Wer tatsächlich immer noch denkt in Island Geheimtipps finden zu können, die nicht irgendjemand vor ihm bereits entdeckt hat, der kommt vermutlich ein paar Jahre zu spät. Die Insel ist inzwischen entlang der Ringstraße weitestgehend gut abgegrast von den meisten, so dass es kaum noch Ziele gibt, wo man den Flair des „alten, ursprünglichen Islands“ zu spüren bekommt.
Dafür bedarf es dann schon entweder einen Trip ins isländische Hochland, in die West – oder Ostfjorde oder vielleicht auch nach Hornstrandir, einer der entlegensten Region der Insel und Europas.
Da das aber alles nichts für Island Neulinge ist, habe ich einmal versucht, hier trotzdem ein paar Sachen heraus zu suchen, die in meinen Augen noch in die Kategorie fallen „Dort stoppen tatsächlich nicht viele Besucher“.
Island Geheimtipps
Bevor jetzt einige wieder aufschreien „Wie kannst Du bloß…“ und „Muss das sein?“ kurz mal eine kleine Aufschlauung meinerseits. Geheimtipps in Island gibt es auch heute noch im Überfluss. Es sind aber DESHALB Geheimtipps, weil man sie nicht verbreitet.
Im Gegensatz dazu ist KEINE der hier von mir aufgeführten Locations unbekannt oder ein Geheimnis. Auch sind diese Orte keinesfalls von Menschen unberührt. Bei den Isländern selbst sind sie seit vielen Jahren bekannt, isländische Medien promoten sie regelmäßig auf Ihren Seiten.
Lediglich in den gängigen deutschsprachigen Reiseführern sucht man nach ihnen sehr häufig vergeblich. Zu Unrecht wie ich finde. Bei keinem der Orte kann man – subjektiv betrachtet – die Natur nachhaltig zerstören. Entweder ist dort bereits eine gute Infrastruktur vorhanden (wie zum Bespiel bei den genannten Torfsiedlungen), oder aber man bewegt sich über Geröll und Gestein, kann dort also nichts zerstören.
Gleichwohl natürlich trotzdem noch einmal der Hinweis an Dich: Verhalte Dich respektvoll der Natur und den Einheimischen gegenüber. Agiere SO, wie auch Du es gerne haben würdest, wenn jemand bei Dir zu Besuch kommt. Vor allen Dingen aber entsorge Deinen Müll unterwegs nicht irgendwo in der Pampa oder lasse diesen achtlos irgendwo liegen. Take only pictures, leave only footprints!
Gluggafoss
Der Gluggafoss liegt nicht weit vom Seljalandsfoss entfernt, genauer gesagt zwischen den beiden Farmen Hlíðarendi und Múlakot. Eigentlich könnte man Seljalandsfoss und Gluggafoss ganz gut miteinander verbinden. Trotzdem fährt so gut wie jeder achtlos an ihm vorbei. Warum habe ich bisher nie wirklich verstanden.
Der Gluggafoss ist zwar nicht „unbekannt“ in diesem Sinne, trotzdem ist man hier noch weitestgehend für sich alleine bei einem Besuch – obwohl er wirklich nahe der Ringstraße liegt. Es gibt einen Schotterparkplatz und nicht zu übersehende Trampelpfade.
Im isländischen bedeutet „gluggar“ soviel wie „Fenster“. Übersetzt würde der Name also Fensterwasserfall bedeuten, was auf seine diversen Löcher und Ärche zurückzuführen ist. Ursprünglich waren es nur drei übereinander liegende Löcher, durch welche man den Wasserfall dahinter sehen konnte.
Das Wasser hat hier im Laufe der Jahre aber ganze Arbeit geleistet im weichen Palagonit Gestein. Die Löcher wurde irgendwann zu einem Arch und auch die restliche Palagonit-Verbindungen brachen schließlich weg. Übrig blieb die heutige Form, wo man nur noch zwei „Fenster“ von unten sehen kann.
