Seit 2006 betreibe ich jetzt diesen Reiseblog hier. Das ist – rein subjektiv betrachtet – schon eine verdammt lange Zeit. Ich habe in dieser Zeit den Blog mit viel Leidenschaft und Herzblut „groß gezogen“. Google, so wie wir die Suchmaschine heute kennen, hab ich viele Jahre lang gar nicht beachtet. Ich wollte schlicht meine Reiseerinnerungen für mich selber aufschreiben und – vielleicht sogar als Hilfe für Andere – zur Verfügung stellen.
Irgendwann wurden aus 10 Besuchern pro Tag schließlich 100 Besucher. Aus 100 dann 1000. Und urplötzlich findet sich Dein Blog im Google Ranking auf Seite 1 wieder, wenn Du nach Island oder USA Reiseerfahrungen suchst. Ein schönes Gefühl, was so aber niemals vorhersehbar oder beabsichtigt gewesen ist für mich.
Plötzlich war der Ehrgeiz geweckt. Wenn das mit einem oder zwei Artikeln geht, dann klappt das bestimmt auch mit mehreren. So kam dann eins zum anderen.
Im Schnitt haben Anfang 2020 pro Monat zwischen 40.000 und 45.000 Besucher den Weg auf diesen Blog gefunden. Mal durch eindeutige Suchbegriffe, mal durch völlig merkwürdige Wortkombination, wie der Artikel mit lustigen Suchanfragen auf dem Blog zeigt. Seit 2006 waren es über 10 Millionen Besucher, die sich hierher verirrt haben. Eine Zahl, die schon ein klein wenig stolz macht. Letzten Endes ist es aber halt auch „nur eine Zahl“, mehr nicht.
Anderen schaffen es nach wenigen Jahren bereits, solche Zahlen vorzuweisen. Wieder andere schaffen es vielleicht niemals. Solche Erfolge sind immer „relativ“ zu sehen. Für den einen mögen 45.000 Besucher pro Monat relativ viel sein, für wieder andere ist diese Zahl relativ ernüchternd und zu gering. Wie gesagt, es ist und bleibt aber „nur eine Zahl“, die in meinen Augen auch nicht unbedingt viel über die Qualität des Contents (also dem Inhalt eines Blogs) aussagt.
Es gibt da draußen im World Wide Web so viele wirklich gute Reiseblogs, die leider völlig untergehen ob der schieren Masse an anderen Seiten, die ihnen den Rang ablaufen. Genauso gibt es auch viele wirklich beschissene Seiten (sorry für den Ausdruck), die zwar auf Seite 1 im Google Ranking gelistet, inhaltlich betrachtet aber ziemliche Luftnummern sind.
Jeder, der einen Reiseblog betreibt, steckt dort viel Zeit, Schweiß und Herzblut hinein. Für Außenstehende mag das schwer nachvollziehbar sein, aber ein selbst gehosteter und gepflegter Blog ist wie eine Art Baby, das man aufwachsen sieht. Umso schöner ist es, wenn sich alles zur eigenen Zufriedenheit entwickelt und das sichtbare Ergebnis auf dem Monitor oder Display des Smartphones auch noch gut angenommen wird von den Lesern. Man entwickelt zusehend Ehrgeiz und bekommt richtig Lust, immer noch mehr guten Content zu kreieren.
Eigentlich könnte dann alles einfach so weiterlaufen. Man reist irgendwo hin, schreibt darüber einen Reisebericht und den ein oder anderen Artikel, um anderen Reisenden vor Ihrem Urlaub mit dem erworbenen Wissen auf die Sprünge zu helfen. So viel zur Theorie, denn die Praxis sieht inzwischen etwas „anders“ aus, weil im Laufe der Jahre etwas kurioses passiert ist.
Reiseportale tauchen plötzlich auf
Irgendwann sind nämlich plötzlich Namen wie Urlaubspiraten, Urlaubsguru, Travelcircus und wie sie alle heißen mögen mit im Google Ranking aufgetaucht. Ich habe seinerzeit miterlebt, wie diese Portale entstanden sind und zu Beginn, man glaubt es heutzutage kaum noch, qualitativ sogar ganz in Ordnung waren. Diese Portale dienten nämlich nur einem Zweck. Es wurden günstige Flüge, Pauschalreisen, Mietwagen oder sonstiger Reisekram gesucht und auf dem jeweiligen Portal dann als „Reiseschnäppchen“ veröffentlicht.
So weit, so gut. Daran ist nichts verwerfliches und auch ich habe das ein oder andere Mal davon profitiert, indem ich beispielsweise auf diesem Wege einen günstigen Flug nach New York gefunden bzw. durch eines der Portale überhaupt erst davon erfahren hatte. Das durch Affiliate-Links ein kleiner Obolus an dieses Portal fließt … so what, das ist nicht weiter schlimm.
