Der Bruarfoss in Island. Was ranken sich nicht auch heutzutage noch für Gerüchte um diesen Wasserfall. Seinen Beinamen „Brückenwasserfall“ verdankt er einer alten Brücke, die ihn an einer schmalen Stelle früher überspannt hat.
Viele Besucher haben den Wasserfall früher vergeblich gesucht und sich verlaufen, andere haben sich schon auf der Anfahrt im Wust der kleinen Schotterstraßen einer Siedlung verfahren und sind nicht einmal am inoffiziellen „Parkplatz“ angekommen.
Nun, dieses oben beschriebene Szenario gehört heutzutage der Vergangenheit an. Die alte Zufahrt in die Ferienhaussiedlung Tjaldsvæði STÍS ist für Touristen schon vor langer Zeit endgültig gesperrt worden.
Die Eigentümer der Ferienhäuser sind es irgendwann wohl einfach leid gewesen, dass ständig und überall die Mietwagen kreuz und quer in der Siedlung geparkt haben. Egal, ob nun mitten in der Botanik oder am Rand der Fahrbahn.
Die Besucherzahlen hatten sich zeitweise auf über 2000 Personen an nur einem einzigen Wochenende erhöht. Das ist gleichbedeutend mit einem Todesurteil für die Natur.
Um dem entgegenzuwirken, wurden nun zwei völlig neue Parkplätze angelegt. Zum einen ein Wanderparkplatz an der Straße #37. Von dort aus muss man eine 3.1 km Wanderung (oneway) in Kauf nehmen, die sich aber lohnt.
Update 08.2023
Der zweite neue Parkplatz, samt ebenso neuer Schotterstraße, wurde im Juli 2023 angelegt. Der Parkplatz befindet sich westlich der Brücke, welche über den Bruarfoss führt.
Die Laufzeit vom Parkplatz zum Wasserfall hat sich dadurch gleichzeitig radikal verkürzt und beträgt nur noch wenige Minuten. Für die meistens Besucher dürfte das ein Segen sein, weil sie dieses Juwel der Natur sonst niemals gesehen hätten. Für die Natur ist es aber natürlich ein Fluch. Aber was will man machen.
Wichtig! Es werden Parkgebühren fällig. Zahlbar sind diese NUR und ausschließlich über die parka.is-App (Registrierung nötig!)
Die Vorgehensweise der App ist relativ einfach. Du öffnest diese auf deinem Handy, registrierst Dich einmal mit Deiner eMail-Adresse sowie dem Kennzeichen Deines Mietwagens, hinterlegst abschließend noch eine Kreditkarte und fertig.
Jetzt wird das Nummernschild Deines Auto beim Befahren des Parkplatzes gescannt und du zahlst für die nächsten 24 Stunden, wenn Du die App einmal öffnest und den aktuellen Standort eingibst. Im Normalfall erkennt die App aber automatisch, wo du dich befindest und du musst das nur noch einmal bestätigen.
Preise fürs Parken:
Personenkraftwagen – 1-7 Sitzplätze 750 ISK
Kleinbus – 8–19 Sitzplätze 2000 ISK
Bus – 20+ Sitzplätze 4000 ISK
Der Wasserfall hat jetzt sogar eine eigene Webseite und ist unter bruarfoss.is zu erreichen
Ich bin froh und dankbar, dass ich den Wasserfall bereits 7x besucht habe. Umso trauriger ist es, wenn man die Entwicklung der letzten Jahre verfolgt hat.
Ein weiterer Grund, solche Locations zukünftig nicht mehr in die Welt hinauszutragen, sondern innezuhalten und sie für sich zu behalten. Denn so etwas möchte ich nicht mit zu verantworten haben. Meine Gedanken dazu habe ich bereits im Artikel Overtourism und die Folgen aufgeschrieben.
Eine von mir erstellte Googlemaps-Karte verschafft einen kleinen Überblick. Das rote X kennzeichnet die alte, NICHT mehr gültige Zufahrt. Dort wird von Zeit zu Zeit trotzdem noch ganz gerne vor der Schranke geparkt.
Bitte, liebe Leute: LASST DAS EINFACH SEIN! Hier wird regelmäßig kontrolliert !! Die Abschleppkosten sind teuer und der neue Parkplatz ist groß genug und wirklich nicht weit vom Wasserfall entfernt!
