Du planst Deine erste Reise nach Island und hast keine wirkliche Ahnung wie Du vorgehen sollst? Das ging mir damals genauso, daher habe ich einmal versucht hier einige hilfreiche Island Tipps und Infos zusammenzutragen, welche Dir als Ersttäter vielleicht helfen können bei der Planung. Eine Art „Guide für Einsteiger“ oder auch „Island für Anfänger“ quasi.
Als reichlich kompliziert habe ich beispielsweise die ganzen Ortsnamen empfunden, welche man sich auf Grund der teilweise extremen Wortlänge und einer oftmals auf den ersten Blick wahllos aneinander gereihten Buchstabenfolge wirklich nur schwer einprägen kann zu Beginn. So ist es mir mehrmals passiert, dass ich mir Orte herausgeschrieben habe, die ich gerne sehen wollte, diese aber bereits längst notiert hatte. Ich habe es schlicht und ergreifend nur wieder vergessen, weil es für uns doch eher schwerfällt sich diese komischen langen isländischen Namen zu merken.
Hast Du einmal die wichtigsten Orte und Locations im Kopf und kannst sie geografisch auf der Insel zuordnen kommt der Rest von ganz alleine.
Wie bin ich damals bei der Planung meiner ersten Islandreise vorgegangen?
Zugegeben, Reisen zu planen macht mir wirklich Spaß und ich mache das nicht erst seit gestern. NIE ist es mir allerdings so schwergefallen wie bei der Planung der ersten Islandreise. 2014 gab es noch nicht diese Fülle an Informationen im Netz dazu wie es heute der Fall ist. Zeitangaben, Entfernungen oder Reiseberichte waren eher die Ausnahme.
Wirklich hilfreiche Island Tipps hat man so gut wie gar nicht gefunden, wenn man danach recherchiert hat. Ich bin daher ganz konventionell vorgegangen.
Das heißt:
- Egal ob von Wasserfällen, Schluchten oder Bergen, ich habe mir via google-Suche die Ortsnamen zu Orten herausgesucht die mich interessieren. Sei es nun, weil ich sie auf einem Foto gesehen habe und ich das selber gerne einmal mit eigenen Augen sehen möchte oder weil ich vielleicht einmal irgendwann davon gehört hatte und es interessant gefunden habe.
- Ich habe diese Namen dann bei Googlemaps eingegeben und mir eine Karte erstellt mit sämtlichen Punkten. So erhält man dann ein Gesamtbild, welche Orte sich miteinander kombinieren lassen und was rein fahrtechnisch einfach zu weit weg vom Schuss liegt. Ob man sich die Punkte dabei auf einer schlichten Papierkarte der Insel markiert mit einem Stift oder – etwas moderner – das ganze bereits als Googlemap mit Stecknadeln bewerkstelligt, spielt erst einmal keine Rolle
- Ich habe versucht heraus zu finden, welche Orte sich dann rein zeitlich miteinander kombinieren lassen. Was ist davon an einem Tag möglich, ohne das es großartig in Stress ausarten würde, weil die Fahretappen zu groß sind? Das erfordert natürlich etwas Feingefühl und Recherche mit Googlemaps, indem man die einzelnen Ziele dort eingibt und sich jeweils die Fahrtzeiten anschaut von A nach B
- Ich schaue bei booking.com auf der Islandseite welche Unterkünfte strategisch günstig platziert sind. Wo könnte man übernachten und was davon kommt preislich für mich in Frage. Gebucht wird aber noch nichts, dieser Punkt dient rein der Information für mich selbst
- Habe ich auf diesem Wege eine für mich vernünftige Route entworfen und bin mir sicher, dass das Ganze in einem Urlaub resultieren könnte, geht es an die Flugbuchung. Flugdaten und Preise werden verglichen.
- Unmittelbar nach der Flugbuchung schaue ich nach dem Mietwagen. Dazu ziehe ich Vergleichsportale wie billiger-mietwagen.de heran. Auch umgekehrt ist dies möglich. Ich schaue zuerst, wann die Mietwagenpreise günstig sind und buche dann erst einen passenden Flug.
- Jetzt geht es an die Buchung der Unterkünfte. Ich buche zu 99% ausnahmslos stornierbare Unterkünfte mit Frühstück. Entweder über die oben erwähnte Seite Booking.com oder auch via Airbnb.
Soviel also zum Ablauf, wie ich meine erste Islandreise geplant habe. Eigentlich war dies ganz ähnlich zu meinen anderen Reisen. Es war lediglich komplizierter, einige Informationen bezüglich Zeitaufwand und Fahretappen zu bekommen. Relativ schnell hatte sich jedoch eines herauskristallisiert: Eine komplette Umrundung der Insel auf der Ringstraße wird bei meinem ersten Besuch nicht möglich sein. Ich hatte nur noch 7 Tage Resturlaub. Damit war eigentlich klar, dass ich mich auf einen kleinen Teil der Insel beschränken muss.
Die Wahl ist damals auf den Süden gefallen, weil dort ganz einfach viele Punkte liegen die ich namentlich oder aus Filmen bereits kannte. Die Gletscherlagune Jökulsárlón hat man ja irgendwo bestimmt vorher schon mal gesehen und auch einen der Gletscher vielleicht.
Wasserfälle wie Skogafoss und Seljalandsfoss tauchen ja auch immer öfter auf Werbeplakaten auf. Daher war für mich eigentlich klar, dass ich die 7 Tage im Süden verbringen möchte. Aber hier soll es ja in erster Linie um DEINE Planung für eine Islandreise gehen.
Wenn Du etwas tiefer in das Thema eintauchen möchtest, dann schau doch auch einmal in einem Artikel Reiseplanung für einen Roadtrip – Die 5 besten Tipps für Deine eigene Rundreise vorbei.
Welches ist die beste Reisezeit?
Die Frage nach der besten Reisezeit ist nicht leicht zu beantworten und eigentlich könnte man sie salopp mit „JETZT“ beantworten! Island ist quasi ein Ganzjahresziel – natürlich nicht um braun zu werden, aber dafür fliegt man ja auch nicht dort hin. Trotzdem es ist nicht ganz einfach sich eine passende Jahreszeit herauszusuchen, fast jeder Monat hat seine Highlights und ich habe versucht unten ein wenig aufzuschlüsseln was Dich zu welcher Jahreszeit erwartet.
Jan | Feb | März | Apr | Mai | Juni | Juli | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Min.Temp | 2°C | 3°C | 4°C | 6°C | 9°C | 12°C | 13°C | 12°C | 10°C | 7°C | 3°C | 2°C |
Max.Temp | -3°C | -2°C | -2°C | 0°C | 4°C | 7°C | 7°C | 8°C | 5°C | 2°C | -1°C | -2°C |
Regentage | 1 | 2 | 4 | 5 | 6 | 5 | 6 | 5 | 4 | 3 | 1 | 1 |
Sonnenstunden | 13 | 13 | 14 | 12 | 10 | 11 | 10 | 12 | 12 | 15 | 13 | 14 |
Frühling: In den Monaten April und Mai beginnt die Natur zu erwachen. Der Schnee zieht sich zurück und die Wasserfälle und Flüsse führen jede Menge Wasser. Das Hochland ist gesperrt. Es ist noch Nebensaison, Preise für Unterkünfte und Mietwagen sind auf einem akzeptablen Niveau.
Gleichwohl muss man damit rechnen, dass man die Ringstraße NICHT komplett einmal herumfahren kann, da bis in den Mai hinein im Norden und Osten mit schneebedingten Straßensperrungen auf den Hochebenen zu rechnen ist. Auch einige Passstraßen, zum Beispiel in den Westfjorden oder auch im Osten, können ebenfalls noch gesperrt sein.
Obwohl die Temperaturen langsam recht angenehm werden, würde ich den April nicht unbedingt für einen ersten Besuch auf der Insel wählen. Die Landschaft ist im gesamten noch recht trist und braun, das saftige grün kommt er Ende Mai/Anfang Juni.
Sommer: In den Sommermonaten von Juni bis Juli blühen überall die faszinierenden Lupinen, von Juni bis August bieten sich Whalewatching-Touren an (Blauwal bis Anfang August), Juni und Juli sind ebenfalls die Monate der Mitternachtssonne mit augenscheinlich stundenlangen Sonnenuntergängen.
Anfang Juni bis Mitte August ist die Chance auf Papageitauchersichtungen fast schon garantiert, Ende August geht langsam die Aktivität der Polarlichter wieder los … häufig startet dieses Schauspiel ab der dritten Augustwoche, weil es dann Nachts wieder dunkel genug wird.
Ab Mitte/Ende Juni bis circa Mitte September besteht die Möglichkeit zum Besuch des Hochlandes. Die Straßen nach Landmannalaugar und Þórsmörk werden – anhängig vom Zustand – im Juni oder Juli geöffnet.
Herbst: Preise für Übernachtungen und Mietwagen sinken ab September allmählich wieder, Pflanzen sind verblüht. Dafür ist ab Mitte/Ende September quasi Indian Island Summer in den schönsten Herbstfarben. Diese Phase dauert aber nur zwei, maximal drei Wochen und ist somit deutlich schneller vorbei als üblich.
Die Chance Polarlichter zu sehen steigt quasi täglich. Außerdem erfolgt in dieser Jahreszeit der Schafabtrieb. Ab circa Mitte Oktober beginnt die Saison für eine Eishöhlen-Tour, das Zeitfenster für einen Besuch geht dann ungefähr bis Mitte März – dann wird es langsam wärmer und die Höhlen zu instabil. Nachteil im Herbst: Es können die gefürchteten Herbststürme auftreten, mit denen nicht zu spaßen ist.
Windstärke 12 ist nicht unüblich, das der Mietwagen bei der Fahrt entlang einer Sandurfläche regelrecht gesandstrahlt wird auch nicht! Hier ist also Vorsicht angeraten, die Warnung der isländischen safetravel-Seite sind ernst zu nehmen, wenn Fahrverbote ausgesprochen werden.
Winter: Der Winter zieht sich meistens bis in den April, im Hochland verhältnismäßig länger und selbst bis in den späten Juni kann man dort noch mit Schnee rechnen. Die Ringstraße ist aber auch in diesen Monaten in aller Regel für normale PKWs gut befahrbar. Im Norden, dem Osten oder auch den Westfjorden kann es – je nach Wetterlage – aber auch schon mal zu mehrtägigen, schneebedingten Sperrungen kommen.
Schneemobil und/oder Superjeep-Touren sind in diesen Monaten ideal, ebenso kann man Eishöhlen besuchen. Wasserfälle sind teilweise zugefroren und an den Felshängen mit Eiszapfen „dekoriert“. Die Wintermonate sind durch ihre langen Nächte auch ideal zum Polarlichter Fotografieren. Frühestens kann man damit Ende August rechnen. In aller Regel geht das Zeitfenster für Sichtungen dann bis in den April hinein, dann werden die Tage zu lang und es wird Nachts nicht mehr richtig dunkel. Vorhanden sind die Lichter trotzdem, man erkennt sich dann nur nicht mehr, weil es einfach nicht mehr dunkel genug wird.
Der Vorteil der langen Nächte ist gleichzeitig aber auch ein Nachteil: Im Dezember und Januar hat man nur 4-5 Stunden Tageslicht. Wenn in dieser kurzen Zeitspanne dann noch das Wetter nicht mitspielt hat man einfach Pech.
Ausführliche Beschreibungen dazu findest Du auch in meinem Artikel Beste Reisezeit für Island.
