Das Island Hochland ist ein Traum von vielen Reisenden. Orte wie Askja, Kerlingarfjöll, Landmannalaugar, Þórsmörk oder der Laugavegur, welcher die beiden letztgenannten Orte miteinander auf einer 52 km langen Wanderung miteinander verbindet, rufen Sehnsuchtsgefühle in manch einem Islandfan hervor. Einige behaupten, das isländische Hochland sei die schönste Ecke der Insel. Für andere hingegen war man nicht auf Island, wenn man nicht mindestens einmal auch im Landesinneren gewesen ist.
Das isländische Hochland erstreckt sich über ein Gebiet von 40.000 Quadratkilometern und zählt auch heute immer noch zu einer der größten unbewohnten Flächen Europas. Zwar trifft man auf den wenigen, naturbelassenen Hochlandrouten vereinzelt immer wieder auf andere Autos, trotzdem ist das natürlich kein Vergleich zum eher touristischen Süden Island, den ich hier im Reisebericht Island beschrieben habe.
Hier erfährst Du alles, was Du vor Deinem Besuch im isländischen Hochland (isländisch Hálendið) wissen musst. Wann ist es befahrbar? Was sind die besten Hochlandrouten und Sehenswürdigkeiten im Landesinneren? Welcher Mietwagen eignet sich überhaupt dafür? Und welche Tipps gibt es, um gefahrlos Flüsse zu Durchqueren?
Island Hochland – Tipps für Deine Planung und den 4×4 Mietwagen
45 ausgewiesene F-Pisten gibt es in Island und über 60 mehr oder weniger bekannte Hochlandrouten. Die gängigen, die für die meisten Islandurlauber bei einem ersten Besuch ins Hochland infrage kommen, möchte ich hier einmal näher beleuchten.
Für die erste Planung der Routen empfehle ich Dir auf jeden Fall das Trackbook Island(*). Dort sind im gesamten 64 Hochlandrouten samt Durchfahrten der Furten detailliert beschrieben. Ebenfalls hilfreich ist die Hochlandkarte von Mál og Menning(*) im Maßstab 1:300.000. Darin ist wirklich jede*s noch so kleine Furt, Abzweigung oder Camp aufgeführt.
Das Zeitfenster für einen Besuch im Hochland von Island ist eher klein. Die Hochlandpisten, welche man in aller Regel an dem großen F vor der Zwei – oder Dreistelligen Zahl erkennt, öffnen frühestens erst irgendwann Ende Juni. Und dann hat man gerade einmal Zeit bis Mitte September. Danach werden sie bereits wieder geschlossen. Die Zufahrt ist dann nur noch im Rahmen geführter Touren möglich.
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Welchen Mietwagen benötigst Du fürs isländische Hochland?
Der Mietwagen ist immer eine der teuersten Komponenten, wenn man einen Island Urlaub bucht. Für die Umrundung der Ringstraße reicht ein Kleinwagen völlig aus. Wenn Du aber einige Sehenswürdigkeiten abseits der asphaltierten Routen besuchen möchtest, dann sollte es Minimum schon ein vernünftiger SUV sein. Vorteilhafterweise besitzt dieser dann auch noch einen Allradantrieb und spätestens DANN wird es richtig teuer bei der Buchung.
Wenn Du einen Abstecher ins isländische Hochland machen möchtest, dann stellt sich die Frage nach der Art des Mietwagens allerdings gar nicht erst. Du benötigst schlicht einen Geländetauglichen Wagen mit 4×4, also Allrad. Alles andere ist für das Furten, so bezeichnet man das Durchfahren von Flüssen oder tieferen Bächen, NICHT geeignet.
