Es gibt ja Orte auf dieser Welt, die catchen Dich einfach. Du kommst dort hin und es macht vom ersten Moment an „Klick“ bei Dir im Kopf. So geschehen bei den hier erwähnten Orten Hamnøy, Sakrisøy & Reine auf den Lofoten. Die Orte liegt allesamt nur wenige Meter auseinander. Im Prinzip könnte man sich hier auch ohne Auto und lediglich zu Fuß den ganzen Tag fortbewegen – es würde wohl kaum langweilig werden.
Eine solche Dichte an potenziellen Postkartenmotiven auf so engem Raum habe ich selten gesehen bisher in anderen Urlauben, weder in Island noch in den USA. Andy, der mit uns unterwegs auf den Lofoten gewesen ist, hat mit mehreren Fotos aus diesen drei Orten diverse Fotowettbewerbe gewonnen – ohne, dass die Leute auch nur ansatzweise vermutet hätten, dass alle Motive nur wenige Meter voneinander entfernt liegen.
Hamnøy, Sakrisøy & Reine liegen recht weit südwestlich auf den Lofoten, viel mehr Orte kommen danach eigentlich nicht mehr – mit Ausnahme von Moskenes, Sørvågen und Å i Lofoten, dem quasi letzten Ort, den man hier mit dem Auto noch erreichen kann. Gerade einmal knapp 5.8 Kilometer liegen zwischen dem Tunnel bei Hamnøy und dem Ortskern von Reine.
Hamnøy
Die Gemeinde Hamnøy ist das erste der drei Dörfer, welches man auf dem Weg in den Südwesten der Lofoten erreicht. Eigentlich ist der Ort recht überschaubar, da er im Prinzip nur aus einem kleinen Hafen, zwei Resorts und wenigen privaten Rorbuers besteht. Trotzdem bietet alleine Hamnøy fast schon unzählige Fotomotive und verschiedene lohnenswerte Fotoperspektiven.
Brücke beim Resort Eliassen
Das bekannteste Postkartenmotiv sind aber ganz klar die roten Rorbuers vom Resort Eliassen, abgelichtet von der Brücke neben dem Ort. Kaum ein anderes Motiv wird einem so häufig begegnen wie dieses, wenn man sich mit den Lofoten als potenzielles Reiseziel beschäftigt. Die Brücke ist quasi rund um die Uhr von Fotografen belagert, trotzdem findet man immer auch ein freies Plätzchen, um sein eigenes Stativ aufzubauen. Letzteres sollte hier im Übrigen Minimum eine Höhe von 150 cm aufweisen, das Geländer der Brücke ist nämlich recht hoch.
Ecke beim Resort Eliassen
Auch die Ecke neben der Brücke beim Resort Eliassen bietet einen tollen Winkel für Fotos. Man hat quasi nur die vier äußeren Rorbuers im Bildausschnitt, samt dem mächtigen Mount Olstinden im Hintergrund. Optimal zum Sonnenaufgang, wenn die Wolken (sofern vorhanden) sich schön verfärben oder die Bergzinnen in goldene Licht getaucht werden.
Der Hafen von Hamnøy
Auch der kleine Hafen von Hamnøy bietet tolle Möglichkeiten zum Fotografieren, ganz egal von welcher Seite aus. Wobei die fotogenere Ecke in meinen Augen die östliche ist, da man dann noch den Markanten Mount Olstinden mit auf den Fotos hat.
Auch das kleine Miniteilstück zwischen Hamnøy und Sakrisøy bietet tolle Perspektiven, so zum Beispiel die roten Hütten vom Resort Toppøy Rorbuer samt Mount Olstinden im Hintergrund. Auch hier gilt wieder: Bester Zeitpunkt zum Fotografieren ist zum Sonnenaufgang.
