Heute stand der Central Park und jede Menge anderes Zeugs auf der To-do-Liste. Kleine Info vorab: Wer glaubt, hier in Manhattan Rundgänge vernünftig planen zu können oder Orte in logischer Abfolge zu besuchen, der wird schnell merken, das dies fast unmöglich ist. Die Tage hier waren im Prinzip von mir akribisch ausgearbeitet und von der Abfolge her völlig in sich schlüssig.
Gekommen ist letztlich aber alles ganz anders. Hier lässt man plötzlich was weg, dort ist man schneller als erwartet, hier kommt was dazwischen und und und. Ich empfehle deshalb, zwar eine grobe Planung der Tage vorzubereiten, aber flexibel genug und offen für Änderungen zu sein. Denn, sich gezielt vorzunehmen an bestimmten Tagen nur dieses oder Jenes anzuschauen wird definitiv nicht hinhauen.
Den kurzen Spaziergang heute Morgen vom Hotel zum Central Park kennen wir ja inzwischen bereits von den letzten Tagen. Nach nur knapp 30 Minuten befinden wir uns am südlichen Eingangsbereich.
Die Größe des Central Parks beträgt stattliche 3,4 Quadratkilometer. Da wir weder eine Karte zur Hand haben noch genau wissen, wo sich was befindet laufen wir einfach zu Beginn etwas wahllos durch die Gegend – bis wir auf einen Lageplan stoßen. Nun wissen wir, das wir gerade am Wollman Rink sind, dort wo sich im Winter die riesige Eislaufbahn befindet.
Central Park
In Höhe der 66th Straße landen wir schließlich zu aller erst auf der breiten Parkallee, besser bekannt als The Mall. Eigentlich hatte ich gehofft, einige dieser lustigen und völlig verzweifelten Hundesitter mit mehreren Leinen zu sehen. Leider war das aber nicht der Fall.
Geht man bis ganz zum Schluss der breiten Allee gelangt man schließlich zur Bethesda Terrace mit der dazugehörigen Bethesda Fountain. Der Platz ist der architektonische Mittelpunkt des Central Parks. Zahlreiche Filme haben hier bereits gespielt und der Brunnen samt Terrasse zählt zu den meistfotografierten Orten im Central Park – wenn nicht sogar von ganz Manhattan.
Die hübsch anzusehenden Statue IM Brunnen trägt den Namen Angel of Waters. Sie erinnert an den Croton Aqueduct, über den New York City im Jahre 1842 zum allerersten Mal mit Frischwasser versorgt werden konnte.
Geht man weiter gelangt man in Höhe der 79th Strasse zum Turtle Pond. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf’s Belvedere Castle und an windstillen Tagen eine schöne Spiegelung im Wasser. Das Schloss liegt auf dem Vista Rock, der die zweithöchste Erhebung im Central Park darstellt. Dementsprechend hat man von oben einen hübschen Rundumblick auf den Rest des Central Parks und die Umgebung.
Nördlich des Schlosses befindet sich das Delacorte Theater, eine Freiluftbühne auf der im Sommer unter anderem kostenlose Shakespeare-Vorführungen stattfinden. Geht man weiter, kommt man am Metropolitan Museum of Art vorbei. Auch dieser Ort ist ja inzwischen bekannt durch zahlreiche Filme, unter anderem Nachts im Museum.
Ein Stückchen weiter gelangt man schließlich zum Jaqueline Kennedy Onassis Reservoir. Von dort hat man einen netten Blick auf die umliegenden Häuserfronten. Und genau hier drehen wir um.
Irgendwo muss es schließlich noch diese großen Freiflächen geben, von wo aus man die Skyline gut sehen soll. Bloß WO?
Mit ein bisschen Suchen und etwas Geduld werden wir schließlich fündig. Allerdings gibt es nur zwei wirklich vernünftige Plätze für ein Skyline-Foto! Einer davon ist das Baseball-Feld bei Great Lawn …
Letztere wurden ja durch die Beatles weltbekannt, nach dem Tod von John Lennon hat seine Frau Yoko Ono hier im Central Park ein Mosaik anbringen lassen, das sie selbst entworfen hat.