Die gängigen Buchungsportale, wie zB billiger-mietwagen.de oder auch Check24 eignen sich dafür nur bedingt. Zwar kann man dort auch nach SUVs selektieren, wirklich brauchbare 4×4-Fahrzeuge fürs Island Hochland findet man dort aber eher selten. Unmöglich ist die allerdings nicht, so haben wir beispielsweise unseren Toyota Hilux seinerzeit im März darüber zu einem guten Kurs gefunden. Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann schaue einmal bei isländischen Anbieter Blue Car Rental auf der Webseite vorbei. Dort solltest Du ein geeignetes Fahrzeug finden.
Faktor Wattiefe
Wattiefe gibt die maximale Gewässertiefe an, die von einem Fahrzeug durchfahren (bzw. durchwatet) werden kann. Die Wattiefe hängt von vielen Faktoren ab, darunter: Höhe der Luftansaugung des Motors Höhe der Lichtmaschine und der Zündung am Motor sowie Wasserbeständigkeit der Elektrik/Elektronik Höhe der Aggregat-Entlüftungen des Fahrzeugs (Achsen, Getriebe usw.) Abdichtung des Fahrzeugs (Innenraum) usw.
Und nein, ein kleiner lustiger Suzuki Jimny oder auch der auf Island recht beliebte Dacia Duster eignen sich NICHT für tiefere Flüsse, wie zB die Krossá. Wenn Du ein wirklich vernünftiges Fahrzeug für das isländische Hochland mieten möchtest, dann führt in meinen Augen kein Weg an einem Mitsubishi Pajero, Toyota Hilux, Toyota Land Cruiser oder Land Rover Discovery vorbei. Mit jeweils 700 mm Wattiefe solltest Du damit an normalen Tagen durch einen Großteil der Flüsse kommen.
Zur besseren Übersicht, habe ich hier einmal die Wattiefen der gängigsten Mietwagen auf Island aufgeführt, angefangen von der bestmöglichen (900 mm) bis hin zur eher suboptimalsten Lösung (250 mm)
900 mm Wattiefe | Range Rover
800 mm Wattiefe | Ford Ranger
762 mm Wattiefe | Jeep Wrangler
700 mm Wattiefe | Mitsubishi Pajero, Toyota Hilux, Toyota Land Cruiser, Land Rover Discovery
600 mm Wattiefe | Land Rover Discovery Sport
500 mm Wattiefe | Hyundai ix35, Hyundai Santa Fe, Land Rover Defender, Subaru Forester, Mazda CX-7, SsangYong Rexton
450 mm Wattiefe | Chevrolet Captiva, Kia Sorento, Nissan Pathfinder, Nissan X-Trail, Nissan Qashqai, Volvo XC90
400 mm Wattiefe | Suzuki Grand Vitara, Suzuki Jimny, Toyota RAV4
350 mm Wattiefe | Dacia Duster
300 mm Wattiefe | Honda CR-V, Hyundai Tucson
280 mm Wattiefe | Kia Sportage (Modell 2014)
279 mm Wattiefe | Jeep Patriot
250 mm Wattiefe | BMW X1
Hinweis: Alle Daten sind Herstellerdaten und somit ohne Gewähr.
By Andreas Tille – Own work, CC BY-SA 4.0, Link
Wenn Du das erste Mal selber ins Hochland fährst, lass Dich im Vorfeld in Islandforen oder Facebookgruppen nicht von irgendwelchen Spinnern blenden oder animieren, die damit herum prahlen, durch welche Flüsse sie überall schon mit Ihrem tollen Gefährt gefahren sind.
Auch solche Fotos wie hier oben werden allzu gerne immer wieder gepostet – wozu auch immer. Zum Furten bestimmter Flüsse, wie beispielsweise die Krossá oben auf dem Foto, gehört Erfahrung und eine gute Beobachtungsgabe, vor allen Dingen aber gesunder Menschenverstand! Wenn Du mit dem Mietwagen vor einer Furt stehst, Dir nicht sicher bist und auch gerade kein anderes Auto vorbeikommt, dann drehe lieber um, anstatt zu riskieren, dass Du aus dem Fluss geschleppt werden musst. Keine Versicherung deckt dies ab, die Kosten dafür belaufen sich schnell mal auf mehrere Tausend Euro.