GPS Koordinaten Bruarfoss
Abzweig neu angelegter Parkplatz
64.239792, -20.536785
64°14’23.3″N 20°32’12.4″W
Neu angelegter Parkplatz westlich der Brücke (Gebührenpflichtig!)
64.262354, -20.521430
64°15’44.5″N 20°31’17.2″W
Wanderparkplatz an der #37 (Camping ist dort strikt VERBOTEN)
64.240117, -20.524250
64°14’24.4″N 20°31’27.3″W
Brúarfoss
64.264722, -20.516389
64°15’53″N, 20°30’59″W
Hlauptungufoss
64.252333, -20.518350
64°15’08.4″N 20°31’06.1″W
Midfoss
64.25768, -20.51539
64°15’27.7″N 20°30’50.6″W
Die Wanderung zum Wasserfall
Hier unten sieht man den Wanderparkplatz an der Straße #37, von der aus die ursprüngliche Wanderung startet. Mein Dank gilt an dieser Stelle Tino aus meiner Island-Facebookgruppe, der so freundlich gewesen ist und vor Ort für mich ein paar aktuelle Bilder gemacht hat und mir diese hier zur Verfügung stellt.
Die Wanderung von diesem Parkplatz aus ist eine tolle Alternative zum ganz neu angelegten Parkplatz westlich der Brücke und wird auch immer noch von vielen Leuten in Anspruch genommen. Der Weg ist zwar ansprechend (weil matschig), führt aber vorbei an zwei weiteren sehenswerten Wasserfällen, dem Midfoss und dem Hlauptungufoss.
Wer die Wanderung in Angriff nehmen möchte sollte schauen, dass er Wasser – und Schlammfeste Schuhe mit dabei hat. Die Bodenbeschaffenheit ist über weite Strecken des Trails ungefähr genau SO, wie es früher hinter der kleinen Holzbrücke der Fall gewesen ist – jeder der schon einmal dort gewesen ist wird wissen, welche Stelle ich meine.
Wenn man sich die Bilder so anschaut, muss man sich ernsthaft fragen, was nun das kleinere Übel ist. Die paar Meter von früher von den Besuchern zertrampeln zu lassen, oder aber die neuen 3.1 Kilometer entlang des Flusses jetzt. Die Beschaffenheit des Trails ist unterirdisch, obwohl immer wieder versucht wird dem matschigen Zustand mit Holzschnipsel entgegenzuwirken.
Der neu angelegte Weg führt jetzt jedenfalls unter anderem auch noch an zwei weiteren, sehenswerten Wasserfällen vorbei – dem Midfoss und dem Hlauptungufoss. Von beiden haben bis vor kurzen genau 4 Fotos im Netz existiert, ich denke gerade vom Hlauptungufoss wird man zukünftig noch so einige sehen.
Irgendwann schließt sich der Kreis vom neuen und alten Trail und man trifft auf diese neu errichtete Holzbrücke. Dahinter geht man dann auf einem Teilstück weiter, welches man auch früher bereits laufen musste.
Die alte Brücke unten auf dem Foto dürfte damit endgültig entlastet werden. Früher war man innerhalb von 2 Minuten vom alten Parkplatz in der Siedlung aus hier an der alten Holzbrücke. Heutzutage ist man bereits knapp 3 Kilometer unterwegs gewesen, wenn man die neue Holzbrücke erreicht.
Die Stelle hinter der alten Brücke … SO wie dort damals schaut heute der aufgeweichte Boden über weite Strecken aus!
Hat man diese Stelle damals hinter sich gelassen ist man für zwei, drei Minuten durch eine Art kleines Wäldchen aus hohem Gestrüpp und Büschen gelaufen
Schlimm wird der Zustand des Trails erst wieder ganz zum Schluss, kurz bevor man den Wasserfall erreicht. Diese Stelle war immer schon übel und daran hat sich auch nichts verändert. Das aktuelle Bild hier unten zeigt das ganz gut.
