Heute ist es also so weit, Stichwort Einschiffung Miami! Da wir uns vorgenommen haben so gegen 12 Uhr bei der Mietwagenstation zu sein, um den PT Cruiser wieder abzugeben, wussten wir gestern gar nicht so genau, was wir mit dem angebrochenen Tag eigentlich anstellen sollen.
Wir beschließen einfach auszuschlafen und anschließend Richtung Pompano Beach zum Hilsboro Lighthouse Point zu fahren. Das liegt etwas nördlich von unserem Hotel und ist nur eine kurze Fahrt, allzu weit entfernen wollen wir uns nämlich nicht mehr.
Kurz vorm Auschecken aus dem High Noon Beach Resort bekomme ich erst einmal einen kurzen Schock, eine der beiden Karten wo man die Zimmertüre mit öffnet, ist verschwunden. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, da ich diese immer bei mir trage im Normalfall. Die ganze Sucherei nutzt jedoch nichts, wir beschließen deshalb es einfach beim Auschecken nur mit einer Karte zu versuchen. Zum Glück klappt das reibungslos.
Die Karte ist übrigens später irgendwann im Urlaub wieder aufgetaucht. Sie war irgendwohin gerutscht, wo sie eigentlich nicht sein sollte. Na ja, Shit Happens …
Jetzt geht’s aber – wie gesagt – erst einmal zum Lighthouse Point. Auf dem Weg dorthin besorgen wir bei 7 Eleven wieder was aus der Bäckerei. Am Leuchtturm angekommen bietet sich ein idyllisches Bild: Pelikane, Angler, Hochseejachten, der Wind weht nur leicht … richtig schön.
Leider spielt das Wetter im Moment noch nicht ganz mit, aber man kann halt nicht immer Glück haben.
Gemütlich machen wir uns auf den Weg, immer über die Route #1 am Meer entlang, hinein nach Miami. Gegen 12 Uhr sind wir an der Mietwagenstation und geben den rumcruise – Cruiser wieder ab. Mach es gut, schönes Rental Car-Leben noch.
Dollar (und Thrifty) ist übrigens neben Alamo der einzige Anbieter, der ein kostenloses Shuttle zum Hafen von Miami anbietet. Das war für uns mit ein Grund uns für Dollar als Anbieter beim Mietwagen zu entscheiden. Den Mietwagen für die Dauer der Kreuzfahrt im Parkhaus am Hafen zu lassen hätte ungefähr mit 15 US$ pro Tag zu Buche geschlagen, ein Transfer vom Flughafen zum Port of Miami kostet Flatrate 20 US$ (manchmal aber auch 25 US$) …
Einschiffung Miami
Das Transfer-Shuttle zum Hafen steht bereits fertig und zur Abfahrt bereit als wir unseren Wagen abgeben … es kann also sofort losgehen. Knappe 20 Minuten dauert die Fahrt über Schleichwege und über den Stadthighway, dann sind wir auch schon auf der Zufahrtsstraße zum Port of Miami. Neben unserem stehen noch drei andere Schlachtschiffe am Anleger, das sieht schon ziemlich gewaltig aus je näher man kommt. Von nun an beginnt ein total anderer Urlaub, außerdem ist diese Erfahrung ja auch total neu für uns. Aber da wir beide immer schon einmal eine Kreuzfahrt machen wollten, haben wir die Gelegenheit beim Schopf gegriffen.
Kaum aus dem Shuttle ausgestiegen kommt auch schon einer der Kofferträger auf uns zu und nimmt uns das Gepäck ab. Ein kurzer Plausch mit ihm und wir gehen zum Check-in. Das Gepäck sieht man von dem Moment ab erst später an Board in der Kabine wieder – hoffentlich.
Der Check-in hier verläuft eigentlich genau wie an einem Flughafen. Das Handgepäck wird durchleuchtet und man geht durch einen Metallscanner … der merkwürdigerweise dieses Mal NICHT piept bei uns. Alles wie gewohnt eigentlich. Sogar Deutsch wird gesprochen, wir befürchten also schon mal das schlimmste.
Dann gehen wir eine Etage höher, hier ist nun der eigentliche Check-in Bereich. Wir reihen uns in eine der zahlreichen Warteschlangen ein und es dauert knappe 20 Minuten, bis wir endlich vorne am Schalter sind.
Nach der obligatorischen Überprüfung der Unterlagen, sowie unseres bereits zu Hause ausgedruckten Carnival – Fun – Passes, stehen wir endlich auf der Gangway und betreten das Schiff. Sofort werden Erinnerungen an Las Vegas wieder wach. Ihr fragt Euch wieso?
Nun, überall gibt es diesen typisch amerikanischen Ekel-Augenkrebs-Teppichboden. Da fahren die ja anscheinend total drauf ab. Außerdem fallen uns direkt zahlreiche Neonbeleuchtungen auf. Okaaaay, alles klar – wo bitte geht es zum Casino?
Als Erstes suchen wir jedoch unsere Kabine, die sich auf dem Riviera Deck befindet. Dazu müssen wir ein paar Etagen nach unten fahren. Gesagt, getan. Unser Zimmer ist dann auch recht schnell gefunden. Gar nicht mal so übel eingerichtet für den kleinen Raum. Sogar ein kleiner Flatscreen hängt an der Wand, nicht schlecht.
