Ein Artikel über Nordlichter ist eine prima Gelegenheit, um einige Nächte mal Revue passieren zu lassen. Frei nach einem (zugegeben, etwas abgewandelten) Spruch von John Rambo: „Das ist grünes Licht“ Und was macht das? „Es leuchtet grün“. Im Prinzip stimmt das, denn es ist genau SO simpel. Das Nordlicht leuchtet eigentlich „nur“. Meistens grün, manchmal aber auch pink, lila, gelb, violett oder sogar blau. Abhängig ist dies von der Höhe in der wir sie wahrnehmen. In den häufigsten Fällen wird uns das Licht jedoch grün erscheinen. Dann wissen wir, das Schauspiel findet in ungefähr 100 Kilometer Höhe statt.

Und obwohl Polarlichter eigentlich „nur“ leuchten, üben sie eine ungeheure Faszination auf Viele aus – mich natürlich eingeschlossen. Es war eine Art Lebenstraum so etwas wenigstens einmal live und in Farbe zu sehen. Dass es nicht bei einer einzigen Nacht geblieben ist hast Du vielleicht mitbekommen, wenn Du die Berichte über meine Island Urlaube der letzten Jahre von mir ein wenig verfolgt hast. Als es mich das erste Mal dort hin verschlagen hat, muss ich gestehen, dass ich eine Sichtung der Aurora Borealis überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Reisezeitpunkt war damals Ende August und für mich war dieser Monat völlig abwegig dafür.

Inzwischen weiß ich aber, selbst damals hätte ich bereits Glück haben können. Die ersten Sichtungen jedes Jahr beginnen nämlich bereits immer gegen Mitte August. Dann ist es wieder dunkel genug Nachts, um die Lichter auch tatsächlich zu sehen. Vorhanden sind sie ja eigentlich das ganze Jahr über, es ist nur schlicht zu hell in den nördlichen Gefilden, so dass man sie nicht mehr wahrnehmen kann.

 

Die Aurora Borealis Show beginnt

Wenn es dann aber tatsächlich soweit ist, fängt meistens alles mit einem leicht grünlichen Schimmer an. Das menschliche Auge ist nicht in der Lage diesen wahrzunehmen, man deutet es sehr häufig als Wolkenband. Der Sensor moderner Kameras ist aber deutlich empfindlicher und mit ein paar Sekunden Belichtung wird aus einer unscheinbaren Wolke plötzlich das von Bildern bekannte Nordlicht. Daher ist es ratsam, dass ein oder andere Testfoto einfach mal stur in den Sternenhimmel hinein zu machen … vielleicht verpasst Du sonst etwas ;-)

Ein leicht grünlicher Schimmer kündigt die Nordlichter an. Hier in der Nähe von Borgarnes im Westen Island. Nur für den Kamera-Sensor sichtbar

Ein leicht grünlicher Schimmer kündigt die Nordlichter an. Hier in der Nähe von Borgarnes im Westen Island. Nur für den Kamera-Sensor sichtbar

 

Sternenklarer Himmel gehört zwar irgendwie zu den Grundvoraussetzungen, wenn man die Aurora Borealis fotografieren möchte, aber auch beim wolkigen Nächten kann man durchaus etwas Glück haben und das ein oder andere Foto machen. Wie hier unten am Myvatn zum Beispiel. Klar, ohne Wolken wäre so etwas natürlich immer schöner, aber an manchen Tagen kann man halt nicht alles haben.

Leichte Aurora Borealis über dem Myvatn im Norden Islands

Leichte Aurora Borealis über dem Myvatn im Norden Islands

 

 

Faktor (Neu)Mond

Eine Sache, welche die Bilder ebenfalls beeinflussen kann – neben Wolken – ist der Faktor Mond. Auf vielen Seiten kann man lesen, dass Neumond die optimale Voraussetzung für gute Polarlichtfotos sein soll, weil es dann halt schön dunkel ist. Ich finde, das ist allerdings nur bedingt richtig. Klar ist es dunkel, allerdings teilweise auch wirklich stockdunkel, so dass man kaum irgendwelche Lichtquellen hat, woran man sich orientieren kann. Außerdem wird die Umgebung nicht mit aufgehellt durch das Mondlicht, wodurch das Bildergebnis immer eher … dunkel ist halt.

Wie das ausschaut bzw. was ich damit meine sieht man hier unten ganz gut. Von der Umgebung erkennt man fast nichts, was eigentlich schade ist. Länger belichten, um diese vielleicht noch mit aufzuhellen, geht aber auch nicht. Dann wird die Aurora Borealis zu matschig auf dem Foto. Man erkennt keinerlei Struktur mehr.

Bei Neumond sieht man leider nur wenig von der Umgebung

Bei Neumond sieht man leider nur wenig von der Umgebung

 

Neumond bei Kap Dyrholaey in Vik i Myrdal.

Neumond bei Kap Dyrholaey in Vik i Myrdal.

 

Nordlichter über dem Jökulsarlon bei Neumond

Nordlichter über dem Jökulsarlon bei Neumond

 

Das letzte der drei Fotos hier oben ist am Jökulsárlón aufgenommen. Wie man sieht, sieht man nichts … zumindest nicht von der tollen Umgebung.

