Der Tag beginnt ziemlich nass, von draußen prasselt der Regen gegen die Zimmertüre und wir sind eigentlich nicht traurig das Ningaloo Reef bei so einem Wetter den Rücken kehren zu müssen und in Richtung Geraldton im Süden zu fahren. Durch den Self-Check Out können wir auch schön früh losfahren.

Auf dem Weg nach Carnavron stoppen wir kurz an den Termitenhügeln, die wir auf dem Hinweg gesehen haben und am Tropic of Capricorn … ein obligatorisches Foto wird gemacht, obwohl es nicht wirklich viel zu sehen gibt.

Termitenhügel

 

Tropic of Capricorn ... der Wendekreis des Steinbocks

Tropic of Capricorn … der Wendekreis des Steinbocks

 

Zwischendurch fängt es dann so stark an zu regnen, dass wir beginnen, uns ein paar Gedanken zu machen.

Oft genug stehen immerhin Hinweistafeln am Straßenrand das der Highway an Senkungen dazu neigt überflutet zu werden, wenn es heftig regnet. Eine daneben aufgestellte Skala, die meistens bis 2m in die Höhe reicht, zeigt im Ernstfall dann an, wie hoch die Straße unter Wasser steht.

Sollte es also weiterhin so kräftig regnen könnte es unter Umständen gut sein das irgendwo Schicht im Schacht ist und wir an eine – für unseren Wagen zumindest – unpassierbare Stelle kommen. Glücklicherweise geht aber alles gut, nur am Rand des Highways bilden sich rasch einzelne Wasserlöcher, die aber kein Problem für uns darstellen.

Auch eine Horde Kühe, die plötzlich unvermittelt auf der Fahrbahn steht, wird vorsichtig umkreist. Bei dem bösen Blick von dem Stier gebe ich aber lieber Gas, statt anzuhalten. Da hier immer wieder irgendwelche Tiere auf der Straße stehen liegt übrigens am „unfenced cattleland“ hier in Westaustralien …

Road to nowhere

Road to nowhere

 

… das bedeutet schlicht und ergreifend das die meisten Farmen keine Zäune als Begrenzung haben. Somit können sämtliche Tiere ohne Probleme immer und überall die Fahrbahn kreuzen. Es macht also wirklich Sinn ständig alles im Blick zu haben und vorausschauend zu fahren …

Eine Rinderherde blockiert den Highway

Eine Rinderherde blockiert den Highway

 

 

Die weitere Fahrt verläuft dann erst einmal wieder ohne besondere Vorkommnisse. Hin und wieder regnet es, alles bleibt aber im grünen Bereich.

Beim Minilya Roadhouse legen wir einen kurzen Stopp ein, ich hatte auf dem Hinweg auf einem Feld daneben etwas schönes rostiges stehen sehen. Anscheinend finden das noch mehrere Leute fotogen, wir sind nämlich nicht die Einzigen, welche die beiden alten Pumpen (oder was auch immer) ablichten.

Regen, Regen ... nichts als Regen

 

Altes Gerät

 

Bis Carnavron passiert dann erst einmal wieder nichts, hier tanken wir kurz voll und kaufen im Supermarkt wieder ein paar Getränke für unterwegs ein. Außerdem haben wir noch nicht gefrühstückt, eine Art kaltes Pizzabaguette muss deshalb dran glauben! Wieder passiert auf der Weiterfahrt nicht wirklich viel, am Billabong Roadhouse tanken wir noch einmal kurz nach und fahren schließlich nonstop weiter bis nach Geraldton

 

Landschaft bei Northampton

Landschaft bei Northampton

 

… wo wir im Laufe des Nachmittags schließlich ankommen.

 

 

Geraldton

Das Motel in Geraldton ist dasselbe wie vor ein paar Tagen. Die Zimmer waren beim ersten Mal bereits vollkommen okay und man hat direkt nebenan eine Tankstelle, die 24 h geöffnet ist. Als Erstes fahren wir nach dem Einchecken dann ins Zentrum zum Woolworth, immerhin unser erster Woolworth überhaupt bisher. Sonst hatten alle von uns gesichteten bereits geschlossen, weil es nach 17 Uhr gewesen ist.

Die Supermarktkette Woolworth ist vermutlich die am meisten verbreitete in Australien und gehört zum Safeway-Konzern. Immer wenn man das Glück hat einen zu finden, sollte man auch tunlichst dort einkaufen, da die Preise fast durchweg günstiger sind als anderswo. Andere Supermarktketten sind zum Beispiel noch Coles (die zweite große Kette in Down Under), Franklins und ING.

Nachdem wir nun gut und relativ günstig alles notwendige eingekauft haben fahren wir zur Marine Terrace und bummeln ein wenig durch die Geschäfte … kaufen tun wir allerdings nichts.

Da der Himmel über Geraldton hat sich mittlerweile aufgeklart und keine Wolke ist mehr zu sehen. Daher fahren wir noch einmal zum Point Moore. Für den Sonnenuntergang ist es noch ein wenig zu früh. Also schauen wir eine ganze Zeit lang einigen Kitesurfern zu, die gekonnt durch und über die Wellen gleiten.

Kitesurfer am Point Moore

Kitesurfer am Point Moore

Okay, der Kite-Drachen ist nicht ganz drauf auf dem Bild, aber wer konnte schon ahnen, dass der Kerl SO HOCH springen würde !? Da es geschätzte 2 Grad und Windstärke 18 hat, beschließen wir, unsere Füße gegenseitig loszukratzen und den Sonnenuntergang von einer anderen Stelle zu beobachten. Allerdings nicht, ohne vorher noch einmal den Point Moore Lighthouse abzulichten.

Der Turm wurde 1878 gebaut, ist 34 m hoch und leider für Besucher gesperrt. Seine Konstruktion aus Stahl macht ihn zu einem Unikum in Australien.

Point Moore Lighthouse

 

Mel am Point Moore

 

 

HMAA Sydney Memorial

Zum Sonnenuntergang fahren wir dann letztendlich noch einmal zum HMAA Sydney Memorial hoch. Warum? Ganz einfach, weil wir’s können *lach* Nein quatsch, von hier aus hat man den besten Blick auf die Stadt und aufs Meer. Und so sieht es aus, wenn man hier oben am späten Nachmittag hinkommt – die Metallkuppel einmal von vorne …

HMAS Sydney War Memorial in Geraldton

HMAS Sydney War Memorial in Geraldton

 

… und einmal von hinten …
HMAS Sydney War Memorial

HMAS Sydney War Memorial

HMAS Sydney War Memorial

Was es mit diesem Denkmal eigentlich auf sich hat, wollt Ihr wissen? Nun, die 645 Möwen auf der Kuppel symbolisieren die Anzahl der Todesopfer eines australischen Schiffes (der HMAS Sydney), welches im Zweiten Weltkrieg vermutlich von dem deutschen Kriegsschiff Kormoran versenkt wurde. Diese Geschichte konnte jedoch niemals zu 100% bestätigt werden und es ist bis heute unklar was genau damals passiert ist.

Auf zwei Gedenktafeln seitlich der Kuppel sind zusätzlich die Namen aller damals gefallenen Soldaten aufgelistet, zusätzlich gibt es noch die Bronzestatue einer Frau. Diese soll eine aufs Meer hinaus schauende Ehefrau darstellen, die auf Ihren Mann wartet. Ein Obelisk rundet das Areal hier oben ab.

Das war’s dann auch wieder. Ein langer Fahrtag neigt sich dem Ende und morgen geht es weiter in Richtung Süden …