Viele Ziele im Hochland lassen sich zudem inzwischen mit den Hochlandbussen erreichen, sodass niemand zwingend unbedingt mit dem eigenen Auto fahren „muss“.
Notfallnummer für den Ernstfall: 112
Wassertiefe feststellen
Um die Wassertiefe zumindest grob festzustellen kannst Du zu einer „russischen Lösung“ greifen, damit Du ansatzweise ein Gefühl dafür bekommst, ob ein Fluss oder breiter Bach zur Durchfahrt geeignet ist oder nicht. Nimm Dir einfach einen etwas größeren Stein vom Uferrand und schmeiße ihn ins Wasser. Hörst Du es klacken, dann kann das Wasser nicht allzu tief sein. Hörst Du rein gar nichts, könnte es tiefer sein als es den Anschein hat.
Eine gute Idee ist es auch, den Fluss zu Fuß zu durchwaten im Vorfeld. Neoprensocken oder Wader sind dafür gut geeignet, da sie zumindest vorübergehend das üblicherweise doch recht kalte Wasser erträglich werden lassen. Ohne solch ein Equipment hält man es kaum mehr als 2-3 Minuten aus. Nimm Dir einen Holz- oder Wanderstock zur Hilfe, um den Untergrund zu ertasten. Merke Dir die Höhe des Wassers am Stab, dann kannst Du hinterher gut abschätzen, wie hoch der Wasserstand ist.
Einen Fehler, den viele Reisende machen, ist es die falsche Stelle für die Durchfahrt auszuwählen. Schaue zunächst, ob Du Reifenspuren erkennen kannst, die darauf schließen lassen, wo die Einfahrt und auf der gegenüberliegenden Seite die Ausfahrt aus dem Fluss ist. Sind keine Reifenspuren zu erkennen, suche Dir eine Stelle, wo das Wasser etwas aufgewühlter ist. An Stellen, wo das Wasser an der Oberfläche einfach nur glatt ist, sind meistens die tieferen Stellen. Aus dem Bauch heraus würden die meisten immer solche Stellen zum furten nehmen, das ist aber genau der falsche Weg!
Gut zu wissen: Morgens ist der Wasserpegel in aller Regel niedriger als Nachmittags, weil die Temperaturen im Laufe des Tages normalerweise ansteigen und somit mehr Schmelzwasser von den Gletschern mit dazu kommt. Wenn Du also eine Strecke wählen solltest, auf der Du denselben Weg wieder zurückfahren musst, den Du morgens gekommen bist, dann kann es durchaus sein, das derselbe Fluss, der morgens noch problemlos zu furten gewesen ist, Nachmittags nicht mehr (oder nur noch so gerade eben) zu schaffen ist. Das solltest Du auf jeden Fall immer im Hinterkopf behalten.
Island Hochland Durchquerung – Welche Möglichkeiten gibt es?
Im Prinzip gibt es nur zwei Nord/Süd-Routen durchs isländische Hochland. Zum eine die Kjölur (#35), zum anderen die Sprengisandur (F26). Beide befinden sich im westlichen Teil Islands und könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Kjölur inzwischen keine F-Piste mehr ist, da dort keinerlei Flüsse mehr gefurtet werden müssen, ist die Sprengisandur (F26) nichts für Island-Anfänger.
Möglichkeit 1 – Kjölur (ehemals F-35)
Besonderheiten: keine Furten, circa 180 km, Dauer 8-10 Stunden. Der Zustand ist im Juli gut bis sehr gut, zum Ende der Saison ab Mitte/Ende August aber mit vielen tiefen Schlaglöchern trotzdem nicht ganz ohne. Ende August 2020 war der Zustand dermaßen schlecht, das wir auf dem Weg zum Kerlingarfjöll nach gut Dreiviertel der gefahrenen Strecke entnervt aufgegeben und umgedreht haben.