Das Grundprinzip dieser Seiten hat sich in all den Jahren auch nicht wirklich verändert. Zumindest auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten Blick befinden sich in schöner Regelmäßigkeit in über 80% aller Fälle hinter jedem „Deal“ mindestens ein oder mehrere Haken.
Mehr Schein als Sein
Der 5-tägige Island Urlaub inklusive Mietwagen für schlappe für 379€ (ohne Übernachtungen versteht sich) entpuppt sich plötzlich als offensichtliches Lockangebot. Der Preis kommt nämlich nur dann zustande, wenn man zu Viert und nur mit Handgepäck reist. Und „nur mit Handgepäck“ nach Island zu reisen, schaffen in der Realität wohl nur die wenigsten von uns.
Aufgabegepäck kostet bei dem augenscheinlichen „Schnäppchen“ aber plötzlich 50 € pro Strecke zusätzlich. Also ist man direkt einmal 100€ weiter beim Preis.
Bucht man das Aufgabegepäck nun dazu, muss man sich trotzdem noch mit all dem Gepäck in einen Opel Corsa quetschen, den man bei Green Motion buchen muss. Denn, nur dieses Fahrzeug ist bei genau diesem mehr als fragwürdigen Anbieter nämlich inklusive. Vier Reisetaschen und/oder Koffer plus Handgepäck und vier Personen in einem Opel Corsa? Wie soll das funktionieren? Das ist schlicht nicht möglich! Man benötigt also ein kostenpflichtiges Upgrade beim Fahrzeug, damit man überhaupt alles in ein Auto bekommt. Und wieder wird die Reise teurer … auch, wenn man die Kosten für das größere Fahrzeug vielleicht durch vier Personen teilen kann.
Und dann stehst Du plötzlich irgendwann im Juni oder Juli in Island und wirst ziemlich schnell Schnappatmung bekommen, weil Du mit den gängigen Preisen für Übernachtungen dort in diesen Monaten konfrontiert wirst. 200 EUR ist dann nämlich noch günstig – pro Nacht und pro Person versteht sich. Darauf wird man aber natürlich im Vorfeld nirgendwo hingewiesen. Eventuell würde man ja sonst gar nicht erst buchen.
Aus dem vermeintlichen „Schnäppchen“ wird somit eine Reise, die unerwartet für Dich und völlig vorhersehbar fürs Reiseportal, um ein Vielfaches teurer wird als Dir vorgegaukelt wurde.
Das obige Beispiel lässt sich frei übertragen auf irgendein Reiseziel rund um den Planeten. Entweder man hat exorbitant lange Stopover-Aufenthalte irgendwo, es wird eine bestimmte Anzahl Leute/Mitreisender benötigt, um auf den beworbenen Preis zu kommen, Flüge finden zur beschissenen Reisezeit statt etc.pp. Es werden hier Preise angepriesen, die fernab von dem sind, was sich letztlich tatsächlich realisieren lässt. Und das mit voller Absicht. Der potentielle Kunde wird hier also ganz offensichtlich verarscht, indem man ihm günstige Preise vorgaukelt, die sich in 9 von 10 Fällen nicht realisieren lassen.
Aber das ist erst einmal natürlich vollkommen egal. Bei der heutigen Geiz-ist-Geil-Mentalität, die viele Urlauber leider an den Tag legen, sind solche Sachen völlig nebensächlich. Die Leute klicken trotzdem darauf, ohne auch nur ansatzweise zu hinterfragen, was hinterher unterm Strich steht. Hauptsache, man kann später damit hausieren gehen, wie schön billig man verreist ist.
Worauf will ich aber nun eigentlich hinaus?
Es ist schlicht und ergreifend ein Witz sondergleichen, dass solche „Reiseportale“ im Google Ranking ganz weit vorne stehen, bloß weil jemand nach Informationen zu Reiseziel XY sucht.
Viele Reiseblogs, die ebenfalls elementar wichtige Informationen zum selben Thema bieten würden, landen dadurch leider abgeschlagen auf den Plätzen. Dabei sind die Informationen dort oftmals besser recherchiert, deutlich aktueller und vor allem auch wesentlich authentischer.
Wenn jemand nach Tipps für ein bestimmtes Reiseziel im Rahmen seiner Recherche für einen Urlaub sucht, macht es – rein logisch betrachtet – eigentlich nicht wirklich Sinn, auf einem Portal zu landen, wo darüber berichtet wird von Leuten, die niemals dort gewesen sind. Wo zwar perfekte SEO-Texte geschrieben werden, die aber nur darauf abzielen, Leute auf die Seite zu lotsen und dann durch interne Verlinkung diese zu einer Buchung zu animieren.