Wer sich die doch etwas mühselige Wanderung ersparen möchte, für den ist aber – wie weiter oben bereits geschrieben – mit dem neu angelegten Parkplatz westlich der Brücke nun eine weitere Möglichkeit geschaffen worden den Wasserfall zu erreichen. Knapp 10 Jahre nach meinem ersten Besuch zählt dieses Juwel der Natur also nun wohl ganz offiziell zu einem der Ziele am Golden Circle.
Einer der schönsten Wasserfälle Islands
Der Bruarfoss ist nicht sonderlich hoch, man kann auch nicht hinter ihn her wandern oder steht an einer beeindruckenden Abbruchkante. Trotzdem – er zählt für mich persönlich zu einem der absolut schönsten Wasserfälle auf Island.
Die Bilder, welche man immer im Netz sieht, lügen auch nicht. Die Farbe ist wirklich genau SO, wie man es immer sieht! Dieses extreme blau haben ja einige Wasserfälle auf Island.
Der Grund dafür liegt in der erhöhten Erdwärme in den vielen Geothermalgebieten. Dort enthält das Gestein in aller Regel spezielle Mineralien, von welchen sich dann färbende Schwefel- oder Eisenverbindungen im Wasser lösen und es – wie hier – in diesem unfassbaren blau erscheinen lassen.
Was soll man dazu sagen … am besten nichts, denn jedes Wort würde nur die Stimmung kaputt machen. Hier ist einfach nur genießen und staunen angesagt!
Unterschätze niemals die Macht des Wassers
Immer wieder kann man einige Verrückte (anders kann ich es nicht bezeichnen) links und rechts des Bruarfoss ins Wasser laufen sehen. Sei es nun mangels Geld für die Investition in ein Teleobjektiv oder mangels vorhandener Gehirnzellen. Lass das einfach sein !!
Die Fließgeschwindigkeit des Wassers ist nicht zu unterschätzen! Des Weiteren hat man bisher immer noch keine präzisen Angaben zur Wassertiefe machen können!
Es wird vermutet, dass das Wasser oberhalb des sichtbaren Bereiches in eine Höhle unterhalb des Gesteins gesogen wird und später „irgendwo“ unterhalb des Wasserfalls wieder austritt. Das würde auch die extrem hohe Fließgeschwindigkeit erklären im unteren Bereich.
Das sich überhaupt Höhlen unterhalb des Gesteins befinden, hat man erst durch einen Todesfall herausgefunden. Damals ist ein Mensch ins Wasser gestürzt und erst mehrere Hundert Meter weiter wieder von den Wassermassen freigegeben wurde. Niemand, der hier hineinstürzt, überlebt das! Überlege also gut, ob es Dir das wert ist für ein paar sinnfreie Klicks bei Instagram.
Die Bilder hier sind während vier unterschiedlichen Besuchen zwischen 2014 und 2017. Eigentlich war ich sieben Mal hier (Stand 08/2023), ein Mal habe ich mich allerdings verlaufen *hust* Auch DAS konnte einem früher also noch passieren, heutzutage wohl ein Ding der Unmöglichkeit!
Wer bewegte Aufnahmen vom Bruarfoss sehen möchte, für den ist ein aktueller Clip von Anfang März 2018 vielleicht ganz interessant. Der Bruarfoss im winterlichen Kleid und aus nächster Nähe.
Noch einmal meinen Dank an Tino (http://tinorichter.eu/), dafür das er mir für die Aktualisierung dieses Artikels einige seiner Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat. Danke!
Und jetzt Du
Bist Du selber schon vor Ort gewesen? Falls ja, wann war das genau und wie war der aktuelle Stand der Dinge? Da ich den Artikel hier immer versuche möglichst aktuell zu halte, würde ich mich über den Status Quo und einen kurzen Kommentar weiter unter sehr freuen.
Sharing is caring. Pinne den Beitrag doch bei Pinterest wenn er dir gefallen hat.
Hallo,
jetzt ist es passiert und es gibt seit kurzem eine neue Straße und einen Parkplatz, die direkt dorthin führen. Vom kostenpflichtigen Parkplatz aus läuft man 5 Minuten zum Bruarfoss.
Er hat jetzt sogar eine eigene Webseite: bruarfoss.is
Wir waren gestern Abend dort an diesem wunderschönen Ort und es waren nur wenige andere Leute dort. Aber das wird sich sicher bald herumsprechen und dann wird es dort auch sehr voll werden.