Die Kjölur wird nur einmal im Jahr zu Saisonbeginn gegradet, danach erfolgt praktisch keinerlei Pflege und Wartung mehr für den Rest des Jahres. Dementsprechend schlecht kann der Zustand dann auch sein.
Highlights: Kerlingarfjöll, Hveravellir.
Start: Oberhalb vom Gullfoss, die ersten Kilometer sind noch asphaltiert.
Ziel: in der Nähe des Ortes Blönduós
Möglichkeit 2 – Sprengisandur F-26
Besonderheiten: Zahlreiche Furten, circa 240 km vom Highland Center Hrauneyjar bis Goðafoss, Dauer 7-9 Stunden. Nicht unbedingt geeignet für Island-Anfänger.
Highlights: Laugafell, Nydalur, Versalir, Thórisvatn, Hrauneyjafoss
Start: Beim Highland Center Hrauneyjar
Ziel: Aldeyjarfoss im Norden Islands
Durchschnittliche Öffnung der Hochlandpisten
Das Zeitfenster für einen Besuch des Hochlands ist relativ kurz. Um Dir einen Eindruck davon zu vermitteln, wann in den letzten Jahren die Hochlandrouten überhaupt geöffnet wurden, folgt hier mal eine kurze Übersicht über die gängigsten F-Pisten. Wenn Du Dir die Daten etwas genauer anschaust, bekommst Du ungefähr ein Gefühl dafür, wann jeweils mit der Öffnung einer Piste zu rechnen ist.
F 26 | Sprengisandur – 01.07.
F 35 | Kjölur – 15.06.
F 52 | Uxahryggur – 06.06.
F 88 / F894 zur Askja – 21.06.
F 206 | Laki-Spalte – 20.06.
F 208 | Sigalda-Landmannalaugar – 17.06.
F 208 | Landmannalaugar-Eldgja – 28.06.
F 208 | Skaftartunga-Eldgja – 08.06.
F 210 | Keldur-Hvanngil-Skaftartunga – 05.07.
F 225 | Landmannaleid (Domadalur) – 19.06.
F 261 | Emstruleid – 30.06.
F 550 | Kaldidalur -16.06.
F 752 | Skagafjardaleid – 06.07.
F 821 | Eyjafjardaleid – 09.07.
F 862 | Hljodaklettar – 13.06.
F 902 | Kverkfjöll – 20.06.
Die bekanntesten Ziele im Hochland
Þórsmörk
Þórsmörk, was übersetzt soviel wie Thors Wald bedeutet, liegt im südlichen Island Hochland. Das Naturschutzgebiet ist eingebettet zwischen den Gletschern von Eyjafjallajökull, Mýrdalsjökull und Tindafjallajökull. Der Laugavegur- und Fimmvörðuháls-Wanderweg beginnen in Þórsmörk. Kürzere Wanderungen führen in die Schlucht Stakkhóltsgjá oder hinauf auf den Valahnúkur, von wo aus man eine grandiose Rundumsicht hat.
Anfahrt (Karte) 25 km auf der F-249 ab Seljalandsfoss. Mehrere Mal muss man furten, darunter ganz am Ende die gefährliche Krossá. Immer wieder versenken Urlauber Ihren SUV im Fluss, sodass Du Dir gut überlegen solltest, die Krossá tatsächlich selber zu furten oder stattdessen nicht doch lieber den Hochlandbus zu nehmen. Bereits am vorletzten Fluss VOR der Krossá war für uns 2020 Schluss mit unserem Hyundai Santa Fe.