Wie viel Zeit sollte man einplanen?
Im Prinzip fängt mit dieser Frage alles an. Wie viel Zeit und Urlaub möchtest Du Dir nehmen, um die Insel kennenzulernen? Von 3-tägigen Kurztrips bis hin zu mehrmonatigen Aufenthalten ist ja heutzutage quasi alles möglich. Ich denke, man kann es aber mit nur einem Satz auf den Punkt bringen: Je mehr Tage Du Zeit hast, umso besser!
- 1-3 Tage: Bei bis zu 3 Tagen würde ich keinerlei Experimente wagen und mich auf die Halbinsel Reykjanesbaer und den Großraum Reykjavik beschränken. Eventuell wäre eine Tagestour hoch nach Snaefellsnes noch möglich. Potenzielle Ziele: Blaue Lagune (wenn es unbedingt sein muss), Bridge between Continents, Djúpavatn, Gálgaklettar, Green Boulders Beach, Gunnuhver Hot Springs, Wizards Hat, Krýsuvík Geothermal Area, Krysuvikurberg Klippen, Raufarholshellir Lava Cave, Stekkjarkot, Kleifarvatn, Golden Circle
- 4-7 Tage: Bei dieser Zeitspanne kann man beginnen sich mit einer Tour entlang der Südküste zu beschäftigen. Nachteil, wenn man nur hier im Süden bleibt: Irgendwann muss man dieselbe Strecke wieder zurückfahren. Vorteil: Die Ziele im Süden sind quasi endlos und wenn man den Ort Höfn als östlichsten Punkt solch einer Reise wählt reihen sich die einzelnen Locations quasi aneinander wie Perlen an einer Kette. Potentielle Ziele: Skogafoss, Seljalandsfoss, Flugzeugwrack Sölheimsandur, Dyrhólaey, Reynisdrangar, Haifoss & Gjáin (4×4 nötig), Thakgil, Fjaðrárgljúfur Canyon, Skaftafell, Fjallsárlón, Jökulsárlón, Stokksnes, Skutafoss. Alternativ kann man natürlich auch eine Woche in den Norden fahren und in der Gegend rund um den Myvatn verbringen. Auch hier gibt es endlos viel zu sehen aber auch hier muss man sich im Klaren darüber sein, das man dieselbe Strecke auch zurückfahren muss hinterher. Alternativ: Mietwagen in Keflavik übernehmen und in Akureyri abgeben, von dort dann wieder zurückfliegen. Achtung: Unter Umständen wird dafür Einwegmiete fällig
- 8-14 Tage: Ansatzweise ist an eine Rundreise entlang der Ringstraße zu denken, wobei ich diese erst ab 9 oder 10 Tagen machen würde. Die Ziele dabei sind vielfältig und lassen sich leicht auf meiner Island Karte mit über 350 Sehenswürdigkeiten raussuchen. Oft taucht die Frage auf, ob man mit oder entgegen dem Uhrzeigersinn fahren soll. Aus der Erfahrung heraus, die ich bisher gemacht habe ich immer dazu raten, im Süden anzufangen und dann den Osten hochzufahren. Sprich, entgegen dem Uhrzeigersinn wäre meine erste Wahl. Alternativ kann man natürlich auch immer die Wettervorhersage beobachten und sich danach richten.
- 15-xxx Tage: Ich denke, jeder der länger als zwei Wochen plant Island zu bereisen, wird eh Wiederholungstäter sein und hier auf dieser Seite keine wirklich hilfreichen Informationen mehr finden *lach* … falls Du trotzdem Ersttäter sein solltest, findest Du hier auf der Unterseite Island Urlaub mehrere Reiseberichte mit zahlreichen Zielen, die Dich interessieren könnten
Ausführliche Beschreibungen dazu findest Du auch in meinem Artikel Abenteuer Island Rundreise – Meine Tipps für 7 oder 10 Tagen auf der Insel
Lieber individuell oder im Rahmen einer Busrundreise?
Eine andere Frage, die sich viele zu Beginn stellen, ist die Art und Weise wie die Insel bereist werden soll. Island macht es einem relativ leicht auf eigene Faust erkundet zu werden. Der Verkehr ist überschaubar und die meisten Fahrzeuge, die einem begegnen werden, sind vermutlich Mietwagen. Diese sind allerdings teuer, ebenso ist der Sprit ein wenig teurer als in Deutschland. Dem entgegen steht natürlich, dass man absolute Flexibilität genießt. Man kann halten wann und wo man möchte und an einem Ort bleiben wie lange es einem lieb ist.
Wer sich für einen Mietwagen entscheidet, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden, steht irgendwann bestimmt auch vor der Frage, ob er eventuell das Hochland besuchen und F-Pisten fahren möchte oder ob nicht auch eine Fahrt entlang der Ringstraße reicht – was in meinen Augen bei einem Ersttäterbesuch definitiv der Fall ist.
Für die Ringstraße benötigt man keinen 4WD-Wagen, die Unkosten lassen sich somit bereits auf ein vernünftiges Preisniveau drücken. Teuer wird es nämlich erst, wenn man sich einen geländetauglichen Untersatz mietet. Sämtliche gängigen Mietwagenanbieter sind in Kevlafik am Airport vertreten. Ein internationaler Führerschein ist NICHT notwendig! Eine Kreditkarte ist zum Anmieten zwingend erforderlich!
Natürlich gibt es immer auch wieder Urlauber die aus unterschiedlichsten Gründen gerne einfach auf eine Busrundreise zurückgreifen. Das hat den Vorteil, dass man natürlich rein gar nichts vor der Reise ausarbeiten oder organisieren braucht. Man steigt aus dem Flieger aus und gibt sich einfach der vorgefertigten Planung des Reiseveranstalters hin. Ich möchte gar nicht auf das Für und Wider von Busrundreisen eingehen, den größten Nachteil aber natürlich trotzdem ganz klar hervorheben: Es ist einfach DEUTLICH teurer, als wenn man in Eigenregie reisen würde und man ist wesentlich unflexibler.
Alleine schon, dass man Abends quasi gezwungen sein wird in den Restaurants des Hotels essen zu gehen lässt den Preis für den Urlaub locker mal auf das Doppelte ansteigen. Grober Richtwert, wenn man mit zwei Personen ein normales Abendessen samt Getränken zu sich nehmen möchte, sind 100 EUR. Diesen Betrag wird man ungefähr ärmer sein. Und das jeden Abend, man kann sich leicht ausrechnen was dann bei 7 oder 10 Tagen Busrundreise noch einmal dazu kommt.
Lebensmittel in Supermärkten sind zwar auch etwas teurer als in Deutschland, trotzdem kommt man bei Selbstverpflegung natürlich deutlich günstiger über die Runden, als wenn man nun jeden Abend in ein Restaurant gehen würde.
Mietwagen
Wer sich für einen eigenen Mietwagen entscheidet benötigt zur Anmietung eine gültige Kreditkarte und seinen normalen Führerschein – sonst nichts. Ein internationaler Führerschein ist NICHT notwendig. Sämtliche gängigen Mietwagenanbieter sind in Island vertreten, dazu gesellen sich noch einige lokale isländische Agenturen wie zum Beispiel Geysir.is oder auch Bluecarrental.is. Wenn Du lediglich eine Prepaid-Kreditkarte besitzen solltest hast Du kaum eine Möglichkeit zur Buchung. Lediglich EIN einziger Anbieter ist mir bekannt, bei dem die Kaution auch von einer anderen Kreditkarte als der des Buchenden hinterlegt werden kann – und das ist der eben bereits erwähnte isländische Anbieter Geysir.is
Zur Buchung eignen sich erfahrungsgemäß Vergleichsportale wie Billiger-Mietwagen.de oder auch Check24 am besten. Die Preise dort sind in aller Regel immer besser als bei den Anbietern direkt auf den Webseiten und es wird recht verständlich aufgeschlüsselt welche Versicherungspakete und/oder Leistungen bei einer Buchung enthalten sind und welche nicht. Empfehlung meinerseits: IMMER das bestmögliche Versicherungspaket buchen, welches Glas und Unterbodenschäden mit abdeckt, die Selbstbeteiligung ausschließt und die Deckungssumme erhöht!
Das Dach lässt sich nur bei wenigen Anbietern mit versichern. Dort sollte man also sehr genau hinschauen bei der Übernahme und auch kleinere Schäden sofort dokumentieren – sei es auf dem Übergabeprotokoll oder auch per Fotobeweis! Durch die vielen Schotterpisten auf der Insel sind kleinere Lackabsplitterungen oder Steinschläge eher die Regel als die Ausnahme. Es kommt mehr als einmal vor, dass man bei der Abgabe später an einen übermotivierten Mitarbeiter gerät, der so lange sucht, bis er etwas findet was nicht dokumentiert wurde. Von daher: Zeit lassen bei der Übernahme und auch wenn es dunkel sein sollte vernünftig auf Schäden kontrollieren.
Wenn man sich die Mietwagenpreise aktuell im Jahre 2021 anschaut, dann bekommt man leicht Schnappatmung aufgrund der momentanen Preisentwicklung. 4500 EUR und mehr werden da für 21 Tage und einem kleinen SUV, wie zum Beispiel einem RAV4, schnell mal fällig. Der Grund war das Coronajahr und die damit einhergehende Wegrationalisierung vieler Mietwagen. Das Kontingent ist zurzeit deutlich geringer als die Nachfrage. Daher lassen sich solche Preise im Moment leider nicht vermeiden.
Umso wichtiger ist es, das Du Dir bereits im Vorfeld genau überlegst, welche Kategorie Mietwagen Du benötigst für Deine Reise. Mehr dazu unter dem nächsten Punkt.
4×4 ja oder nein ??
Auf einigen Seiten mit Tipps und Ratschlägen zum Auto anmieten kann man lesen das man UNBEDINGT und zwingend ein Fahrzeug mit 4×4 benötigt. Das ist aber völlig überflüssig in meinen Augen. Ein 4×4 Fahrzeug ist NUR für sogenannte F-Pisten zwingend nötig. Anscheinend besteht weit verbreitet die Annahme, dass jede Schotterpiste auch gleichzeitig eine F-Piste sei. Dem ist logischerweise NICHT so !!
F-Pisten befinden sich in aller Regel im Hochland bzw. auf dem Weg dorthin. Kaum ein Island-Ersttäter wird sofort den Drang haben dorthin zu fahren. Das ist auch vollkommen überflüssig. Die Ringstraße, Snaefellsness oder auch die Westfjorde bieten dermaßen viele Möglichkeiten, um etliche Wochen dort zu verbringen, sodass man auch ohne 4×4 wunderbar zu Recht kommt. Ich bin auf den ersten 6 Islandreisen nicht einmal im Island Hochland gewesen und benötigte bis zu diesem Zeitpunkt keine 5 Finger, um die Anzahl der F-Pisten aufzuzählen, die mir bis dato begegnet sind.
Fakt ist: Ein 4×4 kann nicht schaden, auch gerade in den verschneiten Wintermonaten – unbedingt notwendig ist es aber mit Sicherheit nicht!
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Sand – und Ascheversicherung, ja oder nein?
Immer wieder tauchen Fragen zu optional verfügbaren Sand – und Ascheversicherung (Sand/Ash Protection) auf. Diese soll bei Sandstürmen vor Lackschäden und im Falle von einem Vulkanausbruch auf Island vor Ascheschäden schützen. Fakt ist, kaum ein Isländer hat Sand und/oder Asche in seiner Autovollkasko inkludiert. Daher ist sie für Mietwagen so gut wie irrelevant.