Moin moin,
ich war vorgestern, am 08.11.2021, am Wasserfall. Wirklich schön.
Zwei Ergänzungen zum Update vom 26.09.19:
Den Matschepampeabschnitt gibt es immer noch, zum Glück war alles gefroren, so dass man nicht einsackt, im Sommer sicherlich kein schöner Weg. Der Weg war zwar so fest, leider aber spiegelglatt, auf dem Eis (gefrorenes Wasser in den Fusspuren im Matsch) befand sich angetauter Schneematsch, bzw. Wasser, es war eine reine Rutschpartie. Leider hatten wir keine Spikeschuhüberzieher.
Ab Hlauptungufoss führt der Weg direkt am Fluss zum Bruarfoss und man muss nur einmal sich kurz konzentrieren die Abzweigung nach oben zur Holzbrücke zu nehmen. Hier hilft die Satellitenansicht von google maps oder openstreetmap.
Hi Stefan, vielen Dank für das Update, ist immer interessant und hilfreich zu lesen so etwas.
Hallo zusammen
Wir waren am 19. Sept. 2019 da, was für ein toller Fluss! Aber der Weg, oh jee, man konnte zeitweise gar nicht anders als einfach tief im Schlamm stehen…
Die erste Hälfte des Weges sind guter Schotter, man kommt schnell voran. Dann steht ein eindringliches Schild, der Weg am Fluss entlang sei «impassable» und ein Wegweiser «Bruarfoss» zeigt etwas nach rechts in die Heidelbeeren. Der deutlich erkennbare Weg führt dort über den Bach, nach anfangs etwa fünf Meter Kunststoffplatten durch das Moor und war ein einziges Schlammfeld, bis man endlich den Hlauptungufoss erreicht. Der auf OpenStreetMap eingezeichnete Verlauf scheint mir recht exakt zu sein.
Ab da war der Weg dann wieder tiptop, kurz vor dem Midfoss läuft man von hinten an ein riesiges Schild «Private Property». Hmm…, was will das Schild uns sagen? Das wir uns auf dem ausgeschilderten Weg doch falsch verhalten haben? Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir der Idee dessen gefolgt sind, der die Schilder aufgestellt hatte.
Beim Schreiben dieser Zeilen ist uns durch den Kopf gegangen, ob vielleicht der «richtige» Weg anstatt durch das Moor durchs Feriengebiet gehen würde. Dann würde aber das südliche «Private Property»-Schild fehlen und der Wegweiser «Bruarfoss» wäre falsch bzw. verdreht. Und eine Verzweigung in Richtung Feriengebiet ist uns ebenfalls nicht aufgefallen, könnte aber an uns liegen… 😉
Gruss Martin
Hi Martin, tausend Dank für diese aktuelle Beschreibung, darüber bin ich immer sehr froh. Das liest sich ja alles recht abenteuerlich und bestätigt mal wieder, dass es anscheinend immer noch keine wirklich eindeutig verständliche Lösung gibt. Man darf gespannt sein, wie das weitergeht. Ich aktualisiere den Bericht dann mal mit diesen Infos, wenn das Okay ist :-)
Ja sicher. Vielleicht hat sich auch einfach jemand einen Spass daraus gemacht, uns alle durch den Schlamm zu schicken… 😉
Joa, kann natürlich auch sein, mittlerweile wundert mich so ziemlich gar nichts mehr :-(
Heute dort gewesen. Weg über weite Teile geschottert. Am Midfoss sogar eine Bank aufgestellt. Gut zu erreichen fast alles war trocken. .08.08.19
Danke für diese aktuellen Infos Joachim, so etwas ist wirklich Gold wert!
Hat jemand aktuelle Informationen? Kann man damit rechnen, dass der Bruarfoss in absehbarer Zeit wieder besucht werden kann oder ist davon auszugehen, dass das Verbot endgültig ist? Ich hätte ihn mir im Oktober gerne angesehen…
Hallo Matthias, wie es im Oktober sein wird kann man Stand heute natürlich nicht wirklich vorhersehen. Ich bekomme aber eigtl.recht tagesaktuell durch diverse Island-Gruppen (isländisch, englischsprachig, deutschsprachig, sowie auch meiner eigenen bei FB) den Status Quo recht zeitnah mit. Sollte sich da also etwas ändern trage ich das hier samt Datum immer nach
Viele Grüße aus Island!