Die F-249, welche vom Seljalandsfoss nach Þórsmörk führt, wird von vielen Mietwagenfirmen ausgeschlossen. Das heißt, diese darf nicht mit dem gemieteten 4×4 befahren werden. Außerdem solltest Du bedenken, dass Schäden mit dem Mietwagen, die beim furten entstehen, nicht versichert sind. Dafür gibt es nämlich schlicht und ergreifend keine Versicherung, die man zusätzlich abschließen kann. Solltest Du also in einem Fluß steckenbleiben und das Auto ein Totalschaden sein, kommen Kosten in Höhe des Fahrzeugpreises auf Dich zu!
Falls Du Dich „nur“ in einer Furt festgefahren haben solltest, kommen alleine fürs rausziehen Kosten in Höhe von 50.000 ISK auf Dich zu.
In diesem kurzen Video sieht man ganz gut, was auf dem Weg nach Þórsmörk los ist. Quasi täglich werden dort Autos aus dem Fluss gezogen! Verzichte also im Zweifelsfall lieber auf diese „Erfahrung“ und nutze den Bus, um diesen faszinierenden Tal einen Besuch abzustatten.
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Interessante Info, die den meisten unbekannt ist: Wenn Du bis zur Krossá fährst mit dem eigenen Auto, dann kannst Du Dich dort auch von den Leuten der Volcano Huts abholen lassen. Dieser Service kostet umgerechnet keine 1500 ISK pro Strecke und Person, ist damit aber sicherlich die kostengünstigste Variante, um sicher in Þórsmörk anzukommen. Einfach kurz dort anrufen (+354 984 1506) und Bescheid geben, fertig.
Alternativ kannst Du von der Brücke aus auch zu Fuß gehen. Die Strecke von dort bis zu den Hütten beträgt oneway 3 km oder ungefähr 45 Minuten Laufzeit. Wir sind bei unserem Versuch mit dem eigenen Auto bis zur Brücke zu kommen leider eine Furt vorher (siehe unten auf dem Foto) gescheitert, da uns das Wasser zu tief erschien für unseren 4×4.
Stopps unterwegs nach Þórsmörk, falls Du mit dem eigenen 4×4 unterwegs bist: Auffahrt zur Seljalandsheidi, Kirche Stóra-Dalskirkja, Nauthúsagil (Wanderung), Stakkholtsgjá Canyon (Wanderung), Tindfjallajökull und diverse Wasserfälle in der Ridge auf der rechten Seite, wie zum Beispiel der Sticafoss.
Alternative Anfahrt mit dem Bus Return-Tickets 9600 ISK
Übernachtungsmöglichkeiten Þórsmörk: Volcanon Huts
Landmannalaugar
Landmannalaugar bedeutet übersetzt soviel wie Heiße Quellen der Leute vom Land und zählt vermutlich zu einem der bekanntesten Wandergebiete überhaupt im isländischen Hochland, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Am Rande des Laugahraun-Lavafelds gelegen, locken Aussichten auf die Umgebung von den beiden Vulkanen Brennisteinsalda und Bláhnúkur.
Von wenigen Stunden Aufenthalt bis mehreren Tagen inkl.Übernachtungen ist Landmannalaugar so ziemlich alles möglich. Wandermöglichkeiten gibt es reichlich. Die Wanderung auf den 951m hohen Bláhnjukur sollte man mit ungefähr 1-2 Stunden Zeitaufwand einkalkulieren, ebenso wie für die Wanderung auf den Berg Brennisteinsalda samt Solfatarenfeld. Auch die mehrtägige Wanderung auf dem Laugavegur Trek startet hier, daher ist in Landmannalaugar auch immer mit recht vielen Personen zu rechnen.
