Das Frühstück im Country Inn&Suites war wieder gewohnt gut und wir machen uns bester Dinge auf den Weg. Unter anderem lag der Letchworth State Park heute auf dem Weg, der ja vermutlich „offen“ haben sollte *hust*
Stony Brook State Park
Unterwegs kommen wir am Stony Brook State Park vorbei und ich fahre spontan raus, ohne auch nur ansatzweise Hoffnung zu haben, das dieser überhaupt geöffnet hat. Und so sollte es dann auch sein, es ist ein inzwischen gewohntes Bild … Kassenhäuschen closed, free Entrance Sign hängt drin zusammen mit dem allgegenwärtigen Closed-Schild!
Nichtsdestotrotz fahren wir kurz rein, wohl wissend das sich auch hier wieder ein Spielplatz befindet, wo Finley sich erst einmal austoben kann. Anscheinend ist der auch gaaaaanz toll, denn so wirklich weiterfahren mag der Zwerg dann erst einmal nicht. Da viele Leute anscheinend gar nicht glauben können, das überall auch Playgrounds sind in den Parks, kommt hier mal ein Bild vom Spielplatz in Stony Brook.
Wem zwei Bilder jetzt zu wenig sind von hier hat recht, daher gibt es für alle, die den Bericht von 2011 noch nicht kennen, hier noch mehr Text und Bilder vom Stony Brook State Park, die verdeutlichen, warum es uns hier so unheimlich gut gefällt.
Letchworth State Park
Als wir Finley irgendwann von den drehenden „Dingern“ hier auf dem Playground loseisen können machen wir uns auf die Weiterfahrt in Richtung Letchworth State Park. Er ist der größte und bekannteste Park im Staate New York und wird auch von so ziemlich jeder Busrundreise angesteuert in dieser Ecke. Umso erstaunter schauen wir drein, als selbst hier das Kassenhäuschen unbesetzt ist. Das gibt’s doch nicht mehr!
Free Entrance bla blubb … so langsam verstehe ich die Welt nicht mehr. Ist ja nicht so das hier jede Menge Touristen unterwegs wären gerade. Aber anscheinend hält man es auch hier nicht für nötig die paar wenigen kritischen Stellen auf den Trails instand zu setzen.
Die ersten Kilometer im Park legen wir recht zügig zurück und lassen den wenig spektakulären Dam Overlook sowie einige kleinere Aussichtspunkte direkt links liegen. Erst am Wolf Creek Overlook machen wir einen längeren Stopp und schauen auf einer Bank sitzend den Adlern (zumindest vermute ich das es welche gewesen sind) bei ihren Runden hoch oben in der Luft zu.
Auch an der Wolf Creek Cascade machen wir eine längere Pause. Ich habe keine Ahnung wieso wir dort beim letzten Mal einfach vorbeigefahren sind. Das ist einfach wunderschön hier. Die kleine Holzbrücke, der Wald, der Bach, der Wasserfall – ein Traum! Selbst die Temperaturen scheinen es heute gut mit uns zu meinen, T-Shirt-Wetter ist angesagt.
Wir fahren anschließend weiter zu den Upper Falls, wo wir einen Opi dabei beobachten wie er Hase spielt und anscheinend für seine Enkel Ostereier versteckt zwischen den Bäumen und auf einer Wiese. Das ist schon süß irgendwie. Als wir den Trail ein paar Meter gelaufen sind, wird schnell klar: Follow the white Rabbit ist nur eine Geschichte, die Realität hat uns eingeholt. Der Weg hinunter zur Brücke, von welcher aus man die Upper Falls sehen würde, ist CLOSED.
Ich hab keine Ahnung, was hier gefährlich gewesen sein soll. Man kann von oben eigentlich die ganze Zeit auf den Trail blicken und er sah knochentrocken aus. So bleibt uns nichts weiter übrig, als einen Blick von oben auf das rauschende Wasser zu erhaschen … was selbst aus dieser Entfernung ziemlich beeindruckend ist.
Zurück am Auto machen wir uns auf den Weg zu dem Punkt wo sich im Prinzip alle Wege treffen, den Lower und Middle Falls an der Eisenbahnbrücke. Nirgendwo sonst hier im Park ist es so überlaufen wie hier, was heute bei dem schönen Wetter und dem Feiertag auch kein Wunder ist.
Ohne Übertreibung kann man sagen, dass man fast schon Glück hat, wenn man hier heute im Letchworth State Park überhaupt einen Parkplatz bekommt. Keine Ahnung woher all die Menschen kommen, aber wer hier hergekommen ist heute, um Ruhe zu suchen, der wird definitiv nicht fündig.
Beide Wasserfälle zeigen sich von ihrer besten Seite. Bei den Middle Falls kann man sogar einen Dreier-Regenbogen sehen, wenn man genau hinschaut. So etwas sieht man auch eher selten.
