Als ich vor dem Frühstück runter zur Royal Promenade gehe, um uns beiden einen Kaffee zu besorgen, kann ich mir es natürlich nicht verkneifen, mal eben oben an Deck nachzuschauen wie das Wetter so aussieht. Das hätte ich vermutlich besser nicht gemacht, denn die Laune sinkt irgendwie rapide dadurch – es schüttet wie aus Kübeln!
Na klasse, und am Horizont kann man auch schon Labadee bzw.Haiti erkennen. Bei dieser trüben Stimmung kommt es einem fast so vor, als würde man auf King Kong’s wolkenverhangene Insel zusteuern.
Zum Glück haben wir für heute keinen Ausflug gebucht, das Geld wäre vermutlich zum Fenster hinausgeschmissen gewesen. Trotzdem machen wir uns natürlich fertig, um an Land zu gehen. Wenn man schon einmal hier ist, will man das natürlich auch ausnutzen. Und nach Haiti kommt man vermutlich so schnell ja auch nicht wieder – wozu auch !? *g*
Das schlechte Wetter hat definitiv einen großen Vorteil: Die Schlange von Leuten, die mit dem Tenderboot übersetzen wollen, ist heute nicht existent. Komisch, scheinen alle aus Zucker zu sein hier !? Großartigen Regenschutz haben wir nicht dabei, auf so eine Situation waren wir ehrlich gesagt nicht vorbereitet. Einige andere anscheinend schon, sie sitzen mit Regenschirm an Board des kleinen Tenders und harren der Dinge, die da kommen.
Labadee Haiti
Die Überfahrt dauert keine 10 Minuten, bereits auf dem Weg werden wir durch das nach alle Seiten offene Tenderboot schön nass und darauf vorbereitet, was uns drüben erwartet.
Da hier nichts asphaltiert und überall nur Sand ist haben sich bereits riesige Pfützen vom anhaltenden Regen gebildet, in Florida würden die wohl schon als Tümpel durchgehen. Da wir bereits im Vorfeld die Karte von Labadee studiert haben, um halbwegs zu wissen, wohin wir so laufen wollen, führt unser erster Weg nach Dragon’s Breath. Das ist eine Felsformation am äußersten Zipfel, die so aussehen soll wie das geöffnete Maul eines Drachen.
Außerdem gibt es angeblich so eine Art „Blowholes für die Ohren“, eine Fontäne wird hier nämlich zwar nicht durch den Fels gedrückt, dafür entsteht durch die Wellenbewegung aber ein Geräusch was sich anhört wie der Hauch eines Drachen – das passt natürlich unweigerlich zu der Felsformation.
Übrigens waren wir heute recht froh, dass wir uns letztes Jahr die neue Olympus Kamera geholt hatten. Der Regen und die widrigen Umstände hier können ihr ja zum Glück nichts anhaben. Vermutlich sind wir also einige der wenigen die an diesem Tag überhaupt Fotos machen können.
Diejenigen, die sich im Vorfeld für einen Trip mit der Canopy-Seilbahn entschieden hatten, mussten übrigens in den sauren Apfel beißen und bei strömenden Regen trotzdem rutschen – na prost Mahlzeit, ich hätte mich bedankt.
Auf einigen Bilder wirkt es im Nachhinein komischerweise gar nicht mal SO regnerisch, wie es in Wirklichkeit gewesen ist. Das haben wir aber erst zu Hause bemerkt. Bei Sonne KÖNNTE es also vermutlich ein richtig schön relaxter Strandtag sein hier … aber wie gesagt – KÖNNTE. Inzwischen KÖNNTEN wir auch neue Klamotten gebrauchen, wir sind nämlich fast bis auf die Haut klatschnass. Aber Humor ist ja bekanntlich, wenn man trotzdem lacht …
Regen, Regen, Regen …
… deshalb wollen wir noch mal kurz schauen, ob es eventuell inzwischen etwas am Strandbuffet zu essen gibt. Doch auch DAS war leider Fehlanzeige. Weil die mit Palmblättern bedeckte Hütte ohne Ende Löcher im Dach hatte, regnet es hier durch, was das Zeug hält. Essen hier an Land war also quasi ein Ding der Unmöglichkeit.
Da es aber mittlerweile schon Mittag gewesen ist, haben wir natürlich langsam Hunger. Weil absolut keine Wetterbesserung weit und breit in Sicht gewesen ist beschließen wir, zurück zum Schiff zu tendern. Zwar schade irgendwie, aber hier gibt es definitiv bei solchem Wetter nicht wirklich was zu unternehmen. Selbst die Händler dürften an diesem Tag recht wenig umgesetzt haben …
Im Prinzip ist der Ort hier so etwas wie ein großer Wasserpark – nur das halt alles natürlich belassen und in die Natur integriert wurde.
Das Problem bei Wasserparks: Ein wenig Sonne wäre toll. Und da Royal Caribbean anscheinend nur Labadee und nicht das schöne Wetter mit gekauft hat damals, gibt es halt heute nur Regen. SO viel Regen, dass noch nicht einmal jemand Jetski fahren möchte!
Abendliche Akrobatik Show
Zurück an Board ziehen wir uns erst einmal um und hängen die nassen Klamotten zum Trocknen auf. Danach geht es zum Mittagessen. Den Nachmittag haben wir damit verbracht ausgiebig die Cafés und Bars zu testen und vor dem Abendessen (welches heute wieder eine „elegante Garderobe“ vorschrieb) haben wir uns die Akrobatik-Show „In the air“ angesehen …
Auch diese Show ist – genau wie die Eisrevue – ziemlich professionell und eigentlich viel zu gut um „nur“ auf einem Schiff präsentiert zu werden. Zum Abendessen gab es heute Lobster, knacken durfte man den aber nicht selber. Das hat der zuständige Oberkellner für einen erledigt. Lecker war es auf jeden Fall, aber das ist ja eigentlich hier immer der Fall.
Morgen ist dann wieder Seetag, mal schauen was so geht. Gudde N8 …
Hallo
Erstmal möchte ich dir zu deiner super Web-Seite beglückwünschen.
Sehr informativ.
Eine Frage zu deiner Olympus Kamera. Sind ja super Bilder die sogar dem Regen auf Labadee trotzen
Kannst du mir sagen welches Modell das ist ?
Danke gruß
Peter
Hi!
Das war damals die Olympus 790sw, mittlerweile ausgetauscht durch eine Pentax Optio SW80. Beide Kameras tun sich aber nix großartig ;-)