Zwei völlig unterschiedliche Wasserfälle gibt es hier auf den ersten Blick. Die oberen sind 44 Meter hoch, die unteren zwar „nur“ 8.5 Meter, wenn man davor steht sind diese aber nicht weniger beeindruckend finde ich.
Wenn man den Hügel rechts vom Wasserfall noch weiter hoch wandert, gelangt man noch zu einer ganzen Reihe weiterer Wasserfälle, die bei den Einheimischen als Merkjárfoss Falls bekannt sind.
Keldur Turf Houses
Die Torhäuser im Keldur zählen zu den ältesten in ganz Island, sind dafür aber noch relativ gut erhalten. Die Lage zwischen Hella und Hvolsvöllur macht den Ort eigentlich zu einem idealen Reiseziel für jeden, trotzdem besuchen Keldur nur die wenigsten Besucher die Insel. Das Wasser, welches hier aus einer Quelle entspringt, soll übrigens das reinste und kälteste der gesamten Insel sein.
Zwischen dem 12.und 13.Jahrhundert war Keldur in Besitz einer der mächtigsten Familien der Insel, dem Oddi Clan. Zum Bau der Häuser wurde unter anderen das Vulkangestein der in der Nähe gelegenen Hekla verwendet. Keldur ist auch Bestandteil der Njáls Saga, einer der größten und beliebtesten Sagen hier in Island. Es ist zudem die längste aller Sagen und findet hauptsächlich im Süden der Insel statt.
Die Zufahrt nach Keldur ist zwar nicht asphaltiert, die Straße ist aber für jeden PKW problemlos zu fahren. Zwischen dem 15.Juni und 15.August ist das Museum hier für die Allgemeinheit geöffnet, dann erhält man auch Zutritt zu einigen Häusern.
Den Rest des Jahres kann man das Gelände zwar betreten, die Häuser kann man aber nur von außen anschauen. Aber auch das lohnt sich in meinen Augen, den bei klarer Sicht thront im Hintergrund die Hekla, was ein tolles Fotomotiv darstellt.
Loftsalahellir
Die kleine Höhle Loftsalahelir ist ein echtes Phänomen. Tausende Touristen fahren jeden Tag an Ihr vorbei, aber kaum jemand hält dort. Vermutlich, weil sie recht unscheinbar aus der Entfernung aussieht. Das kleine Loch im Fels bietet Unterschlupf für diverse Vogelarten und liegt auf einer Anhöhe, von welcher aus man einen tollen Blick in Richtung Kap Dyrhólaey genießt.
Achtung: Der Aufstieg kann je nach Bodenbeschaffenheit recht tricky sein. Er ist eh schon relativ steil und häufig sehr rutschig, so dass man hier also behutsam den kurzen Aufstieg angehen sollte. Belohnt wird man oben dann mit einem wirklich tollen Ausblick.
Die kleine Loftsalahellir mit fantastischem Blick in Richtung Dyrhólaey
Uxafoss
Den Uxafoss übersehen so gut wie alle. Dabei liegt er nur wenige Kilometer entfernt von Vik í Myrdal entfernt, wo so ziemlich jeder mindestens eine Übernachtung einlegt.
Die Ringstraße führt ungefähr in 200 Metern Entfernung am Objekt der Begierde vorbei – zu viel für einige offensichtlich, um hier einen kurzen Stopp einzulegen. Dabei ergießt sich der Wasserfall wunderschön über einige Kaskaden in die Tiefe und endet in einem kleinen Bachlauf, dem Uxafotarlaekur.
Weiter nach oben als hier unten auf dem Foto kommt man theoretisch auch noch, mir war das aber zu glitschig an dem Tag. Wer Ruhe sucht, der wird sie hier noch finden. Es gibt nur einen kleinen Parkplatz, achte bitte darauf diesen auch zu benutzen und nicht irgendwo in der Pampa zu parken.
