Wir schlafen (für unsere Verhältnisse) heute aus und frühstücken um 7 Uhr im Hotel. Dann machen wir uns schön gemütlich auf in Richtung Page zum Antelope Canyon. Auf der knapp 2-stündigen Fahrt gibt es ja nicht wirklich viel Sehenswertes und außer darauf zu achten, das man einmal den Abzweig nach rechts auf die US 98 nicht verpasst hat man nicht viel zu tun.
Genügend Zeit also, um sich Gedanken darüber zu machen, was man heute in Page so machen könnte. Und wir sind uns schnell einig, beide wollen wir als Erstes in den Lower Antelope Canyon. Den Upper haben wir ja bei unserem Page-Aufenthalt im Jahre 2006 bereits besucht. Das Ding befindet sich im sogenannten Lake Powell Navajo Tribal Park.
Lower Antelope Canyon
Auf dem Parkplatz stehen knapp ein Dutzend Autos. Wir füllen uns ein paar Wasserflaschen ab und packen noch ein paar Snacks in den Rucksack …
… nehmen dieses Mal NATÜRLICH auch das Stativ mit *hüstel* … und warten mit einer handvoll Leute darauf, dass uns ein Navajo-Guide zum Eingang des Slotcanyon geleitet. Zugegeben, die 20 Meter hätten wir auch selber noch zurücklegen können, ohne uns zu verlaufen, aber so ist das halt. Der Eingang ist hier ja völlig anders als am Upper Antelope Canyon und wirkt zuallererst ziemlich beengend auf einen. Wenn man aber einmal „drin“ ist, weitet sich der Slot ein wenig und auch Leute mit Platzangst sollten wieder aufatmen können.
Im ersten Moment wirkt dann alles viel unspektakulärer, es gibt auf den ersten Eindruck keine Beams wie im Upper (was nicht der Fall ist, sie kommen nur sehr selten vor) und die Farben sehen für den Augenblick auch nicht so abwechslungsreich aus. Erst beim näheren Betrachten und mit jedem weiteren Meter, den man in den Slot hinein wandert, offenbart dieser jedoch seine eigentliche Faszination.
Bei unserem Besuch hatten wir das große Glück, dass genau vor uns eine der geführten Fotografen-Touren im Canyon war. Das kann man mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Denn zum einen bewegt man sich ja doch am liebsten alleine und nicht im Pulk fort. Zum anderen hat es natürlich schon Vorteile, wenn ein Navajo Guide in der Nähe ist der jedem Fotografen die besten Spots auch noch in der hinterletzten Canyon-Ecke zeigt. Man kann sich nämlich schön die Motive „abgucken“, was wir natürlich niemals machen würden.
Den Angel Arch hier unten im Bild haben wir zum Beispiel ganz alleine gefunden. Okay zugegeben, das ist auch nicht wirklich schwer, da er einem quasi direkt ins Auge fällt.
Es gibt aber auch noch einen zweiten Arch. Durch diesen muss man sogar hindurch gehen, um überhaupt weiterzukommen. Den dritten (kleinen) Arch finden jedoch nur wenig. Er liegt HINTER der letzten Stahltreppe, über die man üblicherweise den Canyon am Ende wieder verlässt in circa 5 Metern Höhe. Falls der keinen Namen hat, taufe ich ihn einfach mal Hidden Arch, so.
Wenige Meter weiter ist dann der Slot auch definitiv zu Ende und man schaut in einen knapp 8 Meter tiefen Abgrund. Dieser hintere Teil des Canyons steht leider laut einigen Berichten auch oft unter Wasser, so dass es reine Glückssache ist überhaupt so weit zu kommen.
Selbstverständlich sollte man den Slot aber nicht über die Treppe verlassen, sondern einfach wieder die Strecke komplett zurück gehen. In der Zwischenzeit haben sich die Lichtverhältnisse garantiert verändert und man entdeckt wieder neue Motive. Außerdem sieht es in umgekehrter Richtung natürlich völlig anders aus!
Der große Vorteil im Vergleich zum Upper Antelope Canyon wird auf dem Rückweg schnell klar: Man kann sich Zeit lassen – eigentlich soviel man möchte. Offiziell gibt es zwar ein Limit wie lange man unten sein darf, ich habe aber niemanden gesehen der irgendwann einmal irgendjemanden kontrolliert hätte. Also who cares!?
Ich hab keine Ahnung, wie lange wir eigentlich „drin“ waren, ich muss das mal anhand der Fotodaten rauskramen irgendwann. Es hat uns aber so gut gefallen, dass wir bestimmt wiederkommen. Für heute reicht es aber erst einmal. Obwohl es bestimmt Leute gibt, die noch länger hier unten bleiben können – einen Mangel an Motiven gibt es jedenfalls nicht!
Noch mehr Infos gibt es in meinem Artikel Lower & Upper Antelope Canyon – Das musst Du wissen
Horseshoe Bend
Nachdem wir einige Vorräte aufgefrischt haben machen wir uns am frühen Nachmittag auf zum Horseshoe Bend. Hier merkt man bereits am Parkplatz wie bekannt dieser Spot inzwischen geworden ist. 2006 war hier nur ein kleiner Schotterplatz der noch regelmäßig von einer Rangerin kontrolliert wurde.
Inzwischen ist ein asphaltierter Parkplatz entstanden, auf dem selbst mehrere Reisebusse Platz finden. Stand Januar 2019 wurde inzwischen sogar ein zweiter Parkplatz angelegt. Die Nähe zur Straße und der gerade einmal 15-minütige Fußmarsch zur Flussschleife begünstigen so eine Entwicklung natürlich. Bilder vom Bend existieren ja inzwischen genug im Netz, Hochkante hab ich allerdings eher selten bisher davon gesehen, deshalb gibt es heute vom Bend nur ein einziges Bild.
Später folgt noch ein Foto von der anderen Seite, aber dazu dann an einem anderen Tag mehr. Wir lassen den Tag an der Marina und am Sunset Point ausklingen. Anscheinend hat sich auch für diesen Ort inzwischen herumgesprochen, dass man von hier einen tollen Sonnenuntergang erleben kann. Der Schotterplatz ist auf jeden Fall gut gefüllt. Die meisten Besucher sind komischerweise deutschsprachiger Natur.
Für morgen früh haben wir geplant an der Wave-Lotterie teilzunehmen. Mal schauen, vielleicht haben wir ja Glück !? Obwohl, bei so etwas eigentlich bisher eher weniger. Wir lesen uns!
Ach so, kleiner Nachtrag: In einer Zeitschrift im Hotel hab ich ein Bild von einem interessant aussehenden Arch entdeckt den wir morgen mal suchen wollen. Schaut ja irgendwie nach der Ecke aus unten am Scenic Point von wo man auf den Staudamm gucken kann.
Vielleicht haben wir ja Glück und finden dieses Teil. Wobei das Gebiet, was man absuchen muss, ja schon riesig ist und das ganze eigentlich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnelt. Zumindest eine grobe Vorstellung wo wir suchen müssten haben wir schon …
Wie auch immer, für heute soll das reichen. In Gedanken sind wir schon bei der Lotterie morgen früh. Bis dann …
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