Um es auf den Punkt zu bringen: Diese Versicherung ist eine reine Erfindung, um den Urlaubern zusätzliches Geld aus den Rippen zu leiern. Ins Leben gerufen wurde sie nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahre 2010. Vorher war diese Versicherung gar nicht existent.
Die Chance, dass zufällig ein Vulkan Asche spuckt, wenn man gerade auf der Insel ist, ist ja doch eher gering. Und in aller Regel sind die Tage an denen Sandstürme drohen auch vorher bereits bekannt. Die infrage kommenden Straßen entlang einer Sanderfläche werden dann vorsorglich gesperrt.
Ein Paradebeispiel wo so etwas des Öfteren vorkommt ist die Skeiðarársandur südwestlich von Skaftafell. Hier ist es eigentlich nie wirklich windstill und wenn ein richtiger Sandsturm tobt, wird der Lack unter Umständen regelrecht gesandstrahlt.
Auf Vegargerdin.is erhält man eine gute Übersicht über die aktuellen Straßenzustände und das „Road System“, Stand ist 2017. Interessant ist auch die dortige Karte im PDF-Format, welche Straßen auf Island überhaupt asphaltiert sind und welche nicht.
Tanken
Es gibt ein breit gestreutes Netz von bemannten und unbemannten Tankstellen, welche allesamt rund um die Uhr bedienbar sind. Der eigentliche Tankvorgang läuft dabei eigentlich immer vollkommen problemlos ab auf Island. Kreditkarte in den Schlitz der Zapfsäule stecken, PIN-Nummer eingeben (ZWINGEND erforderlich, sollte man keine besitzen oder vergessen haben wäre es zu empfehlen sich diese erneut zusenden zu lassen!), Betrag auswählen für den getankt werden soll und danach einfach den Tankvorgang beginnen.
Wichtig: Möchte man eine Quittung haben bekommt man diese, indem man NACH dem Tankvorgang die Karte erneut kurz in den Automaten steckt.
Seit einiger Zeit funktioniert das Ganze bei vereinzelten Zapfsäulen auch mit einer Maestro-Karte. Es gibt aber keine gesicherten Aussagen darüber, welche Zapfsäulen genau funktionieren und welche nicht. Daher ist man mit einer Kreditkarte auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Da die Entfernungen zwischen den einzelnen Tankstellen mitunter recht weit sein können (zum Beispiel in den Westfjorden), sollte man schauen, dass man den Tank niemals weiter als halb leer werden lässt und dann zeitnah wieder neu auffüllen.
Fahrverbote bei Sturm ernst nehmen!
Immer wieder kommt es vor, dass die Ringstraße in Teilabschnitten gesperrt wird. Der Grund sind oftmals Windgeschwindigkeiten, die wir uns nicht wirklich vorstellen können. Solche Sperrungen und damit einher gehende Fahrverbote sind ZWINGEND einzuhalten, da ansonsten nicht mehr für die eigene Sicherheit garantiert werden kann.
Sollte sich ein Sturm nähern, wird darüber IMMER auf Safetravels.is und Vedur.is, sowie den einschlägigen isländischen Portalen rechtzeitig informiert. Wenn das der Fall ist, solltest Du an solchen Tagen einfach in Deiner Unterkunft bleiben und die Zeit zum Entspannen nutzen.
Die unten stehende Tabelle verdeutlicht, mit welchen Windgeschwindigkeiten man es zu tun bekommen könnte. Die Werte auf Island werden nämlich IMMER mit m/s, und nicht, wie bei uns üblich, in km/h angegeben. Daher meinen einige auf den ersten Blick vielleicht, 30m/s sind nicht wirklich viel. Dass dem nicht so ist, wird schnell klar, wenn man sich einmal die Umrechnungstabelle anschaut.
30m/s sind zum Beispiel nichts anderes als Windstärke 11 in unseren Breitengraden. Und das DAS nicht wirklich lustig ist, kann man sich recht schnell ausmalen. Sturm Kyrill, den viele von uns noch in bleibender Erinnerung haben dürften, war ebenfalls Windstärke 11. Mit Spitzenböen von bis zu 225km/h. Auf Island sind solche stürmischen Tage deutlich häufiger, man sollte so etwas also immer ernst nehmen.
m/s | km/h | Knoten | Bezeichnung | Windstärke nach Beaufort |
---|---|---|---|---|
unter 0,3 | unter 1 | unter 1 | Windstille | |
0,3 - 1,5 | 1-5 | 1 - 3 | Schwacher Wind | 1 |
1,6 - 3,3 | 6-11 | 4-6 | Schwacher Wind | 2 |
3,4 - 5,4 | 12 - 19 | 7-10 | Schwacher Wind | 3 |
5,5 - 7,9 | 20-28 | 11-15 | Mäßiger Wind | 4 |
8,0 - 10,7 | 29-38 | 16-21 | Frischer Wind | 5 |
10,8 - 13,8 | 39-49 | 22-27 | Starker Wind | 6 |
13,9 - 17,1 | 50-61 | 28-33 | Steifer Wind | 7 |
17,2 - 20,7 | 62-74 | 34-40 | Stürmischer Wind | 8 |
20,8 - 24,4 | 75-88 | 41-47 | Sturm | 9 |
24,5 - 28,4 | 89-102 | 48-55 | Schwerer Sturm | 10 |
28,5 - 32,6 | 103-117 | 56-63 | Orkanartiger Sturm | 11 |
über 32,7 | über 118 | über 64 | Orkan | 12 |
Als Alternative mit dem Bus?
In Island gibt es weder Zugverkehr noch Autobahnen. Die einzige Hauptstraße / Schnellstraße überhaupt ist die Ringstraße „Hringvergur“ welche auf knapp 1300 km einmal um die komplette Insel führt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung hier beträgt gemütliche 90km/h. Wer ohne Auto unterwegs ist, findet in Island ein hervorragend ausgebautes Bussystem. Die Frequenz der Pendelbusse variiert dabei von mehrmals täglich bis einmal wöchentlich.
Die Ringstraße ist in 3 unterschiedliche Bus-Strecken aufgeteilt: Reykjavík-Höfn, Höfn-Akureyri (mit umsteigen in Egilsstaðir) und Akureyri-Reykjavík (hin und zurück). Bushaltestellen gibt es nur IN den Orten, wer dazwischen irgendwo einsteigen möchte, stellt sich einfach an den Straßenrand und winkt den Bus heran. Will man irgendwo unterwegs aussteigen ist das natürlich ebenfalls kein Problem.
Zahlbar ist die Fahrt IM Bus entweder bar oder mit Kreditkarte. Die Pünktlichkeit der Busse ist vorbildlich und sollte es doch einmal zu Verspätungen kommen wird der Anschlussbus telefonisch vom Fahrer benachrichtigt! Fahrräder können in begrenzter Anzahl mit transportiert werden, in den meisten Fällen gibt es Aufhängungen dafür vorne oder hinten am Bus. Auf nat.is gibt es Busfahrpläne für die unterschiedlichen Ziele.
Auch ins Hochland, zum Beispiel nach Landmannalauger, kann man in den Sommermonaten mit dem Bus fahren. Das Busunternehmen Trex fährt dann täglich von Reykjavik in circa 4 Stunden nach Landmannalauger. Hier kann man sich einen Sitzplatz im Bus reservieren.
Carpooling als Alternative zu Mietwagen und Bus
Wem ein Mietwagen zu teuer und der Bus eventuell zu kompliziert oder langsam erscheint, für den kommt vielleicht Carpooling in Frage. Auf samferda.net gibt es dafür zwei verschiedene Möglichkeiten. Entweder Du hast selber ein Auto und noch Platz für Mitreisende frei.
Oder aber Du hast kein Auto und suchst noch eine Mitfahrgelegenheit von A nach B. In beiden Fällen hast Du auf dieser Webseite dann die Möglichkeit Dein Angebot oder Gesuch einzutragen. Und mit etwas Glück meldet sich dann jemand auf Deine Anfrage.
Welche Airline fliegt von wo aus nach Keflavik !?
Aktuelle Liste Stand 01/2023. Sollten Dir Änderungen oder Neuerungen der Flugverbindungen bekannt sein, die mir bisher entgangen und hier dementsprechend nicht aufgeführt sind, kannst Du mich gerne kurz benachrichtigen. Ich werde dies dann natürlich hier gerne mit aufführen.
Ab Deutschland
- Flughafen Berlin Schönefeld -> Astraeus, Icelandair
- Flughafen Berlin Tegel -> Icelandair
- Flughafen Berlin Brandenburg -> PLAY (4x/Woche Mo, Do, Fr, So)
- Flughafen Düsseldorf -> Play (zwischen 8. Juni & 28. Oktober 3x/Woche Di, Do, Sa) (SAS (via Oslo oder CPH), Eurowings, Lufthansa (via FRA), Icelandair (4x/Woche Mo, Mi, Do, Sa)
- Flughafen Frankfurt Main -> Eurowings, Icelandair, Lufthansa
- Flughafen Hamburg -> Eurowings, Icelandair
- Flughafen Hannover -> British Airways (via LHR), Lufthansa (via FRA), SAS (via CPH)
- Flughafen Köln Bonn -> Eurowings
- Flughafen Leipzig Halle -> Germanwings
- Flughafen München -> Eurowings, Icelandair
- Flughafen Nürnberg -> Eurowings
- Flughafen Stuttgart -> Eurowings
Ab Österreich
- Flughafen Graz -> Wizz Air, Austrian Airlines, Air Baltic
- Flughafen Salzburg -> SAS, Lufthansa, Austrian
- Flughafen Wien -> Wizz Air, Austrian, Air Baltic
Ab Schweiz
- Flughafen Zürich -> KLM, Swiss, Icelandair
Ab Niederlande
- Flughafen Amsterdam -> Transavia
Interessant ist auch eine neue Flugverbindung von Amsterdam nach Akureyri im Norden Islands. Ein Nonstopflug in den Norden war bisher nicht möglich und erforderte immer einen Umstieg im Keflavik. Dies entfällt nun seit dem 11. Februar 2022. Anbieter der neuen Flugverbindung ist die niederländische Agentur Voigt Travel. Mehr Infos dazu.
Personalausweis oder Reisepass ?
Es reicht der Personalausweis, wenn Du nach Island reisen möchtest. Ein Reisepass ist NICHT nötig. Auch wenn auf einigen Webseiten der Airlines, wie zum Beispiel von WOWAir damals, etwas anderes steht. Anders verhält es sich logischerweise im Rahmen eins Stopovers, wenn Island nicht das Endziel Deiner Reise ist. Wenn Du also beispielsweise nach New York fliegst, DANN brauchst Du logischerweise auch Deinen Reisepass.
Welche Kleidung zu welcher Jahreszeit?
Ganz egal, in welchem Monat Du nach Island reist, am besten eignet sich der Zwiebel-Look. Das heißt, unten drunter optimalerweise ein paar atmungsaktive T-Shirts oder Skiunterwäsche, darüber ein Pulli, darüber dann Regen – und winddichte Jacke und Hose. Diese Kombination eignet sich sowohl im Sommer, als auch im Winter. In aller Regel ist es nämlich der Wind, welcher in Island die Temperaturen so kalt erscheinen lässt. Soll heißen, die gefühlte Temperatur ist meistens deutlich kälter als die eigentliche Temperatur.