Nachdem wir nun fast den gesamten Vormittag hier im grünen verbracht haben wird es Zeit für etwas Neues. Am unteren westlichen Zipfel des Central Parks gibt es seit neuestem eine Mall am Columbus Circle. Dieser statten wir kurzerhand einen Besuch ab.
So wirklich shoppen kann man hier aber nicht, die Preise bewegen sich auf ziemlich hohem Niveau und im direkten Vergleich zu den beiden Outlets gestern bekommt man fast Schnappatmung.
Rockefeller Center
Wir beschließen deshalb weiterzugehen und aufs Rockefeller Center hinauf zu fahren, um uns die Stadt einmal von oben zu betrachten. Zwei gute Aussichtsplattformen gibt es ja hier in Manhattan, Top of the Rock oben auf dem Rockefeller Center ist eine davon.
Alternativ ist selbstverständlich noch das Empire State Building zu erwähnen. Das wollen wir aber an einem anderen Tag abends noch besuchen. Jetzt geht es erst einmal hinauf in die 70. Etage.
Die Fahrt mit dem Aufzug geht ohne umsteigen vonstatten und in weniger als eine Minute befindet man sich in 269 m Höhe! Damit ist das Gebäude immer noch das zehnthöchste von ganz New York.
In Richtung Nordseite blicken wir auf den Central Park – dort, wo wir eben ja noch gewesen sind. Trotz inzwischen aufgezogener Wolken ist der Rundumblick großartig!
Wechselt man auf die andere Seite und blickt nach Süden, eröffnet sich einem die Sicht auf das Empire State Building und den Südzipfel Manhattans samt Financial District! Sicher wäre es bei optimaler Sicht NOCH beeindruckender, ich finde es aber auch so schon jeden Cent wert! Das DIESES weltbekannte Foto im Übrigen beim Bau hier entstanden ist, wusste ich bis zu dem Tag heute auch nicht. Aber man lernt ja nie aus.
Der Vorteil vom Top of the Rock gegenüber der Plattform auf dem Empire State Building liegt augenscheinlich auf der Hand. Man SIEHT zum einen das Empire State Building selbst und wie es aus den übrigen Wolkenkratzer Manhattans heraus sticht, zum anderen hat man einen guten Blick AUF den Central Park. Beides ist vom Empire State Building aus definitiv NICHT möglich, den Central Park sieht man überhaupt gar nicht.
Und das Rockefeller Center muss man auch förmlich suchen im Wust der umliegenden Hochhäuser. Einige Beweisfotos dürfen natürlich nicht fehlen …
Nach einer guten Stunde geht es wieder hinunter auf den Boden der Tatsachen. Unten angekommen kann man noch die nähere Umgebung erkunden, finden wird man dabei vermutlich die Prometheus-Statue am Lower Plaza.
Dort steht zur Weihnachtszeit auch immer der berühmte große Tannenbaum, dessen Lichter Jahr für Jahr vom Bürgermeister persönlich in Betrieb genommen werden. Aber man findet auch schmale Gassen und Seitenstraßen die mal so gar nicht nach Großstadt anmuten.
Financial District
Bei den Überlegungen was man als nächstes nun machen könnte fiel die Wahl auf den Financial District. Mit der Metro ist man recht schnell dort und irgendwie wird man den Rest des Tages hier schon gut rumbekommen.
Erster Abstecher ist logischerweise die Wall Street. Jeder kennt sie, kaum einer weiß aber wie genau man sie sich vorstellen soll eigentlich. Im Prinzip ist die Straße eher unscheinbar und gibt auf den ersten Blick gar nicht viel her. Und DAS, obwohl sich hier die größte Börse der Welt befindet! Der Name der Wall Street geht im übrigen ganz simpel zurück auf einen Wall, den Peter Stuyvesant im Jahr 1652 als Schutz gegen Indianer errichten ließ. Bis heute wurde dieser Name übernommen.