Sakrisøy
Sakrisøy hat mich von den drei Orten am allermeisten überrascht. Ich dachte im Vorfeld der Reise, außer einer Reihe mit gelben Rorbuers gäbe es hier nicht wirklich etwas zu fotografieren. Aber weit gefehlt. Klar, der Ort ist tatsächlich nicht besonders groß und besteht, genau wie Hamnøy, nur aus einem Resort und wenigen privaten Häusern. Aber hier gibt es so viele Blickwinkel um die Hütten abzulichten, dass man gar nicht weiß, wo man eigentlich anfangen soll.
Ganz egal, ob nun von unten am Wasser, von der Straße aus oder von oben auf dem Hügel, wo ein Trampelpfad hoch führt. Sakrisøy ist einfach von überall aus extrem fotogen. Eine wirklich „beste Tageszeit“ für Fotos gibt es hier auch nicht finde ich. Es ist eigentlich völlig egal, wann man hier her kommt. Der Ort ist niemals wirklich leer und unten am einzigen wirklich vorhandenen Parkplatz wirst Du immer mehrere Autos sehen.
Aber auch aus der Luft ist der Ort wieder ungemein fotogen, ganz egal aus welcher Perspektive. Mit der Drohne zu fliegen ist hier auch (Stand 06/2019) zum Glück noch erlaubt, man darf nur hoffen, dass dies auch noch länger so bleibt.
Reine
Reine ist der größte der drei Orte und bietet ebenfalls eines der klassischen und bekanntesten Motive der Lofoten schlechthin. Nämlich den Ort selber, vom Parkplatz aus vor der Brücke fotografiert. Von dort aus hat man ein tolles Panorama von ganz Reine samt der markanten Bergkette im Hintergrund. Auch für Aufnahmen aus der Luft eignet sich der Parkplatz ideal als Startpunkt für Deine Drohne.
Wenn Du ein Stück weit zurückfliegst und Dich von Reine entfernst, bekommst Du eine tolle Perspektive von oben. Bester Zeitpunkt für Fotos von dieser Ecke aus ist der frühe Morgen zum Sonnenaufgang, wenn die Gipfel der Berge von der gerade aufgehenden Sonne in ein warmes Licht getaucht werden.
Der Parkplatz ist aber auch Abends bzw. Nachts ein perfekter Ort, um beispielsweise Polarlichter zu beobachten. Der Blick von hier oben reicht – trotz Bergkette linke Hand – relativ weit, so dass man eine gute 180 Grad-Sicht hat. Und wenn die Lichter dann zu tanzen anfangen, dann gibt es kaum ein schöneres Motiv im Vordergrund als Reine.
Ein inzwischen ebenfalls recht bekanntes Motiv bei Reine ist der Berg Hammarskafte. Die Holzbrücke mit dem kleinen, fotogenen Hügel dahinter, der mitunter an eine Art Mini-Matterhorn erinnert, ist hauptsächlich durch verschiedene Social Media Plattformen bekannt geworden. Inzwischen ist er Anlaufpunkt für viele Foto-Workshops und Hobbyfotografen gleichermaßen.
Hin kommt man allerdings nur zu Fuß, es gibt in unmittelbarer Nähe keine Möglichkeiten zu parken. Du musst also Dein Auto irgendwo in Reine, am sinnvollsten auf dem Parkplatz vor der Brücke, abstellen und vor dort aus laufen. Der Weg ist nicht sooo weit, Du musst allerdings am Rand der Straße entlang gehen – einen Fußweg gibt es nicht.
Die Tageszeit und auch das Wetter spielen nur untergeordnete Rollen bei diesem Motiv finde ich. Völlig egal, ob es nun neblig ist, schneit, oder nachts die Sterne darüber funkeln oder Polarlichter dahinter tanzen – die Brücke im Vordergrund und der Berg dahinter sind einfach immer fotogen.
