Heute sollte eines der Highlights für mich kommen, der Tree Top Walk im Gloucester National Park. Vielleicht hab ich zu doll davon geträumt, denn in der Nacht hat es ab und zu SO heftig geregnet, dass wir beide sogar davon wach geworden sind.

Pünktlich zum Morgengrauen verziehen sich die Wolken aber und ein strahlend blauer Himmel begleitet uns auf dem Weg nach Osten. Und anscheinend stimmt der Tipp mit den Kängurus, die hier in Margaret River abends und morgens überall zu sehen sein sollen, tatsächlich.

Erst sehen wir nur vereinzelt ein Tier auf einer Wiese stehen, dann werden es immer mehr. Später kommen wir uns fast vor wie Statisten bei einer Hüpf-Invasion! Überall tauchen sie plötzlich auf, allerdings scheinen sie auch sehr schreckhaft zu sein.

Obwohl ich sofort den Motor des Wagens ausmache und am Fahrbahnrand ausrolle, scheinen sie sogar in der Lage zu sein, das herunterlassen der Fenster wahrzunehmen. Ein Zucken geht durch die Menge !! Auch als wir fast lautlos aussteigen und die Autotüren anlehnen werden die Ohren gespitzt.

Kängurus am Ortsausgang von Margaret River

Kängurus am Ortsausgang von Margaret River

 

Wie man sieht waren einige leider relativ weit entfernt. Trotzdem haben wir aber versucht aus der Situation heraus einige der putzigen Gesellen „abzuschießen“. Schaut mal, auf dem unteren Bild ist sogar ein Jungtier im Beutel. Leider etwas unscharf, aber die beiden waren auch am weitesten entfernt – was sonst !?

Kängurus bei Margaret River

 

Kängurus bei Margaret River ... Links mit Jungtier im Beutel

 

Nachdem wir nun einen totalen Känguru-Flash haben fahren wir weiter auf dem Brockman Highway 10 in Richtung Karridale. Immer wieder kommen wir an kleinen und größeren Weingütern vorbei, dafür ist diese Region hier schließlich weltbekannt.

Fast in jeder Kellerei kann man übrigens an kostenlosen Weinverköstigungen teilnehmen. Wie man danach mit dem Auto nach Hause kommen soll weiß ich allerdings auch nicht. Ein Bilderbuchweingut ist Donnelly River Wines direkt am Highway …

Donnelly River Wines Donnelly River Wines

 

Immer der Sonne entgegen ist der nächste lohnenswerte Stopp am Highway die Alexandra Bridge, welche den Blackwood River überspannt. Dieser Ort ist ein beliebter Picknick und Übernachtungsplatz für Camper. Kann ich gut verstehen, wenn ich mir das so ansehe.

Blackwood River von der Alexandra Bridge aus gesehen ...

Blackwood River von der Alexandra Bridge aus gesehen …

 

Dann fahren wir im weiteren Verlauf einen unnötigen Umweg. Anstelle der Stewart Road folgen wir dem Highway und fahren via Nannup zum Beedelup National Park. Naja, was soll’s … ist immerhin das erste Mal das uns in diesem Urlaub so etwas passiert hier.

Beedelup National Park Eingang

Beedelup National Park Eingang

 

 

Beedelup Falls

Die rund 3 km lange Stichstraße vom Highway zu den Beedelup Falls ist ganz neu asphaltiert worden und somit für alle Fahrzeuge problemlos befahrbar. Es gibt kein Kassenhäuschen, an der Register Box wird aber die obligatorische NP-Gebühr von 10 Au$ fällig. Es sei denn man hat – wie wir – den Holiday Pass gekauft. Den hängen wir wieder vorne ins Auto und machen uns auf den Weg zum knapp 100 Meter hohen Wasserfall.

Da es gerade einmal halb 9 Uhr am frühen Morgen ist sind wir mal wieder ganz alleine – wie so häufig während der gesamten Zeit. Das ist generell eine Sache an die man sich gewöhnen kann. Im Vergleich zu den Nationalparks in den USA ist es hier in den seltensten Fällen wirklich „voll“.

Voll ist es hier dagegen schon, wenn außer uns noch ein oder zwei Familien oder Pärchen den Weg kreuzen. Ich vermute aber mal stark, dass das auch speziell hier in West Australien so extrem ist. An der Ostküste dürfte das bestimmt etwas anders sein.