Eine ganze Zeit lang halten wir uns hier auf, schließlich gibt es ja auch hier einen Playground *hust* … Zum Abschluss noch ein Bild der Kategorie „nää, watt is datt schön“
Als wir vom Letchworth State Park genug haben machen wir uns dann auf den Weg in Richtung Lake Erie. Dort hatte ich zwei schöne Strandabschnitte herausgesucht, von denen ich eigentlich dachte, dass wir dort dann den Nachmittag verbringen können bis wir abends in Richtung Niagara fahren. Aber was soll ich sagen. Am ersten Ziel, dem Bennet Beach, prangert ein Schild. Was darauf steht, brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen *umkipp*
Langsam fange ich an zu glauben das hier irgendwas gewaltig schiefläuft, das kann doch nicht mehr sein. Wolkenloser Himmel, das Thermometer am Auto zeigt 19 Grad an und der Beach ist closed for season! *grummel*
Wendt Beach Park
Ich will aber jetzt unbedingt mal einen Blick auf den Lake Erie werfen und so fahren wir anstatt der SR-5 die Old Lake Shore Road entlang, welche quasi weniger Meter am Wasser vorbeiführt. Nur sehen kann man nicht wirklich was, da der Blick ständig von Häusern oder einem kleinen Deich versperrt wird. Da taucht plötzlich noch ein Park auf, es ist der Wendt Beach Park – und hier gibt es tatsächlich keine Verbotsschilder.
Also nichts wie rein. Als wir dann die Nasen über den kleinen Deich schieben wird schnell klar, wieso hier (noch) nichts los ist. Der See ist noch größtenteils mit Eis bedeckt. Es ist schon ein absurdes Bild irgendwie. Man steht im Sand, würde sich am liebsten kurze Hosen anziehen aufgrund der Temperaturen heute und vor einem treiben kleine Eisschollen. Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht.
Ein Stück weiter, am Hamburg Park, bietet sich ein identisches Bild. Wobei wir hier auch wenigstens nicht die einzigen Touristen zu sein scheinen, die etwas blöd aus der Wäsche gucken … jede Menge Menschen stromern am Strand herum und scheinen sich ungläubig die Äuglein zu reiben.
So komisch das auch alles ist, das ganze „hat was“, soviel Eis im Wasser hat von uns bisher immerhin auch noch keiner gesehen. Das fotogenste Bild von allen, ein Kayakfahrer der durch die Eisschollen paddelt, verpasse ich leider, weil ich ihn zu spät gesehen habe. Rechts am Horizont, dort wo der Lake Erie quasi aufhört, können wir schon sie Skyline von Buffalo im Dunst erkennen. Da müssen wir gleich hin.
Wenige Zeit später sind wir schließlich dort und trotz Navi verfahre ich mich und lande mitten in der Innenstadt. Zum Glück ist ja heute Feiertag und somit hält der Verkehr sich dort in Grenzen, sodass wir kurze Zeit später schon wieder auf der Interstate in Richtung Niagara sind.
Niagara Falls
Dort trudeln wir am späten Nachmittag ein, die Einreise nach Kanada verläuft gewohnt einfach (wo kommen wir her, wo wollen wir hin, wie lange bleiben wir, warum heißen wir so wie wir heißen, blablubb). Unser Hotel ist auch ohne Navi schnell gefunden, hier im Country Inn&Suites waren wir beim letzten Mal ja auch schon für zwei Tage. Beim Check-in bekommen wir ein Upgrade in eine Junior Suite. Einziger Grund dafür war, dass wir drei Minuten warten mussten, weil keiner am Front Desk gestanden hat. Das ist mal ein Service, wunderbar.
Nachdem wir die Koffer aufs Zimmer gebracht haben machen wir uns aber auch gleich wieder auf in Richtung American Falls, wir wollen Laura und Finley wenigstens noch kurz im Hellen zeigen, was sie an den nächsten beiden Tagen erwartet. Und nicht nur die beiden staunen, auch uns stockt kurz der Atem – liegt doch überall noch aufgetürmter Schnee neben den Wasserfällen herum, der seinesgleichen sucht.
Ich hab das zwar schon einmal auf Bildern gesehen, das ich selber mal hier stehen und das live sehen würde hätte aber ich nicht wirklich gedacht. Was dann in meinem Kopf stattgefunden hat, kann man sich leicht bildlich vorstellen. „Verdammt, hier ist bestimmt auch alles GESCHLOSSEN“
Und genau so war es dann auch. Wind of the Caves war im Prinzip nicht machbar, teilweise waren nicht einmal die roten Holzstege zu sehen, weil diese komplett irgendwo unter Schnee begraben gewesen sind. Journey behind the Falls … keine Ahnung, soweit konnte man von dem Punkt aus nicht gucken, wo wir gerade stehen. Maid of the Mist … öhm, WO ZUM HENKER SIND DIE BOOTE ?????
Ohne direkt Alarm zu schlagen, damit die Kidz nicht gleich die Köpfe hängen lassen, gehen wir erst einmal was essen … und ich ordere zum allerersten Mal im Leben in einem USA-Urlaub Pulled Pork. Mjam, das gibt Kraft für die nächsten Tage.
Zurück am Hotel (draußen bleiben war aufgrund der mittlerweile Minusgrade nicht mehr feierlich!) bespreche ich dann natürlich doch mit Danielle was uns hier passieren könnte. Das nämlich auch hier alles geschlossen hat. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und etwas, wo ich sogar Geld drauf gewettet hätte, das man hier alles machen kann. Und nun so etwas.
Aber nichts genaues weiß man nicht, warten wir einfach mal den morgigen Tag ab und was uns dann erwartet, wenn wir vorne am Visitor Center sind – dort bekommt man ja bestimmt irgendwelche Infos. Jetzt kuscheln wir uns erst einmal ins warme Bettchen und lassen das Wetter einfach Wetter sein. Bis Morgen *wink*
Hinterlassen Sie einen Kommentar