Das waren sie, die – zumindest subjektiv betrachtet – schönsten 5 Kilometer der Welt. Klar, ich kenne natürlich nicht jeden Winkel, den man bereisen könnte, aber ich bin ja inzwischen schon ein wenig unterwegs gewesen rund um den Globus. Und solch eine grandiose Natur auf so engem Raum habe ich glaube ich niemals zuvor gesehen. Man kommt wirklich nicht vom Fleck und eigentlich bräuchte man hier zwischen den drei Orten überhaupt gar kein Auto. Zu Fuß sieht man eh viel mehr und alle paar Meter findet man wieder einen neuen, interessanten Blickwinkel.
Ich habe vor Ort gesagt, „Ich komme mir hier irgendwie vor wie in einem Disneyland nur für Fotografen“. Ich glaube auch jetzt noch, der Satz trifft es irgendwie. Man bezahlt den Eintritt in Form von Flug, Mietwagen und Unterkünften und hat dann jede Menge Spaß – sofern das Wetter halt passt. Aber bei Sturm und Regen macht ja auch das echte Disneyland nur halb so viel Spaß ;-)
Wer den nordeuropäischen Ländern auch nur ansatzweise etwas abgewinnen kann, der sollte definitiv über eine Reise auf die Lofoten und gerade auch zu diesen drei Orten hier nachdenken.
Wie viel Zeit solltest Du einplanen für Hamnøy, Sakrisøy & Reine?
Wie immer eine Art Gretchenfrage, auf die es keine pauschal passende Antwort gibt, finde ich. Daher lautet meine Empfehlung: Je mehr, umso besser. Wir waren fünf Tage hier vor Ort, haben also quasi vier Nächte im Resort Eliassen gewohnt, und hatten dabei so ziemlich jedes Wetter was man sich nur vorstellen kann. Fakt ist, wenn man beispielsweise im Resort Eliassen wohnt, dann ist man relativ schnell mit dem Auto überall. Selbst bis zum Skagsanden Beach ist es nicht wirklich weit, falls man Nachts mal beschließen sollte, dort wegen Polarlichtern hinzufahren.
All jenen, die im Rahmen einer größeren Norwegen-Rundreise vielleicht nur ein oder zwei Tage hier bleiben oder eingeplant haben, kann ich nur ans Herz legen, diese Planung noch einmal zu überdenken. Kalkuliert besser ein oder zwei Nächte mehr für Hamnøy, Sakrisøy & Reine ein. Kaum irgendwo sonst gibt es solch eine hohe Dichte an Fotomotiven wie hier in dieser Ecke. Und das Wetter KANN wirklich unbarmherzig sein, so dass man eventuell auch mal ein paar Tage wirklich gar nichts machen kann.
Übernachten in Hamnøy, Sakrisøy & Reine
Ich habe hier mal eine Unterkunft für jeden Ort heraus gesucht. In Hamnøy haben wir ja selber übernachtet. Und zwar im Resort Eliassen Rorbuer. Die anderen beiden Unterkünfte sind mir durch Freunde wärmstens ans Herz gelegt worden.
Auch hier noch einmal der Hinweis: Sieh zu, dass Du im Resort Eliassen Rorbuer eine der vier Hütten ganz vorne zugewiesen bekommst. Diese haben die Nummern 31, 32, 33 + 34. Von dort aus bist Du innerhalb einer Minute auf der Brücke. Gib eine dieser Nummern bereits bei der Buchung einfach mit als Wunsch an.
Hamnøy: Eliassen Rorbuer
Sakrisøy: Sakrisøy Rorbuer
Reine: Reine Rorbuer
Karte von Hamnøy, Sakrisøy & Reine mit den besten Fotospots
Und jetzt Du
Bist Du selber schon auf den Lofoten und in Hamnøy, Sakrisøy & Reine gewesen? Hast Du vielleicht sogar noch andere tolle Fotomotive entdeckt, als hier auf der Seite aufgeführt sind? Dann hinterlasse mir doch einen kurzen Kommentar dazu, ich würde mich sehr freuen.
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