Zugegeben, der Yellow Rock stand heute eigentlich gar nicht auf der Liste. Warum wir trotzdem dort gelandet sind, ist aber schnell erzählt.
Eigentlich waren wir heute Morgen nämlich bei der Wave-Lotterie. Der Parkplatz vor der Paria Ranger Station war gerammelt voll als wir eintrudeln. Da es drinnen nicht anders aussieht, darf von jeder Losnummer nur EINE Person drin bleiben – alle anderen werden nach draußen gebeten und müssen warten. Und um es kurz zu machen, wir haben KEIN Glück gehabt. Ein Alternativplan muss also her. Und da bietet sich der Yellow Rock halt einfach an.
Yellow Rock
Einen erkennbaren Parkplatz sucht man vergebens, entweder stellt man sein Auto am Abzweig zu Brigham Plains Road ab, die fast parallel von der CCR abzweigt (es gibt ein paar erkennbare Reifenspuren, die darauf schließen lassen, dass hier öfter geparkt wird) oder aber man fährt ein Stück weiter bis kurz vorm Cottonwood Wash. Hier befindet sich linke Hand auch ein kleiner Parkplatz – eigentlich der Start für den Lower Hackberry Canyon Trailhead.
Wir entscheiden uns für die zweite Variante beim Parken und sind froh, dass wir die CCR nicht weiterfahren müssen. Der Wash ist – obwohl er staubtrocken ist – in einem üblen Zustand und ihn müssten wir mit dem Auto durchqueren!
Neben uns parkt ein älteres amerikanisches Ehepaar. Sie fragen uns, wohin wir wollen und als wir sagen „Yellow Rock“ meinen sie nur „Sehr steil“ und „nicht leicht“!“
Na danke für den Hinweis. Das haben wir zwar vorher schon im Internet lesen können, aber es hier vor Ort gleich noch einmal zu erfahren steigert die Motivation ja ungemein! Der Beginn der Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett ist eher gemütlich, geregnet scheint es hier auf jeden Fall schon länger nicht mehr zu haben.
Nach knapp 350 Metern zweigt der Trail dann nach rechts ab und es fängt an bergauf zu gehen … steil bergauf … SEHR steil bergauf! Ein sicheres Zeichen, das man sich auf dem richtigen Trail befindet!
Oben angekommen sieht man dann erst einmal … keinen Yellow Rock. Im Gegenteil. Es geht immer weiter bergauf und im ersten Moment scheint es kein Ende zu nehmen!!
Ein Blick zurück hinab ins Tal lohnt zwischendurch auch. Jetzt wird einem auch schnell klar, wie der Cockscomb zu seinem Namen kam. Plötzlich sieht man dann hinter einer Kuppe die ersten gelblichen Verfärbungen.
Und DA ist er dann plötzlich – der sagenumwobene Yellow Rock! Unwirklich, völlig deplatziert wirkt er hier inmitten von graubraun und grünen Farben eigentlich! In Verbindung mit dem fast stahlblauen Himmel heute ein Kontrast der absolut irre aussieht!
Etwas über eine halbe Stunde haben wir für den ersten Aufstieg benötigt und dabei einige Höhenmeter überwunden. Bis man schließlich vor dem gelben Felsmassiv steht vergehen noch einmal knapp 15 Minuten. Irgendwie scheint der nicht näher zu kommen, wenn man sich auf ihn zu bewegt. Aber irgendwann ist man dann natürlich doch da.
Der Weg hinauf auf die höchste Stelle vom Yellow Rock lohnt ungemein. Es erwartet einen ein 360°-Panorama, was seinesgleichen sucht. Im Norden kann man Castle Rock und den Hackberry Canyon erkennen. Im Süden das Yellow Rock Valley und im Osten die Bringham Plains Road.
Es scheint eine unglaubliche Laune der Natur zu sein und die Farben sind so grell, dass sie einem fast schon in den Augen weh tun. Was der liebe Gott sich damals hierbei gedacht hat weiß wohl auch nur er selbst.
Ich persönlich hätte eigentlich niemals damit gerechnet, das ein schlichter gelber Fels mich in irgendeiner Form begeistern könnte. Es ist aber dann tatsächlich DOCH passiert. Die Zeit vergeht irgendwie viel zu schnell und ehe man sich versieht, sind einige Stunden vergangen. Und es wartet dann ja auch immerhin noch ein übel steiler Abstieg auf uns.
