Wir sind zurück, Island hat uns wieder. Oder besser, wir haben Island wieder … so rum wäre es wohl richtiger. Pünktlich gegen 16 Uhr landet der Flieger in Keflavik.
Bereits in der letzten Stunde in der Luft konnte man aufgrund der perfekten Wetterlage aus dem Fenster immer wieder Eindrücke von dem bekommen, was uns erwarten würde. Nämlich ein wolkenloser Himmel. Bereits letzten Jahr im Juni hatte ich solch einen traumhaften Anflug, dass ich so etwas zweimal hintereinander erleben würde hätte ich vorher nicht wirklich gedacht.
Ankunft in Island
Eigentlich hätte alles so wunderbar weitergehen können, wenn nicht mit uns zeitgleich drei verspätete Maschinen aus den USA gelandet wären. Offensichtlich scheint es da drüben keinen anderen Anbieter als Budget oder AVIS für Mietwagen in Island zu geben, zumindest hat die Warteschlange vor ‚unserem‘ Budget-AVIS Schalter durch die halbe Eingangshalle gereicht. Durchschnittliche Wartezeit laut Mitarbeiter: 2 Stunden. Na aber hallo.
Um das ganze jetzt hier abzukürzen, um kurz nach 18 Uhr halten wir endlich den Schlüssel zu unserem Toyota Hilux in den Händen und fahren – trotz der elendigen Warterei zuvor – gut gelaunt vom Hof. Der Wagen hat etwas über 40.000 km gelaufen, Spikes auf den Reifen und Allradantrieb samt Sperrdifferential. Egal was Island für uns bereithält, wir sollten dafür also gewappnet sein.
Gepäcktechnisch betrachtet war das übrigens ebenfalls eine perfekte Entscheidung. Niemals zuvor war es in einem Urlaub so problemlos möglich das ganze Gerödel irgendwo unterzubekommen in diesem Auto hier. Wenn ich mir bei anderen Fahrzeugen das ständige Gepäcktetris anschaue, damit auch bloß alles reinpasst. Hier ist das gar kein Problem.
Vier große Reisetaschen, zwei Fotorucksäcke, zwei normale Rucksäcke, Cabin Max Rucksack für die Drohne plus Einkaufstüten … alles kein Problem und es ist trotzdem noch genügend Platz vorhanden.
Es ist zwar schon später als erhofft jetzt durch die lange Warterei am Flughafen, der Kronan Supermarkt in Fitjar, dort wo man den Subway von der Straße aus erkennen kann, hat aber bis 20 Uhr geöffnet und so kaufen wir uns erst einmal etwas Proviant … und jeder ein Eis am Stiel. Island ist aktuell nämlich das zweitwärmste Land Europas nach Griechenland – und das muss man natürlich erst einmal mit einem Eis gebührend feiern.
Danach war nichts weiter mehr geplant. Ich hatte ursprünglich auf dem Schirm eventuell noch den Grabrok Krater zu besteigen, um von dort oben den Sonnenuntergang anzuschauen. Wenn das zeitlich mit der Mietwagenübernahme alles gepasst hätte, wäre das vermutlich auch möglich gewesen. So aber hieß es jetzt heute nur noch ‚ankommen‘ und den Tag ausklingen lassen.
Unterkunft Grabrok Holiday Homes
Die Wahl der Unterkunft fiel auf die Grabrok Holiday Homes, welche sich fast unmittelbar neben dem Krater befindet. Wir sollten – neben vier oder fünf Asiaten – die einzigen Gäste hier heute sein. SO sieht also ein inzwischen auch im Winter völlig überlaufenes Island aus … interessant.
Da die Rezeption nicht besetzt gewesen ist, haben wir versucht die Telefonnummer anzurufen, die auf einem Zettel im Fenster angegeben gewesen ist. Zuerst leider recht erfolglos, es schien so, als wenn niemand Lust hatte sich unserer anzunehmen. Nach einigen weiteren Versuchen war ich schon kurz davor mich spontan auf booking.com nach Alternativen für die Nacht in der Nähe umzuschauen.
Leicht genervt hab ich dann einfach mal die Hupe betätigt, in der Hoffnung das irgendjemand uns vielleicht dann bemerken würde. Und in der Tat kam dann der Inhaber gemütlich samt seinem Hund zu uns geschlürft und hat uns hoch zu unserer Hütte gebracht. Ich hatte wohl vergessen, wo ich bin. Die Uhren ticken hier eben etwas anders in Island.
In der Hütte war eine brütende Hitze, die Erdwärme aus der Nähe wird durch Rohre durch die Unterkunft geleitet, um diese zu heizen. Über zu kalte Schlafzimmer konnten wir uns also nicht beklagen. Nachdem wir die Anreise bis hierher dann erst einmal haben sacken lassen, begreifen wir endlich, dass wir im Urlaub angekommen sind und fallen hundemüde ins Bett.
Der Tag hat seine Spuren hinterlassen, obwohl er eigentlich gar nicht wirklich anstrengend gewesen ist. Morgen geht es erst zum Kolugljúfur Wasserfall und dann in Richtung Myvatn, ich bin schon sehr gespannt, was uns dort erwarten wird. Gute Nacht …
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