Anfahrt von Norden (Karte), F-208, circa 26 km ab Sigöldufoss (dort endet der Asphalt), keine Furten, außer unmittelbar vor Landmannalaugar. Am besten vor den zweit Furten bei Landmannalaugar den Wagen parken und ab dort zu Fuß über die Brücke gehen. Fahrtdauer: circa 1-1.5 Stunden
Stopps unterwegs auf dem Weg von Norden: Sigöldufoss, Sigöldugljufur, Bláhylur, Ljótipollur, Frostastaðavatn, Red Volcanos (nur mit Drohne sichtbar)
Anfahrt von Süden (Karte), F-208, viele Furten, circa 74 km, Dauer 3-6 Stunden, je nach Straßenzustand und Tiefe der Furten.
Stopps unterwegs auf dem Weg von Süden: Littla Gullfoss (Huldufoss) beim Hólaskjol Highland Center, Òfaerá in der Eldgjá Schlucht, Abzweig zum Langisjór
Anfahrt von Westen (Karte), F-225 Landmannaleið, zwei harmlose Furten, circa 50 km, Dauer circa 1 Stunde
Stopps unterwegs auf dem Weg von Westen: Krakatindur, Raudufoss, Wanderung Raudfossakvisl (10.5 km retour)
Alternative Anfahrt mit dem Bus Return-Ticket 16500 ISK
Übernachtungsmöglichkeiten: Landmannalaugar Mountain Hut oder der angrenzende Zeltplatz
Weiterführende Informationen hier auf dem Blog: Landmannalaugar Wanderung Brennisteinsalda
Kerlingarfjöll
Der vulkanische Gebirgszug Kerlingarfjöll beherbergt mit Hveradalir eines der großen Hochtemperaturgebiete der Insel. Auch hier gibt es von kurzen, mehrstündigen Wanderungen bis hin zu einer dreitägigen 50 Kilometer-Wanderung mehrere Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden. Die Wanderungen führen durch Täler und Hügel, aus denen an vielen Ort Dampf nach oben steigt. Den Geruch fauler Eier kennt man ebenfalls bereits von anderen isländischen Orten.
Anfahrt von Norden (Karte), #35 Kjalvegur bzw. Kjölur, 128 km ab #1 Nähe Blönduos bis Abzweig F -347 (Kerlingarfjallvegur), auf F-347 dann 10 km bis Kerlingarfjöll.
Anfahrt von Süden (Karte), #35 Kjalvegur bzw. Kjölur, 60 km ab Gullfoss bis Abzweig F -347 (Kerlingarfjallvegur), auf F-347 dann 10 km bis Kerlingarfjöll. DIe Anfahrt ist Furtfrei, ein vernünftiges 4×4 Fahrzeug wird dennoch empfohlen.
Übernachtungsmöglichkeiten: Kerlingarfjöll Mountain Resort
Von Laurent Deschodt – self/travail personnel, CC BY-SA 3.0, Link
Askja
Die Askja ist im Prinzip ein Vulkan im nordöstlichen Island und gehört zu einem insgesamt 200 km langen Vulkansystem. Der Krater Öskju ist über 10.000 Jahre alt, der daneben liegende Viti-Krater entstand hingegen erst im Jahre 1875. Er hat beachtliche 300 Meter Durchmesser, theoretisch könnte man in dem warmen Schwefelwasser auch baden. Der beschwerliche Abstieg hält aber in aller Regel die Besucher davon ab.
Die Wanderung vom Parkplatz zum Viti-Krater dauert knappe 60 Minuten, die Alternatve ist eine 11 km lange Wanderung zur Dreki-Schlucht. Zeitaufwand dafür: Um die 4 Stunden oneway.
Die Gegend rund um Askja ist so karg und Mondähnlich, dass 1967 selbst schon Neil Armstrong und Buzz Aldrin für die erste Mondlandung hier geübt haben.
