Heute ist in mehrerlei Hinsicht ein besonderer Tag. Zum einen ist mein Geburtstag. Steht zumindest so im Ausweis drin. Zum anderen werden wir heute auf bzw. vor den Cayman Islands bei einem Ort namens Stingray City im Meer mit Stachelrochen schnorcheln. So ist der Plan und genau SO kommt es später auch.

Die Imagination hat geankert und lässt die Treppen für die Tenderboote runter

Die Imagination hat geankert und lässt die Treppen für die Tenderboote runter

 

Doch fangen wir morgens an. Der Tag beginnt wieder mit einem leckeren Frühstück und dem Anker herablassen vor der Insel. Anlegen können wir nicht, anscheinend haben die am Pier nicht tief genug gebuddelt. So werden wir mit kleineren Trawler abgeholt und rüber an Land gesetzt. Super für meinen Magen, gerade jetzt wo das Frühstück unten ist.

Erstes Ziel des bereits von zu Hause gebuchten Ausfluges war eine Turtle-Farm am Boatswains Beach. Hier werden kleine Meeresschildkröten großgezogen und kranke Exemplare gesund gepflegt. Da wir beide kein Freund von solchen „Ich-darf-die-Meeresschildkröte-anpacken-Juchuuu“ – Führungen sind knipsen wir lieber ein paar Möwen.

Moewen auf den Caymans

Moewen auf den Caymans

 

Der Aufenthalt hier an der Farm dauert knappe 40 Minuten und der Ranger der mit uns die Führung macht, gibt ein paar Storys und Anekdoten zum Besten sowie einige interessante Fakten zu Meeres-Schildkröten. Ich wusste zum Beispiel nicht, das sie nur zur Eiablage an Land kommen. Den Rest Ihres gesamten Lebens verbringen sie im Wasser. Außerdem ist mir irgendwie nie aufgefallen das sie Ihren Kopf gar nicht einziehen können. Okay, da hab ich auch ehrlich gesagt nie großartig drauf geachtet bis jetzt.

Die Fahrt geht dann schließlich weiter, wir halten noch kurz an einem typischen Store wo es zig Sorten von Rum und Rum-Kuchen zu kaufen gibt und machen uns dann weiter auf zur Hölle. Hier auf der Insel gibt es nämlich einen Ort, der wirklich so heißt … Hell !! Na prost Mahlzeit.

 

 

Welcome to „Hell“

So extrem trostlos wie die Hölle (zumindest so wie man sie sich vielleicht vorstellt) sieht es aber hier gar nicht aus – ganz im Gegenteil. Die durch Erosion entstandenen und ausgewaschenen Steine schauen von den Palmen im Hintergrund irgendwie ziemlich cool aus.

Und überhaupt: Endlich irgendwelche Felsen. Leider ist es im Moment aber ungünstig, die Hölle liegt bis Mittags fast komplett im Gegenlicht. Wenn man sich den Zeitpunkt für einen Besuch aussuchen kann, sollte man also den Mittag oder – besser noch – späteren Nachmittag wählen.

Hell ... eine Art Ortsschild

Hell … eine Art Ortsschild

 

Die Hölle auf Erden ... auf den Cayman Islands

Die Hölle auf Erden … auf den Cayman Islands

 

Natürlich wird der Name hier geschickt vermarktet. So gibt es zum Beispiel ein kleines Postamt in dem man Ansichtskarten mit dem Satz „Hell … wish you were here“ kaufen kann. Laut unserem Guide ideal als Urlaubskarte an die Schwiegermutter. Da wir so fies aber nicht sind verkneifen wir uns das.

 

 

Stingray City

An einigen der zahlreichen Banken hier im Steuerparadies fahren wir vorbei und befinden uns schließlich auf dem Weg zu einem Bootsanleger des Yachthafens hier in Georgetown, von wo aus die Reise wieder auf dem Wasser fortgesetzt wird. Mit einem kleinen Schiff fahren wir knapp 30 Minuten raus zu DEM Ort, der auf den vielversprechenden Namen Stingray City hört. Das ist allerdings keine Stadt im eigentlichen Sinne, sondern eine Sandbank im offenen Meer wo sich zahlreiche Stachelrochen aufhalten.

