Das Beste soll man sich ja bekanntlich für den Schluss aufsparen und so dauert es bis zum letzten Tag bis ein Abstecher zur Freiheitsstatue ansteht. Zugegeben, eigentlich war das eher bescheidene Wetter der letzten Tage der Hauptgrund. Bei immer wieder einsetzendem Regen will man glaube ich nicht wirklich DAS Sightseeing-Objekt Nr.1 hier in NYC besichtigen.
Da es heute aber in der Tat keine Wolke am Himmel gibt ist schnell klar wie der Tagesablauf sein wird. Der Vormittag soll für die Freiheitsstatue draufgehen, für den Abend ist die beleuchtete Brooklyn Bridge eingeplant!
Knappe 30 Minuten vor Öffnung der Kassen sind wir bereits im Battery Park. Um diese Zeit früh Morgens ist selbst ein Foto vom Bullen an der Wall Street möglich, OHNE das man Menschen mit auf dem Foto hat. In der Regel wird die Statue dermaßen umlagert, dass man Schlange stehen muss für ein Bild. Den Grund dafür habe ich bis heute nicht wirklich verstanden. Naja.
Die Tickets für die Überfahrt sind schnell gekauft, obwohl die Anzahl der Kassenhäuschen hier im Battery Park recht überschaubar ist. Ohne großartige Wartezeit gelangen wir schließlich auf eins der kleinen Schiffe die uns rüber zur Insel bringen auf der sich DAS Symbol Amerikas schlechthin befindet.
Bereits die kurze Bootstour macht Laune und der Blick auf die Skyline im Morgendunst bei NOCH blauem Himmel entschädigt für das schlechte Wetter der letzten Tage! Vernünftige Bilder sind allerdings erst später möglich. Die Sonne steht früh Morgens extrem schlecht und man hat mit Gegenlicht zu kämpfen.
Freiheitsstatue
Die Überfahrt dauert knappe 15 Minuten. In dieser Zeit hat man kaum Zeit die Kulisse ringsherum auf sich vernünftig wirken zu lassen. Alles ist irgendwie beeindruckend, egal ob es nun die unzähligen Schiffe sind die hier unterwegs zu sein scheinen oder die Skyline links und rechts. Zeit zum verschnaufen bleibt nicht viel, die ganze Zeit ist man mit Fotos machen beschäftigt.
Und dann ist man auch schon da. Das verlassen des Schiffes geht wieder recht zügig, man merkt das man hier in Amerika ist – in Deutschland würde man vermutlich völlig respektlos über den Haufen gerannt werden.
Der Weg führt uns als erstes zum Security-Check, den jeder durchlaufen muss der IN die Freiheitsstatue gehen möchte. Und ganz ehrlich, ein Besuch hier ist KEIN Besuch wenn man nur von außen guckt! Ich glaube, strengere Sicherheitskontrollen als hier hab ich noch niemals irgendwo auf der Welt über mich ergehen lassen müssen.
Selbst Luft wird von unten in die Hose geblasen um zu testen ob sie leicht anliegt. Nach dieser neuen Erfahrung gelangt man als erstes in eine Art Museum, hier wird die Geschichte der Statue erzählt und es gibt allerlei Miniatur-Modelle.
Man kann sich Filme ansehen und den üblichen Kram machen den ein Museum so zu bieten hat. Über eine Treppe gelangt man schließlich nach oben auf eine Sockel unterhalb der Statue. Ein Aufzug existiert zwar auch, dieser ist aber nur für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Vielleicht will man einige gehfaule US-Bürger SO von der Besichtigung abhalten, ich kann mir gut vorstellen das der ein oder andere wieder umdreht beim Blick nach oben und wenn er sieht wie viel da zu laufen ist.
Oben angekommen sieht man erst einmal nicht wirklich viel. Zumindest nicht viel vom Gesicht der eigentlichen Freiheitsstatue. Wirklich originelle Bilder scheinen irgendwie ein Ding der Unmöglichkeit. Dafür ist man einfach ZU NAH dran!
Als Trost hat man von hier oben allerdings eine gute Aussicht auf die Umgebung. Man blickt auf Ellis Island, den Südzipfel Manhattans, New Jersey und auch Brooklyn Heights ist noch zu erkennen.