Verabschiede Dich von Stöckelschuhen, Flip-Flops oder sonstigen merkwürdigen Kuriositäten für den Islandurlaub. Wasserdichte Wanderschuhe oder Turnschuhe mit GUTEM Profil sind Pflicht für den Urlaub.
Unterkünfte in Island
In Island gibt es mehr als 120 Campgrounds und zahlreiche private Anbieter die auf ihren Farmen oder Höfen Unterkünfte vermieten. Dies ist zugleich die preiswerteste Möglichkeit in Island zu übernachten. Größere Kettenhotels sind teuer und in meinen Augen rein äußerlich völlig steril – oft erinnern sie an östliche Plattenbauten und haben einen anonymen Touch, so möchte eigentlich niemand wohnen.
Der Vorteil von privaten Unterkünften liegt zudem auf der Hand: Wenig Mitbewohner, persönliches Ambiente, man kommt mit Einheimischen ins Gespräch und eine private Fahrt bzw. Mitnahme des Hofeigentümers in Deinem Mietwagen in den Ort, weil der Traktor vielleicht gerade kaputt ist gehört schon mal mit dazu. Selbstverständlich sind die persönlichen Tipps des Eigentümers für Things-to-do im Umkreis nicht zu unterschätzen!
Diverse Buchungsplattformen, wie das immer beliebter werdende AirBnB oder auch Farmholidays.is, bieten gute Anlaufziele um nach solchen Unterkünften zu suchen.
Weitere nennenswerte Buchungsplattformen: hostel.is, hoteledda.is (nicht meine Empfehlung, ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber), fosshotel.is, icehotels.is, keahotels.is und natürlich Booking.com. Über letzteres buche ich 90 % meine Unterkünfte auf Island.
Um mal eine Relation zu bekommen, WIE der Tourismus seit einigen Jahren auf Island boomt: Die Anzahl der bei Booking.com gelisteten Unterkünfte hat sich von 804 (Stand Januar 2015) auf 1662 (Stand März 2018) erhöht und somit mehr als verdoppelt!
Wie Du am besten vorgehen kannst um bei den Unterkünften, Flügen und auch der Mietwagenbuchung zu sparen habe ich in einem eigenen Artikel bzgl. der Reisekosten in Island näher erläutert.
Achtung, wichtig! Seit dem 23. Januar 2020 hat das recht beliebte Base Hotel Nähe Keflavik Airport dauerhaft GESCHLOSSEN. Daher also bitte NICHT mehr buchen, auch wenn dies auf einige Seiten noch möglich ist. Von der isländischen Presse heißt es:
Base Hotel was opened in 2016 by WOW air CEO Skúli Mogensen. It went on the market in 2017 but was never sold. It is therefore likely that today’s closure is in some way related to the winding up of WOW air. It will come as a particularly unwelcome surprise on a day that nearly all flights are cancelled due to weather.“
Camping
Die Zeiten wo man einfach wild campen konnte überall sind auf Island lange vorbei. Wenn Du also mit einem Zelt unterwegs sein solltest und gerne campen möchtest, oder aber vielleicht auch mit einem Wohnmobil oder Schlafcamper, dann kannst Du nicht einfach irgendwo in der Pampa übernachten – es gibt ein paar Dinge die zu beachten sind:
- Zelten auf unbewohntem Brachland ist generell erlaubt, sofern Du keine Spuren hinterlässt. Müll und alles weitere wird also selbstverständlich mitgenommen und an geeigneter Stelle entsorgt
- Auf Privatgelände oder Farmland darfst Du NUR mit ausdrücklicher Genehmigung des Eigentümers übernachten
- Eine Genehmigung benötigt Du auch, wenn Du länger als eine Nacht bleiben oder mehr als drei Zelte errichten möchtest
- In allen Nationalparks ist zelten prinzipiell VERBOTEN!
Eine Zusammenfassung auf Englisch bekommst Du noch einmal hier. Das Grundproblem bei der Auflistung oben ist eigentlich, dass es entlang der Ringstraße nur wenig Brachland gibt. Fast alles ist in irgendeinem Privatbesitz, was uns gleich zum Umkehrschluss führt, dass Du dir auf alle Fälle eh eine Genehmigung einholen solltest, um auf Nummer sicher zu gehen!
Übersicht der Campingplätze auf Googlemaps
Kreditkarte oder Bargeld? Wo soll ich wechseln?
Ich habe während der bisherigen sechs Reisen lediglich einmal Bargeld benötigt und das war um eine Unterkunft zu bezahlen. Der Vermieter hat kein Kartenlesegerät besessen und hat dies auch vorher per Mail mitgeteilt. Ansonsten wird Bargeld in aller Regel NICHT benötigt. Selbst Kleinstbeträge an einer Cafébude oder am Parkautomaten lassen sich so gut wie immer mit Kreditkarte begleichen.
Wichtig: Du benötigst in den meisten Fällen die PIN deiner Kreditkarte. Anders als in Deutschland wird nämlich nicht der Magnetstreifen, sondern der Chip der Karte zum Bezahlen genutzt. In Supermärkten funktioniert das ganze manchmal auch ohne PIN.
Solltest du dennoch unbedingt Bargeld wechseln möchten – wozu auch immer – so ist es am günstigsten dies erst vor Ort in Island zu machen. Direkt in der Halle am Flughafen, wo man auf die Koffer wartet, befinden sich mehrere Automaten. Der Wechselkurs dort ist IMMER günstiger, als wenn man hier zu Hause schon tauschen würde. Die Sprache am Automaten lässt sich auf Deutsch einstellen.
Essen gehen oder selber verpflegen?
Essen gehen ist einer der Punkte, die einen Großteil des Budgets für eine Islandreise ausmachen werden. Reguläre Restaurants sind unverhältnismäßig teuer, möchte man das den kompletten Urlaub über machen kann das schnell teurer werden als der Urlaub selber.
Mein erstes Essen in Reykjavik damals werde ich nie vergessen … es gab ein belegtes Sandwich, einen Skyr Joghurt und eine Tasse Kaffee. Nachmittags gegen 17 Uhr in KEINEM richtigen Restaurant, es war eher eine Art Imbiss. Die Rechnung damals betrug umgerechnet etwas über 25 EUR. In dem Moment war mir schnell klar, dass das SO nicht funktioniert in den nächsten Tagen.
Die Alternative heißt dann selber verpflegen. Sehr viele Gästehäuser bieten die Möglichkeit, eine Gemeinschaftsküche mit zu benutzen. Das funktioniert in aller Regel sehr gut und wenn man seinen Einkauf im Bónus, Nettó oder Kronan macht, sind die Preise vom Preisniveau ähnlich dem in Deutschland. Bei frischen Artikeln wie Fleisch, Obst oder Gemüse sollte man dennoch vorsichtig sein, diese Dinge sind oftmals deutlich teurer!
Auch glutenfreie Nahrungsmittel sind auf Island natürlich erhältlich, die beste Auswahl dazu gibt es in Nettó wenn ich recht informiert bin. In Reykjavík backt zum Beispiel Brauðhúsið glutenfreies Brot in Bioqualität. In größeren Städten wie Reykjavik und Akureyri sollte das also kein Problem sein, auf dem Land könnte es natürlich deutlich schwieriger werden glutenfreie Produkte zu bekommen. Als Alternative zum Frühstück könnte man dann zum Beispiel auf Skyr mit Leinsamen zurückgreifen.
Eine Übersicht der meisten Supermärkte rund um die Insel auf einer Googlemap findest Du hier.
Internet & Mobil unterwegs mit dem Smartphone
Island ist eines der Länder mit der höchsten Internetnutzung überhaupt … was daran liegt das so ziemlich jeder vernetzt ist. WLAN über Glasfaser ist in den meisten Unterkünften vorhanden und die Verbindungen sind angenehm schnell, auch in Reykjavik selber gibt es viele Internetshops und Cafés wo die Nutzung kostenfrei ist.
Wer mit dem Handy unterwegs ist, findet auf Island ein recht gut ausgebautes mobiles Netzwerk entlang der Ringstraße, es ist fast lückenlos verfügbar und selbst im Hochland hat man mit dem isländischen Anbieter Simmin eine hervorragende Abdeckung. Karten bekommt man an so ziemlich jeder Tankstelle, Touristeninformationen oder auch Supermärkten! Aufladen geht dann problemlos über die Simmin-Homepage oder mittels App.
Alternativ: Bereits in Deutschland eine Vodafone-Freikarte zuschicken lassen und mit 15 EUR aufladen. Mit diesem Betrag erhält man für den Zeitraum von 4 Wochen 2 GB Surfvolumen und 100 Minuten telefonieren in alle deutschen Netze. Nach den 4 Wochen muss nichts weiter unternommen werden, wenn man die Karte nicht weiter benötigt fallen keine weiteren Kosten an und das restliche Guthaben verfällt einfach.
Alternativ kann man die Karte beim nächsten Urlaub natürlich wieder erneut aufladen. Die Netzabdeckung ist in meine Augen ganz hervorragend, entlang der kompletten Ringstraße und sogar in den entlegenen Westfjorden habe ich so gut wie überall 4G-Empfang gehabt.
Haustiere mitnehmen?
Haustiere dürfen nach Island NICHT mitgenommen werden in den Urlaub !! Die Vorschriften sind extrem streng was das angeht. Sollte man trotzdem erwischt werden, beispielsweise weil man es via Fähre versucht, wird das Tier getötet! Für einige mag sich das sehr hart und unmenschlich anhören, aber so ist es nun einmal.
Der Grund dafür ist leicht erklärt: Island ist im Prinzip vollkommen frei von jeglichen Seuchen, so gut wie alle Tiere auf der Insel sind nicht geimpft. Würde eine Seuche ausbrechen stehen die Tiere völlig ungeschützt und ohne jeglichen Antikörper dort. Das käme einer mittleren Katastrophe gleich. Daher wird rigoros gegen solche Vergehen vorgegangen.
Wenn Du auswandern und Dein Haustier mitnehmen möchtest, dann muss es als allererstes in eine vierwöchige Quarantäne in einer passenden Quarantänestation. Diese befindet sich im Großraum Reykjavik. Erst nach diesen 4 Wochen kannst Du Dein Tier wieder in Empfang nehmen.
Reiten in Island
Einmal reiten zu gehen in Island ist für viele ein Traum. Das ist problemlos möglich, selbst ein kompletter Reiturlaub auf einer Farm ist inzwischen kein Problem mehr. Anbieter dafür gibt es inzwischen einige, auch gute deutschsprachige Angebote lassen sich darunter häufig finden.
Oft taucht im Vorfeld dann die Frage auf, wie das überhaupt mit den eigenen Reitklamotten funktioniert. Kann man sein eigenes Equipment mitnehmen nach Island? Oder nur bestimmte Sachen davon? Und was ist mit dem Helm und solchen Dingen?
Dazu gibt es auf der Seite vom auswärtigen Amt und von der Seuchenschutzbehörde ein ganz klares Statement:
Bereits benutzte Reitbekleidung (Schuhe, Stiefel, Reithosen, Jacken) muss vor der Einreise nach Island bei 40°C gewaschen oder chemisch gereinigt werden. Alles, was nicht in die Waschmaschine passt, kann folgendermaßen desinfiziert werden:
- Gründlich mit einem Reinigungsmittel abwaschen
- Trocknen
- Mit 1% VirkonS ® einsprühen (10g pro Liter Wasser)
- Diese Prozedur sollte 5 Tage vor der Einreise bereits durchgeführt werden, bevor die Gegenstände mit den Pferden in Island in Berührung kommen.
