Die vier Stunden von Singapore nach Perth vergehen irgendwie wie im Flug und zum Ende hin zappen wir uns durch das Entertainment-System, als wenn wir es selber programmiert hätten. Inzwischen hab ich mir auch eine persönliche Playlist mit guten Songs zusammen gestellt – die müsste man jetzt nur noch irgendwie als MP3’s auf einen Stick ziehen können im Flugzeug – eindeutig eine Marktlücke das so etwas nicht möglich ist !!
Aus der Luft erkennen wir auf jeden Fall immer besser bereits die von roter Erde eingerahmten Straßen der australischen Westküste. Ein Bild, wie man es sich irgendwie auch vorstellt die ganze Zeit. Je näher man in Richtung Perth kommt, umso grüner wird es allerdings. Teilweise sieht es sogar überhaupt nicht aus wie Down Under, wir könnten uns auch gerade irgendwo über Deutschland oder sonst wo befinden.
Mittlerweile haben wir durch die Zeitverschiebung nach vorne frühen Nachmittag, um ziemlich genau 14.30 Uhr und genau 19 Stunden nachdem wir von Frankfurt gestartet sind landen wir also nun tatsächlich im Land der Kängurus. Die Einreiseprozedur geht recht flott vonstatten, an den strategisch wichtigen Punkten haben sich Beamte postiert, die den Reisenden bereits in der Warteschlange zum Schalter dabei behilflich sind die Zollerklärungen etc. korrekt auszufüllen.
Was alles genau eingeführt werden darf und was nicht, darüber kann man sich bereits im Vorfeld zu Hause informieren … und zwar genau hier. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob man etwas nun einführen darf oder nicht, gibt man vorsichtshalber übrigens besser an, dass man etwas zu deklarieren hat. Im Zweifelsfall ist das der bessere Weg und man hat nichts zu befürchten.
Nachdem wir also nun die letzten Hürden hinter uns gelassen haben geht es auf zum Europcar-Schalter, der sich direkt in der Ausgangshalle des Flughafens befindet. Ein einziger Mitarbeiter ist zum Glück auch gerade dort. Wir zeigen ihm unseren Voucher für den Mietwagen und als er anfängt den Mund zu bewegen, kommt es mir vor, als wenn er eine Sprache benutzt, die unmöglich irgendwo in unserem Sonnensystem gebräuchlich sein kann. Wir hatten ja im Vorfeld viel über den Aussie-Slang gelesen, man denkt aber trotzdem immer das es kein Problem darstellen wird, im Ernstfall jemanden zu verstehen bzw. miteinander zu kommunizieren. Nun, … so kann man sich irren !!
Irgendwie kommt trotzdem ein Gespräch zustande, er gibt sich wohl Mühe etwas verständlicher zu sprechen und wir lassen unsere Interpretationswut von Fremdwörtern freien Lauf. Alles geht schließlich gut. Nur das wir den Wagen für 1 Jahr statt für 15 Tage mieten wollen, trotzdem aber nur den Preis für zwei Wochen zahlen brauchen macht ihn stutzig … und uns irgendwie auch. Ein paar Telefonate später ist alles geklärt.
Da im Moment allerdings kein Wagen fertig am Flughafen steht, muss erst ein Mitarbeiter einer anderen Filiale einen vorbeibringen. Oder wir könnten den Wagen auch selber abholen. Da wir nach dem Flug aber zu bequem sind um uns großartig hier und jetzt zu orientieren lassen wir uns den Wagen zum Flughafen bringen. Gebucht hatten wir – wie fast immer eigentlich – bereits von Deutschland aus … und zwar die kleinste Katalog-Kategorie. Da es diese in Amerika aber eigentlich gar nicht gibt, bekommt man im USA Urlaub eh immer einen anderen Wagen, als man eigentlich gebucht hat.
Blöderweise wussten wir nicht, dass genau DAS wohl hier in Australien anders ist. Die kleinste Mietwagen-Kategorie ist entgegen unserer Annahme tatsächlich vorhanden und so bekommen wir einen Hyundai Getz zugewiesen. Na ja, nicht schön, aber dafür bestimmt selten.