Unten angekommen wandern wir noch einmal den Rundweg um die Freiheitsstatue herum und knipsen gefühlte 1000 Bilder – wovon auch immer. Ein abschließender Stopp im Souvenir-Shop hier darf natürlich auch nicht fehlen und da ich inzwischen von T-Shirts nach Kappen als Mitbringsel gewechselt habe werde ich sogar fündig.
Ellis Island
Auf dem Rückweg kann man sich entscheiden ob man entweder die Fähre nach New Jersey nimmt oder aber zurück nach Manhattan. Hierbei hat man die Wahl sich noch Ellis Island anzugucken oder aber direkt zurück zu fahren.
Wenn man schon einmal hier ist, sollte man Ellis Island aber ruhig besichtigen. Der Ort hat historisch gesehen eine recht wichtige Bedeutung. Jeder Immigrant musste früher hierher kommen, bevor er in die USA einreisen durfte. Heute ist das altehrwürdige Gebäude zu einem Museum umfunktioniert und es wird an Hand von Videodokumentationen und Exponaten die Geschichte der frühen Einwanderungen erzählt.
Auch einen guten Blick auf die Freiheitsstatue und die Skyline von Manhattan hat man von hier aus noch einmal.
Einen noch besseren Blick hat man nur von der Fähre aus mit der man hinterher wieder zurück fährt … Jetzt zur Mittagszeit ist die Sicht auch schon wesentlich besser als es heute am frühen Morgen noch der Fall gewesen ist!
Alternative Skyline-Scenic-Points sind unter anderem noch die Jersey Seite (haben wir ausgelassen) und die andere Seite der Brooklyn Bridge (folgt heute Abend noch einmal).
Die teuerste Variante ist wohl ein Helikopterflug über Manhattan, es gibt diverse Anbieter die sich preislich nicht wirklich viel voneinander unterscheiden. Flugzeit: Meistens 8 – 12 Minuten.
Battery Park
Zurück an Land nehmen wir dem Battery Park noch etwas näher unter die Lupe, hier findet man unter anderem eine Bronzekugel die früher in einem der Türme des WTC gestanden hat. Die blieb beim Zusammensturz FAST unbeschädigt und soll heute an die damaligen Ereignisse erinnern. Zum Gedenken brennt eine Flamme welche niemals erlischt!
Zusätzlich zum WTC Denkmal gibt es noch ein weiteres … und zwar das East Coast War Memorial.
Die Adlerstatue blickt genau auf die Freiheitsstatue und ist umgeben von zahlreichen Marmorsäulen auf denen die Namen der Soldaten stehen die im zweiten Weltkrieg im Westatlantik gefallen sind.
Pier 17
Als nächstes machen wir uns zu Fuß auf zum Pier 17. Der Weg ist nicht weit von hier aus und so sind wir bereits kurze Zeit später dort. Eine Stunde geht ungefähr für den hiesigen Abercrombie-Laden drauf, die Angebote HIER sind wesentlich besser als in der größeren Filiale auf der 5th Avenue! Außerdem steht man hier nicht an wenn man rein möchte, ich kann diese Filiale hier als jedem nur wärmstens ans Herz legen
Was aber ist Pier 17 überhaupt genau? Im Prinzip ist es nichts anderes als eine Shopping – und Fressmeile, allerdings eine der netteren und schöneren Art. Fast schon idyllisch (falls es hier so etwas gibt) am South Street Seaport gelegen hat man hier die Möglichkeit in vielen netten und guten Restaurants zu speisen oder sich einfach nur irgendwo zum trinken hinzusetzen.
Außerdem besteht die Möglichkeit mit einem Segelschiff von hier aus zur Freiheitsstatue zu fahren. Einen tollen Blick auf die Brooklyn Bridge hat man außerdem noch. Sogar von Liegestühlen aus. Ein recht skurriles Bild, mit dem man im ersten Moment mal so überhaupt gar nicht rechnet.
Der Blick von hier auf die Brooklyn Bridge ist übrigens einer der besten wie ich finde. Zumindest von der Manhattan-Seite aus. Besser geht es nur noch von der anderen Seite, aber da wollen wir ja eh heute Abend zum Abschluss noch einmal hin.
Leider scheint das Wetter nicht ganz so mit zu spielen wie wir uns das erhofft haben, es wird immer diesiger und der heute Morgen noch schöne blaue Himmel weicht langsam aber sicher einem tristen weiß. Wenigstens heute am letzten Tag hätte es dann doch mal noch schön bleiben können.