 

 

Magische Nordlicht Nacht am Jökulsárlón

Wenn der „Faktor Mond“ mit dazu kommt, schaut das Ganze allerdings direkt viel beeindruckender aus. So geschehen im März 2017, als wir zum ersten Mal überhaupt das Glück hatten Polarlichter in Island sehen zu dürfen. Dass es einer der besten Abende überhaupt werden sollte, das wussten wir zum damaligen Zeitpunkt ja noch nicht.

Aurora Borealis über dem Jökulsarlon bei Halbmond

Aurora Borealis über dem Jökulsarlon bei Halbmond

 

Nochmal zur Verdeutlichung: Ja, das ist dasselbe Gebirge im Hintergrund und auch dieselbe Lagune wie auf dem Bild davor, wo es so dunkel gewesen ist. Nur hat die Lagune halt deutlich mehr Eis darin. Der Unterschied zu den Aufnahmen ohne Mondlicht ist nicht wegzudiskutieren, denke ich.

Perfekte Bedingungen für Fotos der Polarlichter

Perfekte Bedingungen für Fotos der Polarlichter

 

WAS für unvergessliche Momente an diesem Abend

WAS für unvergessliche Momente an diesem Abend

 

 

Nordlichter in Borgarnes

Auch in Borgarnes hatte wir gleich in zwei Urlauben Glück, beide Male haben wir sogar in derselben Unterkunft gewohnt. Das Hotel Hafnarfjall liegt dafür allerdings auch optimal, direkt auf der anderen Seite der Bucht gegenüber der Stadt. Unser Zimmer war nach Nordwesten ausgerichtet mit einer großen Terrasse, so das man quasi aus dem Zimmer heraus den Himmel beobachten kann.

Bei beiden Aufenthalten war die Vorhersage, also der KP-Wert, den man im Internet oder auch per Smartphone-App nachschauen kann, jenseits aller Hoffnungen. KP0 oder auch KP1 ist halt eigentlich so gut wie nichts und verheißt kaum bis gar keine Aktivität. Es kann aber auch alles völlig anders kommen und das schaut dann so aus.

Polarlichter in allen merkwürdigen Farben bei Borgarnes

Polarlichter in allen merkwürdigen Farben bei Borgarnes

 

Polarlichter in einer sternenklaren Nacht über der Stadt Borgarnes

Polarlichter in einer sternenklaren Nacht über der Stadt Borgarnes

 

Kopflampen und Polarlichter machen sich immer gut zusammen auf einem Foto

Kopflampen und Polarlichter machen sich immer gut zusammen auf einem Foto

 

Ehrfürchtig kann man durchaus mal werden bei diesem Anblick

Ehrfürchtig kann man durchaus mal werden bei diesem Anblick

 

Die Hand von oben

Die Hand von oben

 

Und auch einfach mal nach oben in den Himmel fotografieren, ohne das man irgendeinen Vordergrund mit im Bild hätte, kann hier und da zu einem recht i

interessanten Ergebnis führen. Dann ist es letzten Endes auch egal, ob der Mond vorhanden ist oder nicht.

Skurrile Formen am Himmel

Skurrile Formen am Himmel

 

 

Nordlicht bei Selfoss

Als wir bei Selfoss damals das Nordlicht gesehen haben waren wir eigentlich bereits am Schlafen. Durch Zufall bin ich gegen Mitternacht noch einmal wach geworden und habe aus dem Fenster geguckt. Und in Rekordzeit stand ich plötzlich wieder komplett angezogen und in voller Montur draußen vor der Unterkunft.

Es ist an den Abend gar nicht wirklich sooo viel passiert am Himmel, aber trotzdem war es wieder einmal ein Gänsehautgefühl. Man kann das vermutlich nur nachvollziehen, wenn man selber schon einmal das Nordlicht gesehen hat. Niemanden lässt das kalt.

Die Freude ist wieder einmal groß bei diesem Anblick

Die Freude ist wieder einmal groß bei diesem Anblick

 

Schwache Polarlichter bei Selfoss

Schwache Polarlichter bei Selfoss

 

Nordlicht bei Selfoss

Nordlicht bei Selfoss

 

Lieben Dank an Sebastian für die Idee zu dieser Blogparade, es ist immer wieder ein tolles Gefühl sich die Bilder noch einmal anzusehen und in den Erinnerungen zu schwelgen. Wenn Du Dich selber ein wenig für dieses Thema interessierst, oder vielleicht sogar davon träumst, einmal die Aurora Borealis live und mit eigenen Augen zu sehen, dann habe ich dafür vielleicht ebenfalls noch einen passenden Artikel für Dich parat.

In meinen Tipps und der Anleitung zum Polarlichter fotografieren habe ich alles Notwendige aufgeschrieben, was Du wissen musst, bevor es an Deine ersten Polarlicht-Fotos geht. Was musst Du beachten, wie fotografierst Du sie am besten, wo kannst Du sie überhaupt sehen und was passiert mit den Fotos danach !?

 

Hinweis: Mit dem Artikel nehme ich an der Blogparade Die Sucht nach dem grünen Licht des Nordens – Nordlichter / Aurora Borealis von hometravelz.de teil.

 

Und jetzt Du, hast Du selber schon einmal Nordlichter gesehen?

Hast Du selber vielleicht schon einmal irgendwo die Aurora Borealis beobachten können? Oder Du hast vielleicht Fragen dazu? Dann hinterlasse doch einen kurzen Kommentar, ich würde mich sehr freuen.

 

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