch hier weiterhin Einzug hält. Die Schlüssel der Schlösser werden im übrigen einfach nach unten in den Sand geworfen, falls also jemand gerade ein Schloss irgendwo braucht und jede Menge Zeit hat … so hat er hier eine tolle Beschäftigung.

Die inzwischen für eine Brücke obligatorischen Schlösser

Die inzwischen für eine Brücke obligatorischen Schlösser

 

 

Hvalsneskirkja

Inzwischen ist es schon 18 Uhr, ich habe noch zwei Punkte auf der To-do-Liste für heute. Anscheinend sollte also doch noch alles so klappen wie ich es mir vorgenommen habe. Erster Punkt ist die Hvalsneskirkja, eine Kirche mit schön angelegtem Friedhof.

Hvalsneskirkja

Hvalsneskirkja

 

Hvalsneskirkja

Hvalsneskirkja

 

Hvalsneskirkja

Hvalsneskirkja

 

Die Kirche liegt quasi in der Einflugschneise zum Flughafen, Planespotter werden hier also genauso glücklich wie Grabfetischisten. Ich bin weder das eine noch das andere, sondern kann mich lediglich hier und da für hübsch anzusehende Friedhöfe erwärmen. Zumindest weiß ich jetzt, das trotz des starken Windes die Flieger starten und landen … und ab und zu plumpst anscheinend auch ein Kutter vom Himmel.

Schiffswrack an Land

Schiffswrack an Land

 

 

Garður

Letzter Stopp für heute und diesen Urlaub generell ist der Leuchtturm bei Garður. Etliche Bilder kursieren davon im Netz, idealerweise mit der Aurora im Hintergrund. Da ich soviel Glück in diesem Urlaub nicht habe, muss es für hier und heute ein halbherziger Sonnenuntergang wieder raus reißen. SO schaut also mein letzter Eindruck von Island aus. Danach ist die Kamera in die Tasche gewandert.

Garður Lighthouse

Garður Lighthouse

 

Ein Foto vom Sonnenuntergang aus dem Flughafen heraus habe ich zwar noch mit der iPhone-Kamera gemacht, das ist aber nicht wirklich Reiseberichttauglich. Erwähnenswert wäre noch die Mietwagenabgabe, AVIS hat – entgegen den Hinweisschildern – den Abgabeschalter IM Flughafengebäude und nicht dort, wo die hauseigene Waschhalle für die Autos ist. Mein Steinschlag in der Scheibe wurde nicht zur Sprache gebracht, wie auch … es kam niemand mit raus sich den Wagen ansehen *kopfkratz*

Laut der guten Frau am AVIS-Schalter würde ich in den nächsten Tagen eine eMail bekommen, wo die Abnahme des Wagens samt Nullrechnung als PDF drin enthalten sein sollten. Bis heute habe ich eine solche eMail nicht bekommen. Wen juckt’s … isländisch denken ist angesagt anscheinend, wen interessieren schon Steinschläge in Windschutzscheiben !?

Der Check-in war völlig problemlos bei Air Berlin. Darauf achten sollte man, das man sich am separaten Baggage Drop – Schalter anstellt, wenn man online bereits eingecheckt hat. Dieser Schalter ist direkt NEBEN dem normalen Air Berlin Check-in. Der Baggage Drop, der überall ausgeschildert ist im Flughafen, kann NICHT genutzt werden – dieser ist ausschließlich für Passagiere von Delta und Icelandair. Die Wartezeit bis zum Abflug überbrücke ich dank gratis WLAN am gesamten Airport recht gut und der Rückflug war durch die Zeitverschiebung mit 2 Stunden eigentlich nicht erwähnenswert. Um 6.05 Uhr hat Düsseldorf mich wieder.

Was bleibt abschließend zu sagen? Das steht auf der nächsten Seite im Fazit. Wenn euch das Fazit egal ist, könnt ihr hier direkt zum nächsten Island-Reisebericht weiter surfen. Ein Jahr später ging es nämlich in Begleitung in den Norden der Insel.

The End
Danke, dass ihr wieder dabei gewesen seid! Lob, Kritik, Anregungen, gefundene Schreibfehler etc. sind immer gerne gesehen bzw. gelesen. Weiter geht es mit dem Fazit ….