Skaftafellsjökull & Heinabergsjökull
Den knapp 360 Meter hohen Aussichtspunkt Sjónarnípa im Skaftafell National Park erreicht man auf einer relativ leichten Wanderung. Von dort aus hat man einen gigantischen Blick auf den Skaftafellsjökull.
Kurioserweise ist man hier oben meistens völlig alleine, obwohl sich unten auf dem Parkplatz beim Visitor Center die Autos knubbeln. Ulrich beschreibt auf seiner Seite diese Wanderung und zeigt auch ein paar tolle Aufnahmen von dort oben.
Der Heinabergsjökull, ein kleiner Ausläufer des Vatnajökulls, kalbt ebenfalls in eine Lagune. Sie trägt passenderweise den Namen Heinabergslón. Dort, genau wie zum Beispiel am Jökulsárlón, treiben kleinere Bruchstücke Eis gemütlich vor sich hin. Die Lagune ist natürlich deutlich kleiner als am bekannten Jökulsárlón, aber durchaus zu vergleichen mit der Lagune vorm Svínafellsjökull.
Die kurze Schotterpiste zum Aussichtspunkt ist knapp 8 Kilometer lang. Theoretisch könnte man dann noch weiter eine alte Jeep Piste in Richtung Gletscher fahren, diese ist aber wohl so gut wie immer in üblen Zustand und es müssten etliche Flüsse und Bäche gefurtet werden.
Von daher sollte man sich als Ersttäter in Island, oder wenn man generell keine Erfahrung mit so etwas hat, hier also ausschließlich auf den Aussichtspunkt beschränken.
Skutafoss
Der Skutafoss hat seine Ursprünglichkeit glaube ich nur aus einem einzigen Grund bisher behalten. Er liegt hinter dem Tunnel bei Höfn. In der Tat ist es immer noch so, dass fast 80% aller Reisenden beim Jökulsárlón, spätestens aber bei Höfn oder Stokksnes, wieder umdrehen.
Weiter fährt man eigentlich nur, wenn man tatsächlich auch eine Rundreise geplant hat. Und selbst dann sticht der Skutafoss einem nicht ins Auge wenn man dort vorbei fährt, da er etwas zurück gesetzt von der Ringstraße liegt.
Einen auf den ersten Blick ersichtlichen Parkplatz gibt es nicht, es existiert aber eine kleine Schotterfläche, auf welcher man problemlos parken kann.
Folgt man dann dem kleinen Pfad, so erreicht man den Wasserfall nach einer kurzen, 10-minütigen Wanderung. Zerstören kann man hier nicht wirklich etwas, da man nur über Fels und Kiesel läuft die ganze Zeit.
Folaldafoss
Der Folaldafoss liegt nur ein paar Kilometer von der Ringstraße entfernt an der Road #939 an einer Flanke des Öxi Passes. Wenn man die Umrundung Islands beabsichtigt ist die Straße 939 eine gute Alternative zur normalen Ringstraße, da man dadurch nicht nur etliche Kilometer einspart, sondern auch eine der landschaftlich schönsten Strecken fährt. Die #939 ist nicht asphaltiert und teilweise relativ steil, davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen.
16 Meter stürzt der Folaldafoss in die Tiefe, vom Parkplatz führt ein kleiner Trampelpfad näher zum eigentlichen Wasserfall. Ich bin damals auf Grund von Sturm und Regen leider nicht näher ran gegangen. Bei guter Sicht hat man noch einen grandiosen Blick runter in den Fjord.
Klifbrekkufossar
Bei den Klifbrekkufossar handelt es sich um eine ganze Reihe kleinere Wasserfälle im Mjóifjörður in den Ostfjorden der Insel, die auf einer Gesamthöhe von 90 Meter zu eben diesem Wasserfall „verschmelzen“. Der Fluss Fjarðará ist ausschlaggebend für dieses Naturschauspiel.
Bedingt durch die Lage ist ein Besuch allerdings nur im Sommer, grob gesagt zwischen den Monaten Juni bis September, möglich. Die Straße #953 über den 1100 Meter hohe Pass ist in den Wintermonaten nämlich gesperrt.
