Als ich vor einiger Zeit ein Posting von Stefan (ehemals schwerti-on-tour.de) in einer Gruppe bei Facebook gelesen hatte, da habe ich eigentlich nur ganz spontan und ohne Hintergedanken geschrieben „Wenn du tatsächlich niemanden findest der mitkommt, gib gerne mal Bescheid“. Nach Jordanien, Reise Highlights ansehen wollte er und war noch auf der Suche nach einem Mitreisenden.
Nun, die Felsenstadt Petra und auch das Wüstental Wadi Rum stehen ja eh beide schon seit gefühlt einer halben Ewigkeit auf meiner Wunschliste bei den Reisezielen, also warum sollte man diese Gelegenheit nicht beim Schopfe packen?
Gerade erst von den Lofoten zurückgekehrt, habe ich dann auch sogleich eine Nachricht von Stefan erhalten. Ob ich mir das auch tatsächlich vorstellen könnte etc.pp. Hm, joa … könnte ich mir tatsächlich. Und da sitzen wir nun und planen diesen Trip. Für ein Reiseziel, irgendwo ein paar tausend Kilometer (3329 KM von Köln entfernt, um genau zu sein) weit weg von zu Hause, bei 28 Grad im November, während in Deutschland die Heizungen wieder aufgedreht werden.
Nach sechs Islandreisen und einmal Norwegen, also Ziele in eher winterliche Regionen, geht es für mich also endlich einmal wieder in ein Land, wo ich im Vorfeld nicht davon ausgehe, dass mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Mal etwas völlig neues inzwischen.
Warum ausgerechnet Jordanien im November?
Eigentlich ist das ganz einfach, die Monate Oktober und November sind mit die beste Jahreszeit für einen Abstecher dort hin. Die Temperaturen sind auf einem angenehmen Niveau, es ist noch nicht ZU frisch nachts und tagsüber ist es schon nicht mehr allzu heiß. Im Dezember kann es bereits deutlich zu kalt sein und auch wettertechnisch sind die Monate Dezember, Januar und Februar eher weniger zu empfehlen.
Es kann häufig stark regnen und sogar Schnee ist keine Unbekannte in dieser Region. Der Frühling wäre sicherlich auch eine Option, April/Mai/Juni gilt ebenfalls als optimale Reisezeit, aber das hat rein logistisch von der Jahresplanung her nicht gepasst.
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Die Flüge, wie kommen wir nach Jordanien?
Wir haben uns für Flüge nach Aqaba im Süden des Landes entschieden. Da wir nur Wadi Rum und Petra besuchen wollen, ist das rein fahrtechnisch einfach die viel bessere Wahl. Beide Ziele liegen halt näher an Aqaba als an Amman, sodass die Wahl relativ einfach gewesen ist. Auch wenn ich dafür dieses Mal meine Prinzipien („Never ever steige ich in einen Flieger von Ryanair“) über Board werfen musste. Ich hoffe, ich bereue das nicht.
Aber wie sagte Stefan treffend? „Da müssen wir hinterher dann aber zwei Bäume pflanzen, wenn der Flieger nicht abstürzt“. Jo, wird gemacht, im Garten ist noch Platz. Mehr Beinfreiheit haben wir uns jedenfalls schon mal „erkauft“ auf Hin – und Rückflug. Zumindest ein kleiner Lichtblick auf diesem 4-stündigen Flug.
Welche Flugverbindungen gibt es?
Im Prinzip gibt es nur zwei wirklich relevante Flughäfen, die man ansteuern kann. Zum einen Amman im Norden, zum anderen Aqaba im Süden des Landes.