Wie dem auch sei, außer einem einsamen Ranger der die anscheinend gerade neu gebauten Toiletten fegt sehen wir keine Menschenseele. Das hat zur Folge, das es auch mucksmäuschenstill (was ist DAS überhaupt für ein Wort?) ist und wir das rauschen des Wassers schon bis zum Parkplatz wahrnehmen können. Der kurze Trip zu den Falls (er dauert knapp 10 Minuten) führt durch hohe Karriwälder und an zahlreichen Farnen vorbei … und dann plötzlich sind sie da – die Beedelup Falls.

Beedelup Falls

Beedelup Falls

 

Ein hölzerner Boardwalk führt an den Fällen vorbei und überquert sie. Auf einer Hängebrücke kann man frontal die ganze Höhe der Fälle sehen. Das am besten geglückte Foto ist jedoch von der Plattform am Anfang entstanden.

Im Moment führen die Fälle zum Glück ganz gut Wasser, das ist aber nur im Winter und Frühjahr so. Es kann also gut sein, dass man im Sommer nur ein leises plätschern und kleines Bächlein vorfindet. Eine knappe halbe Stunde reicht für den Aufenthalt hier und wir fahren weiter in Richtung Pemberton.

 

 

Gloucester National Park

Die kleine Gemeinde Pemberton ist der ideale Ausgangspunkt für einen Abstecher zum Gloucester National Park mit seinem gleichnamigen 60m hohen begehbaren Karribaum. Der Baum ist ein sogenannter „Fire Tree“. Seit 1947 diente er jahrelang der Feuerwehr als Ausguck für die Lokalisierung von Waldbränden. Heute ist er ein beliebtes Touristenziel und die 153 Stufen können von jedermann der sich traut erklommen werden.

Der sich spiralförmig um den Stamm windende Aufstieg erfolgt auf eigene Gefahr … es gibt kein Sicherungsnetz, keine Seile oder kein Schutzgitter was ein wegkippen nach hinten verhindert. Muss man unterwegs einem entgegenkommenden Besucher ausweichen hat man schlechte Karten, Platz machen ist nicht so ganz einfach auf den schmalen „Stufen“ die eigentlich nichts weiter als Eisenstäbe bzw. überdimensionierte Nägel sind!

Damals wurde zuerst ein Loch in den Baum gebohrt und der Stab danach dort eingeschlagen. SO hat man sich Loch für Loch und Stab für Stab bis nach oben vorgearbeitet. Dort wurde dann schließlich ein hölzerner Ausguck errichtet, der sogenannte Fire Lookout. Von dort aus benötigte ein Firefighter seinerzeit sage und schreibe eine ganze Stunde für den Abstieg !!

Neben diesem Baum hier gibt es noch zwölf andere Bäume dieser Art, aber nur der Bicenntenial Tree, der Diamont Tree sowie der hiesige Gloucester Tree können auch von Besuchern bestiegen werden. Der höchste der Bäume ist mit 75m übrigens der Bicentennial Tree. Am Parkeingang gibt es ein Rangerhäuschen was auch immer besetzt ist ! Eintritt: 10 Au$ oder NP-Pass.

Gloucester Tree bei Pemberton

Gloucester Tree bei Pemberton

 

Der überschaubare 9 km² kleine National Park hat neben dem Baum aber noch ein paar andere Dinge zu bieten. Zum Beispiel die Wanderung zu einem kleinen Wasserfall. Interessanter sind aber die ganze Vögel kurz vor dem Baum. Zahlreiche Sittiche schwirren hier umher und lassen sich füttern sofern man etwas dabei hat.

Frauchen hat natürlich wieder von einem Aussi eine ganze handvoll Sonnenblumenkerne geschenkt bekommen, bei solchen Dingen hat sich komischerweise immer den Papst in der Tasche. Kaum hat sie das Futter in der Hand geht es dann aber schon los und Frauchen muss als Sittich-Landebahn herhalten. Selbst Schuld, hat sie sich ja so ausgesucht.