Doch warum ist das so? Warum erhalten solche großen Portale im Google Ranking offensichtlich den Vorzug, obwohl es doch immer heißt, Google würde Texte bevorzugen, die für den User geschrieben sind und nicht für die Suchmaschine? Wieso sind Texte, die eigentlich das Hauptkriterium von Google, nämlich guten Content zu liefern, nicht erfüllen, trotzdem so weit oben?
Offensichtlich wird von diesen großen Seiten ein Haufen Geld in die Hand genommen, um die Artikel SEO-technisch ganz weit nach oben zu bringen bei Google. Dass dadurch fachlich deutlich bessere Reiseblogs von den Plätzen verdrängt werden, das stört diese Megaseiten natürlich nicht wirklich.
Würde auf die Kompetenz der Redakteure dort, die Artikel verfassen, mindestens genauso viel Wert gelegt, dann würde vielleicht sogar mal ein qualitativ hochwertiger Artikel zustande kommen im Blog-Bereich dieser Seiten. So aber sind es sterile „Das musst Du in XY sehen“, „Diese 15 Restaurants musst Du in XY besuchen“ oder „10 Gründe, warum Du unbedingt nach XY musst“ Artikel. Die 15 Restaurants hat natürlich niemand selber alle getestet, auch die X Plätze in XY, die man unbedingt gesehen haben muss, wurden nicht alle persönlich besucht. Trotzdem wird darüber geschrieben, weil das SEO-Team aus dem Text schon ein Google-kompatibles Fundstück macht.
Ich muss zugeben, just for fun (oder ist es eher aus Verzweifelung gewesen) habe ich mal testweise selber begonnen solche „Dies & Das MUSST Du sehen“ oder „Die 50 besten blablabla“-Artikel zu schreiben, um zu schauen, ob man damit tatsächlich Klicks generieren kann.
Tja, was soll ich sagen? Es funktioniert semioptimal, anscheinend bin ich nicht gut genug im Thema SEO eingelesen, als das meine Texte Google animieren würde sie hoch ranken zu lassen. Und das, obwohl ich mich seit geraumer Zeit ausführlich mit dem Thema beschäftige und die meisten Texte bisher eigentlich gut optimiert gewesen sind.
Wie auch immer. Der kleine Reiseblog(ger), der tatsächlich überall gewesen ist und dazu Empfehlungen aus erster Hand geben könnte, den findet man bei Google leider erst auf Seite 2 oder 3 oder noch weiter hinten. Und soweit liest natürlich kaum noch jemand heutzutage, da niemand so viel Zeit hat.
Ein gutes Beispiel ist der Suchbegriff Island + Tipps. Urlaubsguru ist auch dort auch Platz 1, vor dem Reiseblog viel-unterwegs.de und mir. Klickt man in den Urlaubsguru-Artikel, steht dort aber nur 08/15-Müll, verbunden mit etlichen Links zu Buchungsmasken zu den eigenen Seiten von Urlaubsguru. Was das mit Island Tipps zu tun haben soll – ich weiß es nicht.
Google kann mich mal !?
Als Blogger soll man Texte schreiben, die für die Besucher der Seite gemacht sind, und nicht für eine Suchmaschine. „Content Rules“, heißt es so schön salopp. Schaut man sich aber die neuen Suchergebnisse im Google Ranking an, verhält es sich genau umgekehrt.
Schnöde, anonyme SEO-Texte, häufig von einer KI generiert, fruchten heutzutage leider mehr, als wenn sich ein Reiseblogger zig Stunden mit Recherche beschäftigt und dann in liebevoller Kleinarbeit über Tage und Wochen hinweg einen Artikel verfasst oder Reisebericht veröffentlicht. Und das ist einfach eine sehr bedauerliche und traurige Entwicklung!
Am liebsten würde ich einfach sagen: Google kann mich mal! Mein am meisten geklickter Artikel ist auch heute schließlich immer noch einer, der nicht einmal im Ansatz optimiert ist. Es ist einer der ersten, die ich überhaupt jemals geschrieben habe. Laut diversen Keyword-Tools hat der Begriff ein ziemlich übereinstimmendes Gesamt-Suchvolumen von circa 50-60 Besuchern pro Monat. Tatsächlich kommen aber täglich zwischen 300 und 400 Leute auf den Blog dadurch. Soviel dazu, wie aussagekräftig Keyword-Tools sind.
Von mir bis zum Anschlag optimierte Artikel hingegen, die theoretisch auf Position 1 ranken MÜSSTEN, rangieren irgendwo auf Seite 1 bis 3 bei Google. Trotz ausgiebiger Recherche, Vererbung von Linkjuice durch interne Link-Optimierung, Backlinks, eingebundenen Videos, schneller Pagespeed, perfekt ausgearbeiteter Textsemantik etc.
