Bei der Landung in Keflavik nach dem kurzen Hüpfer über die britischen Inseln ist es eigentlich ein gewohntes Bild. Zumindest sofern man das behaupten kann, wenn man gerade erst einmal hier gewesen ist. Jedenfalls kann man schon aus dem Flugzeug heraus erkennen, dass es gerade geregnet haben muss. Das Rollfeld schimmert nämlich durch die Feuchtigkeit in allerlei lustigen Farben. So wie ich Island damals verlassen habe empfängt es mich bzw. uns dieses Mal auch wieder – mit Regen. Ein Schelm wer böses dabei denkt, zumal ich Feuchtigkeit seit den letzten Urlauben ja generell gewöhnt bin.
Die eigentliche Einreise geht jedenfalls recht zügig vonstatten. Im Prinzip ist es nichts anderes, als wenn man auch in Deutschland wieder einreisen würde. Keine Passkontrollen, keine Beamten am Zoll die einen mit ihren Blicken auseinander nehmen – Island eben! Da wir keine Lust haben auf das Shuttle von SIXT zu warten entscheiden wir uns die paar Meter rüber zur Mietwagenstation zu Fuß zu gehen. Lauffaul sind wir schließlich nicht und die Station befindet sich ja quasi bereits in Sichtweite. Gebucht war ein Opel Mokka, spekuliert hatte ich im Vorfeld die ganze Zeit aber auch einen Chevrolet Captiva. DER war mir nur zu teuer, knappe 169€ mehr hätte er für den Zeitraum gekostet.
Dank „Mokkamangel“ gab es aber unerwarteterweise ein kostenloses Upgrade, so dass wir nun also trotzdem mit einem Captiva unterwegs gewesen sind. Ich fahre selber zwar auch einen, allerdings kein 2015er Model mit dieser Ausstattung. So viele Knöpfe von denen man nicht einmal ansatzweise erahnen kann was das sein soll. Mal schauen, ob wir es im Laufe der paar Tage herausfinden werden. Wie man den Wagen schön schmutzig bekommt haben wir auf jeden Fall relativ zügig herausgefunden, da wir am Ankunftstag kein Bild mehr gemacht haben kommt hier mal eins von Tag 2 … ausbaufähig würde ich meinen :-)
Wer jetzt im Übrigen denkt, das sei ein „großes Auto“, der kann jedem der schon mal in Island gewesen ist eigentlich nur ein müdes Lächeln abringen. Das Wort „Groß“ muss hier wirklich völlig neu definiert werden. Selbst als erfahrener USA-Urlauber und den dort gewöhnlicherweise überdimensionierten Fahrzeugen, denen man immer begegnet, fällt einem hier des Öfteren die Kinnlade herunter, wenn plötzlich einer der isländischen modifizierten Super Jeeps den Weg kreuzt. Ganz gleich ob F350 oder Kleinbus, hier wird einfach alles höher gelegt und mit 400er Reifen versehen.
Der Grund liegt auf der Hand. Im Hochland ist es an der Regel das man mal eben 1 Meter tiefe Flüsschen furtet. Was soll man da mit einem schnöden Captiva ohne 4×4 schon großartig anrichten? Burckhard hat sich mal zum Größenvergleich neben das Fahrzeug gestellt. Die kleine Bildserie unten zeigt auf unter anderem auf Bild 4 die Profiltiefe der Reifen *hust* … DAS ist auch mal vernünftige Bodenfreiheit, da kann man sich drüben in den Staaten eigentlich nur die Finger nach lecken im Urlaub.
Es folgt ein kurzer und knapper Captiva – SuperJeep Größenvergleich. Wobei der Wagen rechts glaube ich noch ein Fahrzeug der kleineren Kategorie darstellt. Aber auch hier sieht man wieder die enorme Bodenfreiheit. Manch einer bräuchte da wahrscheinlich schon eine Trittleiter um überhaupt einzusteigen *grins*
Und hier noch einmal ein „kleinerer“ SuperJeep wie man sie alle naselang zu Gesicht bekommt. Ich könnte mir vorstellen der deutsche TÜV hätte seine helle Freude daran, wenn man mal mit solch einem Fahrzeug auf den Hof getuckert kommt. Umso schöner das so etwas hier in Island niemanden auch nur ansatzweise zu jucken scheint. So soll es sein …
Aber das alles nur am Rande, irgendwie gibt es am Ankunftstag ja nicht so wirklich viel zu schreiben, wenn man hier erst nach 23 Uhr eintrudelt und schließlich muss die Seite hier ja voll werden.
Als Erstes wird jedenfalls in unserem Captiva die Sitzheizung angemacht (fröhliche 5° Celsius empfangen uns) und der Kilometerstand nachgesehen … jungfräuliche 2300 km hat der Gute auf dem Tacho. Man könnte also sagen er ist gerade erst vom Band geschlüpft. Unsere erste Etappe bringt uns schließlich lediglich zu unserer Unterkunft für die erste Nacht, die Wahl fiel auf das Start Hostel Keflavik Airport unweit des Flughafens. Sicherlich hätte man auch direkt noch bis nach Reykjavik fahren können, in Anbetracht der Tatsache das es morgen früh „nur“ noch nach Snaefellsnes geht, wäre die halbe Stunde Zeitersparnis am nächsten Morgen aber eher zu vernachlässigen. Außerdem gibt es in dieser Unterkunft ab 3 Uhr bereits Frühstück, so dass man schon früh starten kann.
Bei dem Wort „Hostel“ muss ich ja immer erst einmal schlucken. Irgendwie geistern da bei mir noch Bilder von früher im Kopf herum wo man als Teenager noch die ersten zarten von-zu-Hause-weg-Erfahrungen gemacht hat. Will man da wirklich wohnen!? Die Bewertungen des Hauses waren allerdings eindeutig: Ja, man will. Und in der Tat gab es nichts, aber auch gar nichts zu meckern. Das Gebäude scheint ein ehemaliges US-Kasernengebäude zu sein. Very nice aufgehübscht und ohne jeglichen Hostelcharakter. Auch der Empfang war isländisch herzlich. Irgendwie hat man jedes Mal das Gefühl man würde sein Gegenüber schon lange kennen. Völlig anders als bei uns in Deutschland!
Wir beziehen ein privates Doppelzimmer mit eigenem Bad samt Dusche. Eher die Ausnahme hier auf Island. Nach einem ersten kurzen Rundgang um uns einen Überblick zu verschaffen und einer Lagebesprechung was morgen so ansteht kriechen wir unter die Bettdecken und warten auf den morgigen Tag. Die Nacht verlief ruhig, obwohl es draußen windig war und geregnet hat war es im Zimmer mucksmäuschenstill.
Hinterlassen Sie einen Kommentar