Wir haben gestern den Bruarfoss besucht! Das erste Stück des Weges nach dem offiziellen Parkplatz, ca. 800m ist gut ausgebaut. Dann kommt besagtes Verbotsschild und verschiedene Pfade führen in Richtung der Ferienhaussiedlung. In der Siedlung ist der Wasserfall extrem gut ausgeschildert. Von daher ist es auf jeden Fall möglich den Wasserfall auf erlaubtem weg zu besuchen. Auf Nummer sicher geht man wohl, wenn man an der Straße zurück läuft bis der Weg in die Ferienhaussiedlung abbiegt und von dort dann einfach den Schildern folgt.
Hi Matthias, das sind genau die Informationen die mir bisher gefehlt haben. Tausend Dank für den aktuellen Stand, das werde ich dann heute Abend wieder updaten. Ein paar Fotos hast du unterwegs nicht zufällig gemacht, von irgendwelchen Schildern zum Beispiel?
Danke nochmal und viele Grüße nach Island,
Andreas
Wenn ich so manche Information auf dieser fantastischen Seite lese, dann schlagen zwei Herzen in meiner Brust : Einerseits ist es leider wirklich unglaublich, was sich so manche Touristen erlauben! Und es ist zutiefst bedauerlich, dass andere Besucher darunter leiden müssen, indem sie an so manche Sehenswürdigkeit schlichtweg nicht mehr rankommen. Besagten Bruarfoss haben meine Frau und ich beim letzten Mal nicht besuchen können, weil es keine (legale) Parkmöglichkeit mehr gab und wir unser Fahrzeug – für uns selbstverständlich – nicht irgendwo abgestellt haben, sondern wieder weggefahren sind, um es im nächsten Urlaub noch einmal zu versuchen. Andererseits – und zugegeben: Etwas ketzerisch – sollte die isländische Regierung mal über die Möglichkeit von Enteignungen und Verstaatlichungen nachdenken. Es kann nicht sein, dass Privatpersonen entscheiden, welche Naturschätze und Sehenswürdigkeiten Touristen besuchen dürfen. Letztendlich schadet das dem Staat aufgrund fehlender Einnahmen aus dem Tourismus.
Mit dem enteignen ist das auf Island ja glaube ich so eine Sache, SO einfach ist das nicht. Und selbst wenn, das ist ja noch lange keine Garantie das irgendetwas anders läuft dadurch. Es ist halt ein zweischneidges Schwert und im Kern sehe ich es ganz ähnlich. Auf der einen Seite finde ich es gut und auch nachvollziehbar, wenn solche Ziele schlicht und ergreifend einfach „gesperrt“ und somit geschützt werden für den normalen Besucher. Natur geht halt einfach vor Amüsement einiger weniger Touristen, da braucht man nicht drüber nachzudenken oder zu diskutieren. Auf der anderen Seite ist es natürlich wirklich schade für DIEJENIGEN die noch nicht dort gewesen sind und den Besuch auf der to-do-Liste hatten. So lange an solchen Locations keine vernünftige Regelung gefunden wird ändert sich das auch nicht. Es wäre ja ein leichtes, einen vernünftigen Weg dorthin zu bauen … WENN man einfach mal eine Gebühr für den Besuch nehmen würde. 7€ pro Besucher, es würde eh gezahlt werden. Nach 1 Jahr haben sich bei dem aktuell vorhandenen Besucheraufkommen die Baukosten für den Weg längst amortisiert. Oder man hätte eine schlichte Leitplanke 3km links und rechts der Zufahrt errichten können – dann hält auch keiner mehr dort. Aber DAS ist halt Island, man handelt eher träge und schleppend.