Warum sollte ich es also nicht so wie früher handhaben und einfach drauf los schreiben? Ein wirklich guter Grund dafür will mir nicht einfallen – außer vielleicht, dass es natürlich fürs eigene Ego nicht verkehrt ist, wenn man wunderschön dort oben auf Position 1 oder gar 0 in den Suchergebnissen thront.
Ich werde sicherlich auch weiterhin versuchen, meine Artikel halbwegs vernünftig AUCH für Suchmaschinen zu optimieren. In erster Linie schreibe ich aber für die Leser und Besucher des Blogs, also für DICH. Wenn Google das nicht passt, dann ist das eben so.
Verluste im Google Ranking nach Core Update und Corona
Ich habe mich anfangs darüber noch ziemlich geärgert, dass ich nach irgendeinem x-beliebigen Update des Google-Algorithmus wieder einmal etliche Plätze im Ranking oder Besucher im Monat verloren habe. Da hat man gerade alles nach dem letzten Update des Algorithmus neu optimiert und Google haut das nächste schwachsinnige Update raus. Mit dem Ergebnis, dass die ganze Arbeit für die Katz gewesen ist, weil Google die Nutzer lieber in seiner eigenen Blase halten möchte.
Schlimmstes Beispiel war das Core-Update Anfang Mai 2020. Alleine dadurch hat die Seite fast 50% der Besucher von heute auf morgen verloren. Dazu kam dann noch Corona und das allgemeine Reiseverbot weltweit, wodurch bereits seit dem 15.März die Besucherzahl extrem zurück gegangen ist. Warum sollten die Leute auch nach Fernreisezielen suchen, jetzt, wo Reisen quasi unmöglich war?
Und selbst wenn sie suchen würden, warum sollten sie diese Seite anklicken, die irgendwo auf Seite 2 oder 3 im Google Ranking auftaucht? Dafür gab/gibt es schlicht keinen Grund. Die Folgen waren mir relativ schnell klar. Die Sichtbarkeit der Seite würde in den nächsten Wochen massiv darunter leiden. Nicht nur bei mir, auch bei vielen anderen Reisebloggern war dies der Fall.
Befreundete Blogs, die ausschießlich das Thema USA-Reisen behandeln (so wie ich früher auch) haben so massive Besuchereinbußen, das die Zahlen von fünfstellig auf dreistellig zurückgegangen sind … nicht pro Tag oder Woche, pro Monat! Ein Status Quo, der untragbar ist, sollte man zum Beispiel Berufsreiseblogger sein und damit seinen Unterhalt verdienen (müssen).
Nun mache ich das zum Glück ausschließlich aus Spaß an der Freude. Der Blog ist ein Hobby und das wird auch immer so bleiben. Von daher ist diese Entwicklung zwar sehr schade, hat aber keinerlei Auswirkungen auf mein Leben. Trotz alledem fragt man sich natürlich in solch einer nun bereits länger andauernden Situation, ob es überhaupt noch Sinn macht, weiter zu bloggen oder nicht. Warum der ganze Aufwand, wenn kaum noch Leser auf die Seite kommen?
Kaum jemand mag seine Sichtbarkeit offen legen, aber da auf dem Diagramm unten eh nicht erkennbar ist, auf welcher Grundlage (bzw.anhand wievieler Keywörter) sie bemessen wurde, kann ich das hier unten ruhig einmal machen. Man erkennt prima, was nach dem Core Update Anfang Mai passiert ist und auch, wie die Sichtbarkeit wieder etwas nach oben ging, als die isländische Regierung Ende Mai bekanntgegeben hat, dass die Einreise nach Island Mitte Juni wieder möglich sein wird.
Ich hatte mit dem Content dieser Seite riesen Glück, das Island als eines der wenigen Länder relativ schnell wieder zu bereisen gewesen ist. Alleine mein Artikel zur aktuellen Einreisesituation dort wurde in den ersten Wochen der Coronakrise über 40.000x aufgerufen und hat weit über 100 Kommentare erhalten. Inzwischen ist auch er in der Googlesuche allerdings abgerutscht und rangiert hinter anderen Seiten, auf denen weitaus weniger Infos enthalten sind als bei mir.
Gründe dafür? Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt ist es mir inzwischen auch egal. Ich optimiere und schreibe meine Artikel nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte Google das nicht passen, dann kann mich Google auch in diesem Punkt einfach gern haben.
Mittlerweile sehe ich das alles relativ gelassen. Ich bin immer noch hier, nach über 14 Jahren. Vollkommen egal, was Google sich zwischenzeitlich wieder für neue Algorithmen und Gemeinheiten ausgedacht hat. Die Seite wird gefunden und bezieht ihren meisten Traffic immer noch aus der organischen Suche bei Google und nicht über irgendeine Social Media Plattform, die eventuell irgendwann einfach mal abgeschaltet wird.