Seit den Anschlägen vom 9.September ist die Börse für Besucher nicht mehr zugänglich, man befürchtet wohl schlimmeres. Touristen müssen sich dementsprechend mit Außenaufnahmen zufrieden geben.
St.Paul’s Chapel
In unmittelbarer Nähe zur Wall Street befindet sich ein weiter Anlaufpunkt den so ziemlich JEDER Tourist ansteuert … die St.Paul’s Chapel. Fotos davon gibt es genügend im Netz, ich beschränke mich deshalb auf die Grabstätten!
Weltbekannt wurde die kleine Kirche durch die Anschläge am 11.September damals. Denn obwohl im Umkreis viele Gebäude zerstört wurden bekam die Kirche keinen Kratzer ab. Im Gegenteil, sie war in solch tadellosem Zustand das Verwundete und Feuerwehrleute hier sogar versorgt werden konnten. Im Inneren der Kirche verdeutlichen Gedenktafeln was damals passiert ist, fotografieren ist nicht erlaubt!
Um sich ansatzweise eine Vorstellung davon machen zu können, WAS hier damals passiert ist, sollte man logischerweise auch Ground Zero einen kurzen Besuch abstatten. Wobei ein kurzer Blick auf die riesige Baustelle vermutlich den meisten Menschen bereits reicht!
Eigentlich unfassbar wenn man sich die Bilder von damals noch mal durch den Kopf gehen lässt. Jeder weiß wo er war an dem Tag oder was er gerade gemacht hat. Und nun steht man selbst hier an diesem Ort der die gesamte Menschheit eigentlich in eine Art Schockzustand fallen lies seinerzeit. Anderes Thema …
Century 21 Outlet
Kommen wir zu einem Geheimnis! New Yorks best kept Secret lautet der Slogan wagemutig den sich das Kaufhaus Century 21 ausgedacht hat. Nun, ein Geheimnis ist dieses Shoppinparadies wohl kaum noch. Trotzdem lohnt sich ein Abstecher hierher! Und es soll schon Leute gegeben habe die von dieser geballten Ladung an Angeboten verschluckt und nie mehr gesehen worden sind. Auf Neudeutsch: Vorsicht! Kreditkarte entweder zu Hause lassen – oder die Frau!
Einige Stunden kann man ohne weiteres verbringen hier. Man sollte sich also nicht wundern wenn man das Gebäude verlässt und es bereits dunkel geworden ist. Selbst ICH wurde fündig, zum ersten Mal nach etlichen Jahren USA-Urlauben habe ich mir eine neue Reisetasche gegönnt.
Preisbeispiel gefällig? Original Columbia Reisetasche auf Rollen zum ziehen, EUR-Preis in Deutschland: 289€, regulärer Preis in US$: 289. Preis hier im Century21: 69US$. Da kann man nicht meckern wie ich finde.
Auf mehreren Etagen gibt es von A-Z Waren und Artikel zu Outlet-Preisen die sich gewaschen haben. Ed Hardy findet man ebenso wie Apple, Abercrombie, Quicksilver oder Jack Wolfskin. Man muss halt nur ein wenig suchen da auf den ersten Blick alles recht „chaotisch“ und unsortiert anmutet.
Wie gesagt, als wir dieses riesige Menschenfressende Kaufhaus wieder verlassen ist es bereits dunkel und wir machen uns auf dem Weg zurück zum Hotel.
Zum Abschluss dieses Tages gibt es noch einige Bilder in loser Reihenfolge die irgendwo unterwegs aufgenommen worden sind, angefangen bei einer Art Farmers Market mitten in Manhattan …
Morgen könnte es wieder spannend werden, die Planung sieht jedenfalls völlig chaotisch aus *lach* … SoHo, Little Italy, Chinatown … und aufs Empire State Building wollen wir auch! Und die Brooklyn Bridge wär auch mal toll … und und und !! Und SO geht es einem irgendwie jeden Tag! Mal gucken was letztendlich dann klappt davon.
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