Sieben Kaskaden findet man hier, nur die unterste davon ist aber auch für den Besucher zugänglich. Der Wasserfall ist daher ein dankenswertes Ziel für Luftaufnahmen mit der Drohne. Verboten ist fliegen hier nämlich nicht … noch nicht !! Nutze das also aus, so lange es noch möglich ist.
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Sænautasel
Der Hof Sænautasel stammt aus dem Jahre 1843 und man erreicht ihn, wenn man von der #1 auf die #901 und dann auf die #907 abzweigt. Die Schotterpiste ist üblicherweise in einem ganz guten Zustand und problemlos zu befahren.
Im Jahre 1992 wurde der Hof umgebaut und ist seitdem als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Bewirtung von Lilja Óladóttir im Haupthaus ist vorzüglich. Pfannkuchen mit Marmelade, Kaffee oder heiße Schokolade und Gebäck stehen jederzeit bereit. Hier findet man auch noch handgefertigte, typisch isländische Kleidung zu kaufen.
Kurios: Zahlbar ist das Ganze – wie auf Island üblich – mit Kreditkarte. Und auch pfeilschnelles Internet ist hier vor Ort völlig normal. Beides würde man hier nicht wirklich erwarten, wenn man aus dem Auto steigt. Aber Du bist ja hier in Island, da ist das anscheinend einfach ganz normal.
Þverá Turf Houses
Die Þverá Turf Houses liegen in Nordisland, genauer gesagt im Laxárdalur Valley. Die Häuser zählen zur National Museum’s Historic Buildings Collection. Errichtet wurden sie in den Jahren 1849-1851 und tatsächlich lebten bis 1964 auch noch Menschen in ihnen. Die Fundamente bestehen aus Lavagestein. Die Farm in Þverá besteht aus neun Häusern und ist rund 23 Meter lang und 29 Meter breit.
Die Farm gilt als hervorragendes Beispiel für die hervorragender Handwerkskunst vergangener Zeiten. So wird zum Beispiel der örtliche Bach in das Haus geleitet, um den Zugang zu Wasser zu erleichtern und als Kühlraum zu dienen. Hier auf der Farm wird man so gut wie immer alleine sein, da kaum ein anderer Reisender diese Location auf der to-do-Liste hat.
Kolugjúfur
Der Kolugjúfur war einer dieser typischen Zufallsfunde, die sich während meiner Recherche vor einer jeden Reise plötzlich ergeben. In aller Regel suche ich meine zu fahrende Strecke bei Googlemaps und Google Earth nach interessanten Locations in der Nähe ab. Und dabei bin ich eben auch auf diese Schlucht samt Wasserfall aufmerksam geworden.
Er ist von zwei Zufahrten der Ringstraße aus ganz gut zu erreichen und lässt sich gut mit dem Hvítserkur verbinden, da der Abzweig zu diesem Felsmonolithen in nicht allzu weiter Entfernung liegt.
Das waren Sie, meine Empfehlungen für einige Island Geheimtipps entlang der Ringstraße. Es gibt sicherlich noch einige mehr, die durch die sozialen Netzwerke inzwischen zwar keine Unbekannten mehr sind, die aber dennoch von den Touristen bisher weitestgehend verschont geblieben sind. Von einigen kenne auch ich die genaue Lage nicht, von einigen anderen hingegen schon.
Auf Grund immer steigender Touristenzahlen und dem oftmals unmöglichen Verhalten einiger weniger, werde ich aber auch die mir bekannten Koordinaten der wenigen verbliebenen „echten“ Geheimtipps hier nicht mehr weiter geben.