Nach Amman kommt man von folgenden deutschen Flughäfen aus:
- Berlin-Schönefeld (Egypt Air)
- Bremen
- Dortmund (Ryanair)
- Düsseldorf-Weeze (Ryanair)
- Frankfurt (Royal Jordanian, Lufthansa)
- Hahn-Hunsrück (Ryanair)
- München (Egypt Air)
- Nürnberg (Ryanair)
- Stuttgart (Laudamotion)
Nach Aqaba kommt man von folgenden deutschen Flughäfen aus:
- Berlin-Tegel (Ryanair)
- Düsseldorf International (Laudamotion)
- Frankfurt (Ryanair, Royal Jordanian)
- Köln-Bonn (Ryanair)
Vorteil bei der Ankunft in Aqaba ist weiterhin, dass einem dort ein kostenloses Visum für Jordanien gewährt wird. Dies gilt für Ankünfte am Hafen, Flughafen und an den Grenzen von Israel oder Saudi-Arabien. Voraussetzung dafür ist, dass Reisende das Land von derselben Grenze innerhalb eines Monats nach Einreise wieder verlassen und das Visum nicht erneuern müssen. Dann sind laut visitjordan.com keine Zahlungen oder Verpflichtungen mit der Erteilung des Visums verbunden.
Das Visum ist übrigens ebenfalls kostenlos, wenn man sich den Jordan Pass kauft und mindestens drei Tage in Jordanien bleibt. Interessant also für alle, die über Amman einreisen.
Die Wahl der Unterkünfte
Was die Wahl der Unterkünfte angeht, ist das alles recht überschaubar. Im Prinzip brauchen wir nur ein Dach über den Kopf für die ersten drei Tage in Wadi Musa. Der Ort ist quasi das Tor zur Felsenstadt Petra, eine andere Möglichkeit als dort zu übernachten hat man schlicht und ergreifend nicht.
Unsere Wahl ist auf das Esperanza Petra gefallen. Gründe dafür sind einfach: Das Haus hat eine sehr gute Lage, Frühstück ist dort inklusive, es wird ein Flughafen-Shuttle optional angeboten (was natürlich sehr praktisch ist) und letzten Endes sind die Bewertungen auch wirklich sehr gut – und der Übernachtungspreis ebenfalls.
Für die nächsten drei bis vier Tage ist die Erkundung zu Fuß und via Jeep in Wadi Rum geplant, wo wir in Beduinenzelten übernachten werden. Anbieter vor Ort wird Wadi Rum Nomads sein. Ich habe mehrmals mit Fahwad, einem Mitglied des Teams, per Mail Kontakt gehabt und alle relevanten Dinge mit ihm vorab geklärt. Ursprünglich hatten wir zwar vor, einen tag lang einen Kameltrekk mitzumachen, haben diese Idee dann aber wieder verworfen.
Vorteil bei solch einer Wüstentour: Verpflegung und Zeltunterkünfte sind immer in solchen mehrtägigen Trips bereits im Preis enthalten. Von daher müssen wir uns also nicht großartig bemühen, eine Unterkunft zu finden für Wadi Rum. Die Planung ist also relativ überschaubar, was diesen Punkt angeht.
Eine letzte Übernachtung in Aqaba beendet schließlich diese Woche. Dort werden wir 1.5 Tage den Wüstensand wieder abwaschen und einfach mal ein wenig am Strand relaxen.
Unsere Planung für eine Woche Jordanien Reise Highlights
Eine Woche Jordanien Reise Highlights lässt sich relativ einfach mit Inhalt füllen finde ich. Wir haben uns aber ganz bewusst nur für zwei Ziele entschieden. Die beiden „großen Highlights“, Petra und Wadi Rum, stehen eh auf der Liste eines jeden Jordanien Reisenden schätze ich. Petra zählt vermutlich zu einem der Orte auf dem Planeten, der bei vielen Leuten diesen „Da will ich unbedingt auch mal hin„-Seufzer auslöst.
Und das Wüstental Wadi Rum ist glaube ich eine der schönsten und best erkundeten Wüsten der Welt. Als ich damals zum ersten Mal Bilder davon gesehen habe stand für mich fest, dass ich da unbedingt einmal hin möchte irgendwann. Nun ist es also tatsächlich so weit. Das aktuell jeder mit Wadi Rum durch den neuen Star Wars Trailer wieder in Berührung kommt … Nebensache.
Drei Tage geht es dort jedenfalls zu Fuß und mit dem Jeep durch die Wüste. Unsere ursprüngliche Idee, auf Kamelen durch die Wüste zu reiten, haben wir – wie oben bereits angedeutet – wieder verworfen. Drei Nächte schlafen wir in Beduinenzelten oder unter freiem Himmel. Der Sternenhimmel in der Wüste soll einer der schönsten und intensivsten des Planeten sein. Ich lasse mich mal überraschen. Wenn es am vierten Tag morgens in aller Früh zurück mit dem Jeep aus dem Wüstental zum Wadi Rum Village geht, war ursprünglich noch eine Fahrt zum Sonnenaufgang mit dem Heißluftballon geplant. Diese finden aber seit einiger Zeit leider nicht mehr statt.