Um dem Besucherschwund entgegenzuwirken habe ich angefangen, viele Tagesausflüge im Ruhrgebiet und NRW mit Sohnemann zu machen und dadurch auch zum ersten Mal meine eigene Umgebung besser kennengelernt. Trotz der entsprechenden Artikel dazu, die ich logischerweise geschrieben habe, entwickeln sich die Klickzahlen dazu aber nur langsam nach oben. Gut Ding will halt Weile haben.
Vielleicht kann ich irgendwann einmal die Seite hier mit „Dein Reiseblog für Island, USA und das Ruhrgebiet“ umtaufen. Zeit genug wäre ja anscheinend dafür. Corona wird nicht so schnell verschwinden, wie wir uns das alle zu Beginn erhofft haben. Das Ruhrgebiet ist groß und NRW noch viel größer. Wozu also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Und jetzt Du
Hast Du selber einen Reiseblog, bist von der aktuellen Situation betroffen und Deine Besucherzahlen schwinden in den letzten Wochen? Oder bedienst Du vielleicht ein gänzlich anderes Zielpublikum und hast vielleicht sogar den umgekehrten Effekt erlebt? Hinterlasse mir doch eine kurze Nachricht, ich würde mich sehr darüber freuen.
Danke für deinen sehr aufschlussreichen Artikel. Wir können uns dem nur anschließen, da wir als Reiseblogger auch davon betroffen sind.
Andererseits ärgert mich das Ranking auch als Suchende. Ich suche nach Sehenswürdigkeiten in XYZ und mir wird auf Googles Seite 1 nur noch Mist angezeigt, der mir absolut nicht weiterhilft.
Hoffen wir auf bessere Zeiten! Keep going!
Die Google Suche ist offenbar defekt. Es gibt Island Reiseblogs, die mit einigen Bildern aus 2 Wochen pauschel Islandurlaub pro Jahr auf der ersten Seite sind. Google nimmt mich z.B. überhaupt nicht als Reiseblogger wahr, obwohl ich 2022 Island vier Monate lang besucht hab. Bei mir sind über 100 Bilder online und jede Menge knackige Tipps zu diesem spannenden Reiseland.
Dafür hält mich Google für einen Spezialisten für französische SIM Karten und Induktionsherdplatten. Ich hab inzwischen weder Besucherzähler noch Tracking und mein Blog in „von Google unentdecktes Untergrundreiseblog“ unbenannt.
Da kann/muss man (leider) zustimmen. Es ist halt Fluch und Segen zugleich, denn grundsätzlich bekommt man guten Traffic wenn mal ein Artikel rankt. Fluch ist zugleich: man kann sich nie auf die Stetigkeit des Rankings verlassen. Jedes Core Update kann einem am nächsten Tag die Sichtbarkeit, die Existenz kosten und das ist das Üble daran. Und die mangelnde Transparenz am Algorithmus macht die Sache dann noch dubioser.
Ich plane gerade seit ein paar Jahren das erste Mal wieder eine größere Reise und wollte wie immer Reiseblogs zur Planung nehmen. Nach ein paar Tagen bin ich ziemlich gefrustet – nur ca. jede vierte Seite nutzt Worte wie „wir“ und „ich“. Der Rest sind nur diese zusammenkopierten Artikel ohne jegliche private Eindrücke. Und selbst die „richtigen“ Blogs die oben in der Suche erscheinen sind oft nicht wirklich umwerfend. Dass wirklich kein Blogger an die von mir gesuchten Orte fährt, kann ich mir nicht vorstellen, vor ein paar Jahren hatte ich noch richtig tolle Ideen aus Reiseblogs gewonnen.
Ich habe dann eben frustriert nach dem Grund gegoogelt und dein Bericht erklärt jetzt so einiges.
Leider heißt das für mich als Nutzer, dass mir so langsam die Lust auf Reisenblogs zur Planung vergeht und ich mich wieder wie früher durch Reiseführer blättere, was für mich momentan tatsächlich praktischer erscheint
Auf dieser Seite und z.B. auch auf nachfolgend genannter Linkseite, gibt es viele Seiten, die Worte wie „wir“ und ich nutzen: https://www.zehrer-online.de/htm_home_links.htm
Hi HOH ;), ich hab mich nicht hierher verirrt, wie Du so oft schreibst, ich habe aktiv gesucht und gedacht: lange nix mehr von HOH gesehen. Was macht er?
