Tatsächlich strahlt uns die Sonne wieder entgegen, als wenn es keine Morgen mehr gibt. Aber bitte, wir haben nichts dagegen und gut gelaunt machen wir uns wieder auf in Richtung Hanksville.
Und auch mein Wunschziel steht auf dem Plan, der Moki Dugway samt Muley Point. Jetzt geht es aber erst einmal knapp 70 Meilen (ca. 113 km) über die US95 südwärts zum Lake Powell. Diesen überqueren wir bei Bullfrog Marina über einer Brücke.
An dieser Stelle kann man bei einem Blick auf den Lake Powell sehr gut erkennen wie niedrig der Wasserstand eigentlich gerade ist. Die Bootsrampe reicht überhaupt nicht mehr bis ans Wasser heran. Normalerweise sollte der Wasserspiegel ja wenige Meter ÜBER dem Ende des Asphalts liegen und nicht darunter!
Natural Bridges National Monument
Nächster Halt am Wegesrand: Natural Bridges. Zwar „nur“ ein National Monument, allerdings verbergen sich hier drei gewaltige Felsbrücken von denen die größte – die Owachomo Bridge – immerhin eine Spannweite von 55 Metern hat. Und das bei einer „Materialstärke“ von gerade einmal 2.5 Meter an der dünnsten Stelle. 32 Meter ist sie hoch und eigentlich erst so richtig zu erkennen, wenn man auf der anderen Seite steht und durch sie hindurch gewandert ist. Hier die Ansicht einmal von oben …
Da diese Brücke die schönste der drei hier im Park ist, sollte man sich bei Zeitknappheit auch nur auf diese eine beschränken. Der Fußmarsch hinunter ist schön kurz und man wird mit einer beeindruckenden Umgebung belohnt.
Die beiden anderen Brücken sind zeitaufwendiger zu erlaufen und zudem auch nicht so beeindruckend. Von dem Scenic Views aus sind sie leider nur schwer auszumachen da sie sich farblich kaum von der Umgebung abheben. Man muss schon sehr genau hinsehen.
Muley Point
Wir fahren exakt 25 Meilen weiter und kommen als nächstes tatsächlich endlich zu einem DER Orte die ich persönlich schon lange besuchen wollte, dem Muley Point !! Der Blick von hier oben auf die Goosenecks des San Juan River und bei guter Sicht bis hinüber ins rund 30 Meilen entfernte Monument Valley haut uns schier von den Socken!
Ich kann glaube ich für uns beide sprechen, wenn ich sage, dass diese Aussicht von hier oben ein ganz besonderes Highlight des Urlaubes gewesen ist. Wir haben ja beide inzwischen schon an vielen Schluchten und Abhängen gestanden und jede Menge tolle Aussichten erlebt, das hier ist aber wirklich einmalig!
Ich weiß gar nicht genau was ich hierzu großartig schreiben kann. Genauso wie es mir damals die Sprache beim ersten Mal am Grand Canyon verschlagen hat, fehlen mir die Worte um etwas zu schreiben was auch nur annähernd die Gefühle wiedergeben kann, die man hier oben haben wird.
Der Muley Point ist für mich mit Sicherheit einer der schönsten, wenn nicht sogar DER schönste Aussichtspunkt im gesamten Südwesten der USA !!! Wir bleiben eine ganze Zeit hier und genießen einfach den Moment. Ab und zu können wir kleine zweimotorige Flugzeuge am Flugplatz bei der Gouldings Lodge landen sehen. So ein Rundflug hätte ja auch mal was.
Moki Dugway
Nachdem wir uns satt gesehen haben machen wir uns wieder auf den Weg. Auf den nächsten Meilen ist genau DER auch das Ziel – es geht nämlich den Moki Dugway hinunter.
Die Straße ist breiter als sie im ersten Moment aussieht und stellt bei trockenem Wetter auch kein Problem für Reisende mit 2WD dar. Welche Fahrtrichtung nun schöner ist, auf – oder abwärts kann ich schlecht sagen. Ich fand abwärts auf jeden Fall ziemlich genial und wäre am liebsten gleich nochmal hochgefahren. Wer hier in der Ecke ist, sollte UNBEDINGT hier auch einmal hoch oder runterfahren, es lohnt sich definitiv!
Goosenecks State Park
Da der Goosenecks State Park ja auch zufällig noch genau auf dem Weg liegt, halten wir hier ebenfalls kurz. Der kleine Park ist immer noch kostenlos und immer einen kurzen Abstecher wert, wenn man ihn noch nicht kennt! Bei unserem letzten Besuch war das Wetter hier ja eher bedeckt und diesig. Heute schaut das alles irgendwie ganz anders aus. Unten auf dem San Juan River erkennen wir sogar ein paar Schlauchboote einer Rafting Tour. DAS wär ja auch noch mal eine spannende Sache ;-)
Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, also geht es weiter in Richtung Monument Valley wo wir uns heute zumindest noch zum späteren Nachmittag hin den Sonnenuntergang ansehen wollen.
Monument Valley
Irgendwie hat das mit dem Sonnenuntergang hier bisher ja nie so wirklich geklappt. Bereits auf dem kurzen Abschnitt von den Goosenecks zum Abzweig ins Monument Valley hat man die markanten Felsmonolithen ja ständig im Blick und wird ständig zum Fotografieren genötigt. Das Teilstück der US163 hinunter zum Monument Valley gehört für mich ebenfalls zu einem der schönsten zu fahrenden Streckenabschnitte im gesamten Westen. Und das, obwohl es ja eigentlich gar nicht wirklich viel zu sehen gibt.
Wir fahren noch kurz DURCHS Monument Valley, bessere Bilder als heute gibt es aber am morgigen Tag des Reiseberichtes. Deshalb folgen heute nur noch ein paar fotografische Ergüsse zur Sonnenuntergangsstimmung am späten Nachmittag … bitte sehr.
Der verkrüppelte Baum auf dem folgenden Bild wird auch morgen zum Sonnenaufgang noch eine ganz besondere Rolle spielen …
Viele Leute, die uns begegnen, scheinen enttäuscht vom heutigen Sonnenuntergang zu sein. Sie ziehen mit ihren Stativen ab, bevor die Sonne vollständig verschwunden ist. Wir fanden es trotzdem ganz schön, auch wenn es sicherlich noch besser geht. Aber okay, man kann ja nicht alles haben. Für heute ist erst mal Schluss. Highlight war eh irgendwie die Fahrt über den Moki Dugway und definitiv der Muley Point finde ich.
Wir sehen uns dann morgen zum Sonnenaufgang im Monument Valley wieder. Das dürfte gegen 6 Uhr morgens recht kalt werden. Also zieht Euch warm an! Gute Nacht.
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