Der erste Tag auf hoher See. Die Nacht verlief eigentlich unerwartet ruhig und durch das zwar kaum wahrnehmbare, aber trotzdem vorhandene, monotone Geräusch der Motoren sind wir beide recht schnell in den Schlaf gewiegt worden und eingeschlafen. Heute stand eigentlich „nicht viel“ auf dem Programm, ein Tag auf See war angesagt … man muss ja schließlich erst einmal ein bisschen fahren, um irgendwo hinzukommen.
Da es bereits ab halb 7 Frühstück gibt und eine halbe Stunde später die Sonne aufgeht, schauen wir uns den Sonnenaufgang über Kuba an und setzen uns mit Frühstückswürstchen, Rührei, gebratenem Schinken und Kakao an die Reeling. So könnte eigentlich jeder Tag beginnen …
Unterwegs auf hoher See
Ausgebucht scheint der Dampfer so ganze nebenbei nicht zu sein. Denn obwohl an Deck zwar ein reges Treiben herrscht, verläuft sich das ganze doch irgendwie. Schätzungsweise 98% des Publikums waren übrigens Amerikaner, die restlichen 2% kamen was weiß ich woher. Der Kapitän und ein Großteil der Crew waren Italiener und bei den Angestellten bemerkten wir viele Inder und Asiaten. Sind vermutlich die billigeren Arbeitskräfte.
Große Überraschung für uns: Jeden Tag gab es an einem der Buffets mehrere Speisen aus unterschiedlichen Ländern. So gab es zum Beispiel einen Mittag mexikanisches Essen, ein anderes Mal amerikanisch und wieder ein anderes Mal thailändisch. Für jeweils jedes Land waren speziell aus diesem Land Köche an Board.
Das Jerk Schicken hat dementsprechend gut geschmeckt und wir haben eigentlich keinen Unterschied zu damals festgestellt als wir zwei Wochen auf Jamaika verbracht haben. Daumen hoch dafür. Gut gelaunt steht für uns also heute nun ein Seetag voller Entspannung auf dem Programm. Wir legen uns nämlich irgendwo mit Blick auf Kuba auf zwei Liegen und relaxen, was das Zeug hält.
Die Küste ist ständig am Horizont zu erkennen, so das es irgendwie den ganzen Tag über was zu sehen gibt – obwohl eigentlich gar nichts zu sehen gewesen ist.
Lustig ist übrigens auch der hintere Teil des Sonnendecks. Dort gibt es eine Art Fun-Rutschpark, ganz ähnlich wie man es aus Schwimmbädern kennt. Ich habe gedacht ich spinne, als ich das gesehen habe. Schon irgendwie komisch sowas an Board eines Schiffes wiederzufinden. Nervig ist das übrigens nicht, dadurch das es ganz am Ende des Schiffes ist, bekommt man nichts davon mit, sobald man sich ein wenig davon entfernt.
Da es garantiert ungemein spannend für Euch ist wie wir uns den ganzen Tag in der Sonne gewälzt haben überspringe ich diesen Teil mal ganz dezent und foltere Euch mit ein paar Daten zum Schiff, welches eines der kleineren der Carnival – Flotte ist.
- Baujahr 1995, Generalüberholt: 2000
- Länge: 260,6 Meter
- Breite: 31,36 Meter
- Höhe: 30,48 Meter
- Bruttoregistertonnen: 70.367
- Anzahl der Kabinen: 1026
- Max. Anzahl der Passagiere: 2052
- Crewmitglieder: 920
- Passagierdecks: 10
Wer es noch genauer oder mehr wissen möchte, der schaut einfach hier in der Liste der Boardaktivitäten auf der Carnival Imagination nach. Sicherlich gibt es größere, modernere und schönere Schiffe als dieses der Carnival Cruiseline. Aber da dies hier ja unsere erste Kreuzfahrt ist, haben wir diesbezüglich wenigstens noch Luft nach oben. Als Kreuzfahrt-Ersttäter fühlt man sich dennoch wohl und gut aufgehoben würde ich mal meinen. Mit gerade einmal knapp über 300 EUR ist dieser Kreuzfahrt jedenfalls preislich nur schwer zu toppen und definitiv mal einen Blick wert.
Abends gibt es beim Betreten der Kabine immer einige dieser lustigen Handtuch-Tiere, wobei man sich für diese hier sogar im Zimmer-TV auf einem eigenen Kanal die gefilmte und dokumentierte Anleitung dafür ansehen kann. Dafür braucht man ja fast schon eine Spezialausbildung, wie es ausschaut.
Außerdem wird das Bett vom Steward aufgedeckt und man bekommt die Carnival Capers, eine Art „Programmzeitschrift“. Hier stehen alle Aktivitäten für den nächsten Tag an Board drin, an denen man teilnehmen oder die man sich ansehen kann. Das ist ganz gut um den Tagesablauf zu planen.
Unser Tagesablauf endet heute mit dem Abendessen, welches in zwei Sitzungen abgehalten wird. Wir haben uns für die zweite entschieden, Essenszeit ist somit für uns um 20.30 Uhr. Jeden Abend kann man aus mehreren 4 bis 5 Gänge – Menüs auswählen. Heute entscheiden wir uns beide für den Lobster mit Schrimps … wer kann dazu schon nein sagen !?
Wer nicht satt wird, bestellt einfach ein anderes Menu oder geht in eines der anderen Restaurants. Man hat ja – bis auf alkoholische Getränke – quasi eine Art All-Inklusive hier an Board. Tolle Sache, meine bessere Hälfte hat am meisten davon gehabt, sie hat 4 kg zugenommen am Ende der Reise. Ich wurde aber – wie gesagt – hinterher mit einer Tafel Schokolade bestochen zu schreiben, dass die sich inzwischen wieder verflüchtigt haben.
Das war es fast schon wieder heute, aber auch nur FAST. Denn: Heute ist Superbowl – Finale !! Die Patriots spielen gegen die Giants. An Board konnten wir den ganzen Tag schon etliche Leute mit Klamotten der Clubs beobachten. Das Spiel wird in jeder Bar des Schiffes auf Großbildleinwand übertragen und es herrscht eine Stimmung, als ob wir fast live im Stadion dabei sind.
Auf den Gängen werden Snacks, Fingerfood und Hähnchen-Keulen angeboten … fehlt eigentlich nur noch der Hotdog – Verkäufer mitsamt Bauchladen. Nach einem spannenden Spiel gewinnt NY mit 17 – 14 Zählern und raubt uns in den letzten 20 Minuten den letzten Nerv. Die dauern nämlich fast das 3-fache der eigentlichen Zeit, sind dafür aber auch umso spannender. Auf jeden Fall ein cooler Abend, Danke und gute Nacht.
Wir lesen uns dann morgen, dann entern …. sry, landen … wir auf den Cayman Islands. Der Seetag war jedenfalls bei Weitem nicht so langweilig wie befürchtet.
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