Der letzte Tag. Was soll man damit wieder anfangen? Der Rückflug geht irgendwann um 18 Uhrschlagmichtot. Wir haben uns gestern Abend noch überlegt, dass wir zurück nach JFK nicht die Metro, sondern ein stinknormales Taxi nehmen wollen. Wir haben ja inzwischen doch einiges an Gepäck dabei. Und Finley samt Kinderwagen verschwindet ja auch nicht unbedingt in der Hosentasche. Daher ist das vermutlich die entspanntere Variante.

Bis wir gegen 13 Uhr abgeholt werden verbringen wir den Vormittag somit noch mit warten und in der Mall nebenan. Auch gemütliches Harbourfront-sitting und/oder Starbucks-Wachmacher-drinking steht auf dem Plan. Die Temperaturen kratzen heute im Laufe Vormittages an der 40°C-Marke. Eigentlich sind wir fast schon froh nicht mehr länger zu bleiben und bei diesen Temperaturen hier herumlaufen zu „müssen“.

Die Taxifahrt zurück zum Flughafen geht ungewohnt schnell für New Yorker Verhältnisse. Der Fahrer (der vermutlich weniger von den USA kennt und schlechter Englisch spricht als wir) meinte es liege daran, das wir uns genau die Zeit zwischen den beiden Rush Hours ausgesucht haben. Ja sicher, wir sind ja auch nicht blöde.

Nur etwas über 30 Minuten später sind wir bereits am Flughafen angekommen. Eigentlich kaum zu glauben, wenn man überlegt wie lange die Fahrt am Ankunftstag von hier zum Hotel gedauert hat! Der Check-in verläuft völlig reibungslos. Die Wartezeit bis zum Rückflug versuchen wir uns mit Geschäfte gucken zu vertreiben und gehen noch etwas essen.

Der Rückflug selbst ist eine Tortur. Nicht etwa, weil Finley wieder nicht schlafen möchte (der war bis auf eine Stunde komplett komatös weggetreten). Sondern, weil wir beide nicht wirklich eine geeignete Position zum Schlafen gefunden haben. Wir haben nämlich dieses Mal in Reihe 6 in der Mitte gesessen. Vorteil ist eindeutig, das man hier das Babykörbchen an die Wand vor einem hängen kann. Nachteil ist aber die Wand selbst. Bei 183 cm weiß ich ehrlich gesagt nicht, wohin mit den Beinen. Selbst Danielle hatte bei „nur“ 166 cm große Probleme vernünftig zu sitzen. Da ist mir fast schon eine Reihe irgendwo hinter einem Sitz lieber wo ich meine Beine unter den Vordersitz ausstrecken kann.

Völlig K.O. vom Rückflug kommen wir jedenfalls morgens in Düsseldorf an, die unruhige letzte Nacht merken wir noch Tage später an einem Jetlag der übleren Sorte. Ich kann mich nicht erinnern schon einmal so lange gebraucht zu haben wieder einen normalen Rhythmus zu bekommen.

Das war er also wieder, der USA-Urlaub. Obwohl ich bereits zum zwölften Mal nun drüben gewesen bin, war trotzdem alles neu. Die Rahmenbedingungen waren völlig andere als sonst, zusammen mit einem Ersttäter und einem Baby solche Touren zu machen ist völlig anders als es bisher der Fall war. Kritiker muss ich leider enttäuschen, denn solch eine Reise war selbst unter diesen Voraussetzungen NICHT weniger aufregend oder anstrengender als sonst. Sicherlich muss man hier und da ganz einfach Abstriche machen, weil so ein Baby einfach immer das große Unbekannte bleibt. Es gibt Tage da läuft alles problemlos und wie geplant, dann gibt es aber sicherlich auch Tage wo Finley nicht gut darauf gewesen ist und man öfters Pause machen musste als sonst. Solche Tage gibt es zu Hause aber auch!

Der lange Flug war sicherlich ein Haupt-Kriterium vorher. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Im Nachhinein betrachtet ist alles gut verlaufen und wenn man sich das Baby unserer Sitznachbarn angeschaut hat während des Rückfluges was ununterbrochen nur gequengelt und gehampelt hat, waren wir im Vergleich dazu mit einem pflegeleichten Sonnenschein unterwegs. Aber auch vor die Sonne setzen sich manchmal Wolken und es fängt an zu regnen (respektive an zu weinen). Wichtig ist nur wie man selber in solchen Situationen damit umgeht. Denn die eigene Stimmung färbt auch ganz schnell auf das Baby ab.

Jetzt stellt sich natürlich eine Frage nach dieser Reise und den Erfahrungen, die man gesammelt hat: Wie geht es weiter mit der „Reisewut“? Nun, für 2012 war eigentlich Hawaii oder Australien angedacht! In Anbetracht der Tatsache, dass der Flug dorthin aber gut doppelt so lange dauert wie nach New York lassen wir uns das vermutlich noch einmal durch den Kopf gehen. Nicht weil es mit Finley nicht machbar wäre, aber wir denken es gibt ausreichend Reiseziele die durch kürzere Flüge zu erreichen und vielleicht auch ganz interessant sind. Man wird ja flexibel und seltsam verhaltensoriginell durch solch eine neue Lebenssituation!

THE END ... jetzt ist Rückflug angesagt

THE END … jetzt ist Rückflug angesagt

 

Als Nächstes geht es deshalb jetzt erst einmal nach Kroatien zu den Plitvicer Seen. Wem das jetzt erst einmal nichts sagt, der muss/kann/darf/soll sich einfach überraschen lassen. Schuld an diesem Reiseziel waren im übrigen Winnetou und Bonusmeilen, die sonst verfallen wären. Freiflüge können aber auch echt lästig sein …

Bis dahin … wir lesen uns hoffentlich bald wieder – vielleicht auch im Reisebericht von 2014, dort geht es nämlich erneut zu den Finger Lakes!