Frauchen mit einem neuen Freund ... Ringli der Ringsittich

 

Ringsittich im Gloucester Nationalpark

Ringsittich im Gloucester Nationalpark

 

Die Ringsittiche teilen sich den Ort hier mit ein paar Rosellas, Tauben und anderen Gefieder. Letztendlich haben wir mehr Zeit mit unserem neuem Freund verbracht als am Baum selber … was vermutlich daran gelegen hat das es uns einfach zu voll war um hochzuklettern.

In Pemberton steht übrigens so ganz nebenbei das größte Sägewerk Australiens, welches auch besichtigt werden kann.

Karriwald im Shannon NP

 

Unsere Fahrt geht weiter durch den Shannon National Park, wo man den sprichwörtlichen (Karri)wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Karris zählen übrigens zu den drei höchsten Baumarten der Welt. Im Park gibt es den nicht asphaltierten 48 km langen Great Forests Tree Drive.

Jede Menge der Bäume lassen sich dort bewundern. Nach genau der Hälfte der Strecke kreuzt der Rundkurs wieder den Highway und man kann abkürzen. Diverse Trails auf dem Rundkurs kann man auch noch laufen wenn man Zeit und Lust hat. Beides hatten wir aber nicht, also geht es schnurstracks weiter nach Walpole.

 

 

Tree Top Walk

Der Ort Walpole selbst gibt eigentlich nicht viel her. Trotzdem dient er anscheinend ganzen Scharen von (Bus)touristen als Quartier für die Nacht. Der Grund dafür ist das Valley of the Giants mit dem Tree Top Walk und dem angrenzenden Ancient Empire.

Auf unserer gesamten Reise war der Tree Top Walk übrigens der überlaufendste Ort überhaupt. Neben Monkey Mia ist der Tree Top Walk einer der wenigen Parks wo der National Park Pass nicht gilt. Man muss also den Eintritt in Höhe von aktuell 8 Au$ pro Person zahlen. Der lohnt sich allerdings, der Ausblick von der auf mehrere Pfeilern schwebenden Leichtmetallbrücke macht den Preis allemal wieder wett.

Bevor wir zwischen den Baumwipfeln herumlaufen, kommen wir aber noch an einem schönen Scenic Point vorbei. Durch ein paar Bäume hindurch blickt man auf das darunter liegende Tal. Einfach nur schön !!

scenic Point bei Walpole Valley of Giants Eingang

Der Walk ist 600 Meter lang und der höchste Punkt ist 38 Meter hoch. Zugegeben, das ist nicht wirklich sooo hoch, Menschen mit Höhenangst könnten aber durchaus hier Probleme bekommen. Zusätzlich schwankt die Brückenkonstruktion manchmal ganz schön hin und her. Das hängt immer davon ab wie viele Asiaten gerade auf und ab springen. Irgendwie bin ich dieses Mal auf dem Anti-Asiaten-Trip glaube ich, aber hier an dem Ort sind schließlich auch mehr als irgendwo in Hongkong.

Und da waren wir letztens ja erst, jetzt wollen wir Aussies sehen. Nachfolgend versuche ich mal den Walk in logischer Abfolge fotografisch darzustellen, d.h. es fängt beim Aufstieg an, geht über den höchsten Punkt und endet logischerweise wieder, wenn es bergab geht zum Schluss.

Hier beginnt alles ... langsam aber stetig geht es bergauf ...

Hier beginnt alles … langsam aber stetig geht es bergauf …

 

... vorbei an den Baumriesen ...

… vorbei an den Baumriesen …

 

Biegt man am Ende dieses Anstieges nach links geht man schnurstracks auf den höchsten Punkt zu …

Der höchste Punkt des Tree Top Walk ist erreicht ... 38m Tree Top Walk

Hier oben in 38m Höhe ist es irgendwie ein erhabenes Gefühl herumzulaufen. Blickt man herunter schaut man auf die riesigen Flachwurzeln des Baumbestandes. Dieser besteht hier hauptsächlich aus Tingle-Trees, die mal eben über 400 Jahre alt werden können.

Nach unten gucken kann man übrigens auch direkt an seinen Füßen. Die Konstruktion ist nämlich so gebaut, dass man durch einzelne Streben immer eine frei Sicht hat, was ganz schön fies sein kann !! Es folgen ein paar größere Bildchen.

Blick auf das längste gerade Stück

Blick auf das längste gerade Stück

 

Dort hinten geht es langsam wieder nach unten ...

Dort hinten geht es langsam wieder nach unten …

 

... und hier befindet man sich dann wieder auf dem letzten Stück ...