Sättel, Trensen und andere Utensilien aus Leder dürfen nicht nach Island eingeführt werden. Bitte habe Verständnis für diese Vorsichtsmaßnahme, da die isländischen Pferde vor ihnen unbekannten Krankheiten und Infektionen geschützt werden müssen.
Über die gereinigten Klamotten SOLLTE zudem ein Nachweis vorhanden sein, dass diese auch tatsächlich gereinigt wurden. Waschen zu Hause in der Waschmaschine reicht theoretisch zwar aus, wenn man es richtig machen möchte, sollte man die Sachen aber in eine Reinigung bringen und sich eine Bestätigung darüber aushändigen lassen. Die kann man dann bei der Einreise auf Verlangen vorzeigen.
Möchte man nicht zur Reinigung gehen, sollte man verantwortungsbewusst genug sein und die eigenen Klamotten mit Impresan, Sagrotan oder Virkon® S desinfizieren. Bei Stiefeln würde ich dazu raten NEUE mitzunehmen, dieses lassen sich nach meiner Erfahrung niemals 100%ig keimfrei reinigen. Auch bei Handschuhen sollte man schlicht ein neues Exemplar mitnehmen!
Helme sollte man schlicht zu Hause lassen, diese kann man sich problemlos in Island ausleihen. Die Einfuhr von gebrauchten Reithandschuhen ist nicht erlaubt!
Zu diesem Thema habe ich inzwischen auch einen eigenen Artikel online mit vielen Tipps, Informationen und Empfehlungen von Reisenden, die das bereits mehrfach dort gemacht haben. Wenn Du Dich speziell dafür interessiert, schau gerne dort rein in lies ein wenig: Reiten in Island – Das musst Du 2020 wissen
Islandpferde streicheln oder füttern? BITTE NICHT!
Immer öfter kommt es vor, das Touristen irgendwo am Straßenrand parken, um Islandpferde zu streicheln oder zu füttern, die dort auf einer der Wiesen stehen. So gut wie KEIN isländischer Bauer findet das gut und dazu gibt es bereits etliche Schreiben einzelner Bauern an Urlauber.
Darin heißt es:
- Füttere NIEMALS Pferde, ohne vorher den Besitzer um Erlaubnis gefragt zu haben. Die Tiere kennen die meiste Nahrung überhaupt nicht, die Du mit nach Island bringst. Islandpferde haben ein extrem sensibles Verdauungssystem und selbst Futter, was für Dich selber völlig harmlos zu sein scheint, kann bei den Tieren Koliken auslösen und sie im schlimmsten Fall töten!
- Stoppe nicht am Straßenrand, um Pferde zu streicheln. Die Tiere können beißen und treten, auch wenn das auf den ersten Blick nicht den Anschein haben mag. Außerdem eignen sie sich dadurch auch irgendwann aufdringliches Verhalten und anderen unerwünschte Eigenschaften an, die dazu führen können, das Reiter später verletzt werden. Wiederholte Besuche von Touristen können sogar dem ansonsten teuren Training, was viele Pferde durchlaufen, kontraproduktiv entgegenwirken und die Erfolge wieder zunichtemachen. Außerdem passieren viele Verkehrsunfälle, wenn Du Dein Auto einfach irgendwo auf nicht markierten Flächen am Straßenrand parkst.
- Es kommt häufig vor, dass durch Futterneid die Pferde beginnen sich gegenseitig anzufeinden und zu bekebbeln. Dabei können die Tiere sich so schwer verletzten, das eines oder beide Tiere eingeschläfert werden müssen. Möchtest Du das? Ich denke kaum !!
- Übersteige NIEMALS einen Zaun, um auf eine Pferdewiese zu kommen. Du betrittst damit fremdes Eigentum.
- Öffne NIEMALS Gatter oder Tore eine Weide! Es kann passieren, dass Du diese nicht wieder korrekt schließt hinterher und die Pferde es schaffen, das Gatter oder Tor eigenständig zu öffnen. Wenn die Tiere dadurch auf die Straße gelangen und verunglücken oder von einem Auto gerammt werden und Personen dabei verletzt werden oder gar sterben, ist das kaum auszudenken.
Verhalte Dich den Pferden in Island gegenüber einfach so, als wäre es Deine eigenen, von denen Du ebenfalls nicht wollen würdest, dass sie jemand anderes füttert oder sie durch fremde Einflüsse krank oder verletzt werden. Du kannst sie aus gebührendem Abstand fotografieren, das ist alles kein Problem.
Wenn Du Islandpferde streicheln möchtest, kannst Du das problemlos und ganz offiziell auf einer Farm machen, die zwischen Geysir und Gullfoss liegt. Die Farm Brúarhestar hat speziell ausgebildete Pferde nur für diesen Zweck. Auch Futter kannst Du dort kaufen für die Pferde. Eine Stallbesichtigung ist ebenfalls möglich, genau wie Reittouren in die Umgebung.
Welches Kamera-Equipment ist sinnvoll?
Eine Frage, die auch immer wieder gerne gestellt wird, ist die nach der richtigen Packliste für Island, was den ganzen Fotokram angeht. Neben Deiner Kamera (ich gehe mal einfach davon aus das Du eine besitzt) sind einige Dinge unerlässlich, um mit halbwegs vernünftigen Fotos im Gepäck zurückzukommen von einem Island-Urlaub. Daher kommen hier mal einige Island Tipps, damit es im besten Fall auch mit deinen Urlaubsfotos klappt.
- Weitwinkel – Objektiv
- Lichtstarkes Objektiv (falls Du Polarlichter fotografieren möchtest)
- Stativ
- Fernauslöser
- ND-Filter bzw-Graufilter
- Jede Menge Putztücher für Deine Objektive
- Regenschutz für Kamera und Objektiv
- Gamaschen für die Schuhe
- Handschuhe + Taschenwärmer (im Winter)
Weitwinkel-Objektiv Du wirst häufig Wasserfälle oder andere Stellen antreffen an welchen Du ohne Weitwinkel nicht ansatzweise ein vernünftiges Foto hinbekommst. Sei es nun, ob Du hinter dem Seljalandsfoss, hinterm Kvernufoss, vorm Kirkjufellfoss oder vorm Brúarfoss stehst. Sicherlich könnte man auch alternativ immer Panoramen der Orte machen, aber das ist ja irgendwie nicht dasselbe. Ein Weitwinkel ist daher für mich unerlässlich.
Falls sich jemand fragt, warum kein Tele … das würde ich eigentlich nur im Sommer mitnehmen, wenn man auch die Chance hat Papageitaucher zu sehen. Aber das Fotoverhalten jedes einzelnen ist ja immer unterschiedlich, es gibt bestimmt auch einige die gerne mit dem Tele Detailaufnahmen machen.
Lichtstarkes Objektiv Wer in den Wintermonaten auf Island unterwegs ist, hat die Chance Polarlichter zu erleben. Um diese halbwegs vernünftig mit einer Kamera festzuhalten ist ein lichtstarkes Objektiv logischerweise von Vorteil. Das heißt im Klartext, f/2.8 oder besser ist hier erste Wahl. Generell schadet dies bei dem eher düsteren Licht auf der Insel nicht.
Stativ Absolut unerlässlich für Langzeitbelichtungen, sei es nun um Wasserfälle mit Fließwassereffekt aufzunehmen oder auch Polarlichter. Ohne geht es nicht! Ich habe im Laufe der Jahre nun einige Stative in den Fingern gehalten und testen können, letztlich bin ich nun bei einem Carbon-Stativ von Sirui hängen geblieben, weil dort für mich das Preis- Leistungsverhältnis passt und Carbon extrem Schwingungsarm ist. Dazu kommt ein sehr geringes Packmaß, was für den Transport ebenfalls nur Vorteile hat.
Fernauslöser Das beste Stativ nützt alles nichts, wenn Du den Auslöser noch selber betätigen musst und in dem Moment eine Erschütterung auslöst. Daher ist ein Fernauslöser obligatorisch, alternativ geht natürlich auch der Selbstauslöser der Kamera.
ND-Filter Ohne lässt sich der Fließwassereffekt bei Wasserfällen kaum verwirklichen. Bei ND-Filtern gilt wie bei so vielen Dingen: Wer günstig kauft, kauft meistens doppelt. Jeder sollte sich vor dem Kauf daher informieren ob der Filter seiner Wahl vielleicht zu irgendeinem Farbstich neigt oder die Qualität des Glases vielleicht doch nicht so gut ist wie man es sich erhofft.
Putztücher Spätestens, wenn Du nach dem ersten Wasserfall Tropfen auf der Linse hast, wirst Du dankbar für jedes Putztuch sein. Ohne geht es nicht. Ich nutze in aller Regel ganz normale Brillenputztücher.
Regenschutz Die Möglichkeiten hier sind recht vielfältig. Natürlich kann man sich teure, wasserdichte Überzieher für sein Equipment kaufen. Eine Einkaufstüte mit Löchern an den richtigen Stellen erfüllt aber denselben Zweck
Gamaschen Äußerst hilfreich, wenn man in Bächen oder an Stränden (zum Beispiel Stokksnes) nasse Füße bekommen könnte beim Fotografieren. Auch am Diamond Beach steht man vermutlich des Öfteren im Wasser der Wellen, die den Strand hochkommen.
Handschuhe + Taschenwärmer Wenn Du im Winter nachts Polarlichter fotografieren möchtest sind diese beiden Dinge quasi unerlässlich! Handschuhe sollten ja eh obligatorisch sein, zum Fotografieren gibt es spezielle Fingerhandschuhe an denen man die Kuppe von Daumen und Zeigefinger entfernen und umklappen kann. So hat man eine bessere Kontrolle über die Knöpfe der Kamera.
Taschenwärmer sind eine prima Ergänzung … nicht nur um die Hüfte warmzuhalten, auch um zwischendurch die Hände richtig aufzuwärmen.
Eine komplette Auflistung findest Du in meinem Artikel Packliste Island – Diese Fotoausrüstung brauchst Du für Deine Reise
- … Absperrungen an den Sehenswürdigkeiten ignorieren. In letzter Zeit kommt es immer häufiger zu Unfällen auf Island, teilweise mit Todesfolge. Der Grund ist in 95% aller Fälle Leichtsinn oder Unbedarftheit im Umgang mit der Natur und den örtlichen Gegebenheiten. Absperrungen werden von den isländischen Behörden nicht ohne Grund aufgestellt, wer sie missachtet bringt sich und andere unter Umständen in Lebensgefahr.
Wer zum Beispiel im Winter über die Absperrung an Wasserfällen klettert, braucht sich über die Konsequenzen im Ernstfall hinterher nicht zu wundern! Im Grunde gilt immer: Auf den gesunden Menschenverstand hören! Eigentlich sollte der angeboren sein, manche Leute scheinen ihn aber nicht mit einzupacken, wenn sie in den Urlaub fahren.
- … Privateigentum und Grundstücksgrenzen ignorieren. Zwar gilt auf Island rein formal NOCH das Jedermannsrecht (almannaréttur), man dürfte also beispielsweise Privatland betreten, auf dem nichts angebaut wird. In der Praxis sieht das allerdings etwas anders aus inzwischen. Das zunehmend ignorante und völlig ungehobelte Verhalten einiger Idioten in letzter Zeit sorgt nämlich dafür das inzwischen die Toleranzgrenze bei den Landeigentümern gen Null geht. Daher findet man immer häufiger Private Property oder auch No-Trespassing Schilder an Einfahrten oder Zäunen. Diese Schilder sind unmissverständlich und werden bitte beachtet.