Ein ähnliches Schicksal ist doch dem Flugzeugwrack passiert. Wieso wird da keine Gebühr fällig oder – wie bei der Wave in Arizona zum Beispiel – die Besucherzahl reguliert pro Tag? 100 Leute erlaubt, fertig. Bewerben kann man sich per Losverfahren. Zack, Problem gelöst. Zwei oder drei Mal am Tag kontrolliert unregelmäßig und unangekündigt ein Ranger, bei Nichtbeachtung oder Zuwiderhandlung wird der Reisepass eingezogen, den man gegen 10.000 EUR Gebühr wieder ausgehändigt bekommt. Spricht sich das einmal rum wandert da auch niemand mehr ohne ein Los gewonnen zu haben rechtmäßig. Lösungen und Möglichkeiten gibt es immer iwie (bei Stokksnes wurde es ja auch iwie umgesetzt), die Frage ist immer wie viel man seitens der Isländer auch davon wirklich „möchte“.
Von daher … doch, es kann sehr wohl sein, dass auf Island ein Landbesitzer entscheidet „So, ab heute nicht mehr“. Ich find’s in Ordnung. Auf den Landbesitzer darf man nicht sauer sein, nur auf die Touristen, die sich benehmen wie in ihrem zu Hause und ohne jeglichen Respekt die Natur zerstören. Der Hvalfjadarlaug Hot Pot wurde auch einfach von heute auf Morgen vom Landbesitzer dicht gemacht. Kette vor die Einfahrt, fertig. Ist einer der am schönsten gelegenen Hot Pots der gesamten Insel. Aber wenn etliche Besucher Ihren Müll im Hot Pot hinterlassen ist das halt auf Dauer nicht akzeptabel. Und DANN passieren halt solche Dinge. Ich hab ihn leider nie gesehen und werde ihn jetzt auch nicht mehr sehen. Muss ich so akzeptieren :-(
Hallo Andreas,
den Bruarfoss habe ich selbst tatsächlich auf ein paar Reisen verpasst oder nicht als spannendes Ziel wahrgenommen. Im letzten Oktober durfte ich ihn dann doch endlich erleben, wobei das Gesamterlebnis mit den zwei kleineren Fällen und der Bruara zusammen entlang der neuen Strecke mir persönlich sehr gefällt. Ja, der „Weg“ war teilweise in üblem Zustand, aber ich hoffe, dass genau das die Busladungen davon abhält und eine andere Lösung weiter oben geschaffen wird. So blieben Midfoss und Hlauptungufoss vielleicht etwas vom Besucherstrom verschont – hoffe ich.
Die Busse halten dort nicht, die Entfernung zum Wasserfall wäre einfach nicht kompatibel genug mit den straffen Tagesprogrammen ;-) Weiter oben WAR ja früher der Parkplatz, der ist Gott sei Dank aber dicht gemacht worden da etliche Leute einfach kreuz und quer in der privaten Ferienhaussiedlung geparkt haben und sich benommen haben als hätten Sie keine Manieren. Das geht natürlich nicht! Der Parkplatz dort wo er jetzt ist geht in Ordnung finde ich, nur hätte man von vorne herein eine asphaltierten Weg anlegen sollen. Das Problem ist aber einfach, das Land dort ist privat – es müsste also von den Landeigentümern aus passieren. Und warum sollte sie das tun? Es ist verhext mit manchen Orten. Einiges sollte am Besten einfach unentdeckt bleiben denke ich manchmal.
Der kurze Weg zur Holzbrücke ist mittlerweile vom kleinen Parkplatz (mit den 3 Parkplätzen) aus nicht mehr zugänglich. Die Brücke wird großzügig von einem Zaun mit dem Hinweis „Privatgrundstück und Zugang zum Bruarfoss über Parkplatz an Straße 37“ abgeschirmt.
Ah, okay. Lieben Dank für die Info. Als ich letztes Mal im Juni dort gewesen bin ist gerade angefangen worden ab der Brücke an der #37 einen Weg anzulegen. Das ging aber relativ zügig dann wenn das jetzt schon fertig ist. Aber war auch nicht anders zu erwarten bei dem Andrang dort in letzter Zeit, dem Waldstück tut es sicherlich gut wenn man dort nicht mehr durch laufen muss. Letzten Meldungen zu Folge waren an manchen Tagen über 1000 Besucher dort. Das geht natürlich nicht mehr auf Dauer gut. Ich werde das dann zeitnah im Artikel mit einpflegen. Danke nochmal!