Wie die Einschiffung bei Royal Caribbean abläuft, darüber berichte ich an anderer Stelle.
Aufgeregt von den ganzen neuen Eindrücken und noch ziemlich orientierungslos richten wir uns ein wenig häuslich ein und machen uns auf den Weg nach oben, raus an die Luft und die Aussicht genießen.
Da man auf dem obersten Deck ja fast schon in Höhe eines kleinen Hochhauses steht, kann man prima auf den Causeway schauen, der Downtown mit Miami Beach verbindet und den man ja mittlerweile aus unzähligen Filmen kennt.
Wir sind ihn zwar schon einige Male gefahren, aus ein paar Metern Höhe ist der Anblick jedoch wesentlich schöner und fast schon Kinoreif. Schnell noch einen Cocktail zur Einstimmung holen. Und wir sind erst einmal rundum zufrieden.
Ich versuche mich an einem 180° Panorama. Wie gesagt, die Betonung liegt auf „versuche“ …
Diese Stelle von Miami mal auf der „fast-Vogelperspektive“ zu sehen ist schon klasse. Ganz anders, als wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Wir bleiben eine ganze Zeit lang oben an Deck und wandern vom Bug zum Heck und von oben nach unten … alles auskundschaften eben. Das, was man vermutlich so macht, nachdem man an Board seines ersten Kreuzfahrtschiffes gegangen ist.
Um 16 Uhr sollen wir eigentlich auslaufen, tun wir aber nicht. Das „Boarding“ der Koffer verzögert sich ein wenig, wodurch sich auch der geplante Programmablauf nach hinten verschiebt.
So laufen wir erst als letztes der vier im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe aus und machen uns auf den Weg gen Cayman Islands. Im Moment als wir ablegen befinden wir uns allerdings gerade unter Deck, da wir checken wollten, ob unser Gepäck bereits auf der Kabine angekommen ist.
Da das nicht der Fall war gehen wir wieder hoch und merken, das wir uns bereits bewegen … ohne es eigentlich gemerkt zu haben. Das dieses Schiff sich SO unmerklich fortbewegen würde hätten wir wohl beide nicht gedacht. Prima, so wird man wenigstens nicht seekrank.
Die Hafenausfahrt bei langsam untergehender Sonne und warmen Farben gehört sicherlich zu einem kleinen Highlight und wir bekommen Einblicke, die wir hier SO in der Art und Weise auch noch nicht bekommen haben.
Irgendwann lassen wir Miami hinter uns. Die Skyline wird immer kleiner, bis sie nur noch ein Strich am Horizont ist und schließlich ganz im Meer verschwindet. Genau wie die Sonne, die wir in den nächsten Tagen immer wieder in Ihrer schönsten Form erleben dürfen.
Wir werden Zeuge von Sonnenauf- und untergängen wie man sie wohl nur auf dem Meer erlebt. Schon der erste Abend hat es in sich, die Sonne verabschiedet sich und zieht uns in Ihren Bann.
Langsam wird es Zeit mal wieder aufs Zimmer zu gehen und nach dem Gepäck zu sehen. Frauchens Koffer ist inzwischen da, meine Reisetasche allerdings nicht.
Da fast sämtliche Kabinen auf unserem Gang inzwischen Ihre Koffer erhalten haben wird mir langsam aber sicher etwas mulmig. Denn die ganze Zeit mit den gleichen Klamotten herumlaufen war eigentlich nicht meine Absicht.
Da sich langsam aber sicher die Essenszeit nähert und ich eigentlich nicht mit einer Short dort hingehen wollte, beschließen wir zur Information zur wandern und mal ein wenig Recherche zu betreiben. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch Zufall an einem Gang vorbei wo einige Lost&Found – Gepäckstücke gerade schriftlich aufgenommen werden.
Und siehe da, meine Tasche ist tatsächlich mit dabei. Sämtliche Anhänger sind abgerissen, eine Zuordnung ist somit für das Personal nicht möglich gewesen. Hab ich also noch einmal Glück gehabt, das wir überhaupt zufällig genau hier vorbeigekommen sind. In aller Ruhe kann ich mich also doch noch umziehen und wir gehen gut gelaunt zum Essen.
Viel runter bekomme ich allerdings nicht, obwohl die Speisekarte wirklich leckere Sachen parat hält. Irgendwie ist mir das Geschaukel vom Schiff, was eigentlich so gut wie gar nicht vorhanden war, auf den Magen geschlagen.
Frauchen hat mal wieder keine Probleme und isst, als wenn es morgen keine Küche mehr geben würde. Na wenigstens dürfte morgen die Sonne wieder scheinen, so leer wie der Teller bei Ihr aussieht.
Der Tag neigt sich dann langsam dem Ende. Mit knurrendem Magen und einem flauen Gefühl meinerseits verbringen wir den Abend damit, ein wenig das Schiff kennenzulernen. Vielleicht geht es mir ja morgen besser, dann befinden wir uns bereits auf hoher See.
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