… und hier befindet man sich dann wieder auf dem letzten Stück …

 

Eine gute halbe Stunde kann man sich hier oben als Nicht-Asiate schon aufhalten. Unsere Freunde schaffen das im Eiltempo aber auch in fünf Minuten *grins*. Jetzt geht es auf jeden Fall wieder bergab und wir befinden uns auf den letzten Metern. Danach statten wir dem Ancient Empire noch einen Besuch ab. Hier wandert man auf einer Art hölzernem Boardwalk am Boden zwischen den Baumriesen herum und kann ausgehöhlte Baumstämme begehen. Auch ganz nett und nicht minder beeindruckend!

Fast am Ende des Tree Top Walks ... ... und vor einem Baum im Ancient Empire

Der Holzsteg um die Baumwurzeln und ausgehöhlten Stämme ist rund 800 m lang und hier und da muss man sich sogar anstellen um ein Foto machen zu können … na ja.

Baumwurzel im Ancient Empire

Baumwurzel im Ancient Empire

 

Zwischendurch fängt es dann auf einmal wie aus Kübeln an zu regnen. Passenderweise stellen wir uns IN einem der ausgehöhlten Bäume unter und bleiben auf diese Art schön trocken …

Ancient Empire Boardwalk Baum

Nein, das Bild oben ist nicht schief sondern lediglich an dem liegenden Baumstamm ausgerichtet. Das Ancient Empire ist zwar kein must-do, wenn man schon mal hier ist sollte man den kurzen Abstecher aber ruhig in Kauf nehmen. Insgesamt kann man (mit parken etc.) so an die 90 Minuten einplanen. Schneller geht immer, nur ob das Sinn macht sei mal dahingestellt.

 

 

William Bay National Park

So, bis jetzt war das ja ein ereignisreicher Tag. Und wir haben gerade einmal kurz nach 12 Uhr, da kann also noch einiges kommen. So zum Beispiel der William Bay National Park, der nur wenige Kilometer entfernt liegt. Hauptgrund warum man dort halten sollte: Greens Pool und die angrenzenden Elephant Rocks. Zu Beginn widmen wir uns ersterem.

Vom Parkplatz aus führt eine knapp 200 m lange Holztreppe runter zum Strand. Spätestens auf der Hälfte des Weges weiß man, wieso man hier ist. Es öffnet sich nämlich dieser phantastische Blick auf die Bucht.

Weg downstairs nach Greens Pool

Weg downstairs nach Greens Pool

 

Im Meer befinden sich jede menge Granitfelsen, die ganz nebenbei als natürliches Riff dienen. So kommt es, dass kaum eine Welle den Strand erreicht. Das Wasser ist dort spiegelglatt, obwohl wenige Meter weiter draußen die Brandung tobt. Aus diesem Grund ist das hier auch ein beliebter Ort für Familien, Kinder können nämlich gefahrlos im Meer planschen. Auch unten am Strand sieht das alles extrem beeindruckend aus …

Greens Pool Panorama

 

Leider zieht just in dem Moment ein dichtes Wolkenfeld auf, die unglaublich türkise Färbung des Wassers kommt somit leider gar nicht mehr richtig zur Geltung. Nichtsdestotrotz testen wir einmal am dicken Zeh die Wassertemperatur und werden erst einmal schockgefrostet … gefühlt ist es nämlich irgendwo kurz vorm Gefrierpunkt.

Trotzdem wagen einige wenige mutige den Sprung ins Wasser, vielleicht ist man diese Temperaturen hier ja einfach gewöhnt? Wir wandern auf jeden Fall linke Hand der Bucht auf den Slickrocks entlang und kommen zu einer weiteren kleinen Felsenansammlung.

Rocks bei Greens Pool

Rocks bei Greens Pool

 

Unter einzelnen kleineren Felsen kann man unendlich viele Krebse beobachten die versuchen, sich in den wenigen verbliebenen Sonnenstrahlen aufzuwärmen … Ein Stückchen weiter muss man dann ein wenig klettern, nur oben am Fels entlang kommt man nämlich zur nächsten Bucht.

Hier befinden sich abermals riesige Granitfelsen, die recht bekannten Elephant Rocks. Die heißen so, weil sie von oben wie eine zusammengerottete Elefantenherde aussehen. Mit ein bisschen Phantasie und ein oder zwei Emu Bitter (einer australischen Biersorte) kann das auch gut sein.