… dann machen wir uns wieder auf den Rückweg und gehen extrem vorsichtig den steilen Abhang wieder hinunter, den wir auch gekommen sind. Eine alternative Route scheint es nicht zu geben, was wiederum den Vorteil hat das hier nie wirklich viele Menschen hinkommen werden und man dieses Stück Natur wohl weitestgehend für sich alleine hat, wenn man hier ist.
Noch mehr vom Yellow Rock gibt es bei Silke & Markus von safetravels.de
Toadstool Hoodoos
Auf dem Rückweg überlegen wir uns, das wir ja eigentlich auch noch einmal bei den Toadstool Hoodoos halten könnten. Damals bei unserem ersten Besuch war ja irgendwie grottiges Wetter und wir haben glaube ich einen völlig falschen Eindruck bekommen. Den Parkplatz für die Hoodoos finden wir schnell wieder. Inzwischen ist sogar eine Infotafel aufgestellt worden auf denen man einiges über die Entstehung und den Namen nachlesen kann.
Den Trail pflastern inzwischen auch unzählige Steinmännchen, verlaufen ist also unmöglich! Und tatsächlich sieht das bei Sonne heute alles schon ganz anders aus …
Dieses Mal macht es wesentlich mehr Spaß hier zwischen den ganzen lustigen Gebilden herumzulaufen als beim letzten Mal … da waren wir ja kaum 30 Minuten hier. Ein riesengroßer Fehler wie sich heute herausstellen sollte.
Natürlich gehen wir dieses Mal auch noch ein Tal weiter. Vom Trail aus rechts gesehen lohnt jeder weitere Versuch nicht irgendwo hinzukommen, hier ist absolute Sackgasse. Geht man jedoch linke Hand am eigentlichen Toadstool Hoodoo weiter gelangt man zu einer Ansammlung weißer Hoodoos. Auch hier laufen wir eine ganze Zeit lang herum bis wir immer wieder vor Stellen stehen, wo es leider nicht mehr weiter geht.
Der reizvolle obere Abschnitt des Plateaus, wo sich eine ganze Ansammlung großer Hoodoos zu befinden scheint, ist wohl leider nicht zugänglich. Zumindest hab ich auch nach langem suchen keine Möglichkeit gefunden dort irgendwie hin zu kommen.
Da es mittlerweile später Nachmittag ist suchen wir wieder eine geeignete Sonnenuntergangs-Location. Unseren ersten Gedanken zur Golden Wall zu fahren, verwerfen wir, als wir die Schilder am Tor sehen. „No Trespassing! Private Property!„. Na toll. Da es uns zu riskant ist den Wagen einfach hier an der Straße zu parken und vielleicht wiederzukommen nach einer Stunde und dann ohne Fahrzeug dort zu stehen, fahren wir wieder und suchen etwas anderes. Und finden es auch, und zwar beim sogenannten Stud Horse Point.
Stud Horse Point
Von dieser Stelle hab ich zum ersten Mal überhaupt in einem anderen Reisebericht gelesen und fand sie auf Anhieb toll. Auf dem Hinweg haben wir uns allerdings trotz recht guter Beschreibung, Bilder und GPS verfahren und sind irgendwann an einer alten Pumpe gelandet. Nachdem wir den Weg wieder zurückgefahren sind bis zu einer Stelle die aber definitiv richtig sein MUSSTE, sind wir zu guter letzt aber schließlich am richtigen Punkt gelandet.
Fahrbar ist der Weg für alle 4WD Fahrzeuge, 2x musste man etwas vorsichtiger fahren. Einmal bei einer Senke und einmal beim Abzweig auf das letzte Teilstück. Alles in allem aber eine kurze Anfahrt die sich lohnt! Aber seht selbst …
Aber nicht nur die Hoodoos hier oben sind sehr schön. Auch die Aussicht begeistert uns wieder einmal! Und das schöne: Man ist völlig alleine!
Jetzt haben wir heute tatsächlich ganz vergessen diesen komischen Arch von gestern zu suchen. Aber vermutlich bleiben wir morgen ja auch noch hier und finden ihn dann, mal schauen. Auf jeden Fall wollen wir dem Glen Canyon Staudamm einmal von innen sehen und eine Tour mitmachen. Na mal schauen. Bis moin …
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