Dein Text wirkt auf mich etwas gefrustet. Aber ich kann Dich sehr gut verstehen. Vermutlich bin ich sogar noch vor Dir zur gleichen Erkenntnis gekommen. Und es verhält sich ähnlich wie bei Dir: Artikel ganz ohne Rücksicht auf SEO, oder was ich immer ich da vielleicht durch Zufall SEO-technisch „richtig“ gemacht haben sollte, sind immer noch ganz weit vorn. Auch ein Reisebericht von 2014! Ich war niemals so fit wie Du wenn es um SEO geht, meine Website ist ja auch nicht mit einem CM geschrieben. Dennoch habe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten, mich durch die steigenden Besucherzahlen animiert gefühlt noch besser – SEO technisch – zu werden. Corona hat so einiges kaputt gemacht. Meine Besucherzahlen sind deprimierend verglichen zu früher. Fernreisen blieben ja weg. Und dann erhielt ich Mails mit Aufforderungen endlich meine schleppend vorankommende Italienreisen zu Ende zu beschreiben. Letztendlich habe ich gemerkt: Besucher sind zwar weniger dafür treuer. Gegen die von Dir beschrieben Portale und ihre „Top Tipps – das musst Du gesehen haben“ komme ich nicht an. Ich habe damit Frieden geschlossen. An diesen Besuchern bin ich nicht interessiert. Ich habe ein Hobby. Und dieses Hobby betrachte ich auch als mein Baby, das ich seit 2015 mit Inhalten füttere ;)
Echte Inhalte findet man eben auf den kleinen und feinen Websites. Und dazu zähle ich definitiv auch Deine!
Mach weiter so!
Liebe Grüße Sylwia
Hi Sylwia, wenn man sich irgendwann davon löst, die eigene Seite „zu verbissen“ zu betreiben, geht es eigentlich ganz gut. Die Seitenaufrufe haben sich seit Beginn von Corona nie mehr wirklich erholt und ehrlich gesagt investiere ich da inzwischen auch keine Zeit mehr rein, nach den Ursachen zu suchen. Ich habe alles erdenkliche getan, um dem Besucherschwund entgegenzuwirken, mehr geht einfach nicht. 95% aller Reiseblogs geht es gefühlt so, der Rest hat ein professionelles Team, was dahinter steht oder macht es beruflich – das ist also nicht mit mir/uns zu vergleichen. Es war, ist und wird immer „nur ein Hobby“ sein für mich. Und das ist auch gut s, beruflich möchte ich so etwas gar nicht machen. Inzwischen widme ich mich mehr dem Fotografieren und gehe halt darin auf, mehr als ich es mit dem Blog jemals getan habe. Trotzdem wird dieser immer auch „mein Baby“ bleiben, das ist ja völlig klar.
Danke dir für den Kommentar und weiterhin viel Erfolg.
Ich kann alle Deine Aussagen nachvollziehen und bestätigen! Grüße
Danke Fritz, da bist Du glaube ich nicht der Einzige.
Hi Andreas, das ist mir mit meinem Reiseblog für Südamerika und Afrika ganz ähnlich gegangen. Das Google Update hat mich ca. 30% Sichtbarkeit gekostet und viele vordere Plätze, z.B. die Nummer 1 als „Reiseblog Peru“. Gewinner des Updates sind Domains welche mit dem Update eine höhere Gewichtung bekommen haben, wie z.B. Tripadvisor oder andere Reiseanbieter. Das macht für die Suchmaschine auch Sinn, denn wer kauft denn Werbung dort? Die Reiseblogger oder TripAdvisor? Dass dann mit der Pandemie für die Fernreiseblogs alles noch viel schlimmer wurde, ja, Künstlerpech. Die Berufsblogger hat das ebenfalls sehr schwer getroffen. Die frönen jetzt dem Vanlife und bauen Campingbusse. Zum Glück muss ich mir das nicht antun!
Hallo Andreas,
Als Suchende gebe ich immer schon „Reiseblog“ oder „Blog“ mit in die Suchleiste ein, weil ich auf anderen Portalen auch keine brauchbaren Infos finde. Außerdem nutze ich Ecosia und nicht Google.
Als Bloggerin gebe ich mich zufrieden, wenn mein SEO-Plugin grün leuchtet. Mehr Zeit verwende ich nicht für SEO, weil ich – ähnlich wie du – gemerkt habe, dass man sich daran auch ganz schön kaputtarbeiten kann.
Danke für deine Einsichten!
Hallo Andreas,
vielem kann ich mich anschließen und es ärgert mich (auch) sehr.
Trotzdem nutze ich aktuell die Zeit nach vorne zu schauen.
Auch wenn Google dir ein paar Plätze abzieht – für mich bist du trotzdem DER Islandexperte.
Und sollte ich es irgendwann mal dort hin schaffen, dann weiß ich, wo ich mich informiere.