Die nächste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. Hier herrscht ja Linksverkehr, dementsprechend sitzt man als Fahrer auch auf der rechten Seite im Auto. Und da wir ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe bekommen haben (ich vermute mal, Automatik gibt es in dieser Kategorie gar nicht) muss ich mich erstmal an das ungewohnte Schalten mit der linken Hand gewöhnen und drehe ein paar Runden auf dem Flughafenparkplatz. Irgendwie komme ich mir vor wie ein totaler Fahranfänger, schalten mit links ist derart abartig, dass es wohl ein paar Tage dauern wird sich daran zu gewöhnen. Aber es gibt schlimmeres … mir fällt nur gerade nichts ein.
Da wir unsere erste Tankfüllung nicht auf dem Flughafenparkplatz verbrauchen wollen machen wir uns irgendwann auf dem Weg zum Hotel. Wir sortieren uns hinter ein paar anderen Autos an der ersten Ampel ein und biegen zum ersten Mal rechts ab – uiuiui, ganz schön fies. Aber man gewöhnt sich nach einer Zeit daran.
Unser Hotel erreichen wir schließlich kurz bevor es dunkel wird, ein paar Mal verfransen wir uns noch in der Innenstadt von Perth, irgendwie ist jede zweite Straße entweder eine Sackgasse oder eine Einbahnstraße. Hier darf man nur rechts abbiegen, da nur links – das nervt total und am ersten Abend tituliere ich die Stadt als „a Drivers Nightmare – der Alptraum eines jeden Autofahrers“. Hinterher werde ich diese Meinung noch revidieren, doch dazu später mehr.
Erleichtert endlich richtig „angekommen“ zu sein machen wir uns gleich nach dem Einchecken wieder zu Fuß auf in Richtung City. Die ist nämlich nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt und wir wollen noch einiges an Getränken und Vorräten für die nächsten Tage einkaufen. Den von uns bereits zu Hause im Internet ausfindig gemachten Woolworth können wir allerdings nirgendwo entdecken … später am Ende des Urlaubes sollten wir merken, das dieser sich in einem zurückgesetzten Bereich der Hay Street Mall befindet – das muss man allerdings auch erst mal wissen!
Wir schlendern deshalb erst mal nur ein wenig umher und genießen unsere ersten Stunden hier in Down Under. Auf dem Rückweg kaufen wir dann noch die erhofften Vorräte in einem kleinen Supermarkt um die Ecke ein. Bei den Preisen müssen wir allerdings schon 2x hinsehen. 1,5L Flaschen Getränke kosten so um die 3Au$, Gebäck und/oder Snacks für die Fahrt und unterwegs schlägt mit knapp dem doppelten Preis, wie bei uns in Deutschland zu buche.
Perth Mint
Vorbei an der Perth Mint, der ältesten noch aktiven Münzprägeanstalt Australiens, wo auch heute noch Münzen gepresst werden und man sich Goldbarren oder den größten jemals gefunden Gold Nugget ansehen kann
Wiki-Wissen: Im Oktober 2011 stellte die Perth Mint die bisher größte und schwerste Goldmünze her und überbot damit den bisherigen Rekord der Royal Canadian Mint. Die Münze weist einen Durchmesser von fast 80 cm sowie eine Dicke von über 12 cm auf, wiegt rund 1012 kg (1,012 Tonnen) und besteht aus 24 Karat Gold (99,99 %). Die Münze zeigt auf einer Seite ein rotes Riesenkänguru und auf der anderen Seite ein Porträt von Queen Elizabeth II. Die Münze ist in Australien gesetzliches Zahlungsmittel mit einem Nennwert von 1 Million Australische Dollar. Der Goldwert betrug zum Prägezeitpunkt allerdings 53,5 Millionen Australische Dollar.
Nach dem abendlichen Abstecher zur Perth Mint gehen wir schließlich zurück zum Hotel, wo wir froh sind endlich mal die Füße hochlegen zu können. Ein langer Tag neigt sich damit dem Ende, so richtig geschafft oder müde sind wir aber irgendwie nicht. Mal sehen was der Jetlag morgen früh sagt, wenn der Wecker klingelt, eigentlich wollen wir so gegen 6 Uhr starten und in Richtung Lancelin fahren … mal sehen, ob das dann auch klappt. Bis morgen dann.
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