Neuestes Beispiel ist die Zufahrt zum Hvalfjarðarlaug Hot Pot, welcher sich auf Privateigentum befindet und wo seit 2016 seitens des Landeigentümers kein Besuch mit dem Auto mehr gewünscht ist. Die Schilder an der Einfahrt verbieten neuerdings sogar den Weg zu Fuß dorthin. Bedanken kann man sich hier wohl bei den ganzen Besuchern die den Hot Pot völlig verdreckt zurückgelassen haben nach Benutzung. Einen sehr guten Artikel zum Jedermannsrecht von Dagmar findet man auf icelandreview.com.
Seit November 2017 ist nun auch eine Regelung in Kraft, nach der das campen in bewohnten Gebieten außerhalb von Campingplätzen nicht mehr erlaubt ist. Einen Artikel dazu findest du hier. Auch diese Maßnahme hat mit dem immer häufiger auftretenden wilden campen zu tun, was viele Touristen leider als normal anzusehen scheinen. Das ehemals praktizierte Jedermannsrecht ist also eigentlich nicht mehr existent – Schuld daran ist ein Bruchteil der Touristen selbst, die sich in einem fremden Land wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten.
- … Drohnen dort fliegen lassen wo Verbotsschilder stehen! Die Schilder stehen dort nicht ohne Grund und sind ohne Wenn und Aber zu beachten! Mittlerweile sind an so gut wie allen von Besuchern stark frequentierten Locations Flugverbotszonen ausgewiesen worden, die aktuellste davon ist die Gletscherlagune Jökulsárlón samt Diamond Beach und angrenzendem Fjallsárlón. Alle drei sind nun Teil des Vatnajökull Nationalparks – und in Nationalparks ist fliegen generell verboten.
Des Weiteren ist SELBSTVERSTÄNDLICH davon abzusehen hinter Pferden, Vögeln oder sonstigen Tieren her zu fliegen. Island ist groß genug, es gibt ausreichend Platz, um seinen Kopter fliegen zu lassen und die paar Stellen wo es verboten ist, sind uneingeschränkt zu beachten und respektieren !! Hier findest Du von mir einen eigenen Artikel von mir zum Thema Drohnen in Island.
- … im „Selfiewahn“ alles um sich herum vergessen! Auch dadurch kommt es immer öfter zu Unfällen, die vermeidbar gewesen wären. Gerade an Orten wie zum Beispiel dem schwarzen Strand bei Reynisfjara ist es lebenswichtig das Meer IMMER im Auge zu behalten. Auch wenn keine größeren Wellen zu sehen sind, das kann sich sekündlich ändern.
Anfang 2016 wurde dort erst ein Asiate von den Wellen ins Meer gezogen und konnte nur noch tot geborgen werden! Anfang 2017 wurde eine deutsche Urlauberin dort von einer Welle erfasst und ins Meer gezogen. Auch sie erlitt später ihren Verletzungen. Die so genannten Sneakerwaves sind tückisch und lebensgefährlich und tauchen nur jede dritte, sechste, neunte Welle etc. auf !! Bitte: BEACHTE SCHILDER UND WARNHINWEISE !!!
- … abseits markierter Pisten mit dem Auto querfeldein fahren! Auch wenn man vielleicht im Urlaub ist und ein geländegängiges Allradfahrzeug gemietet hat. Es gibt ausgewiesene Straßen, Pisten und F-Strecken, die BITTE auch nach Möglichkeit nicht verlassen werden. Mitte März 2016 wurde als Konsequenz dauerhafter Nichtbeachtung der markierten Piste die Zufahrt zum Flugzeugwrack Nähe Vik von den Landeigentümern dauerhaft geschlossen. Zu viele waren der Meinung einfach quer über die Sandurfläche zum Wrack fahren zu müssen! Die Folgen für die Natur sind auf Jahrzehnte hinweg kaum auszumalen!
Die Folge für alle anderen Urlauber heißt nun: Auto stehen lassen, 3 Kilometer zu Fuß laufen. Hin wie her wird Missachtung inzwischen strafrechtlich von der isländischen Polizei verfolgt und an Hand des Kennzeichens ist jederzeit der Fahrzeugführer des Mietwagens problemlos ausfindig zu machen. Die Geldbußen sind mit 2000 EUR aufwärts angesetzt.
- … auf unbefestigten F-Roads OHNE allradtaugliches 4×4 Fahrzeug fahren. Dies ist nicht nur verantwortungslos, es ist zudem auch gefährlich und strafbar. Der Versicherungsschutz erlischt sofort im Ernstfall und die Kosten für Schäden am Fahrzeug können in Island exorbitant hoch sein! Regelmäßig werden untaugliche Fahrzeuge übrigens von Touranbietern (die mit ihren SuperJeeps ebenfalls auf F-Roads unterwegs sind) angeschwärzt bei der Verleihfirma und bei der Abgabe des Mietwagens erwartet einen erst einmal ein saftiges Bußgeld.
- … näher als unbedingt nötig in die Nähe der Puffins / Papageitaucher gehen. Auch wenn die Tiere Menschen zwangsweise gewöhnt sind inzwischen, muss man sie nicht unnötig strapazieren! Das gleiche gilt natürlich auch für die isländischen Pferde, die man entlang der Ringstraße immer wieder auf den Weiden stehen sieht. Nicht alle Besitzer mögen es, wenn die Tiere ständig gestört und vielleicht sogar noch gefüttert werden! DON’T DO IT !!!
- … das Wetter unterschätzen !! NIEMALS !! Auch ein sonniger Tag mit blauem Himmel kann sich schnell ändern und es kann Unwetter vom feinsten geben. Auf en.vedur.is sollte man sich daher regelmäßig über das aktuelle Wetter informieren. Besonders in den Wintermonaten kann das lebenswichtig sein.
- … mit Schuhen ein Haus betreten. Hört sich erst einmal komisch an, auf Island ist es aber üblich in Häusern die Schuhe prinzipiell auszuziehen. Ausnahmen sind größere Hotels. In kleineren Pensionen oder auf privaten Höfen ist dies aber üblich! Ein Paar Hausschuhe sollten also mit ins Gepäck.
- … Eisflächen betreten !!! Am Jökulsárlón oder auch am Fjällsarlon habe ich selber mehrmals beobachten müssen wie Touristen das Eis betreten um irgendwelche völlig schwachsinnigen Fotos, Selfies oder was weiß ich zu machen. NIEMAND weiß wie dick die Eisschicht ist und das Eis kann sich jederzeit um 180° drehen. Was dann passiert kann sich jeder selber leicht im Kopf vorstellen. Es ist wahrlich nicht sooo schwierig mal seinen Verstand einzuschalten, KEIN Foto der Welt ist es wert dafür zu sterben!
- … über das Moos laufen !!! Auch wenn es zuerst verlockend erscheint, die Moosflächen bei Eldhraun & Co brauchen Jahrzehnte um sich von jedem einzelnen Fußabdruck wieder zu erholen und zu regenerieren. Und bloß weil man irgend jemanden sieht der es vielleicht zufällig gerade vormacht oder in irgendeinem Musikvideo vollkommen unverantwortlich darauf herum geht, muss man es noch lange nicht nachmachen!
- … wild campen !!! In den Nationalparks ist es bereits streng verboten und wird auch scharf kontrolliert. Außerhalb von den Nationalparks wird es vielerorts zwar geduldet aber nicht mehr gerne gesehen! Zu sehr wurden öffentliche Parkplätze, Parkbuchten oder andere Orte als Toiletten und/oder Mülleimer missbraucht! Es gibt über 120 Campingplätze rund um die Insel, die man bitte auch in Anspruch nehmen sollte! Auf camping.is und tjalda.is gibt es eine gute Übersicht der Standorte.
- … wild kacken !!! Sorry für Ausdrucksweise! Das hört sich vielleicht erst einmal merkwürdig an, aber in letzter Zeit scheint es für viele Touristen „normal“ zu sein das große Geschäft irgendwo mitten in der Pampa zu verrichten. Auch unmittelbar neben der Ringstraße oder auf Parkplätzen wurden schon Touristen beobachtet, die sich erleichtert haben! So etwas muss wirklich nicht sein. Wenn jetzt selbst schon Hinweisschilder dazu aufgestellt werden müssen an vielen Stellen läuft ja definitiv irgendetwas verkehrt.
Mein Chef hat früher zu mir immer gesagt, wenn ich auf Montage gewesen bin und keine Toilette weit und breit vorhanden war: „Dann musst du deinen Hintern halt erziehen!“. Wie recht er hatte! Es sollte für jeden erwachsenen Menschen wohl möglich sein, ein Hotel oder ähnliches aufzusuchen um dort das Klo zu benutzen. Oder wie würdest DU es finden, wenn irgendein Spaziergänger in deinen Garten steigt und dort hin kackt oder uriniert … bloß weil er meint, es nicht mehr weiter auszuhalten? Nicht so schön, oder?
Daher bitte immer getreu dem Motto: No shit, no paper. Dieser Hinweis ist ja nicht neu und existiert in anderen Ländern schon seit Jahren in abgewandelter Form a la TAKE ONLY PICTURES, LEAVE ONLY FOOTPRINTS !!
Siehe passenderweise dazu auch mein Island HowTo und Fettnäpchenführer
In Island herrscht Greenwich-Zeit (GMT), das heißt es gibt keine Sommer- oder Winterzeit. Im Sommer müssen daher die Uhren zwei Stunden zurückgestellt werden. (Berlin 12:00 Uhr = Reykjavík 10:00 Uhr). Im Winter beträgt der Zeitunterschied nur eine Stunde.
Isländische Ausdrücke für den Urlaub
Isländisch ist, mit Ausnahme von einigen Betonungen der einzelnen Wörter, fast noch identisch zu DER Sprache, welche die Wikinger vor 1300 Jahren gesprochen haben. Die Sprache hat ihre Wurzeln in Norwegen und wurde von ihnen quasi „mitgebracht“. Die meisten Isländer sprechen daher auch Dänisch, aber auch extrem gut Englisch und häufig auch Deutsch. Mit halbwegs vernünftigem Schulenglisch kommt man daher problemlos überall zurecht.