Liebe Grüße
Isabel
Nach vorne schaue ich ja trotzdem auch, nur im Hier und Jetzt zu stagnieren … dafür bin ich nicht der Typ. Und „weiter vorne“ sehe ich hier auf dem Blog einen weiteren Schwerpunkt (neben USA und Island), nämlich das Ruhrgebiet und NRW. Ich bin hier so viel unterwegs zur Zeit wie in den letzten 30 Jahren nicht, eigentlich komme ich gar nicht mit Schreiben hinterher vor lauter durch die Gegend fahren *lach* Lieben Dank auf alle Fälle für Deine netten Worte … und falls Island iwann spruchreif ist, weißt Du ja, wo du mich findest :-)
Hallo,
ich bin zwar noch nicht lange bloggend unterwegs, aber ich kann dem Tenor des Beitrags voll zustimmen. Bei mir gab es Anfangs eine schöne Aufwärtsentwicklung in den Besucherzahlen. Und das, obwohl ich mich um SEO kaum gekümmert habe, sondern viele Beiträge einfach so schreibe, wie es mir aus den Fingern fließt. Mit Corona kam dann schon ein Einbruch im März, und wenn ich mir jetzt anschaue, wieviele Besucher von Goggel kommen oder wie das Ranking zwischen 20 und Hundertx wilde Tänze aufführt, freue ich mich, daß es auch andere Quellen für Besucher gibt. Also, eher weniger für die dumpfe Masse, mehr für erlesenes Publikum.. Umso mehr freue ich mich über freundliche Kommentare und virtuelles Schulterklopfen :-)
Liebe Grüße! Bernd
Qualität statt Quantität ;-) Die dumpfe Masse kommt noch früh genug wieder zurück irgendwann, wenn sich mal wieder alles normalisiert haben sollte.
Hallo,
vielen Dank für Deinen Artikel! Ich habe auch immer gedacht, guter Inhalt, ein bisschen SEO und dann kommt das irgendwann von allein. Aber ich gehöre eher zu den von Dir erwähnten reinen Hobby-Blogs mit weniger Besuchern, obwohl ich mir Mühe gebe, wirklich Inhalte zu schreiben und so gut es geht Google mit einzubeziehen, ohne die Lesbarkeit zu erschweren. Du machst mir Mut, nicht immer weiter darüber nachzudenken, wie ich es Google noch rechter machen kann.
Ja, den Corona-Einbruch merke ich als reiner Kreuzfahrtblog auch nochmal deutlich. Allerdings macht mir das keine Sorgen, zum einen weil ich keine Einnahmen damit generiere und zum anderen bin ich ganz sicher, dass sich die gesamte Reisebranche nach einer Durststrecke komplett wieder normalisiert. Irgendwann (und ich erwarte es sicher Anfang 2021) wird die Impfung da sein und das wird der Beginn des Untergangs von Covid-19 sein.
Liebe Grüße aus der Südheide
Wolfgang
Wenn man so etwas nur aus Spaß an der Freude, also als Hobby macht, kann man da ja relativ entspannt drauf schauen. Geht mir ja nicht anders, ist auch bei mir „nur ein Hobby“. Aber schon halt eines, wo etwas Herzblut drin steckt. Von daher tun solche Abstürze schon weh auf eine gewisse Art.
Hallo, ich bin auf deinen Beitrag gestoßen, da es meinem Blog ähnlich ergangen ist.
Da es sich um ein Reiseblog für schwule Männer handelt, war einer der meistgelesenen Artikel jener über Gran Canaria. Er rankte jahrelang unter Suchbegriffen wie „gran canaria gay“ auf den vordersten Plätzen.
Mit dem Beginn der Coronapandemie ist der Traffic eingebrochen, was ja noch logisch ist. Seit einigen Wochen sinken jedoch auch die Rankings rapide. Ich denke, dass dies eine Folge des Google-Algorithmus ist.
Es gibt mir Hoffnung, dass die Sichtbarkeit deiner Island-Seite wieder gestiegen ist, nachdem Reisen in das Land wieder möglich wären. Ich hoffe, dass die bei den Kanaren ebenfalls der Fall sein wird…
Joa, Kopf nicht hängen lasse, das wird schon wieder irgendwann. Google ist eh irgendwie komisch, manchmal steigt man durch, ganz oft aber auch nicht. Von meinen Rankings aktuell möchte ich lieber gar nicht reden … dabei ist jeder einzelne Beitrag eigentlich super optimiert. Aber gut, kann man halt nichts machen … :-(
Servus Andreas,
wie bereits auf Twitter erwähnt unterschreibe ich Dein offenes Statement hier komplett. Es ist wirklich traurig zu sehen, dass diese seltsamen kommerziellen Urlaubsseiten mit generischen Inhalten so einen Schub durch Google erhalten. Leider sitzt halt kein Mensch bei Google an den Servern, das macht bei den Massen an Webseiten ein Bot mit seinem „wohldurchdachten“ Algorithmus. Die großen Firmen bezahlen andere kleine Firmen, die um die Schwächen wissen und diese gnadenlos auszunutzen.