Ich habe in direktem Kontakt mit dem Piloten Khalid gestanden, der mir leider mitgeteilt hat, dass sämtliche Heißluftballoonfahrten dort erst einmal eingestellt wurden und demnächst darüber entschieden wird, ob diese überhaupt wieder aufgenommen werden. Einen Grund nannte er nicht. Nach ein wenig Recherche habe ich festgestellt, dass auch die Gyrokopter-Flüge dort eingestellt wurden. Es scheint also vielleicht generell ein Problem mit dem Luftraum dort zu sein. Nichts genaues weiss man nicht, ich versuche vor Ort aber einmal mehr darüber zu erfahren.
Was könnte man sonst noch in Jordanien anstellen? Klar, es gäbe natürlich noch das Tote Meer, wo man wie auf Wolken auf dem Wasser schweben kann, ohne unterzugehen. Oder die Dana Biosphere Reserve, wo man wunderbar wandern kann. Auch Wadi Mujib, eine beeindruckende Felsenschlucht, die mich unweigerlich sofort an die USA erinnert, ist sicherlich einen Besuch wert. Canyoning ist dort an der Tagesordnung, der Fluss unten in der Schlucht mündet schließlich ins Tote Meer. Ein Ausflug von Akaba dort hin ist zwar theoretisch möglich, aber nicht ganz günstig und würde über 10 Stunden dauern.
Oder die Ajloun Forest Reserve, die Dir zeigt, dass in Jordanien nicht nur die Farben braun und rot extrem präsent sind, sondern auch grün. Auch die heißen Quellen von Ma’in muten zuerst völlig surreal an, wenn man an Jordanien denkt. Wasserfälle würde man hier in der Gegend vermutlich eher weniger erwarten denke ich.
Nun, das sind alles ebenfalls recht interessante Ziele. Diese aber zusätzlich noch anzusteuern würde sich nicht wirklich mit dem „Weniger-ist-mehr“-Prinzip vereinbaren lassen, was ich persönlich mittlerweile sehr schätze. Dieses hetzen von einem zum anderen Ort, das ist Schnee von gestern. Genießen und verweilen ist aktuell angesagt. Sollte Jordanien gefallen, wird es dann eh sicherlich noch eine weitere Tour geben, wo diese Ziele ebenfalls angesteuert werden.
Reiseverlauf
5.11 | 1.Tag: Hinflug und Fahrt mit dem Taxi nach Wadi Musa zur Unterkunft
6.11 | 2.Tag: Petra / Wadi Musa
7.11 | 3.Tag: Petra / Wadi Musa
8.11 | 4.Tag: Fahrt nach Wadi Rum und Start der Wüstentour
9.11 | 5.Tag: Wadi Rum Wüstentour
10.11 | 6.Tag: Wadi Rum Wüstentour
11.11 | 7.Tag: Fahrt von Wadi Rum nach Aqaba
12.11 | 8.Tag: Spät Nachmittags Rückflug
Karte mit allgemeinen Jordanien Highlights
Solltest Du selber einen Reiseblog haben, bereits in Jordanien gewesen sein und eventuell etwas dazu geschrieben haben, dann poste Deinen Beitrag dazu zwecks Verlinkung doch in die Kommentare. Ich werde diesen dann hier gerne mit einpflegen.
Jordanien Berichte von anderen Reisebloggern
Jordanien Reisetipps von 2onthego.de/
Tipps für den Mietwagen-Tripp in Jordanien von 2onthego.de
Reisebericht Jordanien von auszeitnomaden.de/
https://www.gindeslebens.com/petra-jordanien/
https://unterwegsmitkind.com/category/weltweit/jordanien/
Und jetzt Du, was sind Deine Jordanien Reise Highlights?