Bereits auf dem Weg dorthin bekommen wir eine Art Einweisung, wie wir uns den Tieren gegenüber verhalten sollen, wenn wir im Wasser sind. So ganz ungefährlich sind sie nämlich dann doch nicht.

Unterwegs nach Stingray City

Unterwegs nach Stingray City

 

Die Fahrt mit dem Boot zur eigentlichen „Stingray City“ zieht sich gefühlt eine halbe Ewigkeit, irgendwann erkennt man aber bereits aus einiger Entfernung eine Stelle wo plötzlich mehrere Menschentrauben mitten im Meer zu stehen scheinen. DAS muss es sein! Dabei sah es die ganze Zeit gar nicht so aus, als wenn man hier überhaupt stehen könnte.

Stingray City

Stingray City

 

Das Wasser geht uns in der Tat nur bis knapp über die Hüfte. Bewaffnet mit Schnorchel und Maske machen wir uns auf ins kühle Nass. Wobei kühl nicht untertrieben ist. Ich dachte eigentlich, das Wasser hier hätte Badewannentemperatur. Aber Pustekuchen! Schockgefroren bewege ich mich langsam auf Frauchen zu, die entweder keine Hautporen hat oder einen unsichtbaren Taucheranzug zu tragen scheint. Das „warme“ Wasser macht ihr auf jeden Fall nix aus.

Ich bin anscheinend dieses Mal eine echte Temperatur-Memme !!! Sie schnorchelt auf jeden Fall schon locker flockig zwischen mehreren großen Stingrays herum, während ich damit beschäftigt bin zu überlegen, was in dem Moment genialer ist: Meine klappernden Zähne oder der gefühlt 80 Meter große Rochen neben meinem Fuß. Meine Güte, sind die groß.

Stingray City

Stingray City

 

Stingray City

Stingray City

Wir sind ziemlich fasziniert von diesen Tieren, die absolut unglaublich elegant durchs Wasser gleiten. Sie scheinen förmlich zu fliegen. Fast hätten wir vor lauter Aufregung das Fotografieren vergessen, irgendwann aber krabble ich dann doch wieder aufs Boot und opfer mich.

Eine knappe dreiviertel Stunde sind wir zwar nur hier vor Ort in Stingray City, das hat sich aber trotzdem mehr als gelohnt. Eine wirklich einmalige Erfahrung und auf jeden Fall empfehlenswert. Füttern kann man die kleinen Kerlchen übrigens auch noch. Das sieht auch sehr lustig aus, wenn das Fressen förmlich ins Maul rein gesogen wird.

Zurück an Land fahren wir wieder zurück nach Georgetown, wo wir noch ein klein wenig shoppen wollen. Das obligatorische T-Shirt im Margaritaville wird besorgt und eigentlich wollte ich auch noch eines im Hard Rock Café mitnehmen, bei 24 US$ + Tax hört aber auch bei mir dann mal der Spaß auf. Im Vergleich Margaritaville: 16,95 US$.

Da hier auf Grand Cayman eigentlich alles recht übersichtlich ist (die größte Erhebung ist gerade einmal 50 Meter hoch), kann man zu Fuß recht schnell einen Großteil von Georgtown ablaufen.

Auf den Cayman Islands ...

Auf den Cayman Islands …

 

Landschaftlich wirklich viel zu bieten haben die Cayman Islands eigentlich nicht, der Großteil der Besucher und Gäste kommt vermutlich zum Tauchen oder schnorcheln hierher. Da wir beide aber keine großartigen Taucher sind, kann man uns damit auch nicht hinterm Kamin hervorlocken.

Einen kompletten Urlaub würden wir hier auf jeden Fall nicht verbringen wollen, dafür gibt es weitaus reizvollere Ziele in der Karibik, wie zum Beispiel Jamaika. Da geht es rein zufällig auch morgen hin. Wir sehen uns dann dort, yo Man!