Anfahrt von Norden (Karte), F-88, 99 km ab #1, eine tiefe Furt (Lindáa an der Herðubreið)
Anfahrt von Osten (Karte), F-905/F-910, 95 km ab #923, keine tiefen Furten, dafür Wellblechpiste
Zeitaufwand für Askja und Retour: gut und gerne 12 Stunden
Übernachtungsmöglichkeiten Askja: Dreki Hut
Von Wolfgangbeyer, CC BY-SA 3.0, Link
Laki Krater
Bei der 25 km langen Laki Kraterreihe handelt es sich um eine sogenannte Ausbruchsspalte im Süden Islands. Für die Anfahrt benötigt man zwingend ein 4×4 Fahrzeug, oneway sollte man mit 2-3 Stunden Zeitaufwand für die Fahrt rechnen.
Vor Ort kann man vom Parkplatz auf den Gipfel des gleichnamigen Berges Laki wandern und die Aussicht auf die Kraterreihe genießen. Möchte man den kompletten Krater-Rundweg laufen, sollte man dafür 1.5 – 2 Stunden einplanen. Die Laki Krater lassen sich gut als Tagesausflug in die Reise mit einbauen.
Anfahrt von Süden (Karte), F-206, 44 km ab Abzweig Zufahrt Fjaðrárgljúfur, 2 humane Furten, mindestens eine anspruchsvollere Furt durch die Hellisá.
Übernachtungsmöglichkeiten Laki: Blágil Mountain Hut
Von Chmee2/Valtameri – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Wo übernachtet man im isländischen Hochland eigentlich?
Das es im isländischen Hochland kein einziges Hotel gibt, bleiben Dir nur einige wenige Möglichkeiten, um dort zu übernachten.
1) Entweder Du reservierst vorab eine der spärlich vorhandenen Hütten oder Du zeltest. Mehr Alternativen gibt es nicht. Für die großen Wandergebiete Landmannalauger, Þórsmörk, Kerlingarfjöll und noch einige andere lassen sich die Hütten über Ferðafélag Íslands or Útivist vorab reservieren. Auf den beiden verlinkten Seite findest Du eine Übersicht sämtlicher Unterkünfte.
2) Alternativ bleibt Dir das eigene Zelt, da im Island Hochland die strenge Regelung fürs wildcampen nicht gilt. Beachten solltest Du in diesem Fall, dass die Natur Deiner Ausrüstung im Zweifel übel mitspielen kann. Das Wetter im Hochland ist oft rau und stürmisch. Deinem Zelt kann es also unter Umständen ganz schnell so ergehen.
3) Als dritte Möglichkeit bietet es sich an, in einem dafür vorgesehenen Campervan bzw. Allradcamper zu übernachten. Beachte dabei, dass Du die markierten Pisten NICHT verlassen darfst mit Deinem Fahrzeug. Du kannst Dich also nicht einfach irgendwo neben der Piste hinstellen und dort im Fahrzeug übernachten. Mit einem Campervan MUSST Du auch im Hochland die ausgewiesenen Campingplätze ansteuern zum übernachten.
Wichtige Links, wenn Du im Hochland unterwegs bist
Road.is – Die englischsprachige Version der isländischen Vegagerdin-Seite, wo tagesaktuell immer die Straßenzustände aufgeführt werden.
Safetravel.is – Eine der wichtigsten Seiten überhaupt, wenn man in Island unterwegs ist. Dort sollte man jeden Tag mehrmals die aktuelle Lage checken.
PDF-Karte für Radfahrer – Sehr schön detaillierte Karte im PDF-Format für Radfahrer oder Motorradfahrer, aber auch alle anderen Urlauber. Jede Furt ist dort eingezeichnet und als V erkennbar. Schwierige Furten sind mit einem roten V gekennzeichnet.
Und jetzt Du, was sind Deine Island Hochland Tipps ??
Bist Du selber schon im Island Hochland gewesen auf Island? Wo genau und wie waren Deine Erfahrungen? Hast Du ebenfalls noch einige Tipps für andere interessierte Reisende? Dann hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar, ich würde mich sehr darüber freuen.
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[…] http://www.reisewut.com/island-hochland-tipps-planung […]
Ein wirklich super informativer und hilfreicher Artikel bei der Vorbereitung eines Island-Trips.