Bis zum Core-Update im Mai stand mein Blog trotz Corona recht gut da und dann von gestern auf heute der Absturz. In der DA bei ahrefs sank der Wert von 48 auf 35, auch die Besucherzahlen gingen drastisch nach unten, was aber wohl auch Corona geschuldet war.
Ich tu seither ganz gezielt was dagegen und sehe auch erste Erfolge, aber es ist ein langer, steiniger Weg. Den Blog technisch auf Stand bringen, die einzelnen Beiträge auf Keywords optimieren, um Verlinkungen und Kooperationen betteln… wenn man als Blogger nicht am Ball bleibt landet man ganz schnell auf den hinteren Google-Rängen. Wir sind leider sehr abhängig von dieser mächtigen Datenkrake.
Es ist nur schade, dass mittlerweile das Bloggen an sich im Vergleich immer weniger Zeit in Anspruch nimmt und das sollte eigentlich nicht so sein… aber man will halt auch gefunden werden.
Liebe Grüße aus Bayern sendet der Daniel
Joa, Bloggen und der ganze SEO-Kram halten sich inzwischen fast die Waage, was den Zeitaufwand angeht … alleine das ist eine eher traurige Entwicklung. Aber so ist das halt. Wie heißt es so schön? Geht man nicht mit der Zeit, geht man mit der Zeit.
Hi,
wie immer gut von dir geschrieben und ich finds toll, dass du kein Blatt vor den Mund nimmst. Ich blogge ja auch seit einigen Jahren, aber niemals SEO oder Google konform. Dafür habe ich neben meinem Beruf gar keine Zeit und ausserdem möchte ich authentisch bleiben. Ich freue mich über jeden Leser, sei es auf dem deutschen oder englischen Blog. Klar, sind auch bei mir die Zahlen eingebrochen, aber dafür sind einige Posts extrem erfolgreich. Ich mache so weiter, so lange es Spaß macht. Schließlich ist es ja auch so wie eine Art Reisetagebuch. Ich „blättere “ immer wieder mal gern darin…
Liebe Grüße
Gabriela
Spaß wird mir das vermutlich immer machen, von daher ;-) Und Du hast Recht, es ist in gewisser Weise ja auch eine Art Reisetagebuch für einen selber. Man kann auf diese Art so wunderschön in Erinnerungen schwelgen :-)
Als Reiseblogger gehörst du natürlich leider zu den Verlierern in Corona-Zeiten. Wobei du natürlich mit Ausflugstipps aus deiner Region auf dem richtigen Weg bist. Auch wenn NRW nicht ganz so spektakulär sein kann, wie zum Beispiel Island. Bzw. würde man sich immer auf eine Fernreise besser vorbereiten.
Diese Billig-Reisegurus regen mich schon seit Jahren auf. Die Schnäppchen sind selten wirklich gute Preise. Aber eigentlich kennen wir das schon von Ryan Air & Co. Erstaunlich ist es wirklich, dass solche inhaltsleeren Seiten gut ranken. Aber wie du sagst, SEO ist vielleicht doch alles. Oder nicht?
Auf lange Sicht gesehen kommt man aber immer mit authentischen Artikeln (weniger SEO, keine W-Fragen usw.) weiter. Denn wir Leser sind ja auch nicht blöd.
LG
Sabiene
Hi Sabiene. Dein Wort in Gottes Gehörgang :-) Deinen letzten Satz unterschreibe ich zwar sofort, aber wenn ich mir Seiten wie zB Urlaubstracker auf FB ansehe und mir dort die Kommentare durchlese, kommen mir manchmal echt wieder Zweifel *grins* Aber das ist ein anderes Thema. Ich werde mal schauen, inwiefern ich den Blog ein wenig „umbasteln“ kann zukünftig. Die USA dürften sich auf lange Sicht erst einmal für viele erledigt haben – mir könntest Du da gerade einen Flug hin schenken, ich würde ich wohl weiter verschenken. Ist mir viel zu heikel dort. Deutschland ist groß genug und ebenfalls ganz schön … ich wollte das eigene Land zwar erst viel später entdecken, aber so ist das halt manchmal. Jetzt ist aber eh erst einmal der neue Island-Reisebericht dran. Da habe ich vermutlich wieder ein paar Wochen lang was mit zu tun :-)
Lieben Dank für Deinen Kommentar