- á – Fluss
- ás – kleiner Berg
- bær – Farm
- bless – Tschüss
- bjarg – Felsenklippe
- brú – Brücke
- dalur – Tal
- ey – Island
- eyri – Strand
- fjall – Berg, Peak
- fjöður – Fjord, Golf
- fljót – Fluss
- foss – Waterfall / fossar – Wasserfälle
- gil – Gorge
-
góður dagur – Guten Tag
- hraun – Lava
- hver – Heiße Quelle
- jökull – Gletscher
- jökulsá – Eisfluss
- kirkja – Kirche
- laug – Thermalsee
- reykus – Rauch, Qualm
- tjörn – See
- takk – Danke
- vegur – Pfad, Trail, Weg
- A View to a Kill 1985 (Jökulsárlón)
- Batman Begins 2005 (Vatnajökull)
- Beowulf & Grendel 2005
- Cold Fever 1995
- Das erstaunliche Leben des Walter Mitty 2013
- Die Another Day 2002 (Jökulsárlón)
- Fast & Furious 8 (2016)
- Faust 2011
- Flags of Our Fathers 2006
- Game of Thrones
- Hostel: Part II 2007 (Blaue Lagune)
- Interstellar 2014 (Snæfellsjökull)
- Journey to the Center of the Earth 2008 (Snæfellsjökull)
- Judge Dredd 1995
- Land Ho! 2014
- Lara Croft: Tomb Raider 2001 (Jökulsárlón)
- Letters from Iwo Jima 2006
- Noah 2014
- Nova Zembla 2011
- Oblivion 2013
- Prometheus 2012 (Hekla, Dettifoss, Vatnajökull)
- Reise zum Mittelpunkt der Erde
- Rogue One – A Star Wars Story 2015
- Sons of the Soil 1920
- Star Trek : Into Darkness 2013
- Stardust 2007
- Thor 2 : The Dark World 2013 (Skógafoss)
- True Love (Once Removed) 2002
- When the Light Comes
Allgemeine Island Tipps und Infos
Amtssprache: Isländisch
Staatsform: Parlament. Republik
Hauptstadt: Reykjavik
Einwohner: ca. 325.671 (2014)
Gesamtfläche: 103.125 km²
Zeitzone: MEZ +1 bis +2
Telefonvorwahl: +354
Währung: isl.Kronen
Island in Zahlen
Fläche Gesamtisland: 103125 Km²
Reykjavik: 1000 Km²
Farmland: 23800 Km²
Seen: 2757 Km²
Gletscherfläche total: 11922 Km²
Brachland, Wüste: 64538 Km²
Gesamtlänge Küstenlinie: 4970 Km
Die höchsten Berge:
Hvannadalshnjúkur: 2119 m n.m.
Hvannadalshnjúkur or Hvannadalshnúkur befindet sich in der nordwestlichen Ecke des Gebirges Örafajökull im Skaftafell National Park.
Bárðarbunga: 2000 m n.m.
Glacier Vatnajökull Kverkfjöll: 1920 m n.m.
Mountain glaciers on the northern outskirts of Vatnajökull
Snæfell: 1833 m n.m.
Hofsjökull: 1765 m n.m.
Herðubreið: 1682 m n.m.
Eiríksjökull: 1675 m n.m.
Eyjafjallajökull: 1666 m n.m.
Tungnafellsjökull: 1540 m n.m.
Kerling: 1538 m n.m.
Þorvaldsfell in Askja: 1510 m n.m.
Hekla: 11491 m n.m.
Die größten Gletscher:
Vatnajökull: 8.300 Km²
Vatnajökull ist der größte Gletscher Islands und generell in Eurpa. Er nimmt 8% der Gesamtfläche Islands ein und wurde im August 2014 schlagartig bekannt durch die Eruption des Vulkans Bárðarbunga welcher quasi ein Teil des Gletschers ist.
Langjökull: 953 Km²
Hofsjökull: 925 Km²
Mýrdalsjökull: 596 Km²
Drangajökull: 160 Km²
Eyjafjallajökull: 78 Km²
Tungnafellsjökull: 48 Km²
Þórisjökull: 32 Km²
Eiríksjökull: 22 Km²
Þrándarjökull: 22 Km²
Tindafjallajökull: 19 Km²
Torfajökull: 15 Km²
Snæfellsjökull: 11 Km²
Die größten Seen:
Þórisvatn: 83-88 Km²
Þórisvatn ist der größte See und Teil des Flusses Þjórsá.
Þingvallavatn: 82 km²
Þingvallavatn: 82 Km²
Lögurinn: 53 Km²
Mývatn: 37 Km² (Mosquito Lake)
Hvítárvatn: 30 Km²
Hóp: 30 Km²
Langisjór: 26 Km²
Die längsten und größten Flüsse:
Þjórsá: 230 Km
Jökulsá/Fjöllum: 206 Km
Ölfusá/Hvítá: 185 Km
Skjálfandafljót: 178 Km
Jökulsá/Dal: 150 Km
Lagarfljót: 140 Km
Héraðsvötn: 130 Km
Blanda: 125 Km
Fnjóská: 117 Km
Hvítá in Borgarfjörður: 117 Km
Kúðafljót: 115 Km
Markarfljót: 100 Km
Die höchsten Wasserfälle:
Glymur – on the river Botnsá, Höhe 190 m
Háifoss – on the river Fossá, Höhe 122 m
Hengifoss – on the river Hengifossá, Höhe 110 m
Seljalandsfoss – on the river Seljalandsá, Höhe 65 m
Skógafoss – on the river Skógá, Höhe 62 m
Dettifoss – on the river Jökulsá á Fjöllum, Höhe 44 m
Gullfoss – on the river Hvítá, Höhe 32 m
Hrauneyjafoss – on the river Tungnaá, Höhe 29 m
Hjálparfoss – on the river Fossá, Höhe 13 m
Reykjafoss – on the river Svartá in Skagafjörur, Höhe 13 m
Goðafoss – on the river Skjálfandafljót, Höhe 12 m
Du suchst NOCH mehr Island Reisetipps oder Infos für Deinen Roadtrip? Dann schau doch auf unserer Landing Page zum Thema Island Urlaub vorbei, wo Du inzwischen über 30 Artikel zu vielen Themen findest.
Und jetzt Du, was sind DEINE Island Tipps?
Hast Du selber noch ein paar Island Tipps parat, welche hier vielleicht nicht aufgeführt wurden? Dann würde ich mich über einen kurzen Kommentar freuen.
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Hallo Andreas,
ich war im September für 1 Woche zusammen mit einer Freundin zum ersten Mal auf Island. Vorher habe ich deinen Blog ausführlich studiert und wollte einfach mal DANKE sagen für die unglaublich vielen Infos und Tipps. Wir wollen auf jeden Fall nochmal hinfahren. Dieses Mal haben wir, nachdem wir zuerst auf der Halbinsel Snaefellsness waren, das typische Ersti-Programm gemacht. Mit Thingvellir, Strokkur, Gullfoss, Skogafoss, Reynisfjara Beach bei traumhaftem Wetter, Jökulsarlon (leider lag kaum Eis am Diamond Beach, aber die Fahrt mit einem Amphibienfahrzeug zwischen den Eisbergen über die Gletscherlagune war sehr beeindruckend), Svinafelssjökull, Fjadrargljufur Schlucht, Gletscherwanderung auf dem Myrdalsjökull, Cap Dyrholaey (bei Windstille und strahlendem Sonnenschein, unglaublich!) und zu Schluss ein bisschen Reykjavik, bis nachts der Flieger zurück nach Düsseldorf ging. Nachdem uns Snaefellsness unglaublich gut gefallen hat, werden es beim nächsten Mal wohl die Westfjorde. Der Süden ist landschaftlich auch traumhaft schön, aber nach der relativen Einsamkeit von Snaefellsness kam es uns dort oftmals ziemlich überlaufen vor (vor allem mit Leuten, die für ein Foto über jegliche Absperrung klettern und sich völlig rücksichtslos gegenüber allem und jedem verhalten. Echt traurig.).
Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon auf unseren nächsten Island-Urlaub. Dann werden wir wahrscheinlich im Juni fahren und anstatt Nordlichter die Mitternachtssonne erleben und hoffentlich auch Papageientaucher sehen. In dem Zusammenhang auch ein dickes Danke für die super Tipps zum Nordlichter fotografieren. Es sind echt tolle Bilder entstanden, auch wenn wir nur auf dem Parkplatz vom Hotel gestanden haben.
Grüße aus dem östlichen Ruhrgebiet
Kirsten
Hi Kirsten, Danke für diesen kurzen Erlebnisbericht. Das klingt so, als wenn ihr definitiv Blut geleckt habt :-) Westfjorde kann ich euch nur ans Herz legen, die Region ist ein absoluter Traum und im Juni sowieso. Und Mitternachtssonne ist auch nochmal ein ganz anderes Erlebnis. Ich drücke euch die Daumen, dass es klappt und das Wetter dann mitspielt.
Hallo Andreas,
vielen vielen Dank für diese Seite, ich hab sie vor 3 Jahren entdeckt und 2020 in die Tat umsetzen wollen, musste aber Corona bedingt, alles stornieren. :-( 2021 haben wir vorsichtshalber nicht gebucht und haben den Donauradweg gemacht, aber nun sind wir seit einer guten Woche zurück und sind begeistert. Waren zwar schon mal 1 Woche 2015 über Silvester in Reykjavik und haben den Golden Circle auf einer gebuchten Tour erlebt, aber nicht zu vergleichen mit einer individuellen Tour. Normalerweise bin ich ein Fan von Reiseführen, aber diesmal habe ich darauf verzichtet und deine Seite bis ins kleinste studiert und somit eine für uns 14 tägige Tour auf der Ringstraße und Snaefellsnes zusammengestellt. Es war landschaftlich traumhaft und das Wetter war uns hold, zwar Temperaturschwankungen von 3 Grad Borgarfjödur und 18 Grad Myvatn, aber die befürchteten Regentage gab es nur zum Schluss. Nach unserer Beendigung der Wanderung zum Bruarfoss, fing es dauerhaft an zu regnen, so dass der letzte Tag nicht mit einer Wanderung im Thingvellir NP endete, sondern in Reykjavik.
Nochmals vielen Dank für die ganze Arbeit und „Herzblut“, die du in diese Seite gesteckt hast und von der man wirklich profitieren kann.
Liebe Grüße vom Niederrhein
Petra
Inzwischen habe ich mich durch die unglaubliche Vielfalt an großartigen Berichten zu Island in diesem Blog hindurch gelesen.
Ein paar Anmerkungen möchte ich an dieser Stelle loswerden, vor allen Dingen, da Pauschaltouren, etc. hier unter „Touristenfallen“ firmieren. Bislang war ich zweimal in Island – 1x im Februar, 1x im März mit einem großen Reiseunternehmen. Standortreise Reykjavik mit Ausflugspaket. UND – es war phantastisch.
Als normalerweise sehr individuell Reisende (meistens auch alleine, wg. Mann, der niemals Fernweh hat), hätte ich mir diese Reisen nicht zugetraut. All meine Vorbereitungen haben nur dazu geführt, dass mein Respekt vor der Grandiosität der isländischen Natur unglaublich hoch ist. Da ich hier in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr auf Eis und Schnee gefahren bin, war klar das nur eine organisierte Reise in Frage kommt. Und das war sehr, sehr gut – denn beim ersten Mal gab es am Abreisetag einen Schneefallrekord in Reykjavik – mehr als 1 Meter Schnee, der in einer Nacht gefallen ist… Außerdem ging an einem Tag wg. Blizzard nichts mehr (war aber trotzdem ein toller Tag). Bei beiden Reisen war ich unglaublich froh, dass erfahrende Fahrer unterwegs waren – allein das hohe Tempo, mit dem auf Eis und Schnee und geschlossener Schneedecke gefahren wurde… (Beobachtung: Isländer haben wenig Geduld mit langsam und vorsichtig fahrenden Touristen…). Kurz vor meinem zweiten Aufenthalt mussten dann außerdem von Rettungskräften mal eben fast 100 Autos mit Touris aus Thingvellir mit mehreren Schneeflügen und Konvoi „evakuiert“ werden, incl. Einsatz von Ärzten wg. Unterkühlung… etc.