Du bist selber schon dort gewesen und hast vielleicht völlig andere Jordanien Reise Highlights wie diese hier kennen gelernt auf Deinem Trip? Oder beabsichtigst Du eventuell ebenfalls eine Reise dort hin? Dann hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar hier unten, ich würde mich sehr darüber freuen.
Hi Andreas, du fährst mit Schwerti zusammen? Das finde ich ja genial. Kanntet ihr euch vor der Reise schon persönlich oder nur digital? Ich bin gespannt auf Stefans und deinen Bericht und hoffe, euch gefällt es dort auch so gut wie mir.
LG, Marc
Hi. Ne, wir kennen uns schon persönlich ;-) Ich denke schon, das es uns beiden ganz gut gefallen wird. Bericht folgt dann … mal sehen, was die Wadi Rum Nomaden so sagen :-)
Lieber Andreas,
das wird sicher eine tolle Reise! Wir haben Petra bei Nacht auch nicht gemacht, aber würden es bei einem längeren Aufenthalt einplanen. Wie bereits im Kommentar von Ines erwähnt, hätten wir bei unserem Besuch auch keine Energie gehabt an dem Abend nochmals hin zu fahren… Manches muss man sich auch aufheben. Wir freuen uns auf deine Infos und Erlebnisse beim Kameltrekking, das wollen wir vielleicht auch noch machen. Unser Besuch im Jänner war dafür zu kurz. Wir wollten aber auch unbedingt noch nach Jerusalem, Bethlehem und Ramallah. :-)
Liebe Grüße
Ines und Thomas
Hi Andreas, bisher hab ich von deinen Island-Tipps profitiert, jetzt teile ich gerne Infos zu Jordanien, wo wir im Oktober 2018 waren. Die Sache mit dem Kamelritt wollten wir auch unbedingt machen. Ich kann nur sagen, nach zwei Stunden waren wir so was von froh, wieder abzusteigen. Seid ihr sicher, dass ihr das mehrere Tage machen wollt? Hast du schon mal auf einem Kamel gesessen? Das ist nicht vergleichbar mit einem Pferd. Nach einer Stunde wussten wir kaum noch, wie wir sitzen sollten – es tat wirklich alles weh. Es gibt auch Touren, wo ihr die Wüste zum Teil durchwandern könnt und dann natürlich auch open air oder im Zelt übernachtet.
Schön, dass ihr für Petra zwei volle Tage eingeplant habt. Das lohnt sich voll. Wir hatten keine Vorstellung, wie groß die Felsenstadt ist und waren froh, zwei volle Tage zu haben. Erster Tag hoch zum Kloster, am zweiten Tag den Al Khubtha Trail. Der Trail gefiel uns noch wesentlich besser, da viel weniger Leute unterwegs waren. Und das Ziel – Blick auf das Schatzhaus von oben – allemal lohnenswert.
Petra by Night haben wir uns geschenkt. Wir hatten im Vorfeld auch die vielen durchwachsenen Reviews gelesen. Hatten uns dann die Entscheidung bis vor Ort aufgehoben. Es hat sich dann aber irgendwie von selbst erledigt. Wenn du morgens schon 7 Uhr loswanderst und gut 20km bei brütender Hitze zurücklegst, ist dein Bedarf an einer erneuten Tour am Abend relativ gering. Wir haben abends lieber auf der Dachterrasse des Hotels gesessen und einen fantastischen Sonnenuntergang genossen. Außerdem wollten wir für den zweiten Tag fit sein, der dann ja auch wieder zeitig begann.
Viel Spaß euch schon mal!!!
Hi Ines, lieben Dank erst einmal für Deinen Kommentar. Das mit der Verweildauer auf den Kamelen ist natürlich schon eine gute Info. Ich hab bisher einmal auf einem Kamel gesessen, das war in Dubai und auch nur 15-20 Minuten. Fand das damals auch nicht gerade sooo bequem. Hab ich ehrlich gesagt bisher nicht weiter drüber nachgedacht. Mal sehen, wie wir uns letzten Endes entscheiden, ist ja noch so halbwegs in der Findungsphase was die Tage im Wadi Rum angeht.
Contra Petra by Night also … auch gut zu wissen. Kann sein, dass wir das auch genauso machen und einfach spontan vor Ort entscheiden. Mal sehen. Sind ja auch noch ein paar Tage hin ;-)