Wir sind bei unseren Vorbereitungen auf einen Mitsubishi L200 Camper gestoßen.
Habt ihr dazu zufällig auch Angaben zur Wattiefe? Ist er vergleichbar mit dem Toyota Hilux?
Vielen Dank jedenfalls für die vielen Infos – Jürgen
Hi Jürgen, da kann ich leider nichts zu sagen,ich habe mich ja hier lediglich auf die gängigen Mietwagen beschränkt. Laut kurzer Internetrecherche kommt der L200 aber definitiv nicht an die 700mm eines Hilux heran. Die Wattiefe wird überall mit 500mm angegeben … was aber in Normalfall für Island auch ausreichen dürfte.
Guten Morgen Andreas,
ein Artikel so ganz nach meinem Geschmack.
Sehr gut finde ich deine Auflistung der Fahrzeuge mit ihrer Wattiefe und das Trackbook ist auch schon so gut wie gekauft!
Bei mir scheiterte es bei den großen Wattiefen immer am Preis für die Fahrzeuge, so dass ich mich immer mit sog. „City“ – SUVs zufrieden geben musste.
Bei unserer letzten Reise im August 2019, hatten wir einen Hyundai Tucson, mit dem ich kleinere Furten (z.B. F255) mühelos passieren konnte.
Die Furt vor dem Landmannalaugar hatte ich mir aber schon nicht mehr zugetraut und den Wagen davor abgeparkt.
Ich weiß nicht, ob die „richtigen“ Geländewagen auch in der Automatik-Version zu haben sind.
Ich für meinen Teil habe immer einen Automatik gemietet und sehr genossen, dass ich nicht ständig schalten musste.
So hatte ich mein Kupplingsknie sehr geschont und konnte mich beim Fahren sehr auf die Landschaft konzentrieren.
Zu „Hochland-Üben“ kann ich auch die 550, beginnend am Pingvallavatn, mit Stichstraße (551) zum Langjökull, empfehlen.
Die Piste ist, ich glaube, nichteinmal 50 km lang, hat keine Furt und endet in der Nähe der Hraunfossar, ein lohnendes, gut besuchtes, (überlaufenes?) Ausflugsziel.
Zum Schluss noch ein klugscheißerischer (Zwinker-Smiley) Hinweis von mir:
Du hast die F 26 auf der eingefügten Karte im Norden am Gullfoss enden lassen.
Wie wir beide aber wissen, befindet sich dort der Godafoss…..
Bleibt mir nur noch, dir beide Daumen zu drücken, damit deine/eure Reise im Sommer stattfinden kann.
Danke für deine tolle Reisewut-Webside, sie hat mir schon oft bei meinen Recherchen geholfen!
Liebe Grüße
Kay 2020
Ups, du hast Recht, da ist mir der Gullfoss in den Norden gerutscht *lach* … Ändere ich später ab, wenn ich wieder zu Hause bin. Danke für den Hinweis, manchmal ist man einfach zu betriebsblind inzwischen und solche Fehler passieren dann. Asche auf mein Haupt :-) Den Tucson hab ich direkt mal nachgetragen bei der Übersicht mit den Wattiefen, ist ja auch ein gängiges Model in Island bei den Mietfahrzeugen. Aber Du hast Recht, mit 300mm ist der natürlich eher zum Einstieg geeignet. Wir hätten jetzt garantiert einen Santa Fe vor Ort bei Budget, der hat immerhin 500mm und damit so viel wie ein Defender. Trotzdem spekuliere ich natürlich auf ein halbwegs bezahlbares Upgrade vor Ort zu einem Hilux oä. 700mm wären schon nicht schlecht denke ich. Aber in erster Linie bin ich natürlich froh, wenn die Reise überhaupt stattfindet, alles andere vor Ort ist dann eher als Bonus zu sehen finde ich.