Elephant Rocks Greens Pool

Elephant Rocks Greens Pool

 

Links der Felsen führt eine Holztreppe runter zum Strand. Wenn man den richtigen Moment abpasst, dann kann man durch einen schmalen Felsspalt die Elephant Cove Bucht erreichen. Hat man den richtigen Moment verpasst, kann es gut sein, dass man aber nasse Füße bekommt, da das Wasser nach jeder Welle immer genau in den Spalt fließt durch den man gehen muss.

Frauchen hat den falschen Moment erwischt, den Rest könnt Ihr Euch denken. Sie hat aber diesen Moment sogar selber mit der Kamera in der Hand gefilmt, leider ist der Clip aber hochkant und ich muss den erst einmal irgendwie um 90° gedreht bekommen. Das kurze Video wird dann hier eventuell nachgereicht.

Treppe zur Elephant Cove Durch diesen Slot muss man durch ...
... wenn man zur Bucht möchte

 

Die Bucht selbst gibt nicht viel her, hat aber einen großen Vorteil gegenüber dem Hauptstrand: Es ist absolut leer, da sich kaum jemand hierher verirrt.

Hinzu kommt noch: Ein wenig erinnert sie uns an ein paar Fotos von den Seychellen die wir mal gesehen haben. Die Elefanten sind auf jeden Fall beeindruckend und man bekommt gar keine Angst, wenn man davor steht.

Elephant Cove

 

Leider ist das Wasser nicht so sauber wie an der anderen Bucht zuvor, das kann aber vielleicht auch Jahreszeiten – oder strömungsbedingt gewesen sein. Trockenen Fußes gehen wir nach einiger Zeit wieder zurück zum Auto, unser nächster Stopp ist dann erst wieder unsere Unterkunft in Albany.

Nach dem einchecken steht noch ein Abstecher zum 39 km² großen Torndirrup National Park an.

 

 

Torndirrup National Park

Der Park liegt etwas südlich der Stadt auf der Flinders Bay Halbinsel und ist ein absoluter Pflichtbesuch für alle die hier in Albany übernachten oder vorbeikommen. Seinen recht merkwürdigen Namen verdankt er im übrigen den seinerzeit hier lebenden Aborigines.

Erster Abstecher im Park sind The Gap und Natural Bridge, beide sind über die gleiche Stichstraße und über einen recht kurzen Spaziergang zu erreichen. Leider verweigert die Sonne inzwischen fast vollständig ihren Dienst. Zudem ist es sau windig und auch recht frisch geworden. Wir vermuten also beide, das es ein recht kurzer Abstecher hierher werden wird.

Bei The Gap handelt es sich um eine Spalt in der Granitküste, in dem ständig mit voller Wucht die Wellen hinein gedrückt werden. Auch hier wird uns wieder eines bewusst: Wasser beobachten kann ziemlich spannend sein. Und hier kann man auch sehr leicht verstehen, wieso Stein NICHT härter ist als Wasser!

Egal welchen Weg man geht, es lohnen sich BEIDE !! The Gap
The Gap

 

Knappe 50 m fallen die Wände hier senkrecht ins Meer, außer an einem einzigen Punkt gibt es keine Abgrenzungen. Man kann also quasi bis an den Rand der Klippen gehen und es ist eigentlich verwunderlich das hier noch nichts passiert ist.

Je nach Wellengang kann es sein, dass man sogar oben auf den Felsen noch nass wird. Kameras sollten also bei herannahenden Wellen schon mal bereit gemacht werden zum verstauen … man weiß ja nie!

Bereits in Sichtweite befindet sich die Natural Bridge, eine gewaltige Steinbrücke die von dem Wellen unterspült wurde. Da es fast immer die gleichen Bilder im Netz hiervon zu finden gibt kommt ab heute zur Abwechslung mal ein Panorama hinzu. Die kleinen Punkte oben an den Klippen sind einige Schaulustige die gerade Wale beobachten und geben einen guten Größenvergleich ab.