Natürlich ist es anstrengend auf Ausflügen als Teil einer Gruppe dem Zeit- und Ortreglement unterworfen zu sein. Die Alternative für mich wäre dann nur der Verzicht auf magisches, winterliches Island gewesen. Und so konnte ich auch feststellen, dass ich sehr konzentriert auch aus 20 Minuten an einem Wasserfall fotografisch das Beste heraus holen kann! Während ich beim ersten Mal meine freie Zeit in Reykjavik genossen habe, habe ich beim zweiten Aufenthalt noch Ausflüge von lokalen Anbietern hinzu gebucht. (Snaefellsnes, Jökulsarlon als Tagestour…, Meet and Greet mit Islandpferden und die viel gescholtenen Nordlicht-Touren mit Superjeep). Nichts davon war ein Schnäppchen, aber das habe ich nicht erwartet. Ich habe wirklich in das „Erlebnis“ investiert. Und gerade die Nordlicht-Tour im Superjeep war großartig – nicht nur vom Fahrgefühl, sondern auch mit Coaching eines erfahrenden isländischen Fotografen und Heißgetränken. Nach dem gigantischen Erlebnis nicht selbst völlig verfroren, erschöpft und übermüdet über vereiste Straßen ins Hotel zu finden – das war jede isländische Krone wert!
Das ich dieses Jahr ein individuelleren Ansatz (aber trotzdem Pauschalbausteine eines Unternehmens) für den Sommer geplant habe, liegt an einer weiteren Hürde – mein Englisch ist eine Katastrophe, da dass was ich in vielen Jahren vor weit über 30 Jahren mal gelernt habe, habe ich fast nie benutzt. (Mein Schwerpunkt war 3 Jahrzehnte die frankophone Welt…) Und ich habe schon einmal die Erfahrung in einem anderen Land zu einer anderen Zeit gemacht, wie hilfreich es ist, in einem Hotel unterstützt zu werden, wenn man die Landessprache nicht beherrscht und an einem Feiertag einen medizinischen Notfall hat.
Nun – mein Plan… mit dem guten Mietwagen (ich fahre auch in Deutschland keinen Kleinwagen) und nur zwei sehr schönen Hotels den Süden Islands ausgiebig, ohne Gruppen- und Zeitdruck auch die bereits bekannten Hotspots im Licht der Mitternachtssonne zu bestaunen und zu fotografieren…
Darum – so ziemlich all das, was hier in der Islandreise unter „Touristenfalle“ läuft – ist bei mir ein „Wichtig“ oder „nice to have“. (Während ich bei einer vierwöchigen Tour durch Frankreich nicht einmal in die Nähe eines Reiseunternehmens kommen würde…)
Denn – für mich heißt es besonders auf Island verantwortungsvoll voller Demut zu reisen – und wenn ich die nötigen Qualifikationen (z. B. Autofahren bei extremen Wetter) nicht habe, dann heißt es entweder zu verzichten oder eine Gruppentour zu buchen.
Darum belächele ich es auch nicht mehr, wenn ich Kaffeefahrt-Touristen irgendwo in Deutschland sehe – in der Regel die einzige Chance für betagte Menschen ihr Fernweh zu leben.
Ich bin gespannt, wie das mit dem Reisen jetzt und überhaupt weitergehen wird…
Vielen Dank für diesen Blog, sagt Johanna
Geführte Touren für Urlauber, die selber vllt nicht (mehr) in der Lage sind mit dem eigenen Mietwagen zu reisen haben natürlich auch absolut Ihre Berechtigung. Für sehr viele ist dies aber schlicht unnötig und rausgeschmissenes Geld. Letzten Endes ist und bleibt es aber eh eine Frage des persönlichen Geschmacks und das muss logischerweise jeder selber entscheiden :-)
Boah, das ist ja der Hammer, wenn man schon einen erfahrungsreichen Reiseführer hat, sollte man den auch nutzen. Der Beitrag lässt wirklich keine Wünsche offen. Ich habe vor mir das Land diesen Sommer anzusehen, 10 Tage bis 2 Wochen dürften schätze ich reichen um mal alles ein wenig zu sehen.
Toll, was ihr da zusammengetragen habt! So kompakt kann das kein Reiseführer!
Danke!
Viele Grüße, Karlheinz
Ganz lieben Dank für das Kompliment, das hört man wirklich gerne :-)
Wow, das ist ja fast ein Kompendium! Vielen Dank dafür.
Mich würde mal interessieren, wie und ob man mit dem eigenen Wohnmobil nach Island kommt, wenn es geht ohne zu fliegen (also nicht Auto verschiffen und hinterher fliegen, sondern Auto und Personen mit dem Schiff). Da werde ich mal recherchieren.
Sehr hilfreich sind die Zeit- und Wetterangaben. Ich nehme an, dass im Winter deutlich weniger Touristen da sind, also wäre das doch mal einen Trip wert.
Da bist du vermutlich bei http://www.smyrilline.de/ an der richtigen Adresse. Hab ich aber bisher keine Erfahrungen mit gemacht, bin immer geflogen.
Anscheinend habe ich ohne längere Suche und direkt zu Anfang eine der besten Seiten gefunden.
Super gemacht. Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr oder jemand das ganze noch in Englisch übersetzen könnte.
Vor allem und besonders geht es um alles was nach „Bitte nicht:“ kommt.
Ein Trauerspiel zu sehen, das gerade jetzt, wo ich seit 1990 immer mal nach Island wollte und es mir jetzt mal leisten kann und die Gelegenheit dazu ist, immer mehr Sehenswertes gesperrt und geschlossen wird, weil zu viele Touris, wie eigentlich immer, alles kaputt machen müssen und sich nicht zu benehmen wissen. So kann man das ganze dann auf diversen Seiten und für jeden weiterverbreiten.
Da hast Du natürlich Recht, du hast sofort die Beste Seite gefunden *spass* :-) Wenn Du jetzt zum ersten Mal demnächst in Island sein solltest reise einfach antizyklisch, sofern es die Jahreszeit zulässt. Meide zwischen 8 und 18 Uhr die touristischen Hot Spots, außerhalb dieser Zeiten geht es eigtl.noch.
Eine Übersetzung ins englische war zwar nicht geplant oder angedacht für den Text, aber vielleicht ist das mal gar keine so schlechte Idee.
Ich wünsche Dir jedenfalls eine tolle Reise in eines der schönsten Länder die es gibt. Und falls noch Fragen sein sollten, einfach fragen.
Lg,
Andreas
Hi Andreas, ich war jetzt da und wollte am zweiten Tag nach Rückkehr direkt die Tickets für das nächste Jahr buchen. Da wusste ich die Termine für die Schulbetreuung usw. noch nicht einmal. Die Termine habe ich aber jetzt und die Tickets sind gekauft und das gleich für 16 Tage, da 10 Tage deutlich zu kurz waren und ich vieles auslassen musste. Da bleibt beim nächsten mal noch deutlich mehr Zeit, dass Land genauer und viel entspannter zu erkunden. Was für ein unglaubliches Land. :D
Gruß
Super informativ und übersichtlich! wenn wir also mal nach Island kommen, wissen wir jetzt wo wir schauen müssen.
Lg aus Norwegen
Ina
Die Frage ist ja nicht OB, die Frage ist WANN ihr nach Island kommt. So weit isses ja nicht ;-)
Hey,
ich bin sprachlos…
Ein unglaublich ausführlicher und informativer Bericht, ich bin begeistert.
Da kann ich ja meine ganze Reise nur mit dem Artikel planen und brauche quasi nichts anderes mehr. Besonders toll finde ich Deine Tipps bezüglich Kamerequipment.
Liebe Grüße,
Kerstin
Ganz lieben Dank, schön zu hören bzw.zu lesen das ein paar brauchbare Sachen für dich drin stehen. Sollten noch Fragen offen sein sag gerne einfach Bescheid.
Ich wollte schon länger nach Island. Deine Tipps sind sehr hilfreich, die werde ich bei der Reiseplanung auf jeden Fall nutzen. Das Einzige, was mich von der Reise bis jetzt abgehalten hat, ist das Wetter, da ich eher warme Länder bevorzuge.
Hi Katja. Das ging mir früher immer genauso, Urlaub irgendwo im Kalten konnte ich mir nicht wirklich vorstellen. Dabei ist es in Island in aller regel im Winter wärmer als in Deutschland, das vergessen die meisten. Einfach mal einen Ruck geben, es sind ’nur‘ Temperaturen, mehr nicht. Der Urlaub wird deswegen nicht weniger schön und braun werden kann man auch anderswo zu genüge *g*
Hallo Andreas,
ich habe in deinem „ungeschminkt“-Blogeintrag auch Bilder von deinen Kids gesehen. Daher stellt sich mir nun die Frage ob deine Kids auch schon mit auf Island waren und wenn ja in welchem Alter. (Nein, ich habe nicht alle Reiseberichte komplett gelesen.)
Unsere Tochter wird im Sommer zwei Jahre alt und ich frage mich, ob sie für die Westfjorde noch zu jung ist…
VG Olli
Hi Olli. Nein, mit Kids und generell Familie war ich bisher nicht dort. Ich war einmal alleine unterwegs und 4x mit Freunden jeweils.
Ich war allerdings mit allen zusammen mehrmals drüben in den USA. Der Kleine war 9 Monate damals als wir mit ihm zum ersten Mal in NYC gewesen sind. Danach folgte die Westküste, nochmal NYC und schließlich Florida. Mit 3 Jahren war der dann schon 4x drüben in den USA ????
Zwei Jahre ist eigtl.ein Alter wo Reisen mit dem Nachwuchs noch relativ unproblematisch sind finde ich. Da wird noch viel geschlafen hinten im
Auto und einer ist bei uns halt auch immer hinten mitgefahren zum
bespaßen. Ob ich den Kleinen jetzt mit zwei Jahren oder generell jetzt (er ist jetzt 7) mit nach Island nehmen würde !? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Da ist viel Stop&Go bei während der Fahrerei weil man alle Nase lang automatisch anhält wegen der tollen Landschaft … ich glaube das dürfte recht nervig für Kids sein (sofern sie das mit zwei Jahren überhaupt so richtig mitbekommen).
Ist immer schwierig bei solch einer Frage pauschal eine Antwort zu geben. Jedes Kind „tickt“ anders und auch alle Eltern gehen unterschiedlich mit den verschiedenen Situationen auf Reisen um. Generell bin ich immer dafür es einfach zu machen und auszuprobieren – mehr wie schief gehen kann es ja nicht ;-)
Tolle und praxisnahe Tipps, welche ich von den eigenen Sommer Reisen nach Island nur unterstreichen kann! Schade finde ich, dass man in solchen Tipps heute auf Selbstverständnisskeiten hinweisen muss! Wenn jeder einmal nicht nur an sich denken würde und nicht jeder allen Mist mitmacht, den anderen Uneinsichtige verzapfen, wäre schon vile gewonnen! Wir fahren jetzt im Winter nach Island in der Hoffnung, dass dann wirklich nur die Naturbesessenen hier Urlaub machen und wir uns über die vielen uneinsichtigen Touris nicht ärgern müssen.
Hi … Danke. Joa, das ist leider in der Tat wahr. Es sind viele Selbstverständlichkeiten, die leider für sehr viele überhaupt gar nicht mehr selbstverständlich zu sein scheinen :-( Oftmals allerdings ein generelles Problem, egal wo man auf der Welt hin kommt, und nicht nur auf Island zu beobachten. Der Respekt vor der Natur scheint bei vielen einfach nicht mehr vorhanden zu sein. Wir fliegen ja auch wieder im Winter (März, Prolog siehe Menuleiste) und waren dieses JAhr im März auch dort. Sagen wir mal so: Es sind zwar weniger, aber diese Spezies wirst du trotzdem vorfinden ;-) Ich wünsch Euch eine tolle Zeit, der Winter ist super auf Island!