Außerdem, wo bleibt denn da Dein Entdeckergeist, wenn Dir alles nur noch vorgekaut wird? Gehe einfach mit offenen Augen durchs Leben, respektive fahre mit offenen Augen durch Island, dann wirst Du überall noch Geheimtipps entdecken ;-)
Über das Für und Wieder der Weitergabe von Geheimtipps und die Streuung der genauen GPS-Koordinaten über die sozialen Netzwerke oder innerhalb eines Reisberichtes, habe ich mir vor einiger Zeit in einem Artikel zum Thema Overtourism mal Gedanken gemacht. Danach wird denke ich klar, warum man sehr gut überlegen sollte, ob und wie man Geheimtipps weiter verbreitet oder nicht.
Bei all den hier genannten bin ich mir aber relativ sicher, dass man dort nicht wirklich etwas zerstören kann als Besucher. Daher sind es zwar in gewisser Weise noch Geheimtipps, aber eben welche, die ich guten Gewissens weitergeben kann.
Noch mehr Infos und jede Menge hilfreiche Tipps für Deinen Roadtrip findest Du in zahlreichen Artikeln hier auf der Seite zum Thema Island Urlaub.
Und bei den Phototravellers findest Du noch weitere 33 Sehenswürdigkeiten.
Und jetzt Du, was sind Deine Island Geheimtipps?
Hast Du selber schon einmal eine Art Geheimtipp in Island entdeckt, ohne das er Dir vorher bekannt gewesen ist!? Oder hältst Du gar nichts von dieser Bezeichnung? Stehst Du diesem Thema gar skeptisch gegenüber? Dann hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar dazu, ich würde mich sehr darüber freuen.
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Ich habe im Laufe der Jahre meine Meinung zur Veröffentlichung von sogenannten „Secrets“ doch etwas verändert. Früher war ich selbst auf der Jagd nach solchen Orten, und zusammen mit Online-Freunden auch erfolgreich, vor allem in den USA.
Die immer stärker zunehmenden Touristen(massen) lassen mich aber umdenken, denn die Zufluchtsorte, die nicht überlaufen sind, werden weltweit immer weniger. Aufhalten lässt sich das Ganze nicht, aber ich habe mir doch vorgenommen, mit Informationen zu „Secrets“ etwas zurückhaltender und verschwiegener zu sein. Der Gedanke, dass z.B. bei dem von Dir genannten Skutafoss in Bälde die ersten Busse anrücken (so schlecht ist die Zufahrt leider nicht), und sich mit Selfiesticks bewaffnete Massen an Chinesen, Deutschen, Franzosen, oder wer auch immer auf den Wasserfall stürzen, lässt es mir doch eiskalt, schaurig den Rücken runter laufen. Es wird aber trotzdem bald passieren.
Auch wenn ich ein Beispiel aus Deiner Liste gewählt habe, sehe ich jetzt die von Dir aufgezählten Ziele (Geheimnisse) nicht so kritisch. Aber es gibt da ja noch eine andere berüchtigte Liste von Dir.
Ich hab dazu vor längerer Zeit ja schon einmal was geschrieben und inzwischen sind einige Ziele aus der von dir angesprochenen Liste wieder verschwunden ;-) Die Liste habe ich eh schon seit langer Zeit nicht mehr aktualisiert, nur auf der arte sind Ziele hinzugekommen – die muss man sich aber selbständig erarbeiten ;-)
In dem im Beitrag verlinkten Artikel zum Thema Overtourism habe ich meinen Standpunkt – so denke ich zumindest – recht deutlich klar gemacht. Auch ich werde zukünftig fragile Orte oder Locations, wo ich mir nicht sicher bin was damit passieren KANN wenn die exakte Lage bekannt ist, nicht mehr veröffentlichen. Bei den hier genannten (inklusive Skutafoss) habe ich ehrlich gesagt keinerlei Bedenken. Ich hab den Skutafoss 2016 schon aktiv „beworben“, bis heute interessiert sich niemand wirklich dafür – mit Ausnahme einiger Fotografen vielleicht. Ich denke, seine Lage begünstigt das auch einfach. In meinen Augen wird dort niemals solch ein Besucheraufkommen sein wie du es ansprichst und befürchtest. Würde ich das ansatzweise auch nur denken, wäre er nicht hier mit aufgeführt. Selbst Stokksnes ist doch niemals wirklich „voll“, und das ist (finde ich zumindest) deutlich attraktiver und interessanter als der Wasserfall.