Natural Bridge im Torndirrup NP

 

Die Brücke ist eigentlich viel gewaltiger als sie auf den Bildern immer rüber kommt. Das liegt aber definitiv an der gewaltigen Breite und nicht an der mit 40 m ja eigentlich recht überschaubaren Länge. Auch hier gibt es wieder keine Begrenzungen, man muss also aufpassen wohin man tritt und das man nicht aus Versehen einen Abgang macht. Bei den Wellen dort unten wäre das nicht wirklich angenehm.

Geht man nach rechts von der Natural Bridge aus gesehen, blickt man direkt auf die Küste des Cable Beach, der bei diesem Wetterbedingungen ziemlich dramatisch ausschaut.

Cable Beach Torndirrup NP

 

Überhaupt scheinen die Wetterbedingungen hier ziemlich rau zu sein, was man auch immer wieder an zahlreichen Wurzeln erkennen kann … ein ziemlich irres Motiv!

Im Torndirrup NP

 

Als wir nach einiger Zeit wieder weiterfahren wollen zum nächsten Punkt sehen wir einige Leute nach vorne an die Klippen laufen … jemand hat einen Wal in Küstennähe gesehen! So etwas bleibt hier natürlich nicht lange unbemerkt und sofort interessieren sich mehr Leute für den Wal als für die Felsen.

Whale watching mal anders ...

Whale watching mal anders …

 

Selbstverständlich haben wir das Stativ wieder im Auto gelassen, was ja in aller Regel kein Problem gewesen wäre. Da wir aber so fasziniert sind in dieser extremen Nähe zu Küste (und vor allem zu The Gap) diese Tiere zu sehen vergessen wir das total und fotografieren freihändig … was sich als nicht so dolle Idee erwies.

Man stelle sich vor: Geschätzte Windstärke 5 – 6, immer wieder kurze Regenschauer zwischendurch, ein nicht zu verachtender Wellengang und Wale, die sich ja schließlich auch noch bewegen. Wirklich keine Idealbedingungen zum fotografieren. Ihr braucht also keine neue Brille beim betrachten der Bilder, die SIND leicht unscharf!

Wale bei Albany

 

Wal bei Albany

 

Wale bei Albany

 

Als wir nach einer guten halben Beobachtungs-Stunde gehen wollen scheint es fast so als winken die Wale uns mit Ihren Flossen zu. Macht’s gut Leute, und lasst Euch nicht von den Wellen an die Küste drücken!

Einen Abstecher zu den Blowholes machen wir dann natürlich auch noch. Der Fußweg dorthin ist gute 1,5 km lang und zieht sich zum Ende hin ziemlich. Die Blowholes sind Löcher einer Abbruchkante der Küste durch die bei starkem Wellengang das Wasser nach oben fontänenartig wieder hinaus gedrückt wird.

Eigentlich haben wir gedacht, dass der Wellengang heute ausreichend wäre. Das war aber leider ein Trugschluss und man hört nur ein lautes Grummeln im Gestein. Selbst DAS ist aber ziemlich beängstigend! Da es hier also nichts zu fotografieren gab suchen wir ein paar andere Motive.

Küste bei den Blowholes

 

Gesteinsformation bei den Blowholes

 

Bei den Blowholes

Bei den Blowholes

 

Auf dem Rückweg kommen wir in den Genuss einer kostenlosen Dusche, es hat wieder angefangen zu regnen.

 

 

Albany

Zurück in Albany stehen wir quasi wieder vor geschlossenen Türen … da es bereits nach 17 Uhr ist hat bereits wieder alles geschlossen. Daran werden wir uns wohl nie gewöhnen! Zwei der hiesigen alten Gebäude müssen noch kurz als Fotomotiv herhalten …

Albany

 

Albany

 

… danach geht es noch kurz in den immerhin bis 21 Uhr geöffneten Coles Supermarkt am Ende der Einkaufsstraße. Zumindest Vorräte für morgen haben wir jetzt schon mal sicher. Unsere Unterkunft waren an diesem Tag übrigens die Albany Apartments.

Auch wenn es ein recht kurzer Fahrtag werden dürfte – es geht nach Esperance. Dort soll es die schönsten Strände Australiens geben! Na mal sehen.

Ein unheimlich abwechslungsreicher Tag geht auf jeden Fall zu Ende. Wir haben erneut ein völlig anderes Australien kennengelernt, als das noch vor wenigen Tagen der Fall gewesen ist! Schlaft gut und bis Morgen …