Da es noch zu früh ist um auf den Sonnenuntergang zu warten beschließen wir kurz zum Hotel zurück zu fahren und etwas essen zu gehen. Immerhin haben wir dann genug Zeit um uns auf das Schauspiel heute Abend vorzubereiten. Wir wollen nämlich relativ pünktlich vor Ort sein. Auf dem Weg zum Hotel werden – mal wieder – ein paar Taxen auf Speicherkarte gebannt. Langsam bekommt man Spaß an diesen gelben Farbflecken auf s/w-Fotos.
Rechtzeitig machen wir uns dann auf dem Weg nach Brooklyn. Mit der Metro fahren wir erneut bis zur High Street und wandern zunächst runter zum Brooklyn Park. Und wie es scheint hat das Wetter ein einsehen und es bleibt trocken. Es gibt zwar ein paar Wolken, anscheinend traut sich aber kein Tropfen Regen in unsere Nähe! Dafür erleben wir die Blue Hour wie sie schöner nicht sein könnte.
Brooklyn Bridge am Abend
Statue of Liberty und Skyline zeigen sich von Ihrer besten Seite. Es scheint fast so als wollten sie sich für das schlechte Wetter der letzten Tage entschuldigen.
Am frühen Abend macht sich allerdings auch der Nachteil dieser Uhrzeit bemerkbar. Ganze Horden von Touristen werden mit Bussen angekarrt. Zum Glück kommen wir gerade an als zwei Busse den Ort verlassen und bevor ein weiterer ankommt. Das Gewusel ist jedenfalls sehr unterhaltsam zu beobachten.
Flüchten bzw.entkommen kann man diesem am besten, indem man UNTER der Brücke durchwandert. Dahinter gelangt man dann ganz automatisch zu einer besonderen Stelle. Es handelt sich um den ehemaligen Empire-Fulton Ferry State Park, der durch die Umbaumaßnahmen hier nun Teil des Brooklyn Bridge Parks geworden ist.
Hier gibt es, unmittelbar am Hudson gelegen, ein paar Stufen, auf denen sich allabendlich wissende (oder auch durch Zufall hierher gelangte, wie wir) Touristen einfinden um den Sunset und die abendliche Brooklyn Bridge zu erleben. Traumhafter geht es eigentlich nicht mehr, ich lass einfach Bilder sprechen …
Der Blick auf die Skyline und das Abendliche Lichtermeer ist einfach atemberaubend … anders kann man es einfach gar nicht beschreiben. Die Skyline von Hongkong damals war sicherlich schon beeindruckend, diese hier hat aber eine ganz andere Faszination welche sich nur schwer in Worte fassen lässt.
Das Foto unten ist mit einer Verschlusszeit von 30 Sekunden aufgenommen, die Spiegelung im Wasser kommt anders nicht zu Stande. Es ist mein persönlicher Favorit aller an diesem Abend geschossener Fotos und daher auch anders gerahmt als die anderen Bilder.
Das war der schon der letzte Abend hier in New York, eine Stadt die man mindestens 1x im Leben gesehen bzw. selber besucht haben sollte. Vergleichbares gibt es glaube ich nicht SO viele auf diesem Planeten. Spontan fällt mir da eigentlich nur Hongkong ein.
Da unser Flug morgen erst abends geht haben wir noch rund einen halben Tag zur Verfügung. Mal gucken was man in dieser Zeit noch so anstellen kann. Ich hab da aber schon eine Idee.
Hallo Andreas,
wie schön, dass du mich mitgenommen hast in die Stadt die niemals schläft. Ich wusste ja gar nicht, dass man die Freiheitsstatue auch von innen betrachten kann. Die Aussicht von dort auf die Stadt ist jedenfalls grandios. Doch so lange ich nicht selbst dort war, kann ich mir vermutlich nur ansatzweise vorstellen wie beeindruckend diese Stadt ist. Ich kanns jedenfalls schon gar nicht mehr erwarten, bis ich sie endlich besuche. Aber vermutlich wirds erst in 4 Jahren soweit sein. Bis dahin tröste ich mich halt mit schönen Bilder, wie deinen ;)
Liebe Grüße, Veronika
Das stimmt, die Stadt kann man sich in der Tat nur schwer vorstellen wenn man noch nicht dort gewesen ist. Das ist gar nicht wie in den USA, das ist eher wie ein eigener Plamet *g* Vier Jahre sind ja schnell um, dazwischen kommen bestimmt noch einige andere tolle Reisen ;-)