Wie gesagt, das sind ja alles keine „Secrets“ im eigentlichen Sinne, sondern lediglich ein paar Tipps, wo man mal den Besuchermassen relativ leicht aus dem Weg gehen kann. Ein kurioses Beispiel ist zum Beispiel der Faxi finde ich. Den habe ich so gut wie nie großartig erwähnt – außer im Reisebericht von 2014 glaube ich. Damals kannte den so gut wie niemand, obwohl er ja quasi direkt neben der Straße liegt. Heutzutage halten ganze Reisebusse dort und schmeißen die Leute da raus – dabei ist es nur ein 08/15-Ziel. Von mir kann der Tipp dafür aber nicht gekommen sein. Ist aber auch nicht nötig eigentlich, denn wie oben im anderen Kommentar schon angedeutet: Das die Leute immer mehr geheime Orte entdecken, dafür sorgen die isländischen Medien und Internetseite wie guidetoiceland schon von ganz alleine. Keine Ahnung, wie oft da schon Seyðishólar jetzt beworben wurde oder der Wasserfall im Hochland, wo jeder immer denkt es sei der Kvernufoss. Den Namen habe ich inzwischen herausgefunden und auch die exakte Lage, ich werde mich aber hüten das irgendwann irgendwo zu posten. Trotzdem ist er in der POI-Karte mit verzeichnet – allerdings mit einem Foto, was nicht auf ihn schließen lässt. Ich lerne ja dazu ;-) Durch seine geografische Lage ist es allerdings eh ziemlich unwahrscheinlich, dass dort jemals viel Betrieb sein wird. Es müssen nämlich erst einige Flüsse gefurtet werden um zu ihm zu gelangen.
Letzten Endes ist es wie mit dem Wert von einem Einfamilienhaus. Der Preis definiert sich in erster Linie über die Lage, Lage, Lage. Bei solchen Locations ist das nichts anderes. Je besser die Lage für die ganzen bequemen Leute, umso voller ist es dort auch. Ausnahmen sind da in meinen Augen nur der Bruarfoss und das Wrack. Bei beiden muss man ein paar KM laufen, die Leute machen es trotzdem :-(
Lieben Dank jedenfalls für deinen ausführlichen Kommentar. Ich verstehe absolut was Du sagen möchtest und sehe es – wie gesagt – ganz genauso.
Hallo.
Also ich finde deinen Blog und das ganze Drumherum einfach genial. Ich habe mir schon so oft deine Berichte durchgelesen und auch den aktuellsten. Wir fliegen diese Woche nach Island und ich habe mir sehr viele Tipps und Hinweise heraus gesucht. Vielen lieben Dank noch einmal für die ganze Arbeit die du dir machst. Ich weiß es sehr zu schätzen und du warst mir mit deinen Berichten eine sehr gute Unterstützung.
Auch wenn einige rummurren, das wieder neue Details hinzu gekommen sind, die nicht so offensichtlich sind auf Island, so finde ich es persönlich gut. Haben nicht auch die Ersttäter ein Recht auf die etwas abgelegenen Orte? Klar wird man neue Orte selbst erkunden, aber mit Vorschlägen kann man anderen auch weiter helfen. Ich kann mich nur wiederholen. Vielen Dank für deine Arbeit. LG Jeannine
Hi, ach … solange große isländische Seiten wie guidetoiceland fast täglich deutlich geheimere Spots auf FB veröffentlichen und für jeden Montagsurlauber somit zugänglich machen, solange kann es unmöglich dramatisch sein, wenn ich Orte als Tipp vorstelle, die längst keine „Secrets“, sondern lediglich wenig frequentiert sind.
Ich wünsche Euch eine tollen Urlaub auf alle Fälle, hoffentlich passt das Wetter halbwegs wenn ihr dort seid